Jineterismo, eine neuartige Form der Sexarbeit in Kuba, entstand im Zuge des Zusammenbruchs des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW bzw. Comecon) und dem damit verbundenen aufkommenden Tourismus-Boom auf der Insel. Mädchen und Frauen sind am stärksten in diese neue Form der Prostitution involviert. Um den ihnen verwehrten Zugang zu Waren zu nutzen, boten und bieten viele junge Kubaner_innen Tourist_innen im Austausch sexuelle Dienste an. Inzwischen wird der Begriff jineterismo häufig auch über den sexuellen Bereich hinaus auf alle Tätigkeiten übertragen, die dem jinetero oder der jinetera Devisen einbringen.
Diese Studie betrachtet die Konfiguration und wechselseitige Hervorbringung von nationalen Selbstverständnissen und Geschlechter- bzw. Sexualitätskonzepten im post-sozialistischen Polen. Aus der Perspektive der politischen Anthropologie werden die sich überlappenden, verschränkten und verknoteten Diskurse, Redeweisen, Referenzrahmen und Aktionen nachgezeichnet, die von unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren innerhalb und außerhalb Polens bestimmt sind. Dabei geht es um die Neuverhandlung nicht nur nationaler Konzepte, sondern auch neuer kultureller Möglichkeitsräume und Subjektivitäten im spannungsreichen Feld von nationaler, europäischer und feministischer Politik.
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Cover; Title Page; Copyright; Contents; List of Figures; Acknowledgements; Introduction: Queer Regenerations; 1 Setting the Scene; 2 Love; 3 Hate; 4 Queer Nostalgia; 5 Conclusion: Kiss Good Morning, Kiss Good Night; 6 Epilogue: Beyond the 'Most Homophobic'; Notes; Bibliography; Index.
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Gender Medizin ist eine Disziplin der Humanmedizin, die den Einfluss von biologischem (Sex) und psychosozialem Geschlecht (Gender) gemäß dem bio-psycho-sozialen Modell von Gesundheit und Krankheit berücksichtigt. Ziel ist es, die Lebensqualität über die gesamte Lebensspanne zu erhalten und eine optimale medizinische Versorgung aller Geschlechter zu ermöglichen. Geschichtliche Grundlagen waren die Frauenbewegung der 1960er Jahre und die daraus entstandene Frauen- und Männergesundheitsforschung.
This article analyzes the Weimar-era transvestite magazine Das 3. Geschlecht (1930–1932), originally published by Friedrich Radszuweit, and assesses the affective and political qualities of the transvestite public culture that it organized. Scholars have shown how transvestite counter publics emerged in Germany alongside gay and lesbian collectives, spurred by the development of a queer press and urban social networks and tempered by a politics of respectability. As Das 3. Geschlecht shows, certain transvestites responded to the new publicity around transvestism by turning to modesty, privacy and inconspicuousness, not necessarily to public resistance or visibility as trans*. My argument explains this tendency toward gender conservatism, heterosexism, and middle-class conventions like domesticity and decency by emphasizing how this space operates as an intimate public, building on the concept by Laurent Berlant. Focusing on normative and 'generic' mediations of the experience of transvestism, I explore how the magazine's public sought to shape the conditions for living as a transvestite in Weimar society, when the norms for trans personhood were still being conceived and disputed. Aspirational fantasies of gender and sexual normalcy and seamless belonging in middle-class society prove more significant to these mediations than oppositional or emancipatory politics.
Unter Sexuellem Exzeptionalismus wird ein deutsch/europäisches Überlegenheitsnarrativ verstanden, das sich an einer behauptet repressiven muslimischen Geschlechterordnung entfaltet. Dabei findet eine Kulturalisierung von orientalisiertem Geschlecht statt. Diese ist diskursiv mit uneingestandenen Emanzipationsdefiziten des Westens verflochten: mit ambivalenten Nachwirkungen der Sexuellen Revolution, unvollendeten Frauen- und Homosexuellenbewegungen, der schleichenden Auflösung der heteronormativen Kernfamilie und der neoliberalen Anrufung, 'sexuelle Unternehmer_in' ihrer/seiner selbst sein zu sollen. Nach einer Genealogie problematischer Kulturbegriffe konfrontiert ein zweiter Teil des Aufsatzes okzidentalistische Überlegenheitsnarrative mit migrantischen Gegenreden aus der Populärkultur. Zuletzt werden die entwickelten Thesen in den Kontext soziologischer Untersuchungen über die abendländische Liebes- und Sexualordnung gestellt und versucht, Rückkopplungsaspekte von Fremd- und Eigenwahrnehmung zu erfassen.