mit juristischen und ökonomischen Beitr. von Wolfgang J. Mückl . Hrsg. von Albin Eser . ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- Z 52.264-47/49
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema "Schwarzarbeit in Planwirtschaften am Beispiel der UdSSR". Bei der Bearbeitung wird so vorgegangen, daß zuerst der Begriff der Planwirtschaft definiert wird. Es folgt eine Darstellung der philosophischen Grundlagen und der historischen Entwicklung der Planwirtschaft in der Sowjetunion. Dies erscheint sinnvoll, da die systemimmanenten Schwächen der Planwirtschaft und deren Folgen erst vor dem Hintergrund der Entstehung dieses Wirtschaftssystems in der UdSSR verständlich werden. Anschließend wird auf die Funktionsweise der Planwirtschaft und daraus ableitbare Probleme eingegangen. Im zweiten Teil der Arbeit werden nach der Definition des Begriffs der Schattenwirtschaft mögliche Erscheinungsformen und Ursachen schattenwirtschaftlicher Aktivitäten in Planwirtschaften erörtert. Dann erfolgt nach begrifflichen Abgrenzungen und der Darstellung von Methoden zur Quantifizierung der Schwarzarbeit eine ökonomische und soziologische Untersuchung des šabašnicestvo, einer Ausprägung staatlich nicht geplanter Arbeit in der Sowjetunion. Das letzte Kapitel schließlich beschäftigt sich mit Modellen zur planwirtschaftlichen Schwarzarbeit und Untergrundwirtschaft. Es wird versucht, die Ergebnisse der Arbeit formal abzubilden und Prognosen über die weitere Entwicklung der Planwirtschaft abzuleiten. Allgemein ist anzumerken, daß sich die Aussagen dieser Arbeit auf die typischen Ausprägungen des wirtschaftlichen und politischen Systems der Sowjetunion beziehen, die bis zu den revolutionären Veränderungen der letzten Zeit gegeben waren. Neueste Entwicklungen wurden nicht berücksichtigt. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: A.Einleitung1 B.Das System der Planwirtschaft2 I.Definition des Begriffs Planwirtschaft2 II.Die Entstehung der Planwirtschaft5 1.Die Ideen von Marx und Engels als Ausgangspunkt5 2.Die historische Entwicklung in der UdSSR unter Lenin und Stalin7 a)Staatskapitalismus und Arbeiterkontrolle9 b)Kriegskommunismus10 c)Neue Ökonomische Politik (NÖP)11 d)Etablierung der Planwirtschaft unter Stalin12 III.Die Planwirtschaft in der sowjetischen Praxis14 1.Die Funktionsweise der Planwirtschaft14 2.Funktionsprobleme der Planwirtschaft19 C.Die Schattenwirtschaft in der UdSSR22 I.Definition des Begriffs der Schattenwirtschaft22 II.Erscheinungsformen und Ursachen der Schattenwirtschaft27 1.Erscheinungsformen der Schattenwirtschaft27 2.Ursachen der Schattenwirtschaft31 III.Das Phänomen der Schwarzarbeit36 1.Definition des Begriffs der Schwarzarbeit36 2.Die Rolle der Schwarzarbeit im Geflecht der Untergrundwirtschaft40 3.Methoden zur Ermittlung der privaten Einkommen in Planwirtschaften45 4.Das šabašnicestvo – eine Form staatlich nicht kontrollierter Arbeit51 a)Begriffliche Abgrenzung von šabašnicestvo und chaltura52 b)Ökonomische Analyse des šabašnicestvo56 c)Soziologische Analyse des šabašnicestvo62 5.Modelle zur planwirtschaftlichen Schwarzarbeit und Untergrundwirtschaft67 D.Schlußbemerkung81 Literaturverzeichnis83
Während die Schattenwirtschaft nach Aussagen von Experten "boomt", stagniert die Konjunktur im 3.Quartal 2002. Die Umwandlung der in der Schattenwirtschaft geleisteten Schwarzarbeit in "offizielle" Arbeitsplätze gilt deshalb als lohnenswerter Ansatz zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit. Einen Vorschlag hierzu hat die Hartz-Kommission mit der Ich-AG und den Mini-Jobs vorgelegt. Inwieweit ist dieser Ansatz geeignet, die Wege in die Schwarzarbeit unattraktiv zu machen und gleichzeitig Wege aus der Schwarzarbeit zu ebnen?
In diesem Beitrag sollen die Ergebnisse des "Ukrainian Undeclared Work Survey" (UUDWS) zusammengefasst werden, der ersten Studie, die unmittelbar das Wesen und die Wahrnehmung von Schwarzarbeit in der Ukraine untersucht. Dem werden die Daten des Eurobarometers zur Europäischen Union gegenübergestellt. Der Vergleich zeigt, dass Schwarzarbeit - folgt man der Wahrnehmung - in der Ukraine mit weniger Risiken assoziiert wird als in der EU. Die Gründe, die für Schwarzarbeit angegeben werden, zeigen ein geringes Vertrauen der ukrainischen Bevölkerung in den Staat auf. Gleichzeitig überwiegt als Grund für Schwarzarbeit sowohl in der Ukraine als auch in der EU die Not (Mangel an regulären Arbeitsplätzen, mangelndes Einkommen), die Menschen dazu drängt, nichtangemeldete Erwerbstätigkeiten einzugehen. Zudem wird in der Ukraine Schwarzarbeit als weniger inakzeptabel empfunden als in der EU.
Der Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Zollverwaltung obliegt die Bekämpfung der Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung nach dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben prüft sie unter anderem die Beschäftigten im Baubereich. Auf der Grundlage der Prüf- und Ermittlungsbefugnisse aus dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz, den Sozialgesetzbüchern und dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz greift die Finanzkontrolle Schwarzarbeit bei ihren Prüfungen auf alle erforderlichen Daten verschiedener Behörden ohne Mitwirkung der kontrollierten Person zu. Das Hauptziel des vorgestellten Sozialkartenverfahrens ist die Beschleunigung der Kontrollen. Ein geringerer Zeitaufwand für die Prüfungstätigkeit ermöglicht es der Finanzkontrolle Schwarzarbeit, mehr Kontrollen durchzuführen. Für die Unternehmen bedeutet eine beschleunigte Prüfung eine geringere Störung des Betriebsablaufs auf der Baustelle. Eine Beschleunigung des Prüfvorgangs lässt sich durch 1. eine schnellere Verfügbarkeit der Grunddaten der kontrollierten Personen und 2. einen schnelleren Zugriff der Finanzkontrolle Schwarzarbeit auf die Daten verschiedener Institutionen auf Basis der Grunddaten erreichen. Fazit der Anwendbarkeitsprüfung der Sozialkarte: Da der Datenzugriff ohne die Zustimmung des Betroffenen erfolgt, ist er unabhängig von einer Chipkarte der kontrollierten Person. Eine Chipkarte würde die Zugriffsgeschwindigkeit nicht verbessern. Dieses Ziel könnte durch technische Optimierungen bei den Datenbanken, den Übertragungsmedien und der Abfrageanwendung erreicht werden. Die Arbeitsgruppe schlägt vor, das Projekt 'Einführung einer Sozialkarte' nicht weiter zu verfolgen. Stattdessen sollte die Problematik der Mitführungspflicht eines amtlichen Personaldokuments auf Baustellen oder anderen Arbeitsstätten innerhalb der Bundesregierung vertieft erörtert und die bereits vorhandenen Initiativen zur Optimierung der Datenabfragen fortgeführt werden. (IAB)