This text was published as a book chapter in the publication "Praxishandbuch Open Access" ("Open Access Handbook") edited by Konstanze Söllner and Bernhard Mittermaier. It reflects the current state of Open Access to text publications, data and software in the Social Sciences.
In: Lizenzangaben und Rechtedokumentation im Dialog: Datenflüsse nachhaltig gestalten; Beiträge zur Informationsveranstaltung vom 7. November 2017 an der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main, S. 23-29
Eine 'soziale Krisenkonstruktion', also die Zuschreibung einer spezifisch negativ eingeschätzten Qualität zu einem sozialen, auf die Produktion von Kollektivgütern bezogenen Sachverhalt, verläuft dem Autor zufolge unabhängig davon, ob der rezipierte Sachverhalt vorhanden ist oder nicht. An einer Vielzahl von Problemfeldern in der sportwissenschaftlichen Diskussion kann aufgezeigt werden, wie mit Hilfe der massenmedialen Darstellung besorgniserregender Zustände eine Krise konstruiert und in der Folge zur Legitimation für die Sportwissenschaft sowie für Sportorganisationen instrumentalisiert wird. Beispiele dieser Problemfelder sind die Krisendarstellungen zum aktuellen Stand der motorischen Leistungsfähigkeit und zum Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen, die Krise des Ehrenamtes sowie weitere Krisendarstellungen in Hinblick auf die Mitgliederentwicklung in Sportverbänden und Vereinen, das Abschneiden deutscher Sportler auf internationalen Wettkämpfen sowie der Gebrauch von Dopingmitteln. Im vorliegenden Beitrag wird deutlich gemacht, wie ein zunehmender Zugriff von öffentlicher Seite auf das individuelle Verhalten erfolgt und inwieweit hierbei der Rekurs auf vermeintliche Krisenphänomene instrumentalisiert wird. Ferner wird gezeigt, wie das wissenschaftliche System aufgrund äußerer Impulse und Dringlichkeitsappelle zum schnellen Handeln gedrängt wird. (ICI2)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 3495-3506
"Als Bestandteil eines im Rahmen von infoconnex entstehenden sozialwissenschaftlichen Fachportals wird an der Technischen Universität Darmstadt SozioNet entwickelt. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. In enger Zusammenarbeit mit soziologischen Universitäts- und Forschungsinstituten in Deutschland werden sozialwissenschaftliche Web-Ressourcen vernetzt. SozioNet ist eine Ergänzung zu den bestehenden Datenbankangeboten des IZ Sozialwissenschaften, zu den Angeboten der Virtuellen Fachbibliothek Sozialwissenschaften ViBSoz und anderen. Der Schwerpunkt liegt in der Erfassung solcher Ressourcen, die verteilt auf den Servern sozialwissenschaftlicher Einrichtungen vorhanden, frei zugänglich, aber bisher noch nicht systematisch erfasst sind. SozioNet bietet eine generelle Infrastruktur zur Erfassung von Ressourcen und Erstellung von Metadaten. Als Vorbilder dienen MathNet und PhysNet und aus dem Bereich der Sozialwissenschaften das Social Science Information Gateway SOSIG aus Großbritannien. SozioNet bietet eine generelle Infrastruktur zur Erfassung relevanter Ressourcen. Ziel von SozioNet ist die Vernetzung von frei zugänglichen sozialwissenschaftlichen Ressourcen im Internet, die verteilt auf den Servern ihrer jeweiligen Einrichtungen vorhanden sind, jedoch durch die gängigen Suchmaschinen in der Regel nicht gefunden werden. Es handelt sich dabei in erster Linie um Graue Literatur, also Arbeitspapiere, Unterrichtsmaterialien, Präsentationen, einzelne Webseiten, Diplom- und Magisterarbeiten etc. Darüber hinaus ist es das Anliegen der Verfasser, eine überregionale Informationsinfrastruktur der sozialwissenschaftlichen Institutionen zu schaffen, die auf der Selbstorganisation der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beruht. SozioNet stellt dafür Werkzeuge zur Verfügung und ist für die Beratung und Unterstützung zuständig. Die Pflege und Verantwortung, sowie die Ressourcen selbst, verbleiben bei der jeweiligen Einrichtung. SozioNet zeigt den Weg dorthin. Die Etablierung von SozioNet in der Community und damit auch die Förderung der Sichtbarkeit von sozialwissenschaftlichen Einrichtungen und ihren Aktivitäten ist ein weiteres Anliegen. Die in SozioNet entwickelten Werkzeuge sollen auch über die Projektlaufzeit hinaus genutzt werden. Dies wird mit der Integration von SozioNet in infoconnex und durch die Anbindung an das IZ realisiert. Konzipiert wurde SozioNet ausgehend von der Frage, welche Anforderungen ein fachliches Informationsangebot im Netz erfüllen sollte. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Auswahl der relevanten Ressourcen unter fachlichen Aspekten, das bedeutet, solche Dokumente aus zu wählen, die für die sozialwissenschaftliche Forschung und Lehre relevant sind. Diese Auswahl wird von den beteiligten Institutionen selbst getroffen. Des Weiteren müssen die ausgewählten Ressourcen unter fachspezifischen Gesichtspunkten recherchierbar sein, das bedeutet, der fachliche Kontext muss einbezogen werden, um ausschließlich fachlich relevante Ressourcen zu erreichen und um sich damit von allgemeinen Suchmaschinen abzugrenzen. Nicht zuletzt müssen die Beteiligten sich auf gemeinsame Standards einigen. Neben formalen Anforderungen bedeutet dies vor allem die Entwicklung eines gemeinsamen Metadatenschemas, welche alle relevanten Aspekte im Bereich sozialwissenschaftlicher Forschung und Lehre integriert. Dazu gehört die Definition der verschiedenen Arten von Ressourcen ebenso wie die allgemeine Beschreibung von Online-Ressourcen mit Hilfe von Merkmalen wie Autor, Titel etc. Für eine sinnvolle inhaltliche Erschließung ist es notwendig, auf ein gemeinsames Vokabular zurückgreifen zu können. Daher war es nahe liegend, die im Fach bereits etablierten Werkzeuge des IZ Sozialwissenschaften, den Thesaurus und die Klassifikation zur inhaltlichen Erschließung in das Metadatenschema einzubinden." (Textauszug)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 372-375
In: Wissen - Wissenschaft - Organisation: Proceedings der 12. Tagung der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Wissensorganisation, S. 357-371
"Was ist Emerging Science, und wie lässt sich messen, ob es sich bei einem Fachgebiet um Emerging Science handelt oder nicht? Häufig wird Emerging Science als Forschungsfront mit Hilfe verschiedener Verfahren der Zitationsanalyse diagnostiziert. Bettencourt et al. verwenden Kollaborationsanalysen und legen das Augenmerk auf eine strukturelle Diagnose des Emergenzprozesses an sich. Dem Modell nach zeigt sich die Etablierung eines Paradigmas in einem Fachgebiet in Form einer topologischen Veränderung seiner Sozialstruktur. In der vorliegenden Arbeit wird das Modell auf die 'New Science of Networks' und das Fachgebiet der Szientometrie angewendet. Erwartungsgemäß zeigen sich Unterschiede in ihren Evolutionsprozessen. Modell und Methoden der Netzwerkanalyse werden vor dem Hintergrund der Wissenschaftsforschung, der Komplexitätstheorie und der Relationalen Soziologie diskutiert. Besondere Berücksichtigung findet dabei die Selbstähnlichkeit des Wissenschaftssystems. Diskutiert werden auch die Auswirkungen unterschiedlicher Zählmethoden auf die Ergebnisse der Untersuchungen." (Autorenreferat)
Die Vielfalt der Frauenbilder in der utopischen Literatur wird erläutert und kritisch kommentiert. Als herrschendes Frauenbild wird die derzeitige Wirklichkeit der amerikanischen Mittelklasse-Familie festgestellt; dabei wird die existierende Arbeits- und Rollenteilung zwischen den Geschlechtern in die weite Zukunft fortgeschrieben. Für die triviale Science-fiction wird eine Rückkehr in vergangene Zeiten herausgearbeitet, in der die Rollenverteilung antiquierten Mustern und Klischees entspricht, d. h. z. B., daß Frauen wichtig sein können als Preis oder Motiv, daß aktive Frauen immer böse erscheinen und daß sie passiv dargestellt werden. In der neueren Science-fiction finden sich teilweise gleichberechtigte Strukturen, es werden aber wichtige Bereiche der Arbeitsteilung ausgeklammert (z. B. Kindererziehung in der Familie); kuriose Gleichheitsformen sind ebenso vertreten wie die Konturen eines Matriarchats, in dem die Frauen überlegen sind. Für die von Frauen selbst verfaßte utopische Literatur wird nachgewiesen, daß ihre Frauenbilder aktivere und lebhaftere weibliche Charaktere zeichnen als die in den von Männern geschriebenen Texten. (HA)