In der Investmentfondsbranche hat sich den letzten Jahren ein anhaltender Trend zu Environmental, Social und Governmental Investmentfonds gezeigt. Investoren/innen achten neben finanziellen Aspekten auf qualitative Merkmale von Investitionen. Es kam zu einem verstärkten Umweltbewusstsein, ausgelöst durch eine sich verändernde Welt mit neuen Klimabedingungen, wie Dürreperioden und zunehmender Luftverschmutzung, und einem wachsenden Bewusstsein für soziale und ethische Themen.Um diesem Trend zu folgen und sich den Veränderungen der Welt und der Investoren/innen anzupassen, lancieren immer mehr Banken und Management Gesellschaften ESG-Investmentfonds. Mehr als ein Viertel des weltweit verwalteten Vermögens unterliegt Environmental-, Social- und Governmental-Kriterien. In Europa entsprechen knapp 53% des verwalteten Vermögens diesen Kriterien. Aus einem Nichenmarkt wurde ein Massenmarkt.In dieser Arbeit werden die drei Kriterien "Environment", "Social" und "Governance" und verschiedene Möglichkeiten der Anlagestrategie näher erläutert. Es wird ein Überblick über bereits durchgeführte Studien über die Auswirkungen der Berücksichtigung von ESG-Kriterien auf die Performance eines Investmentfonds gegeben. Anschließend werden fünf ESG-Fonds anhand mehrerer Merkmale ausgewählt und jedem wird ein Matched Pair zugeordnet. Die Investmentfonds werden analysiert und Rendite, Risiko und Performance berechnet. Die Ergebnisse der ESG-Investmentfonds werden sowohl mit dem Matched Pair, als auch mit dem Markt, verglichen. Da das Anlageuniversum europäische Aktien den größten Anteil am weltweit unter ESG-Kriterien verwalteten Vermögen stellt, haben die ESG-Investmentfonds als Anlageuniversum europäische Aktien. Als Markt dient der MSCI-Europe, welcher den europäischen Markt widerspiegelt. In der Conclusio werden die Ergebnisse kurz zusammengefasst, Erklärungsmöglichkeiten erörtert und ein Ausblick gegeben. ; Since several years, the Investment fund industry shows a continuing trend towards Environmental, Social and Governmental Investment funds. Investors consider qualitative characteristics besides financial aspects when choosing an investment fund. A changing world with new climate conditions and disasters created a greater public environmental awareness. Furthermore, the public awareness of social and ethical aspects is growing.Many Banks and Management Companies are launching ESG-Investment funds to follow this trend and to adapt to the changing needs and interests of investors. More than 25% of worldwide-managed assets are subject to ESG-criteria. In Europe, the share of ESG funds is even up to 53%. Yesterdays niche market is todays mass market. This study explains ESG-criteria and investment strategies in more detail. Furthermore, this study gives an overview of existing studies evaluating the effect of integrating ESG-criteria into investment decisions on the financial performance of an investment fund. Return, risk and performance of five ESG-Investment funds is compared with the results for the market, as well as matched pairs. As the European market has the highest share of investment funds subject to ESG-criteria, all selected funds have the European market as investment universe. The market is therefore the index MSCI-Europe. The index covers 85% of free-float market capitalization of Europe. Matched pairs are conventional investment funds and are assigned to one of the ESG-investment funds on basis of several characteristics. Calculations are carried out without taking account of fees. The conclusion summarizes all results, provides possible explanations, and gives an outlook for future developments. ; Kim Gabriele Fehler ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2020 ; (VLID)4825146
Ausgelöst durch die neuartigen Waldschäden sind erheblich verschärfte Umweltschutzauflagen für Energiewandlungs- und -nutzungsanlagen erlassen worden oder in Vorbereitung. Die volle Realisierung dieser Auflagen würde, bezogen auf das Jahr 1982, zu jährlichen Mehraufwendungen von ca. 20 bis 26 Mrd. DM führen, was etwa 50% der Rohölrechnung der Bundesrepublik Deutschland entspricht. Angesichts derartig hoher umweItschutzbedingter Zusatzkosten sind weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Energieversorgungsstruktur und die Wettbewerbssituation einzelner Energieträger und -techniken zu erwarten, die heute noch nicht überschaubar sind. ; In view of the new forms of forest decline, emission standards for energy-related pollutions have been or will be drastically reduced. However, the total annual costs of fulfilling these new standards are estimated to be in the range of 20 to 26 milliard DM using 1982 as a reference year. This is about half the crude oil import bill of the Federal Republlc of Germany in 1982. Air pollution control costs of this magnitude will have a strong impact on the energy supply structure in the future and will alter the economic position of fuels and energy technology to an extent not known today.
Die industrielle Produktion stellt sich für Unternehmen als ein zunehmend arbeitsteiliger Prozess dar, der durch die Vernetzung und Kooperation mit Partnern sowie Internationalisierung und Globalisierung gekennzeichnet ist. Diese Entwicklung wird durch die Verlagerung von Prozessen oder Aktivitäten von Unternehmen auf Zulieferer (Outsourcing) im Inland wie auch zunehmend in das Ausland angetrieben. Neben der Erschließung ausländischer Märkte ist die Reduktion von Fertigungskosten, insbesondere der Lohn- und Lohnnebenkosten, eine maßgebliche Motivation für die Verlagerung von Produktionsschritten. Für Unternehmen ist diese Entwicklung mit einer Zunahme der Beschaffungsvolumina und der Komplexität von Lieferantenbeziehungen verbunden. Durch den Einsatz von Systemlieferanten konnte die Komplexitätszunahme in den letzten Jahren zwar reduziert werden, sie führt für das produzierende Unternehmen jedoch zu neuen Risiken. Dies wird insbesondere am Beispiel von komplexen Investitions- und Konsumgütern deutlich, deren effiziente Fertigung in einem internationalisierten Markt stark von der konstanten Versorgung mit qualitativ hochwertigen und preisstabilen Gütern und Vorprodukten abhängt. Die Folge der geschilderten Auslagerung von Produktionsschritten ist für Unternehmen ein steigender Umsatz neben einem gleichzeitig sinkenden Wertschöpfungsanteil an der Produktion. Die Kosten der Materialbeschaffung machen in diesem Fall einen entscheidenden Prozentsatz des Warenwertes aus. Mit der Materialbeschaffung rücken daher auch die Lieferanten in den Blickwinkel von Optimierungsbemühungen der Unternehmen. Ziel des entwickelten Verfahrens ist, die durch Lieferanten in einem Unternehmen erzeugten Prozesse und deren Auswirkungen in Form von Umweltwirkungen und Prozesskosten erfassbar und bewertbar zu machen und die Ergebnisse als lieferantenbezogene Kennzahlen zusammenfassen. Die Arbeit nimmt zunächst eine Analyse existierender Ansätze zur Bewertung von Lieferanten und Umweltwirkungen durch Unternehmen vor und leitet daraus Defizite der Lieferantenbewertung ab. Aus der Analyse wird deutlich, dass lieferantenbezogene Prozesse ein wichtiges Optimierungspotenzial zur Reduzierung der von Lieferanten ausgehenden Umweltwirkungen und Prozesskosten darstellen, das bisher nicht ausreichend erfasst werden kann. Gründe dafür liegen zum einen in fehlenden Ansätzen zur Identifizierung und strukturierten Erfassung von lieferantenbezogenen Prozessen und zum anderen in der fehlenden praxisgerechten Integration von Ansätzen zur Bewertung von Umweltwirkungen und Prozesskosten. In dem entwickelten Verfahren wird der Ansatz der Stoffstromanalyse für die Erfassung lieferantenbezogener Prozesse genutzt und mit einer vereinfachten Bewertung von Umweltwirkungen durch das MIPS(Materialinput pro Serviceeinheit)-Konzept sowie der Bewertung von Prozesskosten kombiniert. Durch das Verfahren werden lieferantenbezogene Kennzahlen zu Umweltwirkungen und Prozesskosten erzeugt, die in einem Lieferantenvergleichsportfolio miteinander verglichen werden. Aufgrund seiner Ausrichtung auf die Analyse potentieller Auswirkungen von Produktionstätigkeiten auf die ökologische Umwelt kann das Verfahren der objektorientierten Produktionsforschung zugeordnet werden. Durch die Anwendung des Verfahrens in zwei Unternehmen wird gezeigt, dass die schrittweise Vorgehensweise geeignet ist, um lieferantenbezogene Prozesse zu erfassen und sie für eine Bewertung nutzbar zu machen. Die Anwendungen zeigen zudem, dass durch das Verfahren signifikante Potenziale zur Optimierung von Umweltwirkungen und Prozesskosten bei den jeweiligen Lieferanten aufgezeigt werden können. Am Beispiel der zwei Unternehmen wird deutlich, dass die Zusammenfassung der Bewertungsergebnisse in Kennzahlen und der Vergleich von Lieferanten in Portfolien für eine effiziente und praxisgerechte Auswertung sorgen. Die integrierte und parallele Bewertung von lieferantenbezogenen Umweltwirkungen und Prozesskosten sowie die aggregierte Form der Auswertung machen die Ergebnisse anschlussfähig an im Unternehmen bestehende Ansätze der Lieferantenbewertung. ; Industrial production is facing the accelerated outsourcing of production processes to both local and international suppliers. For producing companies, this leads to an increase in the volume of purchased goods and to a growing complexity of supplier relationships. Seen from a company's perspective, these effects can often lead to new processes and costs caused by suppliers at a company's production site. But suppliers and supply chains, especially because of transportation process, are also responsible for remarkable environmental effects that are the subject of political reduction aims. The objective of this thesis was therefore to develop an approach for the identification and assessment of supplier-related processes in terms of their environmental and financial impacts in industrial companies. For this purpose existing approaches for environmental impact assessment and process cost accounting were adapted and combined with the method of material flow analysis in a multi-phase approach. The approach draws upon aggregated supplier-related indicators on environmental impacts and process costs which can be integrated easily into a company's existing supplier assessment routine. The thesis first reflects and analyses the state of the art in supplier assessment and environmental impact assessment. It shows that existing methods and approaches of supplier and environmental impact assessment have the following deficits: - They do not sufficiently support the identification and evaluation of supplier-related processes in producing companies. - They do not support the efficient quantification and assessment of environmental impacts and process costs stemming from supplier-related processes. - The existing approaches of environmental impact assessment are costly and labour-intensive and therefore not suitable for practical use in supplier assessment. - The existing methods of supplier assessment do not unite environmental impact assessment and process cost accounting in an integrated approach. In a second step, the described deficits are transformed into requirements for a combined approach for the identification and assessment of supplier-related processes and their environmental and financial impacts. Deficits and requirements form the background for the development of a procedure that uses material flow analysis for the identification and evaluation of supplier-related processes. The supplier-related processes are then assessed according to their environmental impacts by means of the MIPS-concept and process cost accounting. The resulting multi-phase procedure follows the structure of a simplified Life Cycle Assessment (LCA) and leads to supplier-related key indicators on environmental impacts and process costs that are compared in a so-called supplier comparison portfolio. Because of its focus on the analysis of the potential impacts of production on the environment, the procedure can be classified as an object-oriented approach of production research. Seen from the perspective of environmental impact assessment, the procedure is a quantitative, input-oriented approach which benefits producing companies by compiling information on supplier-related material and resource intensity. Seen from the perspective of supplier assessment, the procedure is a quantitative, key-figure-oriented approach for the assessment of supplier performance. By applying the procedure in two producing companies from the consumer goods industry, it could be shown that the approach is suitable for identifying supplier-related processes and making them accessible for assessment purposes. The application also made evident that the procedure can identify significant potentials for the reduction of environmental impacts and costs related to suppliers. The aggregated key indicators proved to be particularly suitable for practical use in companies and for integration into existing supplier assessment approaches. The supplier-related process cost key indicator can e.g. be used to identify logistics and purchasing costs. A restriction of the developed procedure can be seen in its limited capability to convey the complexity of environmental impacts. Environmental impact assessment is still far from standardisation, largely due to the complexity of the required inventory data. Its application in producing companies requires a reduction of complexity. Therefore, further research should be conducted on the efficient use of environmental impact assessment and its integration in the standard business routines of producing companies, taking both the accuracy of results and applicability into account. The approach for environmental impact assessment chosen in this thesis focuses on material intensity and for that reason allows no judgement on other important environmental effects caused by suppliers (e.g. toxicity). In contrast, its strength lies in its applicability for producing companies.
Die schnell wachsende Corona Pandemie im Jahr 2020 hat die Welt weitgehend in eine wirtschaftliche Stagnation gebracht. Die Auswirkungen des fast unterbrochenen Flugverkehrs, der stillgelegten Industrie und des wirtschaftlichen Lockdowns auf die Umwelt, insbesondere auf die Luftqualität, sind enorm; aber auch auf die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise. Dieser Stillstand scheint wirtschaftlich und sozial kaum nachhaltig zu sein. Wir sollten uns jedoch jetzt fragen, was wir aus der Situation lernen können, um die Globalisierung in Frage zu stellen, zukünftige vergleichbare Krisensituationen besser abzufangen und den Schritt zu einer nachhaltigeren Entwicklung auf ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Basis zu gehen. Das Arbeitspapier identifiziert dabei die Bereiche des Externalitätenmanagements zur Verbesserung der Umweltqualität, Digitalisierung und Netzerweiterung sowie des Grundeinkommens als zentrale Konzepte, die in und nach der Krise angegangen werden müssen. Konkrete Konzepte werden am Ende des Papiers vorgeschlagen und diskutiert. ; The rapidly expanding corona pandemic in 2020 has largely brought the world to an economic stagnation. The impact on the environment, especially on air quality, from almost suspended air traffic, idle industry and economic lockdown is enormous, but also the economic and social consequences of the crisis. This state of stagnation hardly appears to be economically and socially sustainable. However, we should ask ourselves right now what we can learn from the situation in order to question globalization, better intercept future comparable crisis situations and take the step towards more sustainable development on an ecological, economic and social basis. The paper identifies the areas of externality management to improve environmental quality, digitalization and network expansion as well as basic income as central concepts that need to be addressed in and after the crisis. Concrete concepts are suggested and discussed at the end of the paper.
Diese Arbeit befasst sich mit der Theorie, Geschichte und Analyse von Umweltdokumentarfilmen aus Deutschland. Den historischen und politischen Kontext dafür bildet die wachsende öffentliche Aufmerksamkeit für ökologische Probleme. Dies steht in Deutschland in engem Zusammenhang mit der Geschichte der Umweltbewegung und der Anti-Atomkraft Bewegung. Die Arbeit zeichnet die Beziehung von Dokumentarfilmen zu sozialen Bewegungen theoretisch und historisch nach. Einen Schwerpunkt bildet die Darstellung der historischen Entwicklung von Umweltthemen im Dokumentarfilm seit den 1950er Jahren. Entsprechende Filme entstanden innerhalb wie außerhalb der Umwelt- und Anti-Atomkraft Bewegung. Sie wurden von ihnen in Umlauf gebracht, unter anderem durch Filmfestivals, und zur Verbreitung von Frames genutzt. Das heißt, Filme kommunizieren eine bestimmte Problemdefinition und Deutungen des Problems in Bezug auf Ursachen und Verantwortung sowie, implizit oder explizit, auch politische Forderungen oder Handlungen, zu denen das Publikum mobilisiert werden soll. In den letzten zehn Jahren ist eine Verschiebung zu beobachten: von dominant kritisierenden Umweltdokumentarfilmen und solchen, die sich auf Protest als Mittel der Bewegungen konzentrieren, hin zu lösungsorientierten Filmen. Diese stehen im Zusammenhang mit der Verbreitung alternativer Lebensstilpraktiken wie Veganismus, mit neuen Produktionsformen wie ökologischer Landwirtschaft und mit Graswurzelinitiativen wie Bürgerenergiegenossenschaften, Solidarische Landwirtschaft oder Transition Towns. Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit bildet die Entwicklung einer Methode zur systematischen Analyse dieser Frames und der sie unterstützenden rhetorischen Mittel. Sie basiert auf dem Framing-Ansatz von David A. Snow und Robert D. Benford sowie der Analyse der Filmrhetorik nach Klaus Kanzog. Exemplarisch wird die Analyse an zwei Filmen durchgeführt: der kritisierende Film "Leben ausser Kontrolle" (Bertram Verhaag, D 2004) und der lösungsorientierte Film "Voices of Transition" (Nils Aguilar, D/F 2012). Dieser Vergleich ermöglicht erste Ansätze für ein theoriegeleitetes Verständnis der stilistischen Unterschiede von kritisierenden und lösungsorientierten Umweltdokumentarfilmen. Außerdem werden Implikationen erörtert, die diese Unterschiede auf das Potenzial zur Mobilisierung des Publikums zu politischem Handeln haben könnten. ; The subject of my master thesis is the theory, history and analysis of environmental documentaries. The thesis outlines how environmental issues have developed in the medium of documentary film in Germany since the 1950s. The historical and political contexts of these films are the increasing public awareness of environmental problems, the environmental movement and the anti-nuclear movement. Therefore, my study explores the relationship between documentary film and social movements theoretically and historically. These often partisan films emerged from outside as well as from within these movements. They are one important medium for social movements to frame the issues: to define a problem, explain its causes, communicate responsibilities and demands and mobilise the audience. Internationally, as well as in Germany, a shift has occurred from problem-oriented documentaries and films with a focus on protest to new solution-oriented films. This shift is connected to the environmental movement, where alternative lifestyles like veganism and practices of production like ecological farming are spreading and grassroots initiatives like energy cooperatives, Community Supported Agriculture or Transition Towns have emerged. I suggest a new research method based on a combination of the framing approach from social movement research by David A. Snow and Robert D. Benford and a film studies approach on visual and auditory rhetoric of films by Klaus Kanzog. The method is systematically applied in a comparative analysis of two films: Leben ausser Kontrolle (English: Life Running out of Control, Bertram Verhaag, D 2004) and Voices of Transition (Nils Aguilar, D/F 2012). The thesis uses this approach to explore how we can theoretically understand the stylistic differences between dominantly critical and new solution-oriented films and what implications this might have in mobilising the audience to action.
In den Themenbereichen Klimawandel, Klimaschutz und Erneuerbare Energien wurden in den letzten Jahren zunehmend neue Bewertungsmethoden in der geowissenschaftlichen und umweltwissenschaftlichen Forschung eingesetzt. Mit Blick auf die Biogasnutzung kann festgestellt werden, dass diese aus Umwelt- und Klimaschutzgründen sehr wichtig ist, da die Vergärung von Biomasse mit der nachfolgenden indirekten Erzeugung von Strom und Wärme über Blockheizkraftwerke, bzw. der direkten Nutzung des Biogases als Feuerungsgas bzw. als Treibstoff , einen besonderen Beitrag zum Klimaschutz leistet. In Deutschland ist die Biogasnutzung heute einer der wichtigsten Erneuerbaren Energieträger geworden. In China hat die Biogasnutzung zudem ein riesiges Entwicklungspotenzial. Der Autor versucht, im interdisziplinären Themenkreis "Umwelt- und Klimaschutz" ein Bewertungsmodell für die Biogasnutzung zu entwickeln, um die tatsächlichen und potentiellen umwelt- und klimaschutzrelevanten Auswirkungen der Biogasnutzung zu bewerten. Um das Bewertungsmodell für die Biogasnutzung nach Umwelt- und Klimaschutzaspekten möglichst umfassend zu entwickeln, ist die Verzahnung der interdisziplinären umweltwissenschaftlichen, geowissenschaftlichen, rechtlichen, sowie lokal-, national- und internationalen politischen sowie technischen Faktoren mit ihren umweltbezogenen und klimabezogenen Auswirkungen von höchster Bedeutung. Das in der vorliegenden Arbeit entwickelte Bewertungsmodell erhebt den Anspruch, für den praktischen Einsatz vor Ort tauglich zu sein. Hierzu wurden umwelt- und klimaschutzrechtliche, sowie nationale und internationale politische Anforderungen zur Kategorisierung und Bewertung herangezogen und damit die Durchführbarkeit gewährleistet. Der Lösungsweg zur Bewertung nach Umwelt- und Klimaschutzaspekten führt zum Einen über die Umwelt- und Klimaschutzbilanzierung und zum Anderen über eine Umweltrisikobewertung sowie eine umweltbezogene Standortbewertung. Anhand der praktischen Arbeit und der Analyse von insgesamt 23 Biogasprojekten aus Deutschland und China, konnten bestimmte Charakteristika der Biogasnutzung ermittelt werden. Für die Ermittlung der Bewertungskriterien des Bewertungsmodells wurden insgesamt 3 Themenbereiche (Teil I: Substratversorgung; Teil II: Biogasanlagenbau; Teil III: Biogasverwertung) der Biogasnutzung unterschieden. Jene wurden hinsichtlich der technischen, rechtlichen und politischen Kriterien nach negativen Umwelt- und Klimaschutzauswirkungen über die verschiedenen Belastungspfade der Umweltmedien (Boden, Wasser und Luft) untersucht. Ziel dieser Studie war es auch, durch die Anwendung des Bewertungsmodells auf je drei deutsche und chinesische Fallbeispiele, die ausgereiften deutschen Erfahrungen, die deutsche Technologie und das Know-How der Biogasnutzung auf deren Übertragbarkeit auf die chinesischen Verhältnisse zu prüfen.
Titelseiten Inhaltsverzeichnis, Abbildungs- u. Tabellenverzeichnis, Abkürzungsverzeichnis, Danksagung Abstract 1\. Einleitung 2\. Zielsetzung, Theoriebezüge. Ansatz und Methode 3\. Rahmenbedingungen der Umweltpolitik in Kolumbien 4\. Charakterisierung der kolumbianischen Umweltpolitik 5\. Instrumente der Umweltpolitik in Kolumbien 6\. Die Umweltplanung in Kolumbien 7\. Bewertung der Umweltpolitik Kolumbiens 8\. Literaturliste; Anhang ; Dank des Reichtums an Naturressourcen wurde Kolumbien innerhalb des Environmental Sustainability Index 2002 von The Global Leaders for Tomorrow Environment Task Force , World Economic Forum, auf Rang 22 unter 142 Ländern eingestuft. Trotzdem könnten die laufenden nicht nachhaltigen Prozesse das Land mittelfristig zu einer Umweltkrise führen. Einige der für die Verschlechterung der Umweltsituation in Kolumbien verantwortlichen Faktoren sind: die Armut eines bedeutenden Teils der kolumbianischen Gesellschaft, die unkontrollierte Ausbeutung der Bodenschätze, die nicht gelösten sozialen Probleme und die damit verbundene politische Gewalt, sowie eine orientierungslose Energiepolitik. Der Prozess im Zusammenhang mit der Stockholmer UN-Umweltkonferenz (1972) setzte in Lateinamerika, wie in anderen Regionen der Welt, die umweltpolitischen Gedanken in Bewegung, aber aus politischen, ökonomischen und sozialen Gründen nahm die Umweltpolitik jener Länder eine ganz andere Entwicklung als in den europäischen Industrieländern. Durch das 1974 in Kraft getretene Umweltgesetzbuch war Kolumbien trotz der Abwesenheit einer Umweltbewegung Vorreiter in der Umweltpolitik im lateinamerikanischen Raum. Aber wegen der Schwächen im Text dieses Gesetzeswerkes und seiner zögerlichen Umsetzung hat diese frühe institutionelle Verankerung der Umweltpolitik keine positive Entwicklung nach sich gezogen. Die Last der internen wirtschaftlichen und sozialen Strukturen sowie der internationalen Wirtschaftsbeziehungen hat sich unmittelbar als Hemmschuh bei der Umsetzung vorbeugender und modernisierender ...
Ein gut funktionierendes Umweltmanagementsystem strebt im Allgemeinen nach einer kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung. Diese kontinuierliche Verbesserung setzt bei den beteiligten Unternehmen einmal die Identifizierung der Umweltaspekte voraus. Die Umweltaspekte beziehen sich vor allem auf den Produktionsprozess und somit auf die Umwelteinwirkungen und - auswirkungen des Produktionsstandortes. Das Potential für kontinuierliche Verbesserung ist nicht immer offensichtlich, wie auch Schwachstellen nicht immer sofort erkannt werden. Beides äußert sich in der Umweltleistung eines Unternehmens. Das vorliegende Bewertungssystem ermöglicht es nun, diese Umweltleistung zu messen und im Sinne des Benchmarking die daraus erlangten Kenntnisse zu nutzen. In dieser Arbeit wird dargestellt, wo die Darstellung der Umweltleistung mit Kennzahlen seine Grenzen hat. Für den operativen Bereich werden daraufhin neue operative Umweltleistungskriterien entwickelt, und es wird gezeigt, wie die Killerargumente gegen einen Vergleich "unterschiedliche Fertigungstiefen und unterschiedlicher Produktoutput" ausgeschaltet werden können. Das Ergebnis sind operative Umweltleistungskriterien, die zwar mit Fehlern belastet sind, aber sie wurden analysiert und auf ein Minimum reduziert. Parallel dazu wird ein Katalog qualitativer Kriterien für den Managementbereich vorgestellt. Hiermit soll der organisatorische Teil, also die "Soft Skills" des Umweltmanagementsystems, abgedeckt werden. Zunächst wurde versucht, diesen Katalog von managementbezogenen Umweltleistungskriterien durch eine Delphi-Befragung zusammenzustellen. Nach einer Analyse der bestehenden Checklisten und Literatur musste dieser jedoch ergänzt werden. Nach dem betriebswirtschaftlichen Grundsatz: "What you cannot measure, you cannot manage." gibt der vorliegende Ansatz die Möglichkeit, durch die Vergabe von Zielerfüllungsgraden auch hier quantitative Aussagen zu machen. Dann wurde der Versuch, unternommen beide Umweltleistungskriterienpakete in einem naturwissenschaftlichen Bewertungsverfahren zu einem Bewertungssystem für Umweltmanagementsysteme zu vereinen. Dieser Versuch mündet in einem praktikablen Ansatz der Umweltleistungsbewertung zugeschnitten, auf die Automobilindustrie. Allerdings wird darauf verzichtet, eine Gesamt- Umweltleistungskennzahl über alle Kriterien zu kreieren, da die Aussage für den Anwender nicht detailliert genug wäre und eine so starke Aggregierung aus bewertungstheoretischer Sicht sehr problematisch ist.
Trotz umfangreicher staatlicher Programme zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit kann diese mit den üblicherweise eingesetzten Mitteln nur verringert, aber nicht gänzlich beseitigt werden. Deshalb ist es wichtig, zusätzliche Faktoren, die zur Entstehung von Obdachlosigkeit beitragen, zu untersuchen und so Ansatzpunkte zu deren weiterer Reduktion auszumachen. Zunächst wird modelltheoretisch der Zusammenhang zwischen den auf dem Wohnungsmarkt vorherrschenden Rahmenbedingungen und der Obdachlosigkeit hergestellt. Aus dem Modell lässt sich ein kritisches Einkommen, das den Konsum von Wohnraum gewährleistet, ableiten; Individuen mit einem Einkommen unterhalb dieser kritischen Schwelle sind obdachlos. Die empirische Überprüfung des Modells erfolgt anhand eines Paneldatensatzes mit Informationen für die Kreise Nordrhein-Westfalens für die Jahre 2004 bis 2009. Die Regressionsanalysen bestätigen die aus dem Modell abgeleiteten Erkenntnisse: Teurer Wohnraum (gemessen an den Nettoangebotsmieten) sowie geringer Leerstand an kleinen Wohnungen führen zu erhöhter Obdachlosigkeit. Die Obdachlosigkeit steigt ebenfalls, je höher der Anteil der Langzeitarbeitslosen und derjenigen mit einem monatlichen Einkommen unter € 700 ist, da hierdurch das Erreichen der kritischen Einkommensschwelle schwieriger wird. Abschließend werden einige, sich aus der Analyse ergebende, Politikimplikationen aufgezeigt. ; Despite large-scale governmental efforts to combat homelessness, homelessness rates can only be reduced but not eliminated completely by the measures usually applied. Hence, there is an obvious need to investigate additional factors which con-tribute to homelessness and gain insights on how to further reduce homelessness. To begin with, the relationship between the conditions prevailing on the housing market and homelessness levels is made out with the help of a theoretical model. From this model, a critical income ensuring positive housing consumption can be deduced; individuals with an income below this critical threshold end up homeless. The empirical analysis draws on a panel data set comprising information on all dis-tricts (Kreise) of North Rhine-Westphalia from 2004-2009. The regression analysis underpins the theoretical results: High (net market) rents as well as low vacancy rates among small flats lead to rising homelessness. Homelessness also increases when the share of long-term unemployed and of those with a monthly income below € 700 is higher, since this makes it more difficult to reach the critical income needed to rent a flat. Finally, some policy conclusions resulting from the analysis are pointed out.
Als der Zweite Weltkrieg im Mai 1945 zu Ende ging, gab es keine "Stunde Null", auch in der bayerischen Landesplanung nicht, obwohl lange Zeit das Narrativ gepflegt wurde, ihre Geschichte beginne erst mit den organisatorisch-administrativen Neuregelungen nach dem Untergang des "Dritten Reichs". Weiter zurückreichende Wurzeln und Traditionen blieben damit ausgeklammert, die NS-Planungsgeschichte in Bayern brauchte man nicht zu thematisieren. In diesem Beitrag werden die Kontinuitäten ebenso kritisch betrachtet wie die Diskontinuitäten; die Zäsur des Jahres 1945 wird historisiert. Untersucht werden Rechtsgrundlagen und Personal der Landesplanung im Freistaat, danach folgt eine Skizze ihrer Aufgaben im Wandel der Zeit. Von besonderem Interesse ist dabei die Frage nach den Umständen, die in den 1960er-Jahren zu umfassenden und langfristig angelegten Plänen führten, zu denen es nur wenige Vorarbeiten gab. Dennoch zeigen sich bei genauerem Hinsehen auch hier deutliche Kontinuitätslinien etwa auf dem Feld der Energie- und Verkehrspolitik, die eine Brücke schlagen zwischen den späten 1930er-Jahren und der Planungseuphorie des ausgehenden "Wirtschaftswunders". ; When the Second World War came to an end in May 1945 there was no 'zero hour', not even in Bavarian state planning, despite the long-lived narrative that its history began with the reorganisation of the administration after the demise of the 'Third Reich'. Deeper roots and traditions were thus excluded and there was apparently no need to discuss National Socialist planning history in Bavaria. This article critically considers both continuities and discontinuities, the turning point of 1945 is historicised. The legal foundations and personnel of Bavarian state planning are investigated and their changing tasks outlined. Of particular interest are the conditions that in the 1960s led to the development of comprehensive and long-term plans for which there were few precursors. Nonetheless, a closer look reveals clear continuities even here, for instance in the field of energy and transport policy. These continuities create a link between the late 1930s and the planning euphoria at the end of the 'economic miracle'.
Diese Dissertation leistet einen neuen Beitrag, um zwei zentrale Fragen der Bewertung von Umweltbelastungen des Verkehrs zu beantworten: Was sind die wesentlichen Umweltbelas-tungen des Verkehr? Wie lassen sich die Belastungen insgesamt bewerten? Dazu werden erstmals Elemente der Umweltwirkungsanalyse mit einem multi-kriteriellem Entscheidungsverfahren verknüpft. Die Arbeit liefert Kriterien, Argumente und Verfahren, um bei hohen Unsicherheiten heterogene Effekte vergleichen, Zielkonflikte systematisch abwägen und Kompro-misse identifizieren zu können. Die Ergebnisse zielen auf eine Anwendung bei Strategischen Umweltprüfungen. Nach der theoretischen Analyse wird das untersuchte Verfahren auf einen real benutzten Indikatorensatz angewandt, die TERM-Indikatoren für Umwelt und Verkehr der Europäischen Umweltagentur. Damit wird hier die erste systematische Überprüfung dieses politisch relevanten Datensatz geleistet. Der Abgleich mit der Methodik der Ökobilanzen und den Vorgaben einer Strategische Umweltprüfung bestätigt die Vollständigkeit der betrachteten Umweltwirkungskategorien. Unter den ursprünglich vierundzwanzig Indikatoren werden sieben Schlüsselindikatoren identifiziert, die die wichtigsten Umweltbelastungen des Straßenverkehrs in Europa repräsentieren. Als Kriterien werden das Vorsorgeprinzip, die Erheblichkeit des verkehrlichen Beitrags, die Zuverlässigkeit und die Vergleichbarkeit der verfügbaren Daten angesetzt. Mit diesem systematischen Verfahren kann auf die erste Frage eine übersichtliche Antwort gegeben werden. Für eine Gesamtbewertung müssen die unterschiedlichen Umweltbelastungen und eventuelle Zielkonflikte abgewogen werden, wobei z.T. erhebliche Unsicherheiten zu beachten sind. In dieser Arbeit wird das ordinale, multi-kriterielle Bewertungsverfahren ELECTRE III erstmals für eine Umweltbewertung des Verkehrs eingesetzt. Das Verfahren wird hier adaptiert um zu untersuchen, wann differierende Einzelbewertungen zur gleichen Gesamtbewertung führen. Dies könnte erstmals Eingang in die Verkehrsplanung in Deutschland finden, um Interessenkonflikte durch die systematische Identifikation von Kompromissbereichen zu überwinden. Angewandt auf TERM wird hiermit erstmals eine methodisch abgesicherte Gesamtbewertung der Umweltbelastungen des Straßenverkehrs in Europa gegeben: Auf Grundlage der oben abgeleiteten Schlüsselindikatoren kann von einem Rückgang der Belastungen seit 1990 in Europa (EU 15) gesprochen werden, der voraussichtlich auch bis zum Jahr 2010 weitergehen wird. Zu dieser positiven Bewertung tragen die rückläufige Zahl der Verkehrstoten und die sinkenden Belastungen bei Flächeninanspruchnahme und Fragmentierung bei. Diese Gesamteinschätzung ist stabil, egal ob dem Oberziel "akuter Gesundheitsschutz"der "langfristi-gen Schonung von Ressourcen" oder dem "Schutz von Ökosystemen" Priorität eingeräumt wird. Nur, wenn den Umweltwirkungskategorien "Schutz des Klimas" und "Schutz der energetischen Ressourcen" ein dominantes Gewicht zugesprochen wird, kann diese positive Bewertung der Entwicklung umgekehrt werden. Damit ist das Feld des Kompromisses abgesteckt und win-win-Strategien aus unterschiedlichen Positionen identifiziert: Um die Umweltbilanz des Straßenverkehrs in Europa weiter zu verbessern, müssen vor allem die gegenläufigen Entwicklungen beim Treibstoffverbrauch und den CO2-Emissionen entkoppelt und zurückgeführt werden, zugleich die Inanspruchnahme neuer Flächen durch Verkehrsinfrastrukturen und die Zahl der Unfallopfer im Verkehr weiter gemindert werden. Die systematische Analyse hat verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten bei Indikatoren und Daten aufgezeigt: Erstens, die Unsicherheit bei den tendenziell rückläufigen Schadstoff- und Lärmemissionen des Verkehrs sollte deutlich verringert werden; zur Zeit erlauben die Daten keine belastbare Interpretation. Zweitens sollten die Indikatoren für Fragmentierung und Flächeninanspruchnahme zeitlich sensitiv definiert werden, z.B. als Änderungsrate, wie hier vorgeschlagen. Wenn, drittens, die Auswirkungen des Flug- und Schiffsverkehrs einbezogen werden, die Daten stärker auf die Wirkungen abheben und die zukünftige Entwicklung antizipieren, kann TERM zu einem Instrument der vorausschauenden Umweltfolgenabschätzung weiterentwickelt werden. Die vorgelegte Arbeit bietet Verfahren und Kriterien, um Komplexität und Unsicherheiten sys-tematisch zu behandeln, mit Zielkonflikten transparent umzugehen und Kompromisse bei divergierenden Einzelbewertungen zu identifizieren. Das Verfahren empfiehlt sich besonders für Strategische Bewertungen, wenn tendenziell eine qualitative und keine quantitative Behandlung wichtig ist, und kann über den Umweltbereich hinaus angewendet werden. ; This PhD dissertation gives new answers to two questions central for the assessment of transport's environmental impacts: What are the relevant environmental impacts of transport? How to perform their integrated assessment? Here, elements of environmental impact analy-sis are combined with a multi-criteria evaluation scheme for the first time. This work provides criteria, arguments and procedures in order to compare heterogeneous effects under signifi-cant uncertainties, to treat conflict of interests systematically and to identify possible win-win-strategies. The results aim at an application for Strategic Environmental Assessment. After the theoretical analysis the procedure is applied to a real-world indicator set, the Trans-port and Environment indicators (TERM) of the European Environment Agency. This is the first systematic review of this politically relevant data set. The completeness of the environ-mental impact categories under question is verified by comparison with the methodology of Life Cycle Assessments and the requirements of Strategic Environmental Assessment. Seven key indicators are identified among the original twenty-four that represent the most important environmental pressures of road transport in Europe. As selection criteria serve the precau-tionary principle, transport's specific contribution as well as the reliability and comparability of the available data. The systematic selection procedure produces a comprehensive answer to the first question. The overall assessment has to trade-off the different environmental impacts and possible con-flicts of interest while taking into account the sometimes significant uncertainties. This analysis applies the ordinal, multi-criteria evaluation scheme ELECTRE III for the first time for an envi-ronmental assessment of transport. The procedure is modified here to identify when diverging individual assessments result still in the same overall assessment. Such a systematic identifi-cation of compromise might be introduced to overcome conflict of interest in national German transport planning for the first time. Applied to TERM here a methodologically sound overall assessment of road transport's environmental impacts is given for the first time. On the basis of the key indicators identified above, one can ascertain a reduction of the pressures in Europe (EU15) since 1990, that will probably continue until the year 2010. The positive assessment is driven by a falling number of traffic fatalities and the reducing pressure on land use and fragmentation. This overall as-sessment is stable regardless whether the "acute protection of human health" the "long-term conversation of resources" or the "protection of ecosystems" is given highest importance. Only if the two impact categories "climate protection" and "energy resources" receive a dominant weight, the positive assessment of the development can be reversed. Thus the area of com-promise is identified and win-win-strategies catering different positions can be designed: To improve the environmental performance of road transport in Europe, fuel consumption and CO2-emissions must be decoupled and reduced, while land take for extra-urban infrastructure and transport fatalities need to be reduced further. The systematic analysis has revealed several points for improvement for indicators and data: First, the reliability of transport's pollutant and noise emission data, apparently falling, need to be improved significantly. For the time being these data do not allow a reliable interpretation. Second, the indicators for fragmentation and land take should be reformulated to make them sensitive to temporal change, e.g. as the rate of change as proposed here. When, third, in particular the impacts of aviation and maritime shipping will be included, the data better cap-ture the final impacts and anticipate the future development, then TERM can be developed to become an instrument of anticipatory environmental impact assessment. This thesis presents procedures and criteria to systematically treat complexity and uncertainty, to transparently deal with conflicts of interest and to identify compromise despite diverging individual assessments. The procedure is particularly recommended for Strategic Assess-ments, when rather a qualitative and not a quantitative treatment is important, and can be transferred beyond environmental assessments. The dissertation was written at DLR - Institute for Transportation Research, Berlin/Germany, and was supervised by Prof. A. Grunwald, Fraunhofer-Institute for System Analysis and Tech-nology Impact Assessment, Forschungszentrum Karlsruhe, and Chair for Technology Impact Assessment at University Freiburg im Breisgau.
Syrien ist ein Land, das viele politische und wirtschaftliche Veränderungen (insb. in der künftigen Wiederaufbauphase) erlebt. Relevant sind sicherlich zahlreiche Umweltfragen und -herausforderungen. Somit sind Prüfungen verfügbarer Umweltvorsorge- bzw. Umweltschutzinstrumente und deren Effektivität von größter Bedeutung. Die UVP wurde in Syrien in der ersten Hälfte der 90er-Jahre eingeführt, danach jedoch sehr langsam entwickelt, so dass sie z.B. erst seit 2008 mit den UVP-Ausführungsbestimmungen verbunden ist. Außerdem sind Literatur und wissenschaftliche Beiträge über die UVP in Syrien leider sehr begrenzt und decken nicht alle Themen und Aspekte ab. Die vorliegende Arbeit beleuchtet eingehend den derzeitigen rechtlichen und institutionellen sowie praktischen Zustand der UVP in Syrien im Vergleich zu Deutschland. Dafür wurde auf die relevante Literatur zurückgegriffen und Kontakt mit zuständigen Behörden aufgenommen. Weiterhin wurden die erhaltenen UVP-Fallstudien für verschiedene Vorhabenstypen (insb. für Zementanlagen) deskriptiv vergleichend analysiert und bewertet. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass das UVP-System in Syrien theoretisch eine befriedigende bzw. gute Effektivität besitzt, da es einen Großteil der vierzehn von Wood 2003 entwickelten Bewertungskriterien erfüllt. Trotzdem gibt es viele Schwachpunkte und Lücken im syrischen UVP-Recht (z.B. sind einige Schutzgüter und Begriffsbestimmungen fehlend; es gibt keine Vorschriften über Behördenbeteiligung und über grenzüberschreitende UVP sowie keine zusätzlichen Rechtsgrundlagen der UVP, wie Standards für menschliche Gesundheit und Landschaft sowie Gesetzgebungen zum Bodenschutz). Aus institutioneller Sicht leiden das Umweltministerium und die vierzehn Umweltdirektionen in den Provinzen als die zuständigen Behörden für die UVP in Syrien unter vielen fachlichen und organisatorischen Problemen (z.B. Personal- und Fachkräftemangel, Mangel an Umweltinformationen, fehlende Zusammenarbeit, Mangel an UVP-Integration in bestehender Entscheidungsfindung, begrenzte Anzahl von nichtfachspezifischen Umweltverbänden, sehr junge akademische Ausbildung im Bereich der UVP, Mangel an UVP-Experten, unzureichende Umweltberatungsunternehmen). Es ist zudem statistisch belegt, dass die Schwerpunkte der UVP in Syrien sowohl im Bereich von Baustoffvorhaben (einschl. Zementanlagen) als auch in den Kategorien der Nahrungs-, Genuss- und Futtermittel sowie der landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu finden sind. Andererseits ist die Qualität einer UVS sowie eines gesamten UVP-Verfahren in Syrien nicht gut und fast nur als ausreichend anzusehen, da jeweils nur teilweise die fachlichen Anforderungen der guten Praxis anhand eines aus internationaler Literatur abgeleiteten Kriterien-Sets erfüllt sind. Der UVS in Syrien fehlen u.a. häufig detaillierte Angaben über Flora, Fauna und biologische Vielfalt sowie über die sozio-kulturelle Umwelt; weiterhin die quantitative Beschreibung einiger Schutzgüter (z.B. Luft und Böden) sowie der Umweltauswirkungen wegen nicht vorhandener benötigter Geräte und Methoden; die Berechnung von kumulativen Auswirkungen; die Prüfung von Alternativen; die Berücksichtigung weiterer Schutzgüter (z.B. Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern, Biotoptypen und Lebensräume); die Beschreibung der verwendeten Methoden zur Auswirkungsprognose und deren Auswahlgründe. So legt die vorliegende Arbeit ausführlich das Vollzugsdefizit der UVP in Syrien und seine Bestandteile (das Rechtsdefizit, das Institutionalisierung- und Professionalisierungsdefizit sowie das Praxisdefizit) fest. Sie stellt anschließend zahlreiche Empfehlungen und Maßnahmen zur Reform jedes o.g. Defizites und für jeden UVP-Schritt vom Screening bis zum Monitoring dar (z.B. Durchführung notwendiger UVP-rechtlicher Änderungen und Fort- bzw. Weiterbildungen, Errichtung eines UVP-Dokumentenzentrums und vierzehn Webseiten der Umweltdirektionen, Gründung einer nationalen UVP-Gesellschaft, Entwicklung von Checklisten zur Prüfung und Kontrolle der Qualität der UVP-Unterlagen (insb. für den Scoping-Bericht und die UVS), Verlängerung des Zeitraums der Öffentlichkeitsbeteiligung, Bedarf an Transparenz durch Veröffentlichung aller Entscheidungen und Ergebnisse des durchzuführenden Monitorings, Erklärung der Rechtsbehelfsbelehrung). Schließlich bleibt die Frage, ob Syrien in Zukunft einen tatsächlichen politischen Willen zum einen zur Optimierung der UVP und zum anderen zur Einführung anderer Umweltprüfungen (z.B. die strategische Umweltprüfung) besitzt oder nicht. Sicherlich ist es jedoch "besser spät als nie". ; Syria is a country that is experiencing many political and economic changes (especially in the future reconstruction phase). Of course, many environmental issues and challenges are relevant. Thus, testing of available environmental precaution or environmental protection instruments and their effectiveness are of utmost importance. The EIA was introduced in Syria in the first half of the 1990s, but then developed very slowly, so that it could be used, for example, only since 2008 has been linked to the EIA Implementation Regulations. In addition, literature and scientific articles on the EIA in Syria are unfortunately very limited and do not cover all topics and aspects. The present work examines the current legal, institutional and practical status of the EIA in Syria compared to Germany. For this purpose, the relevant literature was used and contact was made with competent authorities. Furthermore, the obtained EIA case studies were descriptively analyzed and evaluated for different types of projects (especially for cement plants). The results of the present work show that the EIA system in Syria has theoretically a satisfactory or good efficiency, because it fulfills a large part of the fourteen evaluation criteria developed by Wood 2003. Nevertheless, there are many weaknesses and gaps in the Syrian EIA legislation (e.g. some protective goods and definitions are missing, there are no rules on involvement of authorities and crossborder EIA, no additional legal bases of the EIA, such as standards for human health and the landscape and legislation for soil protection). From an institutional point of view, the Ministry of the Environment and the fourteen environmental directorates in the provinces, as the competent authorities for the EIA in Syria, suffer from many technical and organizational problems (e.g. staff and skills shortages, lack of environmental information, lack of cooperation, lack of EIA integration in existing decision-making, limited number of non-specialized environmental organizations, very young academic training in the field of EIA, lack of EIA experts, inadequate environmental consulting firms). It is also statistically proven that the focuses of the EIA in Syria are to be found both in the field of building materials projects (including cement plants), as well as in the categories of foodstuffs, food and feed and agricultural products. On the other hand, the quality of an EIS as well as an entire EIA procedure in Syria is not good and can only be regarded as sufficient, because the technical requirements of the good practice are only partially fulfilled by means of a set of criteria derived from international literature. The EIS in Syria lacks among other things often detailed information on flora, fauna and biodiversity as well as on the socio-cultural environment; the quantitative description of some protective goods (e.g. air and soils) and the environmental impacts by reason of non-existent needed equipment and methods; the calculation of cumulative effects; the testing of alternatives; the consideration of further protective goods (e.g. interactions between the protective goods, biotope types and habitats); the description of the methods used for impact forecasting and their selection reasons. Thus the present work sets out in detail the implementation deficit of the EIA in Syria and its components (the legal deficit, the institutionalization and professionalization deficit as well as the practical deficit). It then presents numerous recommendations and measures for the reform of each of the abovementioned deficits and for each EIA step from screening to monitoring (e.g. implementation of necessary EIA amendments and further training, establishment of an EIA document center and fourteen websites of the Environmental Directorates, establishment of a national EIA society, development of checklists to review and control the quality of the EIA documents (in particular for the scoping report and the EIS), prolonging the period of public participation, need for transparency by publishing all decisions and results of the monitoring to be carried out, explanation of the right of appeal). Finally, the question remains as to whether or not Syria will in the future have an actual political will on the one hand to optimize the EIA and on the other hand to introduce other environmental assessments (e.g. Strategic Environmental Assessment). Certainly, however, it is "better late than never".
Im Aufsatz wird über die Ergebnisse eines international vergleichenden Projekts berichtet, in dem die Veränderungen der Bildungsungleichheit in dreizehn industrialisierten Ländern systematisch untersucht worden ist. Die einbezogenen Länder spiegeln dabei eine breite Palette wichtiger Konstellationen von Hintergrundvariablen hinsichtlich industrieller Modernisierungsstufe, Kultur, politischem System, historischer Entwicklung und verschiedener Grundtypen der Bildungssysteme wider. Das Hauptergebnis der Untersuchung ist, daß in elf dieser sehr verschiedenen dreizehn Länder (Ausnahmen: Schweden u. Niederlande) trotz der zunehmenden Bildungsbeteiligung unterer sozialer Schichten die herkunftsbezogenen Bildungschancen weitgehend unverändert geblieben sind. Auf dieser Grundlage wird die These vertreten, daß die Bildungsexpansion sogar eine der entscheidenden Voraussetzungen für die fortwährende Ungleichheit der herkunftsbezogenen Bildungschancen darstellt. (DIPF/Ko.) ; The authors report the results of an international comparative project in which changes in educational inequality in thirteen industrialized countries were systematically analyzed. The nations included in this analysis reflect a wide range of important constellations of background variables regarding the level of industrial modernization, culture, the political system, historical development, and different basic types of school systems. The countries compared are the United States, the former Federal Republic of Germany, the Netherlands, Sweden, Great Britain, Italy, Switzerland, Taiwan, Japan, Poland, Hungary, Czechoslovakia, and Israel. The main result of the analysis is that in eleven of these thirteen extremely different countries the impact of social background on educational opportunity has hardly changed - despite the fact that the lower social strata increasingly participate in education. On the basis of these findings, the authors argue that educational expansion is in fact one of the decisive prerequisites for the continuing social inequality in educational opportunity. (DIPF/Orig.)
Umweltprobleme sind oft durch eine Vielzahl von Beteiligten gekennzeichnet, die sich in ihrem Verhalten gegenseitig beeinflussen. Beispielhaft kann hier die Situation des Straßenverkehrs in einer Großstadt benannt werden. Wenn ganz viele Akteure betrachtet werden, verringert sich aber wieder die Relevanz des strategischen Aspekts, denn dann genügt häufig die Kenntnis des durchschnittlichen Verhaltens. Am interessantesten sind also Fälle, bei denen viele, aber nicht ganz viele, betroffen sind – und (damit komplex genug) mehr als zwei Beteiligte vorhanden sind. Deshalb wird als einleitendes Beispiel eine Situation mit drei Fischzüchtern vorgestellt, die sich zu ihrem gemeinsamen Vorteil auf die Errichtung einer Kläranlage verständigen könnten. Das Konzept des strategischen Verhaltens wird dann eingeführt, um zu zeigen, dass die Finanzierung häufig scheitern wird, weil die Akteure private Information strategisch motiviert zurückhalten. Ein solches Verhalten ist individuell rational, führt aber kollektiv betrachtet zu ineffizienten Resultaten. Solche Situationen werden allgemein als "social dilemmas" bezeichnet, und viele Umweltprobleme haben eine solche Struktur. Zweck der Arbeit ist es, ein Simulationstool zu entwickeln, das zur Untersuchung von Sozialen Dilemmata geeignet ist. Zwei Grundlagenkapitel (zu Spieltheorie und Umweltökonomie) beschreiben zunächst die benötigten Begriffe und Konzepte. Das Kapitel zur Spieltheorie beschreibt kritisch die Rationalitätsanforderungen der traditionellen Spieltheorie. Außerdem werden die Grundzüge der evolutionären Spieltheorie beschrieben. Das Kapitel zur Umweltökonomie definiert verwendete Begriffe, etwa öffentliche Güter, externe Effekte, Pareto-Effizienz und Coase Theorem. Kapitel 4 beschreibt die Konzipierung des Simulationstools. Ausgehend von den Grundlagenkapiteln wird zunächst ein Anforderungskatalog abgeleitet. Dann findet die Modellierung der Problemstrukturen statt, wobei öffentliche Güter mit ihren Zustandsvariablen im Mittelpunkt stehen. Eine Modellierung der Prozessgesichtspunkte sowie das generelle Ablaufschema der Simulation schliessen dieses Kapitel ab. Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit zwei Anwendungsbeispielen (Kapitel 5 und 6). Der erste Anwendungsfall (Optimale Kontrollfrequenz in einem Inspektionsspiel) ist ein einfaches Zwei-Personenspiel, das sich daher gut eignet, um die Vorgehensweise beim Einsatz des Simulationstools zu demonstrieren. Das Inspektionsspiel besitzt nur ein gemischtes Nash-Gleichgewicht, das leicht berechnet werden kann. Die Simulationsergebnisse zeigen aber, dass eine solche statische Betrachtung nicht ausreicht. Der dynamische Prozess weist starke Fluktuationen auf, was bedeutet, dass die Verschmutzungswerte phasenweise erheblich über dem berechneten Wert liegen. Des Weiteren wird eine mögliche Intervention des Gesetzgebers in die Spielstruktur untersucht. Dabei kommt es zu scheinbar paradoxen Effekten, weil ein dauerhaftes Absenken der Umweltverschmutzung so nicht erreicht wird. Mit Hilfe einer analytischen Nachbetrachtung werden die Simulationsergebnisse plausibel gemacht. Dabei kann auch die Analogie zur Lotka-Volterra-Gleichung aus der Populationsökologie gezeigt werden. Die eigentliche Herausforderung besteht beim zweiten Anwendungsfall (Strategisches Verhalten bei der Finanzierung einer Kläranlage). Hierzu wird das Beispiel aus der Einleitung wieder aufgegriffen und so verallgemeinert, dass eine beliebig große Anzahl von Fischzüchtern modelliert werden kann. Außerdem wird der Bezug zum Coase Theorem hergestellt. Mit der Simulation werden Größeneffekte (Anzahl der Spieler) sowie die Effekte heterogener Nutzenverteilung untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine gute Übereinstimmung mit den theoretischen Überlegungen von Olson in seinem Buch "The Logic of Collective Action". Das Hauptproblem besteht darin, dass private Information strategisch eingesetzt werden kann und es deshalb zu verfälschten Nutzenangaben kommt. Dieses Problem wurde seit den 1970er Jahren erkannt und führte zu einem eigenen Theoriezweig "Mechanism Design". Das Problem strategischer Falschangaben kann mit den dabei entwickelten Methoden zwar theoretisch vollständig gelöst werden, aber es bleibt unklar, wie stark die Funktionsweise der Mechanismen beeinträchtigt wird, wenn Abstriche von der Annahme vollständiger Rationalität gemacht werden. Zwei der aus der Literatur bekannten Mechanismen werden dazu mit Hilfe des Simulationsansatzes untersucht: Der Clarke-Groves-Mechanismus und der Mechanismus von Rob. In beiden Fällen kommt man zum Ergebnis, dass auch unter der Annahme begrenzter Rationalität die prinzipielle Funktionsweise erhalten bleibt. Je mehr Beteiligte aber involviert sind, umso schwieriger wird es zu lernen, dass sich Abweichungen von der wahren Nutzenangabe nicht lohnen. Auch experimentelle Untersuchungen stimmen recht gut mit den vorgestellten Simulationsergebnissen überein. Zusammenfassend kann aus den Anwendungsbeispielen gefolgert werden, dass mit Veränderungen der Spielstrukturen Eingriffe in dynamische Systeme verbunden sind und dass Situationen mit strategischer Interdependenz ihre besonderen Eigenarten haben. Spieltheorie und Kybernetik sollten zusammen zu einem Verständnis solcher Systeme beitragen. ; The thesis begins by illustrating what is meant by strategic behaviour. Three fish farmers living by a lake have to decide whether to go ahead with jointly investing in a wastewater treatment plant. If the fish farmers benefits are private knowledge it is quite likely that the participants will try to keep this information private for strategic reasons. This is just one instance where the provision of so-called public goods is uncertain. There is a vast literature on voluntary public goods provision in similar situations (often labelled social dilemma situations). The main lesson is that strategic behaviour in such situations has a high probability of causing inefficient solutions. Methods from cybernetics and game theory are used to develop an agent based simulation approach which can contribute to further investigation of such dilemma situations. Two foundational chapters introduce some concepts from game theory and environmental economics. Chapter 2 contains a critical review of the rationality assumptions, typically used in standard game theory, and discusses evolutionary game theory as an alternative. Chapter 3 summarises definitions on public goods, external effects, Pareto efficiency and relates the work to the Coase Theorem. Chapter 4 deals with the conception of an agent based simulation tool. Game theoretic models are translated into models which focus explicitly on public goods and describe these goods by state variables. Moreover several models for the adjustment of agent behaviour are provided. Predominantly this concerns imitation models but in addition an adaptation procedure based on the sampling dynamics is implemented. Main part of the thesis are two applications of the simulation tool. Chapter 5 demonstrates on a simple two-player example how the simulation tool can be deployed. The so-called inspection game has no equilibrium in pure strategies but it has a unique Nash equilibrium in mixed strategies. But this equilibrium has almost no predictive power. No convergence is observed in the simulations but significant fluctuations. Potential interventions by the legislator are also discussed, establishing that such interventions may have counterintuitive effects. Some of these findings can be explained also analytically by which is shown that Lotka-Volterra equations may be derived for specific parameter settings. This reconfirms the close connection between imitation models and the replicator dynamics of evolutionary game theory. Chapter 6 refers back to the introductory example. So far the problem has involved just three fish farmers. Since it is of specific interest to investigate size effects (increasing player numbers) a more general problem description is formalized. This formal model is related to the Coase Theorem. First investigations concern the ability of the fish farmers to solve the problem on a voluntary basis. In other words: the question is if a spontaneous organisation of agents might result in a more or less efficient solution. The simulation results accord pretty well with suggestions made by Olson (1965). With a larger number of fish farmers, it is almost inevitable that the project will fail. In which case, the potential surplus will completely dissipate. On the other hand, some relief is found with increasing heterogeneity, an issue which was also discussed by the author at a WEHIA conference in Essex in 2005. However, the overall findings for large and medium player numbers remain discouraging. As long as there is no way to curtail the tendency towards understatement, no improvement can be expected. Therefore the final part of the thesis concentrates on "mechanism design" and the simulation of suchlike mechanisms. Simulations are made for the Clarke-Groves mechanism as well as for a mechanism suggested by Rob. The latter mechanism also satisfies the individual rationality condition. One common problem of the Groves schemes, as well as the Rob mechanism and indeed most other mechanisms, is that they induce a truth-telling equilibrium only in theory. Moreover, the compensation (or tax) schemes are often quite complicated. Thus it does not surprise to find that in experiments subjects often fail to find these equilibria. Kawagoe & Mori (1999) demonstrate this "understanding problem" for the pivotal mechanism. When mechanisms or other procedures taken from game theory are found to "work", one must not forget that the idea of a fully rational individual is usually an underlying assumption. To what extent will a mechanism "work" under conditions of bounded rationality? That is the question to be answered by means of simulation. The concluding Chapter 7 refers back to the notion of strategic behaviour, and the need for correct evaluations of public goods is emphasised. Two striking thought experiments show that decision-making in the context of strategic interdependence is quite different to individual decision-making. The first experiment highlights the ambiguity of additional information, whereas the second demonstrates how additional options can be harmful. Again it turns out that these problems are ever-present in social dilemma situations.
In a European perspective, the Alps form a region with an extraordinary density of national borders, and they belong to the few regions, which are defined on environmental criteria and, at the same time, politically sanctioned by an international treaty. These two issues – the state borders and the natural environment – are in the center of this analysis of the developments of Alpine agrarian historiography. One can use them to discuss problems and trends, which could be of interest for other regions, too. How does the international exchange of methodological approaches and empirical knowledge work, or fail to work, in the domain of agrarian historiography? And how do agrarian historians conceptualize the relationships of their subject matter to the environment? ; In a European perspective, the Alps form a region with an extraordinary density of national borders, and they belong to the few regions, which are defined on environmental criteria and, at the same time, politically sanctioned by an international treaty. These two issues – the state borders and the natural environment – are in the center of this analysis of the developments of Alpine agrarian historiography. One can use them to discuss problems and trends, which could be of interest for other regions, too. How does the international exchange of methodological approaches and empirical knowledge work, or fail to work, in the domain of agrarian historiography? And how do agrarian historians conceptualize the relationships of their subject matter to the environment?