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Politische Parteien spielen gegenwärtig in Litauen keine große Rolle. Die meisten Parlamentsabgeordneten wurden gewählt, weil sie Sajudis und die Unabhängigkeit Litauens unterstützten. Die zahlreichen Parlamentsfraktionen üben zum großen Teil die Funktionen aus, die im Westen von politischen Parteien wahrgenommen werden. Das Fehlen einer klaren Abgrenzung der Kompetenzen zwischen Parlament und Regierung hat zu Forderungen nach der Schaffung konstitutioneller Voraussetzungen für eine starke Präsidentschaft geführt. (BIOst-Srt)

Die Studie beschäftigt sich mit den jüngsten politischen Entwicklungen in Litauen, wo sich in den Jahren 1988/89 mit den Gruppierungen "Lietuvos Persitvarkymo Sajudis" und "Lietuvos Laisves Lyga" eine starke nationale Unabhängigkeitsbewegung organisatorisch und programmatisch etablieren konnte, die mittlerweile sowohl der KP Litauens als auch der KPdSU Zugeständnisse abringen konnte (Erklärung des Obersten Sowjet zur illegalen Annexion Litauens). Der Autor analysiert das Kräfteverhältnis auf der politischen Bühne Litauens und versucht die Chancen bzw. Perspektiven einer (relativen) Unabhängigkeit des Landes bzw. des gesamten Baltikums einzuschätzen. (BIOst-Hml)

In Litauen ist ein heftiger politischer Konflikt um die Entwürfe einer neuen Verfassung entbrannt. Während sich die entsprechende Parlamentskommission für eine parlamentarische Demokratie ausgesprochen hat, favorisiert die Sajudis-Koalition eine Präsidialdemokratie. Ein Kompromiß zwischen diesen beiden Fraktionen scheint nur schwer erreichbar zu sein. (BIOst-Srt)

Die Dokumente zeigen die politischen und wirtschaftlichen Reformbestrebungen in Litauen seit Mitte 1988. Die Ziele und Politik der litauischen Bewegung zur Umgestaltung (Sajudis), deren Rückbesinnung auf die Geschichte Litauens und ihr Kampf gegen die Benachteiligung der litauischen Sprache, stehen dabei im Zentrum. (BIOst-Str)

Der Historiker zeichnet in seinem Beitrag das politische Profil des litauischen KP-Chefs Algirdas Brazauskas, der die Abspaltung seiner Partei von der KPdSU durchsetzte. Der Verfasser beschreibt zugleich die Neuorientierung der KPL und die Standortsuche innerhalb der litauischen Unabhängigkeitsbewegung (Auseinandersetzung mit Sajudis; politische Rolle der KPL bzw. Brazauskas nach den Frühjahrswahlen 1990). (BIOst-Hml)

Wichtigstes politisches Ereignis des Jahres 1996 in Litauen war die triumphale Rückkehr des früheren Staatsoberhaupts Vytautas Landsbergis und seiner Partei, der konservativen Heimatunion, an die Macht. Die vierjährige Herrschaft der aus der Kommunistischen Partei hervorgegangenen Litauischen Demokratischen Arbeiterpartei konnte damit beendet werden. Viele führende Persönlichkeiten aus der Sajudis-Regierung der Jahre 1990 bis 1992 haben wieder Regierungsämter angetreten. Außenpolitische Priorität genießt nach wie vor der angestrebte Beitritt zu EU und NATO. (BIOst-Mrk)

Bei den Parlamentswahlen in Litauen am 25. Oktober und 15. November 1992 hat die LDLP, die frühere KP Litauens, unter der Führung von Algirdas Brazauskas einen überraschend hohen Sieg errungen. Ausschlaggebend für das Wählerverhalten dürften die sich verschärfende Wirtschaftskrise des Landes und die Hoffnung der Bürger gewesen sein, daß Brazauskas am ehesten in Verbindung mit Rußland eine Verbesserung der Lage erreichen könnte. Die Wahlniederlage der Mitte-Rechts-Parteien, insbesondere von Sajudis, hängt nicht zuletzt mit deren Mißerfogen bei der Durchführung der Wirtschaftsreform zusammen. (BIOst-Srt)

The delegitimation of single-party dictatorship in the 1980s brought about fundamental political changes. The abolishment of the Communist party monopoly in December 1989 marked the formation of the modern Lithuanian multi-party system. The author pays attention to the role of confrontation between the social and political movement "Sajudis» and the Communist party of the Lithuanian SSR in the formation of the bipolar party system based on the ideological confrontation between the two dominant political parties — the Lithuanian Democratic Labour Party and the Homeland Union. ; The delegitimation of single-party dictatorship in the 1980s brought about fundamental political changes. The abolishment of the Communist party monopoly in December 1989 marked the formation of the modern Lithuanian multi-party system. The author pays attention to the role of confrontation between the social and political movement "Sajudis» and the Communist party of the Lithuanian SSR in the formation of the bipolar party system based on the ideological confrontation between the two dominant political parties — the Lithuanian Democratic Labour Party and the Homeland Union.

Der Verfasser sieht die ideologische Ausrichtung der baltischen Nationalbewegungen in einem liberalen Nationalismus westlicher Prägung. Er skizziert institutionelle Strukturen dieser Bewegungen und zeigt, daß ihre führenden Akteure aus dem Kreis der jeweiligen nationalen Eliten stammten. Unterstützung durch die baltischen Nationalbewegung erfuhren vor allem vergleichbare Bewegungen in den benachbarten slawischen Regionen (Leningrad, Moskau, Weißrußland, Ukraine), aber auch in Moldawien, Armenien und Georgien. Darüberhinaus wurde die baltische Frage zu einem zentralen Streitpunkt in den Auseinandersetzungen über die Zukunft der Sowjetunion in den Jahren 1990 und 1991. (BIOst-Wpt)