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"Serbiens Erfahrungen im 20. Jahrhundert mit dem Ausland sind nicht nur negativ wie die jetzige Propaganda glauben machen will (1. und 2. Weltkrieg sowie Stalin), sondern auch positiv, siehe die Hilfe alliierter Truppen im Herbst 1918, jene sowjetischer Truppen 1944 (entgegen dem Mythos der alleinigen Befreiung durch Tito-Partisanen), sowie die UNRRA-Hilfe von über 400 Mio. $ ab 1948. Nationalismus war in Jugoslawien weit verbreitet, so das Streben nach großserbischer Dominanz im SHS-Königreich, der Bürgerkrieg der kroatischen Ustascha-Bewegung gegen Serben, Muslime, Juden und Roma sowie die Verfolgungsaktionen der kommunistischen Partisanen gegen bürgerliche Kroaten und Slowenen. Angesichts des Verschweigens von Weltkriegsgräuel funktionierte die kommunistische 'Brüderlichkeit' und Unterdrückung der Nationalismen nur bis zur Mitte der 1960er Jahre. Streitpunkte bildeten dann etwa die Lage der serbischen Minderheit in Kroatien sowie die Albanerfrage im Kosovo. Kardelj's Verfassung von 1974 mit ihrer Dezentralisierung scheiterte am Fortbestehen der Nationalismen. Seit den 1970er Jahren entwickelte sich ein noch stärkerer serbischer Nationalismus - vor allem getragen von Schriftstellern und Historikern (s. das ominöse Memorandum der serbischen Akademie 1986). Seine Massenmobilisierung durch Milosevic führte schliesslich zur gewaltsamen Auflösung des Staates. Abschließend werden gegenwärtige serbische Feinbilder und ihre Konstruktion mittels Geschichtsklitterung analysiert." (Autorenreferat)