Forschungen und Forschungsberichte
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen 26
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In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen 26
In: Staat und Gesellschaft: Studien über Lorenz von Stein, S. 125-147
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 30, S. 123-128
"Für prosperierende Kohlereviere waren seit dem 19. Jahrhundert weltweit hohe Zuwanderungsraten aus unterschiedlichsten Regionen charakteristisch. Die Zuwanderung von Marokkanern ist untypisch, weil sie noch zu einem Zeitpunkt erfolge, als die Bergbaukrise sich bereits abzeichnete, als französische Bergleute sich notgedrungen aus dem Bergbau verabschiedeten. Erst Anfang der 1960er Jahre wurden Marokkaner aus überwiegend agrarischen Regionen angeworben. Die Situation dieser Reserve für die Übergangsphase verschärfte sich schrittweise mit der Schließung immer weiterer Zechen. Der Aufsatz analysiert die sozialen Folgen dieser 'zynischen' Anwerbepolitik und erklärt die resignative Position einer Minderheit (ca. 77.000 Bergarbeiter ohne Familienangehörige) zwischen Ausgrenzungstendenzen und Integrationszwang, zumal eine Rückkehr ins Heimatland verbaut ist." (Autorenreferat)
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 30, S. 77-84
"Dieser Beitrag, eine Vorstudie zu einer ausführlicheren französisch-deutschen Vergleichsanalyse, stellt das private und staatliche Vorgehen im Bereich der Eisen- und Stahlindustrie in der Region Nord-Pas-de-Calais dar. Eine erste Analyse des Rhythmus der Krise und ihrer wirtschaftlichen und sozialen Behandlung macht klar, dass in Frankreich ein deutlich anderer Weg eingeschlagen wurde als im Ruhrgebiet. Die Untersuchung des Verlaufs der regionalen Krise in diesem Sektor - einer Krise, die ganz spezifische Merkmale aufweist - zeigt einen Höhepunkt in den Jahren zwischen 1978 und 1986. Anschließend beschreibt der Beitrag die vielfältigen Folgen der verschiedenen Krisenphasen und zeigt die Vielzahl der allgemeinen und regionalen Ursachen, deren Kombination zu der sozialen Explosion führte, wie man sie kennt. Angesichts dessen hatten die Sozialpläne trotz aller Kritik entscheidende Auswirkungen auf die Entwicklung der Unternehmensstrategien und der Technik, auch wenn die Folgen in beschäftigungspolitischer Hinsicht weiterhin tragisch für die Region zu sein scheinen." (Autorenreferat)
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 30, S. 91-96
"Der Strukturwandel der Bergarbeiter ist in sozialer und kultureller Hinsicht häufig nur schwer zu verstehen. In Kohlenbecken, in monoindustriell strukturierten Regionen, hat sich eine spezifische Soziokultur im Laufe von Jahrzehnten herausgebildet, die durch nichts - allenfalls von der Massenkultur zum Zeitpunkt der Zechenschließungen zu Beginn der Arbeitslosigkeit für die meisten Arbeiter - ersetzt werden konnte. Zwischen Erinnerungsarbeit und notwendigem Strukturwandel den richtigen Weg zu finden, ist häufig nicht einfach. Will man die noch immer bestehenden mentalen Strukturen der Bergarbeiter verstehen, versucht man die Hemmnisse, die den Strukturwandel bremsen, zu überwinden, bietet sich dafür eventuell eine Analyse der Darstellungen dieser Berufsgruppe an, wie jene, die neuerdings vor allem das englische Kino liefert. Wichtig wäre es zudem auch, sich für andere mentale Merkmale dieser einzigartigen sozialen Gruppe zu interessieren, so etwa ihre Bindung an das System der sozialen Fürsorge, seine Wohnungsstruktur, aber auch ihre Identität mit Regionen, die auf den ersten Blick nicht allzu anziehend sind." (Autorenreferat)
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 30, S. 33-41
"Die europäische Integration stützte sich bei ihrer Gründung auf zwei Branchen, die bereits erste Anzeichen von Schwäche zeigten. Sowohl auf den Zechen wie in den Hüttenwerken musste rationalisiert und modernisiert werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die europäische Integration war deshalb von Anfang an eng mit dem Strukturwandel verbunden, und durch die beschäftigungs- und bildungspolitischen Maßnahmen, die die Hohe Behörde der EGKS ergriff, konnte sie sich sozial profilieren und legitimieren. Die Regionen, die ab Ende der 1950er Jahre vom Niedergang der Montanindustrie betroffen wurden, konnten sich jedoch nicht damit begnügen, finanzielle Hilfen von der EGKS anzufordern; ein wirksamer Strukturwandel kam nur im Zusammenspiel von supranationalen, nationalen und regionalen Akteuren zustande, und gerade in dieser Hinsicht unterscheiden sich die Region Nord-Pas-de-Calais und das Ruhrgebiet markant." (Autorenreferat)
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 32, S. 49-65
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 30, S. 49-55
"Am Beispiel von Valenciennes in Nordfrankreich kann gezeigt werden, dass auch 'geopolitische' Faktoren den Strukturwandel in industriellen Regionen beeinflusst haben. So sind in den 1960er Jahren die langfristigen Folgen der industriellen Krise sowohl von staatlichen wie lokalen Repräsentanten der Politik unterschätzt worden. Hinzu kommt, dass die Krise in der Stahlindustrie (1975-1979) von der Kommunistischen Partei dazu benutzt wurde, den Versuch zu unternehmen, den Machtzuwachs der Sozialisten auf nationaler Ebene aufzuhalten, um davon auf der lokalen Ebene profitieren zu können. Es sind 'geopolitische' Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland (Föderalismus, Eingemeindungspolitiken, Bedeutungslosigkeit der Kommunisten), die wahrscheinlich vor allem den großen Wirkungsgrad des Strukturwandels an der Ruhr erklären." (Autorenreferat)
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 30, S. 173-181
"In den Löhnen kommt die Entwicklung einer Region gut zum Ausdruck. Im Nord-Pas-de-Calais, wo sie bis 1950 noch über dem Landesdurchschnitt gelegen hatten, verloren sie mehr und mehr an Dynamik, da das wirtschaftliche Wachstum von Branchen getragen wurde, die in der Region kaum vertreten waren. Der Durchschnittslohn in der Region konnte sich jedoch ab Anfang der 1960er Jahre dank des Arbeitsmarktes, der sich zunehmend überregional entwickelte, dank landesweiter Tarifverträge, aber auch dank der öffentlichen Bediensteten auf einem Niveau von 90 % des Landesdurchschnitts stabilisieren. Auf der anderen Seite sank das durchschnittliche Haushaltseinkommen in der Region. Darin schlug sich das geringere Gewicht der Wachstumsbranchen ebenso nieder die die schwache Entwicklung des Dienstleistungssektors; hinzu kommen die geringe Zahl von Einzelunternehmen und die hohe Arbeitslosigkeit. Der höhere Anteil junger Menschen in der Region lässt allerdings hoffen." (Autorenreferat)
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 30, S. 193-198
"'Der Bergbau ist das Leben', so lautete der Slogan nicht nur der französischen Arbeiterbewegung. Dieses historische Erbe gilt es, so die These, im Prozess des Strukturwandels insbesondere der Bergbauregionen zu erinnern und mitzugestalten. Das heißt, dass nicht nur ökonomische Faktoren, die Schaffung neuer Arbeitsplätze, die Gebäude- und Flächensanierung u. a., sondern auch 'symbolische' Aspekte zu berücksichtigen sind. Darunter wird anstatt einer Politik der 'tabula rasa', der völligen Vernichtung der Überreste des Bergbaus, eine innovative Denkmalpflege verstanden. Es geht um die Einhaltung einer Balance zwischen industriellem Erbe und postindustrieller Zukunft, nicht um Nostalgie, sondern um neue Entwicklungslinien in alten Strukturen. Am Beispiel der Stadtplanung und Stadtentwicklung in der ehemaligen Bergarbeiterstadt Montceau-les-Mines (Saone-et-Loire) wird gezeigt, dass ein derartiges, viel Umsicht erforderndes Programm durchaus erfolgreich umgesetzt werden kann. Der Beitrag hat insofern auch eine paradigmatische Funktion für andere montan-industrielle Regionen." (Autorenreferat)
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 26, S. 65-87
"Das Flüchtlingsproblem bildet einen ganz zentralen Aspekt der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Es ist ein Resultat wachsender nationalistischer Strömungen sowie der Errichtung autoritärer und totalitärer Regierungen. Es hat vor allem seit Ende des Ersten Weltkrieges bis dahin ungeahnte Dimensionen angenommen. Den Mittelpunkt dieses allgemeinen, Millionen Personen betreffenden Phänomens bilden wichtige, spezifische Fragen des politischen Exils, die sich von jenen im 19. Jahrhundert sowie vorausgegangener Epochen unterscheiden. Der Unterschied zwischen Flüchtling, Exilant und Emigrant ist häufig nicht leicht zu beschreiben. Das zeigt z.B. die deutsche Emigration während der nationalsozialistischen Diktatur. Der Artikel untersucht solche begrifflichen Aspekte, wobei die jeweilige historische Entwicklung sowie die im Laufe des 20. Jahrhunderts eingetretenen Veränderungen nachgezeichnet werden. Vor allem wird gezeigt, wie sich zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Beginn der 1950er Jahre das in der Genfer Konvention von 1951 kodifizierte Flüchtlingsstatut in seiner Begrenztheit herausgebildet hat. Die Begriffe Flüchtling und Exilant, die für die Interpretation des 20. Jahrhunderts unabdingbar sind, bleiben problematisch." (Autorenreferat)
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen 30
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen 30