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Das Thema dieses Beitrags ist die Übersetzung deutscher Partizipialkonstruktionen ins Schwedische – ein Thema, dem die bisherige Forschung kaum Aufmerksamkeit geschenkt hat. Die Studie ist sowohl quantitativer als auch qualitativer Natur. Als Korpus dienen deutsche Sachprosatexte und ihre schwedischen Übersetzungen, von denen anzunehmen ist, dass sie im Einklang mit den entsprechenden deutschen beziehungsweise schwedischen Gebrauchsnormen verfasst wurden, eher als dass sie einen spezifischen Autorenstil reflektieren.
Anhand der quantitativen Analyse wird untersucht, ob und inwiefern eine Korrelation zwischen dem Subtyp der Partizipialkonstruktion und der gewählten Übersetzungsstrategie besteht. Ausgehend von den intuitiven Annahmen der einschlägigen Literatur wäre in den schwedischen Übersetzungen ein größerer Anteil an finiten Strukturen zu erwarten, die zur semantischen und syntaktischen Explizierung führen könnten. Das Ergebnis der Studie zeigt allerdings, dass die Übersetzer im hohen Ausmaß nach Strukturerhalt streben. Als frequenteste Übersetzungsstrategie kann die Verwendung einer entsprechenden Partizipialkonstruktion belegt werden, aber auch das strukturerhaltende Adjektiv stellt eine häufig vorkommende Strategie dar. Für die Strategienwahl spielt in der Tat der Subtyp der Partizipialkonstruktion eine Rolle, vor allem im Hinblick auf deren Komplexität. So werden Partizipialkonstruktionen in der schwedischen Übersetzung viel öfter verwendet, wenn der Originaltext eine einfache Partizipialkonstruktion aufweist. Dagegen sind finite Strukturen viel häufiger bei der Übersetzung von erweiterten Konstruktionen. Vorangestellte Partizipialattribute werden dabei oft durch einen Relativsatz wiedergegeben und die freistehenden adverbialen Partizipialkonstruktionen nicht selten durch Hauptsatzstrukturen.

"Schweden ist heute ein Einwanderungsland, aktuell sind 13 % seiner Bevölkerung im Ausland geboren. Bis in die Mitte der 1970er Jahre handelte es sich überwiegend um Arbeitsmigranten. In der Folgezeit wanderten im Wesentlichen Flüchtlinge und deren Familienangehörige nach Schweden ein. Die schwedische Integrationspolitik wurde in internationalen Vergleichsuntersuchungen stets sehr positiv beurteilt, alle formalen Auflagen und Konventionen der EU und des Europarates werden befolgt. Dennoch kann die schwedische Integrationspolitik in der Praxis kaum als Erfolg bezeichnet werden. Es gibt große Unterschiede zwischen im Ausland geborenen Migranten und in Schweden geborenen Personen, was Arbeitslosigkeit und Beschäftigungsniveaus angeht. Diese Probleme auf dem Arbeitsmarkt hängen einerseits mit Ineffizienzen bei der Umsetzung der Integrationspolitik und andererseits mit Diskriminierungen von Migrantengruppen zusammen. Um die Integration in den Arbeitsmarkt und damit in die schwedische Gesellschaft zu erhöhen, ist ein Perspektivwechsel in der Integrationspolitik nötig. Immigranten sollten eher als kenntnisreiche Subjekte und damit als hochwertige Ressource gesehen werden und weniger als problematische Objekte. Unter einem so veränderten Blickwinkel könnte die Integrationspolitik auch ein Bestandteil der Arbeitsmarktpolitik im traditionellen Schwedischen Modell werden." (Autorenreferat)

Aus schwedischer Sicht

Aus deutscher Sicht + Aus schwedischer Sicht

Die gegenwärtige weltweite Wirtschaftskrise wird in Schweden in einem sehr viel geringeren Ausmaß wirksam als etwa in der Bundesrepublik. Bei einem sehr hohen Erwerbsquotienten (ca. 50 Prozent der Wohnbevölkerung) ist die Arbeitslosenquote relativ gering. Der Verfasser beschreibt die Prinzipien der schwedischen Wirtschaftspolitik, die eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes sichern kann. Eine Arbeitsmarktpolitik mit hohem finanziellen Aufwand und zahlreichen Instrumenten ist in Schweden eng mit Konjunktur- und Strukturpolitik verknüpft. Weiterbildung und Umschulungsmaßnahmen spielen eine große - auch vorbeugende - Rolle. Das System der Arbeitsvermittlung erfaßt Stellenangebote im ganzen Land, die dann in besonderen Zeitungen bekannt gemacht werden. Der Verfasser untersucht die gewerkschaftlichen Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung; diese wird nicht als Mittel der Beschäftigungspolitik betrachtet, sonder sozial- und wohlstandspolitisch begründet. Besonderen Wert legen die schwedischen Gewerkschaften auf solidarische Lohnstrukturpolitik. Wirtschaftspolitische Instrumente (zum Beispiel die Lenkung der privaten Investitionen) werden vor allem mit dem Ziel der Vollbeschäftigung eingesetzt. Als vorbildhaft beschreibt der Verfasser auch die Emanzipation der Frau auf dem Arbeitsmarkt und die Ausweitung der sozial-humanitären Dienste. Die Finanzierung der Arbeitsmarktpolitik wird möglich, da allgemein der hohe Stellenwert gesellschaftspolitischer Aufgaben akzeptiert wird. (JL)

In der kritischen Literatur zur Energiepolitik wird Schweden aufgrund seiner gewandelten Energiepolitik oft als Modell beschrieben. Dieser "Umorientierungshypothese" wird die "Wachstumskonsenshypothese" gegenübergestellt, die sich auf tief in der schwedischen Geschichte verwurzelte administrative Traditionen und gesellschaftliche Wandlungsprozesse bezieht und von einer Fortsetzung der wachstumsorientierten Energiepolitik ausgeht. Beide Hypothesen werden im Licht der Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl diskutiert. Berücksichtigt werden die öffentliche Meinung zur Kernenergie, die zukünftige Bedeutung der Kernenergie für die Energieversorgung, die Informationspolitik unmittelbar nach dem Unfall in Tschernobyl und die Behandlung der Folgen des sowjetischen Reaktorunfalls. Alle untersuchten Indikatoren sprechen für die Richtigkeit der "Wachstumskonsenshypothese" und gegen die "Umorientierungshypothese". Gleichzeitig werden tieferliegende Probleme im politischen System Schwedens deutlich. (WZÜbers.)

Die Autorin zeichnet die verschiedenen Ansätze der Bildungspolitik und Zeitpolitik in Schweden in den vergangenen hundert Jahren nach, die sich auf das Volksschulwesen beziehen. Im Mittelpunkt stehen die ersten Jahre 1900-1945, die staatliche Kontrolle über das Bildungswesen 1945-1975 sowie die Dezentralisierung, Deregulierung und Marktlösungen seit 1975. Folgende Faktoren haben nach Meinung der Autorin den Zeitrahmen der schwedischen Bildungspolitik beeinflusst: Die Staatsgewalt und die Legitimität des sozialdemokratischen Wohlfahrtssystems; der hohe Stellenwert der Bildungspolitik und die öffentlichen Investitionen in allen Bereichen des Bildungswesens; der Bedarf an Kindern und Frauen als Arbeitskräfte sowie die Macht von Arbeitsmarktverbänden; der mangelnde Einfluss der bildungspolitischen Experten auf die Zeitpolitik des Bildungswesens; die Veränderungen der Struktur der Kinderbetreuung durch Familie, Wirtschaft und Arbeitsmarktanforderungen sowie demographische und geographische Faktoren, die zur Einrichtung des Ganztagsunterrichts als gängigem Zeitorganisationsprinzip beigetragen haben, das seit den 1920er Jahren an den allgemeinbildenden Schulen kaum mehr in Frage gestellt worden ist. (ICI)

This article is an empirical study of the reception of National Socialism by a selection of members of the Nobel Committee of the Swedish Academy. Its purpose is firstly to offer an explanation how impressions of the German political field during the 1920s and 1940s affected the evaluation of German Nobel Prize candidates. Secondly, it offers a critical overview of the ambivalent relationship that the members had to the Nazi ideology. Although they were all essentially critical, they sympathised with certain elements of it, including a fascination for Adolf Hitler. All these conclusions are derived from an analysis of original documents, including letters, reviews, reports and protocols from the archives of the Swedish Academy.