Intellektuelle Emigration
In: Zeitschrift für Politik: ZfP, Band 60, Heft 4, S. 488-489
ISSN: 0044-3360
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In: Zeitschrift für Politik: ZfP, Band 60, Heft 4, S. 488-489
ISSN: 0044-3360
In: The Making of Migration: Repräsentationen - Erfahrungen - Analysen, S. 118-126
Die Autorin geht von der Annahme aus, dass angesichts von Adornos eigener Emigration, für deren Verständnis sie vor allem die Minima Moralia zu Rate zieht, die These, dass von irgendeinem - und sei es auch nur intellektuellem - Zuhause allen Ernstes nirgendwo gesprochen werden kann, selbstverständlich und mehr als erklärungsbedürftig zugleich ist. Natürlich konnte Adorno ein Land, dessen Machthaber ihn zur Emigration gezwungen haben, nicht als sein Zuhause ansehen. Dafür war ihm eine Identifikation mit Land und Leuten auch vorher schon zu suspekt. Es wird die Meinung vertreten, dass er sich trotzdem nicht ohne Umstände von seiner Herkunft lösen wollte, sondern ihr noch in der äußersten Radikalität seiner Abgrenzung verhaftet blieb. Verbundenheit empfand Adorno bei aller Skepsis und Kritik aber auch mit dem Amerika, das ihm in einer lebensgefährlichen Lage immerhin nicht weniger als ein Asyl geboten hat. Es wird der Frage nachgegangen, warum aus diesem Asyl trotzdem kein neues Zuhause werden konnte. Adorno zufolge hing die jedes Verbundenheitsgefühl überschattende Erfahrung der Unzugehörigkeit mit der Weigerung mitzumachen so eng zusammen, wie umgekehrt der Konformismus mit der Bereitwilligkeit einhergeht, die Anpassung an neue Umstände flugs zu rationalisieren. Abschließend wird argumentiert, dass es der Gesellschaftskritik insofern nicht viel anders als dem Intellektuellen in der Emigration ergeht. Beide können es sich nur um den Preis der Selbstverleugnung in der Welt, wie sie nun einmal ist, einrichten und bequem machen. (ICG2)
In: GIGA Focus Global, Band 2
Trotz formalem Kriegsende und umfangreicher internationaler Unterstützung fliehen und migrieren weiterhin viele Menschen aus Nachkriegsgesellschaften. Die internationalen Programme zielen in erster Linie darauf, die Kriegsfolgen zu bewältigen und die Eliten zu befrieden. Sie wirken kaum auf die Fluchtursachen ein; eine Friedensdividende für die Bevölkerungsmehrheit fehlt. Die individuelle Entscheidung zur Flucht auch nach Beendigung von Kriegen hängt eng mit strukturellen Problemen zusammen. Wo Frieden auf die Abwesenheit von Krieg reduziert wird, können zentrale gesellschaftliche Spaltungen nur schwer überwunden werden. Somit bleibt die Qualität des Friedens im Nachkrieg gering. Die Qualität von Frieden kann über spezifische Kontexte hinweg mit drei Faktoren bestimmt werden: dem Ausmaß der Gewalt auch unterhalb der Schwelle zum Rückfall in den Krieg; dem Zugang der Bevölkerung zu Recht und der Möglichkeit politischer Partizipation sowie der Schaffung von sozialen und wirtschaftlichen Perspektiven zum Überleben und für soziale Mobilität. Erfahrungen in Nepal und El Salvador illustrieren das Wechselspiel dieser Faktoren an der Schnittstelle zwischen Staat und Gesellschaft. Staatliche Repression und andere Formen der Gewalt sind enorm. Das politische System wird von den alten Eliten dominiert. Jugendliche und Ex-Kombattanten haben keine Zukunftsperspektiven. Fazit Internationale Akteure müssen ihre Strategien in Nachkriegskontexten so verändern, dass die Mehrheit der Bevölkerung vom Kriegsende profitiert und nicht nur die jeweiligen Eliten. Die Beendigung von Kriegen und formale Demokratisierung können hierfür ein erster Schritt sein. Damit wird jedoch nicht automatisch ein langfristig tragfähiger Frieden geschaffen, der die Ursachen von Flüchtlingsbewegungen vermindert.
Ausgehend vom Bauhaus in Deutschland als reformatorischem Ausbildungsort für interdisziplinäre Künstler und Designer untersucht die vorliegende Arbeit die Weiterführung in den USA. Aufgrund der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierten einige der BauhäuslerInnen während der Dreißigerjahre in die USA. Nach einer Erörterung des Bauhausgedankens wird die Situation Nordamerikas ab 1900 in Form einer chronologischen Aufstellung der wichtigsten politischen sowie kulturellen Geschehnisse dargestellt und ein Überblick der unterschiedlichen Integrationssituation der BauhäuslerInnen beschrieben.Die Arbeit legt ihren Fokus auf die beiden Lehrinstitutionen New Bauhaus und Black Mountain College sowie auf die künstlerische Entwicklung der mit diesen Schulen in Verbindung stehenden BauhäuslerInnen László Moholy-Nagy und Anni und Josef Albers.Unter der Leitung von Moholy-Nagy sollte das New Bauhaus in Chicago ab 1937 eine neue Generation von IndustriedesignerInnen heranbilden. Er versuchte trotz dieses geforderten Schwerpunktes künstlerische Disziplinen zu vereinen und führte im Sinne des Bauhauses den verpflichtenden Vorkurs ein. Anni und Josef Albers wurden 1933 an das Black Mountain College in North Carolina berufen. Diese Schule zeigte sich in Lehrinhalt und kommunalem Aspekt des Schullebens am Bauhaus orientiert und blieb dem Grundgedanken verpflichtet, welcher auf die gesamtheitliche Bildung der SchülerInnen abzielte. Auch hier war der Vorkurs ein wesentliches Element der Ausbildung. Im Anschluss der jeweiligen Kapitel wurden exemplarisch StudentInnen ausgewählt um den Einfluss nachzuweisen, den die drei genannten BauhäuslerInnen auf diese gehabt haben könnten. Schließlich wird auf die Hochschule für Gestaltung in Ulm als die deutsche Fortführung des Bauhauses eingegangen und in weiterer Folge die Präsenz des Bauhausgedankens in der heutigen Zeit beleuchtet, wie auch die Tatsache, dass dieser nicht in Vergessenheit geraten ist. ; Commencing with the Bauhaus in Germany as a reformatory educational institution for multidisciplinary artists and designers, the present thesis examines its continuation in the USA where due to the takeover of power in Germany by the National Socialists many of the Bauhaus members emigrated during the thirties. After an explanation of the term ?Bauhausgedanke?, the situation in America starting at 1900 is outlined through a chronological table which considers the main political and cultural events and an overview of the different integration situations with which the staff and students had to contend is presented.The thesis places its emphasis on the two educational institutions New Bauhaus and Black Mountain College as well as on the creative work of the three former Bauhaus teachers connected to these institutions; László Moholy-Nagy and Josef and Anni Albers.From 1937 the New Bauhaus in Chicago lead by László Moholy-Nagy sought to train a new generation of industrial designers. Despite this focus, Moholy-Nagy endeavoured to retain the Bauhaus aspiration of uniting artistic disciplines and introduced an obligatory preliminary course based on the ?Bauhaus Vorkurs?. Josef and Anni Albers had been appointed to teach at the Black Mountain College in North Carolina in 1933, which became orientated towards the Bauhaus-curriculum and put an emphasis on the ?Bauhausgedanke? of a holistic education, with the ?Bauhaus Vorkurs? also making up an elementary part of the educational program.Following this research, individual students were chosen as examples to show the influence that the former Bauhaus-teachers probably had on them.The establishment in 1950 of the Hochschule für Gestaltung in the German city of Ulm is discussed as it is believed to be the continuation of the Bauhaus. In conclusion, the presence of the Bauhaus today and the fact that it is still maintaining its influence on art education, artists, architecture and design is examined. ; vorgelegt von Kristina Hebenstreit ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2013 ; (VLID)233633
BASE
In: Bildung und Erziehung Jg. 62, H. 1
Blog: Soziopolis. Gesellschaft beobachten
Stellenausschreibung der Universität Bremen. Deadline: 2. Januar 2024
In: Allgemeine literarische Reihe
Eindringlich und in aller Präzision schildert Franziska Tausig die verzweifelten Versuche, 1938 aus Österreich ausreisen zu können - irgendwohin. Ihren Sohn Otto Tausig - damals 16jährig, heute bekannter Wiener Schauspieler - kann sie 1938 durch einen Kindertransport nach England retten, er lebt dort bis 1945 in der Emigration. Für sich selbst und für ihren Mann bekommt sie durch Zufall zwei Schiffspassagen nach Shanghai. Der Zufluchtsort Shanghai, der Krieg, Blicke in das Leben der EmigrantInnen im Ghetto unter japanischer Kontrolle - aufgezeichnet von einer Frau, die zunächst nur durch Ihre Fähigkeit, Apfelstrudel und Sachertorte zu backen, überlebt und deren Mann im EXil an TBC stirbt. Erst 9 Jahre später kann sie nach Wien zurückkehren. Am Westbahnhof sehen ihr Sohn Otto und sie einander wieder.
In: Zeitschrift für Qualitative Forschung, Band 8, Heft 2, S. 249-266
'Im vorliegenden Beitrag wird auf der Grundlage von vier schriftlichen Autobiographien von Emigranten aus dem Nationalsozialismus der Frage nachgegangen, wie der Prozess hin zur Emigration verlaufen ist. Dabei wird der Versuch unternommen, die Betroffenen nicht einzig als Opfer der Geschehnisse zu begreifen, sondern es wird analytisch erschlossen, wie sie ihr Leben im Nationalsozialismus selbst wahrgenommen und gedeutet haben. Zur Rekonstruktion dieser Perspektive werden biographische Ressourcen aus dem Material generiert, ein Ansatz, der eine Erweiterung des biographieanalytischen Vorgehens darstellt, ohne die Offenheit des methodischen Herangehens und die subjektbezogene Strukturierung einzuschränken.' (Autorenreferat)
In: Kultur und soziale Praxis
Frontmatter --Inhalt --1. Einleitung --2. Methoden und Begriffe --3. Leben in der Tourismusregion Oberengadin --4. Leben im ländlichen Avers und Schams --5. Verbundenheiten und Zugehörigkeiten --6. Peripherie im Zentrum Europas --7. Transnational multilokale Lebenswelten --8. Migration als Potenzial für alpine Räume --9. Migration in Graubünden - eine Erfolgsgeschichte? --10. Bibliographie --11. Anhang
Im Folgenden werden Thesen vorgestellt, die auf Grundlage der Ergebnisse der qualitativen und quantitativen Teilstudien des Projekts "SoCiS – Social Citizen Science zur Beantwortung von Zukunftsfragen" entwickelt wurden. Sie adressieren die zentralen Forschungsfragen des Projektes: - Welche Innovationspotenziale sind mit Social Citizen Science (SCS) verbunden? - Welche Bedingungen sind für akademische als auch außerakademisch organisierte Aktivitäten zu berücksichtigen? - Welcher Voraussetzungen bedarf es für eine wissenschaftlichen Prinzipien genügende Partizipation von Bürger.innen an Social Citizen Science? Die Thesen sind in ihrer Verdichtung und Interpretation der empirischen Befunde dieser Studie zugleich als eine Diskussionsgrundlage für die weitere Entwicklung von Gestaltungsoptionen sowie für die weitere Erforschung von Social Citizen Science zu verstehen. Sie adressieren zudem fördernde und hemmende Faktoren für Zusammenarbeitsfähigkeit. Um den Praxisbezug zu fokussieren, sind die Thesen SCS in drei Gruppen zusammengefasst: Zusammenarbeit, Forschung sowie Rahmenbedingungen.
In: Historical social research 33.2008,1=Nr.123
In: Special issue
In: Praxishandbuch Open Access, S. 254-260
This text was published as a book chapter in the publication "Praxishandbuch Open Access" ("Open Access Handbook") edited by Konstanze Söllner and Bernhard Mittermaier. It reflects the current state of Open Access to text publications, data and software in the Social Sciences.
In: Kultur und soziale Praxis
Frontmatter -- Inhalt -- Danksagung -- 1. Zwischen Migrationskontrolle und Schutz von Ehe und Familie -- 2. Zur Methodologie: das Regieren der Migration durch Heirat ethnographieren -- 3. Die Heiratsurkunde -- 4. Der Sprachnachweis -- 5. Das Visum -- 6. Multiple Grenzüberschreitungen im Regieren der Migration durch Heirat -- Literatur