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In ihrem Aufsatz beleuchtet die Autorin die Geschichte der deutsch-mittelöstlichen Beziehungen zwischen 1870 und 1945. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Fragen, welche Interessen die deutsche Nahostpolitik verfolgte und wie sie sich in die internationalen Zusammenhänge zwischen Hochimperialismus und Drittem Reich einordnete. Im folgenden arbeitet die Verfasserin eine jeweils sich ähnelnde Entwicklung vor den beiden Weltkriegen heraus: In beiden Zeitabschnitten drückte sich der deutsche Einfluß in Nah- und Mittelost primär in wirtschaftlicher Hinsicht und in militärischer Beratung aus, die dann in mehr oder weniger politischem Einfluß mündeten. Insgesamt wertet die Autorin die deutsche Außenpolitik im Raume des ehemaligen Osmanischen Reiches als Politik der Einflußnahme gegenüber einem schwächeren Partner. Im Ernstfall ging die deutsche Politik über osmanische Interessen hinweg, indem sie sich mit den anderen Großmächten über Einflußzonen verständigte. "Die traditionelle Freundschaft kann als eine teilweise Interessenkongruenz beschrieben werden, bei der jedoch stets beide Seiten ihre eigenen, teilweise einander entgegengesetzten Ziele verfolgten". (ICC)