"Obwohl ökonomische Sanktionen mit zunehmender Häufigkeit verhängt werden, haben die oft schwerwiegenden humanitären Folgen die Frage nach ihrer Angemessenheit aufgeworfen und die Hoffnung auf zielgenauere finanzielle Sanktionen geweckt. Der Beitrag befaßt sich damit, welche administrativen sowie rechtlichen Reformen und was für ein strategisches Design erforderlich sind, wenn gezielt Druck auf jene Eliten ausgeübt werden soll, die gegen internationale Normen verstoßen. Die Autoren verweisen zudem auf die Notwendigkeit, den entsprechenden politischen Willen sowie eine zwischenstaatliche institutionelle Zusammenarbeit zu schaffen, damit Völkerrecht mittels solcher 'intelligenter' Sanktionen durchgesetzt werden kann." (Autorenreferat)
Nach den 1990er Jahren, dem "Jahrzehnt der Sanktionen", ist die Beurteilung der Wirksamkeit von Sanktionen heiß umstritten. Der Einsatz von Sanktionen gegenüber dem Iran mit dem Ziel, den Verzicht auf den vollen nuklearen Brennstoffkreislauf durchzusetzen, ist eine Entscheidung mit unsicheren Erfolgsaussichten. Grundsätzlich kommen umfassende Handels- und Investitionssanktionen und zielgerichtete "intelligente" Sanktionen in Frage. Im Vergleich mit anderen Optionen - Militärschläge, Regimewechsel - sind "intelligente" Sanktionen am ehesten eine realistische Möglichkeit, Iran unter Druck zu setzen. Sie müssten allerdings als Element einer Verhandlungsstrategie begriffen werden. (ICE2)