Altersspezifische Segregation und Wohnstandort in Hamburg
In: Archiv für Kommunalwissenschaften, Band 21, Heft 2, S. 290-306
An den Wanderungen innerhalb der Städte sind nicht alle Altersgruppen der Bevölkerung
gleichmäßig beteiligt. Der daraus resultierende Entmischungsprozeß
führt zur altersspezifischen Segregation der städtischen Bevölkerung.
Der Aufsatz stellt den theoretischen Zusammenhang dar zwischen den je nach
Stellung im Lebenszyklus unterschiedlichen Wohnbedürfnissen, der innerstädtischen
Migration und der altersabhängigen Wahl der Lage, Größe, Art und Ausstattung
der Wohnung.
Im empirischen Teil wird versucht, das Ausmaß der altersspezifischen Segregation
zu bestimmen am Beispiel unterschiedlicher Altersgruppen der Wohnbevölkerung
Hamburgs der Jahre 1961, 1970 und 1977, zusätzlich je nach Entfernung der
betrachteten Ortsteile zur Innenstadt.
Die Hamburger Bevölkerung ist über alle Altersgruppen segregiert; diese altersspezifische
Segregation hat zunehmende Tendenz; die Segregationswerte zeigen
in Abhängigkeit von der Entfernung zur Innenstadt unterschiedliche Muster. Die
gleichzeitige Betrachtung der Altersstruktur- Veränderung und der Einwohnerzahlen
ergibt Hinweise auf die Auswirkungen der zurückliegenden innerstädtischen
Wanderungen. Die sich aus der zunehmenden Segregation ergebenden Folgerungen
für die kommunale Planung werden anhand ausgewählter Probleme im abschließenden
Kapitel diskutiert: altersspezifische Infrastruktur-Ausstattung, Veränderungen
im Wohnungsbestand, Zuzugsbarrieren für Familien.