Schulgrammatik versus wissenschaftlich fundierte Grammatik
In: Moderna Språk, Band 91, Heft 1, S. 33-41
ISSN: 2000-3560
-
11 Ergebnisse
Sortierung:
In: Moderna Språk, Band 91, Heft 1, S. 33-41
ISSN: 2000-3560
-
In: Moderna språk, Band 91, Heft 1, S. 33-41
ISSN: 0026-8577
In: Moderna språk, Band 87, Heft 1, S. 27-36
ISSN: 0026-8577
In: Moderna Språk, Band 87, Heft 1, S. 27-36
ISSN: 2000-3560
-
In: Europäische Hochschulschriften / Reihe 13, Französische Sprache und Literatur = Langue et littérature françaises = French language and literature, 70
World Affairs Online
In: Ploetz-Kares / Kurzer Lehrgang der französischen Sprache
World Affairs Online
World Affairs Online
In den Jahren um 1900 explodiert in Deutschland die sprachwissenschaftliche und sprachtheoretische 'Szene'. Alles, was in den nationalphilologischen Synthesen des 19. Jahrhunderts keinen Platz finden konnte, drängt spätestens jetzt zurück in das Licht der akademischen Öffentlichkeit. Nicht oder kaum akademisierte Unterströmungen wie die Sprachpsychologie, die Schulgrammatik, die Semantik, die Semiotik machen von sich reden. Bei weitem nicht alles wirkt dann tatsächlich auf die akademische Sprachwissenschaft. Diese sprachwissenschaftliche 'Überfülle' ist erst gebändigt worden in der Rezeption des kanonischen 'Cours de linguistique générale' Saussures, die einigermaßen erfolgreich den "eigentlichen" Gegenstand der Sprachwissenschaft als 'langue', als synchronisch zu fassendes einzelsprachliches Zeichensystem, zu fixieren suchte. All das ist historiographisch gut erforscht. Su gut wie überhaupt nicht im Blick der Historiographen ist hingegen die ebenfalls um 1900 erstmals erscheinende sprachwissenschaftliche Problemlinie, die später zu einer ebenfalls wirkmächtigen soziologisch-kommunikativen Sprachauffassung hinführt. Gute und gründliche Arbeiten gibt es zwar zur Vor- und Frühgeschichte der "Pragmatik", aber kaum untersucht ist die Vorgeschichte dessen, was heute entweder politische Begriffsgeschichte, Diskursanalyse oder Politolinguistik heißt. Das hängt gewiss damit zusammen, dass in Diskursanalyse und Begriffsgeschichte keineswegs nur (noch nicht einmal hauptsächlich) sprachwissenschaftliche Traditionen zusammenlaufen, sondern eben auch soziologische, politologische, philosophische. Ein bloßer Vortrag, versteht sich, kann diese Lücke nicht füllen. Ich will gleichwohl versuchen, wenigstens einen Strang aus dem einschlägigen problemgeschichtlichen Bündel zu ziehen - und der beginnt mit Karl Otto Erdmann.
BASE
Der vorliegende Band fasst alles Relevante zur Schriftsprachdidaktik zusammen. Der Aufsatz Erziehung zur Schriftlichkeit zeigt, dass die Unterscheidung von medialer und konzeptioneller Mündlichkeit/Schriftlichkeit für eine Reihe sprachdidaktischer Kernfragen außerordentlich nützlich ist. Der Text Strukturen des Schriftspracherwerbs gibt eine zusammenfassende Darstellung zu neueren Entwicklungsmodellen des Schriftspracherwerbs und zieht eine Parallele zur historischen Entwicklung der Schrift. Der Aufsatz Strategiebasiertes Rechtschreiblernen stellt die theoretische Basis des Ansatzes zur Rechtschreibdidaktik vor. Der Beitrag Von A-Z – Aspekte alphabetischen Sortierens behandelt die Struktur und die historische Entwicklung dieser Kulturtechnik. Er der Frage nach, welche Rolle die Arbeit mit alphabetisch geordneten Listen in der Grundschule spielen kann. Grammatik ist ohne Schrift nicht denkbar, auch Schriftdidaktik und Grammatikdidaktik stehen in einem engen Zusammenhang. Der historische Blick auf Schulgrammatik im 19. Jahrhundert zeigt, dass die heutige Praxis sich von der damaligen wenig unterscheidet - Vorschläge zu einer Erneuerung und Funktionalisierung des Grammatikunterrichts existieren durchaus, werden aber in der Regel weder von den Praktikern noch von den Politikern angenommen. Der Aufsatz Über Lesekompetenz versucht, der vor allem aus der literaturdidaktischen Perspektive motivierten Kritik an dem Konzept der Lesekompetenz zu begegnen, das der PISA Studie zugrundelag und zu verdeutlichen, dass die Kennzeichnung einer sprachlichen Kompetenz und die didaktischen Überlegungen, wie man diese Kompetenz erwerben/ lehren kann, voneinander unabhängig sind. Der abschließende Beitrag Konzeptionelle Schriftlichkeit – Eine Verteidigung greift das Thema Erziehung zur Schriftlichkeit noch einmal auf und versucht, die Nützlichkeit des Konzepts im sprachdidaktischen Bereich auch gegen neuere Kritik herauszustellen.
BASE
Die "Grammatik der Schule" entspricht in mehrfacher Hinsicht noch immer dem Fabrikmodell von Bildung, wie es im 19. Jahrhundert entstanden ist. In der Zeit der Pandemie wird diese Art, Schulen zu organisieren, massiv herausgefordert und stößt an Grenzen. Empirische Studien machen schon seit längerer Zeit deutlich, dass Veränderungsbedarf besteht. Hohe Effektstärken bezüglich einer Verbesserung des Lernens zeigen sich für eine enge Kooperation von Lehrkräften in professionellen Lerngemeinschaften, die Stärkung des formativen Feedbacks gegenüber der summativen Leistungsbewertung/Notengebung, eine partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Lehrkräften und Eltern sowie die aufeinander abgestimmte Hybridisierung von Bildung. Es sind genau dies die Innovationen, die auch dabei helfen, die Schule für die Herausforderungen der Pandemie neu aufzustellen. Wenn die Pandemie mit ihrer Logik der Disruption als Chance begriffen wird, könnten die Veränderungen die Schule der Industriegesellschaft durch "disruptive Innovation" in die "Schule ohne Wände" der digitalen Wissensgesellschaft führen. (DIPF/Orig.) ; In multiple ways, the current "grammar of schooling" is still based on a factory model of schooling going back to the 19th century. In the current age of the pandemic, this way of organizing schools is massively challenged and clearly reveals its limitations. For quite some time, empirical research has pointed to aspects of schooling that need to be changed. High effect sizes have been shown for the improvement of learning in the following four aspects of the "grammar of schooling": close teacher collaboration in professional learning communities; giving priority to formative feedback over summative assessment/ grading; close and trusting partnerships between teachers and parents, and the switch to hybrid learning environments. The text argues that these are the innovations required to meet the challenges posed by the pandemic and thus provide a historic opportunity for sustainable change. If the pandemic with its logic of disruption is perceived as an opportunity rather than a problem, the current situation could be reframed as a phase of "disruptive innovation" in order to abandon the industrial age model of schooling in favor of a "school without walls" suitable for the digital knowledge society. (DIPF/Orig.)
BASE
Die Corona-Pandemie wird den Schulbetrieb wahrscheinlich auch noch im Schuljahr 2020/2021 erheblich einschränken. Dabei stellen sich jenseits der Fragen zum Gesundheitsschutz zunehmend auch solche, die den Kern der Schule als Bildungsinstitution betreffen. Besondere Aufmerksamkeit muss dabei bildungsbenachteiligten Schüler*innen und solchen mit speziellen Förderbedarfen zu Teil werden, denn vieles spricht dafür, dass die Schere zwischen Kindern aus sozial privilegierten und benachteiligten Familien in Folge der Schulschließungen weiter aufgegangen ist. Diese Entwicklung wird sich im Zuge einer schrittweisen Öffnung der Schule fortsetzen, wenn nicht bewusst gegengesteuert wird. Notwendig ist deshalb eine breite bildungswissenschaftliche Diskussion über Ansätze und Maßnahmen, die zum Abbau der neu entstandenen und der schon bestehenden Bildungsungleichheiten beitragen. Im ersten Teil dieses Bandes werden Ergebnisse aus Erhebungen im Frühjahr 2020 vorgestellt, die Aufschluss darüber geben, wie Schüler*innen, Eltern und pädagogisches Personal die mit dem Fernunterricht verbundenen Herausforderungen erlebt haben. Die Beiträge des zweiten Teils widmen sich schulischen Problemfeldern. Unter besonderer Berücksichtigung der Ungleichheitsthematik fassen sie kurz den Forschungsstand zu rechtlichen, pädagogischen, didaktischen und anderen Fragen zusammen und leiten daraus Vorschläge ab, wie Schule, Unterricht und Lernen unter den voraussichtlich noch länger andauernden Einschränkungen und darüber hinaus gestaltet werden könnten. Das Beiheft richtet sich an eine bildungspolitisch interessierte Öffentlichkeit und insbesondere an diejenigen, die in der Bildungspolitik, der Bildungsadministration und natürlich in den Schulen Verantwortung für die Gestaltung des Unterrichts und für schulisches Lernen tragen. (DIPF/Orig.)
BASE