In: Publications from the Research Unit Transnational Conflicts and International Institutions, Research Area Civil Society, Conflict and Democracy, Social Science Research Center Berlin, 2008-305
"Eine internationale Gruppe politikwissenschaftlicher Forschungsinstitute aus Europa unter Beteiligung der DGAP und unter Koordination des Istituto Affari Internazionali (IAI) hat eine Studie zur Weltraum- und Sicherheitspolitik in Europa vorgelegt, deren deutschsprachige Kurzfassung mit der DGAP-Analyse Nr. 28 erschienen ist. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass weltraumgestützte Fähigkeiten mittlerweile erhebliche sicherheits- und verteidigungspolitische Bedeutung haben. Gleichwohl verfügt Europa im Vergleich zu den USA noch nicht über hinreichende Fähigkeiten. Der Dual-Use-Charakter weltraumgestützter Anwendungen ist aber geeignet, eine sicherheits- und verteidigungspolitische Entwicklung in Europa zu befördern, die die gegenwärtigen nationalen Verteidigungsprogramme mit den in erster Linie zivilen europäischen Weltraumvorhaben verknüpft. Es mangelt indes an einem ausreichenden 'europäischen Bewusstsein' für den Nutzen gemeinsamer Weltraumsysteme. Auch fehlt es Europa derzeit an einer Institution, in der sämtliche weltraumbezogenen Aktivitäten überblickt werden und die einen übergreifenden Ansatz zum Aufbau benötigter Fähigkeiten formulieren könnte. Die Studie berücksichtigt derartige strategische Fragestellungen ebenso wie weltraumbezogene industriepolitische Zielsetzungen." (Autorenreferat)
Gefahren für die globale Sicherheit gehen heute vor allem von schwachen und zerfallenden Staaten aus. Überall dort, wo Regierungen die öffentliche Ordnung nicht mehr sicherstellen können, eskaliert nicht nur die Gewalt und leiden Menschen. Die staatsfreien Zonen werden von "warlords", international agierenden Terroristen und der organisierten Kriminalität besetzt und für ihre Ziele missbraucht. Spätestens seit den Terroranschlägen vom 11.9. stehen daher Fragen der Staats- und Nationsbildung im Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit. Denn die Stabilität der internationalen Ordnung selbst hängt nicht zuletzt davon ab, dass ihre Bausteine, die Staaten, funktionstüchtig und belastbar sind. Das Buch untersucht exemplarisch die Ursachen für prekäre Staatlichkeit und diskutiert, wie die Europäische Union und im Weiteren die internationale Gemeinschaft den Aufbau lebensfähiger Staaten unterstützen können. Hierbei werden neben "klassischen" Ansätzen zur Staatsbildung auch andere Formen der Herrschaftsorganisation (Imperien, geteilte Souveränität, global governance) erörtert.
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