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Drôles de cousins
In: Actes de la recherche en sciences sociales, Band 125, Heft 1, S. 50-62
ISSN: 1955-2564
Seltsame Verwandte.
Die respektiven Ich-Erzähler der zwei letzten Romane Honoré de Balzacs geben uns zu erkennen, dag die Sexualität ihrer beiden Haupthelden (Vetter Pons und Kusine Liesbeth) voiler Zweideutigkeiten sei. Liesbeth und Pons, dieser Junggeselle, jene alte Jungfer, sind jeweils einer gleichgeschlechtlichen Person freund- schaftlich eng verbunden : Valérie Marneff für Liesbeth, Wilhelm Schmucke für Pons. Pons und Liesbeth sind familiär unangepaßt, sind Schmarotzer der Familie, wenngleich in ihrem Verhältnis zu ihr radikal verschieden. Die Eigenartigkeit, die die Romane hinsichtlich der Sexualität dieser seltsamen Verwandten sichtbar werden lassen, ist Teil eines Naturalisiemngsprojekts einer bestimmten Familienstruktur, und überdies der Heterosexualität. Gleichzeitig wird in der analytischen Klarsichtigkeit dieser Romane durch das Aufzeigen der persönlichen und sozialen, durch diese Strukturen beförderten
Interessenformen jegliche Familienstruktur denaturalisiert. So ist im Vetter Pons, wie in der Kusine Liesbeth gleichzeitig eine Untersuchung über Sexualität, wie eine Interessenanalyse der die Sexualität erforschenden Personen und Institutionen enthalten. Die Sexualität ist in diesen Romanen als integraler Bestandteil eines die anderen Systeme unterstützenden, zugleich ökonomischen, erbschaftsrelevanten und affektiv-psychologischen Systems konzipiert. Ponsens ganzes Drama macht anläßlich der Frage der zu vererbenden Sammlung von Bildern und Kunstgegenständen - die gegenseitige Verschachtelung dieser Systeme deutlich. Im Glauben, seiner (nach einem Mann Ausschau haltenden) Kusine Cécile durch Vererbung seiner erstaunlichen Sammlung nützlich zu sein, wiegt er sich in der Einbildung eines vollständigen Zusammenfallens seiner ästhetischen Identität (als sublimierter Form seiner - wie der Roman nahelegt - Sexualität), seines Wunsches nach Familienangehörigkeit und seines eigenen ökonomischen Interesses. Nach Scheitern dieses Projekts versucht Pons, seine Sammlung seinem Freund Schmucke zu vermachen, und die Analyse der Details der diesen (ebenfalls mißlingenden) Versuch begleitenden Intrige demonstriert die vom Roman aufgezeigte, komplexe Verklammerung zwischen Sexualität, Gefühlsleben, familiären Strukturen und Strategien, Erbschaftsaspekten und sozialen Interessen. In der Kusine Liesbeth wird nur schwer die genaue Bezeichnung für die soziale Beziehung zwischen Liesbeth und Valérie gefunden. Schwester, Freundin, Liebschaft, Tochter : die Vielzahl der aufgeführten Kategorien läßt den Eindruck entstehen, daß die Beziehung nicht auf eine einzige Modalität reduzierbar sei. Analog gelingt Liesbeth nicht, ihre eigenen Gefühle Wenceslas gegenüber zu verstehen, den sie in einem wie eine Mutter und als Geliebte liebt. Ebenso sehr im Fall Liesbeths, wie im Fall Ponsens, ist eine Lockerung des Bandes zwischen Gefühlen, bzw. Affekten, bzw. Sexualität und der familiären Struktur festzustellen. Vor Ende des Romans sind in der Kusine Liesbeth alle an dieser Lockerung teilhabenden Personen ausgeschaltet worden. Indes bekundet Kusine Liesbeth ein Interesse für verschiedene Möglichkeiten eines Kontinuierens der Sexualität über das System der Familie hinaus. Wie wäre eine nicht an Erbschaft geknüpfte Sexualität beschaffen? - Dies ist die Frage die der Roman vielleicht mit Zögern stellt.
«Chère Marta, j'ai un problème». La mise en mots du malaise sexuel dans le courrier du coeur
In: Revue des sciences sociales, Band 36, Heft 1, S. 108-115
ISSN: 2107-0385
Stefanie Duttweiler & Peter-Paul Baenziger.
"Liebe Marta, ich habe ein Problem". Von der Not, sexuelle Schwierigkeiten in Liebesbriefen anzusprechen
Anhand von Originalbriefen an die Schweizer Sexualratgeberin "Liebe Marta" in der Boulevardzeitung Blick thematisieren wir das Verhältnis, in dem (Massen-) Medien, Therapeutisierung und Sexualität wechselseitig füreinander konstitutiv werden : Sie verbinden sich in der Aufforderung der Ratgeberin, seine Sexualität zu problematisieren. Die spezifische Form der Beratung nimmt dabei eine entscheidende Schlüsselrolle ein. In Verbindung mit der Medialisierung regt sie zur Artikulation eines unbestimmten Unbehagens als konkretes sexuelles Problem an und generiert zugleich die Position handelnder Subjekte, indem sie die Freiheit und Selbstbestimmung der Einzelnen forciert. Sexualität wird so zum privilegierten Anreiz einer sozial geforderten Selbstthematisierung und – bearbeitung und zugleich zum Ort der Freiheit. Mit der "Lieben Marta" liegt ein Beispiel vor, an dem sich zeigen lässt, wie sich durch Massenmedium und Form der Kommunikation Macht und Freiheit, Autorität und Selbstbestimmung verschränken.
Genre, santé et droits sexuels et reproductifs au Maghreb
In: L' année du Maghreb no.17 = Édition 2017, volume 2
Enfants, sexe innocent?: Soupçons et tabous
In: Autrement
In: Collection Mutations 234
L' interruzione volontaria di gravidanza in Italia: un quadro socio-demografico e sanitario dalla legge 194 ad oggi
In: Argomenti 9
Sexualité féminine: la libido génitale et son destin féminin
In: Collection Françoise Dolto
De la pénitence à la sexologie: essai sur le discours tenu aux jenes filles
In: Dispositifs
Langage culinaire et symbolisme sexuel
In: Revue des sciences sociales, Band 27, Heft 1, S. 104-108
ISSN: 2107-0385
Kulinarische Sprache und sexueller Symolismus.
In diesem Artikel möchten wir von Claude Lévi-Strauss Hypothese ausgehen, nach der die Kochkunst und die Sexualität allgemein durch Analogien in Verbindung gebracht werden, um dem Gebrauch gewisser Ausdrücke gerecht zu werden, die aus dem Gebiet der Küche entnommen wurden und männliche und weibliche Geschlechtsteile bezeichnen, ebenso wie gewisser Praktiken in der Kochzubereitung, wo die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau auf einen starken geschlechtlichen Symbolismus hinweist. Diese Hypothese, nach der die Analogie darauf basiert, dass die sexuellen Praktiken und die kulinarischen Praktiken die Vereinigung zweier sich ergänzenden Personen benötigt, ermöglicht uns Neuinterpretationen, nach denen die Gemeinsamkeit zwischen Küche und Sexualität aus dem Verhältnis besteht, das zwischen den beiden Bereichen und dem Genuss herrscht.