"1999 starben in Bayern 521 Säuglinge. Bezogen auf 1.000 Lebendgeborene ergab sich eine Mortalitätsziffer von 4,2. Die Säuglingssterblichkeit hat damit ihren bisherigen Tiefststand erreicht. Diese Veränderung beruhte hauptsächlich auf dem Rückgang der Sterblichkeit im Alter von 28 Tagen bis unter einem Jahr. Die perinatale Sterblichkeit stieg leicht von 5,8 je 1.000 Lebend- und Totgeborene im Jahr 1998 auf 5,9 im Berichtsjahr an. Für Kinder nichtdeutscher Mütter besteht ein etwas höheres Risiko, während des ersten Lebensjahres zu sterben, als für Kinder deutscher Mütter. Die Mortalitätsziffer betrug im Jahr 1999 5,0 gegenüber 4,1 je 1.000 Lebendgeborene. Für eheliche Säuglinge wurde 1999 die gleiche Sterbeziffer ermittelt wie für nichteheliche. Häufigste Ursache für die Säuglingssterblichkeit waren 1999 mit 33,2 v.H. angeborene Fehlbildungen. An zweiter Stelle lagen mit 29,9 v.H. die Todesfälle aufgrund von Störungen im Zusammenhang mit der Schwangerschaftsdauer und dem fetalen Wachstum. Dem plötzlichen Kindstod fielen 65 Kinder zum Opfer. 5 Säuglinge kamen durch Unfälle ums Leben. 1999 wurden in Bayern 13 Müttersterbefälle gezählt. Bezogen auf 100.000 Lebendgeborene belief sich die entsprechende Mortalitätsziffer auf 10,5." (Autorenreferat)
In dem Beitrag wird die Entwicklung der Säuglingssterblichkeit in Bayern analysiert, die nach einem jahrelangen Rückgang im Jahre 1987 stagnierte. Dabei liegt die Säuglingssterbeziffer in Bayern immer noch unter dem Bundesdurchschnitt. Die Sterblichkeit, auch unterteilt nach dem Zeitpunkt des Todes, wird korreliert mit der Staatsangehörigkeit, der Legitimität und den Todesursachen. Im Anschluß daran wird die Müttersterblichkeit dargestellt, die wie im gesamten Bundesgebiet im Jahr 1987 leicht zugenommen hatte. (SH)
This doctoral thesis examines the trends and patterns of premature mortality in the German Baltic Sea region in past and present. Based on demographic methods, it shows that the crucial determinants have changed over the course of the epidemiologic transition. Nutrition and sanitation were decisive factors in the 19th century, which led to significant variations in infant mortality by social class. Today, the access to adequate health care and risk-relevant behavior play a more important role in the region, with men in the eastern part showing the highest rates of avoidable mortality.
Im Jahr 1995 war die Säuglingssterblichkeit in Bayern so gering wie noch nie. Es starben 629 Kinder innerhalb ihres ersten Lebensjahres, um 9,0 v.H. weniger als im Jahr zuvor. Nicht nur die absolute Zahl der Sterbefälle hat einen Tiefpunkt erreicht, sondern auch die auf 1.000 Lebendgeborene bezogene Mortalitätsziffer. Mit der binnen Jahresfrist registrierten Verringerung von 5,4 auf 5,0 je 1 000 Lebendgeborene hat sich der seit Jahrzehnten anhaltende Abwärtstrend auch im Berichtsjahr fortgesetzt. (TL2)
Mit dem Schwerpunkt auf Deutschland liefert der Autor ein gut belegtes und flüssig zu lesendes Panoptikum der endemisch, epidemisch oder gar pandemisch sich ausbreitend Volksseuchen seit dem Mittelalter: Pest, Fleckfieber, Lepra, Pocken, Cholera, Geschlechtskrankheiten, Säuglingssterblichkeit und Spanische Grippe von 1918/19 bis hin zu den "großen 'Killern' von heute": Tuberkulose, Malaria, AIDS. Das Werk ist sozialhistorisch fundiert und thematisiert neben den medizinischen Fakten vor allem die Auswirkungen der Menschheitsplagen auf Wirtschaft & Gesellschaft, besonders auf die Sozialhygiene
Die Säuglingssterblichkeit in Bayern erreichte 1992 ihren bisher niedrigsten Stand; dazu trug vor allem auch der Rückgang der Sterblichkeit von Säuglingen im Alter von 28 Tagen bis unter ein Jahr bei. Ein Vergleich der Nationalitäten ergab, daß deutsche Säuglinge bessere Überlebenschancen haben als nichtdeutsche. Auch sterben ehelich geborene Kinder seltener im ersten Lebensjahr als nichtehelich geborene. Im Jahre 1992 wurden in Bayern außerdem 12 Müttersterbefälle gezählt, bei denen es zu Komplikationen in der Schwangerschaft, bei der Entbindung oder im Wochenbett gekommen war. (SH)
Der Wachstumskonzentration in der kubanischen Hauptstadt La Habana steht die Unterentwicklung in ländlichen Gebieten und Kleinstädten gegenüber. Erste Erfolge der Förderung der Regionalentwicklung durch die staatliche Investitionspolitik zeigen sich im Absinken der Säuglingssterblichkeit. Das derzeitige Planungskonzept zur regionalen Diversifizierung der industriellen Produktion richtet sich vor allem auf regionale Schwerpunkte in den Städten Cienfuegos, Villa Clara, Camagüey, Nuevitas, Holguin und Santiago de Cuba. Die kubanische Statistik läßt einen deutlichen Rückgang der regionalen Ungleichgewichte erkennen
Die vorliegende Arbeit beschreibt die langfristigen Entwicklungen der Gesundheitsverhältnisse der Bevölkerung mit Hilfe historische Sozialindikatoren. Dabei wird an bestehende Entwürfe von Sozialindikatorensystemen zur Beschreibung der Gesundheitsverhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland angeknüpft. Maßgebend für die Auswahl der Gesundheitsindikatoren war das von Christof Helberger vorgeschlagene System sozialer Indikatoren für das Gesundheitssystem der BRD (Helberger, C., 1976: Soziale Indikatoren für das Gesundheitswesen der BRD. Ansätze, Probleme, Ergebnisse, in: Allgemeines Statistisches Archiv 60 (1976), S. 29 – 63). "Die vorliegenden Indikatorensysteme bedürfen jedoch einer Modifikation aufgrund der spezifischen Datenlage. Es müssen einerseits "gröbere" Indikatoren gewählt werden, was verschärfte Interpretationsprobleme nach sich zieht, andererseits können solche Indikatoren keine Anwendung finden, für die kein geeignetes Datenmaterial existiert Der zeitliche Rahmen der Untersuchung erstreckt sich, wenn die Datenlage es ermöglicht, vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis zum Jahre 1975. Bei der Quantifizierung der Indikatoren bereitete das Fehlen einer umfassenden "Historischen Medizinalstatistik" erhebliche methodische Probleme. Zur Erstellung der Zeitreihen mußte vielfach der mühsame Weg der Datenkompilation aus periodischen Quellenwerken eingeschlagen werden. Neben dem langfristigen historischen Vergleich wird der Aspekt der sozialen Ungleichheit am Beispiel der Säuglingssterb¬lichkeit analysiert. Die schichtspezifische Säuglingssterb¬lichkeit wird sowohl im synchronen als auch im diachronen Vergleich zur Darstellung gebracht. Es wird davon ausgegangen, daß schichtspezifische Unterschiede der Säuglingssterblichkeit eine gewisse Prädiktoreigenschaft für andere Ungleichheitsstrukturen im Gesundheitsbereich besitzen. Doch dürfen hierbei Analogieschlüsse nicht überstrapaziert werden. Im zweiten Kapitel wird die Mortalitätsentwicklung dargestellt. In engem Zusammenhang damit steht der Wandel im Todesursachenspektrum. Die Darstellung der Morbiditäts- und Unfallentwicklung folgt in den Kapiteln vier und fünf. Mit Kapitel sechs - Gesundheitsverhalten - werden die Output-Indikatoren abgeschlossen. Die Kapitel sieben bis neun sind der Darstellung der Entwicklung von Input-Indikatoren gewidmet. Dazu zählen die infrastrukturelle wie personelle Gesundheitsversorgung, die Gesundheitsvorsorge und die Gesundheitskosten" Rothenbacher, F., 1982, a. a. O., S. 338f).
Datentabellen in HISTAT: A. Mortalitätsentwicklung A.01 Entwicklung der durchschnittlichen Lebenserwartung für ausgewählte vollendete Altersjahre (1871-1976) A.02 Entwicklung der Säuglingssterblichkeit in Preußen (1816-1900) A.03 Entwicklung der Säuglingssterblichkeit im Deutschen Reich und in der Bundesrepublik Deutschland (1901-1976) A.04 Die Konzentration der Säuglingssterblichkeit auf den ersten Lebensmonat, Deutsches Reich und Bundesrepublik Deutschland (1881-1970) A.05a Entwicklung der Sterbefälle an ausgewählten Todesursachen, auf 10.000 Einwohner (1892-1975) A.05b Entwicklung der Sterbefälle an ausgewählten Todesursachen, in % aller Sterbefälle (1892-1975)
B. Morbiditätsentwicklung B.01 Entwicklung der krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeitstage unter Mitgliedern der AOK (1885-1975) B.02 Entwicklung der gewerblichen Unfallhäufigkeit, Unfallversicherungsstatistik (1886-1975) B.03 Entwicklung der Straßenverkehrsunfälle und der bei Straßenverkehrsunfällen Getöteten und Verletzten (1907-1975) C. Gesundheitsverhalten C.01 Entwicklung des Tabakkonsums in Deutschland (1850-1975) C.02 Entwicklung des Alkoholkonsums in Deutschland (1875-1975) D. Infrastrukturelle Versorgung D.01 Entwicklung der Heil- und Irrenanstalten in Preußen (1822-1871) D.02 Entwicklung der Krankenhäuser in Deutschland (1877-1975) D.03 Entwicklung der Ärzte, Zahnärzte, Hebammen in Preußen, pro 10.000 Einwohner (1825-1871) D.04 Entwicklung der Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Krankenschwestern und –pfleger in Deutschland, pro 10.000 Einwohner (1876-1975) E. Gesundheitsvorsorge E.01 Entwicklung der Krankenversichertenquote (1882-1975)
E.02 Entwicklung der Nicht-Krankenversichertenquote in der Bundesrepublik Deutschland (1960-1975) F. Gesundheitskosten F.01 Entwicklung der Quote der Gesundheitsausgaben am Bruttosozialprodukt (1925-1974) F.02 Entwicklung der Quote der Gesundheitsausgaben am Bruttosozialprodukt und an den Staatsausgaben (1913-1958)
Untersuchungen zur Entwicklung wirtschaftlicher und demographischer Parameter während der Industrialisierung, geordnet nach Städten und Regionen (Zeitreihe).
Wirtschaftliche Parameter: Roggenpreis, Viehbestand, Anteil der in der Landwirtschaft Beschäftigten, Urbanisierungsgrad.
Tabellen enthalten Daten über: die Bevölkerung in Preußen die Bevölkerung im Kreis Hagen die innerregionale Struktur der natürlichen Bevölkerungsbewegung im Kreis Hagen die Mortalität im Kreis Hagen
"Als zwei zentrale Aspekte der kubanischen Entwicklung beschreiben die Autoren die Demokratisierung und politische Struktur Kubas und seine Strategie, regionale Disparitäten abzubauen. Die Darstellung beruht teilweise auf Sekundäranalysen kubanischer Statistiken. Durch die Revolution wurden in der Verfolgung des sozialistischen Ziels der Gleichheit regionale Unterschiede vermindert. Vor allem der Agrarsektor weist eine steigende Produktivität auf. Die Industrieausweitung wird weiterhin mehr Arbeitsplätze schaffen und das Wachstum der Städte begünstigen. Die noch vorhandenen regionalen Differenzen sind an der Säuglingssterblichkeit, der regionalen Bevölkerungsmobilität und -entwicklung abzulesen. (HD)
This doctoral thesis examines the trends and patterns of premature mortality in the German Baltic Sea region in past and present. Based on demographic methods, it shows that the crucial determinants have changed over the course of the epidemiologic transition. Nutrition and sanitation were decisive factors in the 19th century, which led to significant variations in infant mortality by social class. Today, the access to adequate health care and risk-relevant behavior play a more important role in the region, with men in the eastern part showing the highest rates of avoidable mortality.