Der vorliegende Beitrag analysiert die politische Philosophie der Bauernschaft während der russischen Revolution von 1905-1907 anhand einer Inhaltsanalyse von Aufrufen, Resolutionen, Appellen und Telegrammen, die die Bauern an den Zaren bzw. an die Regierungsstellen schickten. Die Interpretation der Inhaltsanalyse wird dann in ein Modell gebracht, das die folgende Schlußfolgerung erlaubt: die politische Philosophie der Bauernschaft im zaristischen Rußland schwankte zwischen Revolution und Konservatismus und war durchgehend synkretistisch. (pmb)
Auch wenn Globalisierung zunächst als ökonomischer Prozeß erscheint, so wird bereits jetzt deutlich, daß die künftige ""Weltgemeinschaft"" zentrale nicht-ökonomische Felder des gesellschaftlichen Lebens beeinflussen wird. Solche - o¤ft vernachlässigten - Aspekte greift das Buch auf: nationale und internationale Politik, Umweltschutz, internationale Migration und Arbeitsbeziehungen, verbunden mit Analysen der Unternehmen als den ""Treibern"" der Globalisierung. Das Buch gibt in allgemein verständlicher Form Ergebnisse des dreijährigen Forschungskollegs ""Globalisierung verstehen und gestalten"" wieder, in dem anerkannte Experten unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen und Praxisfe¤lder zusammenarbeiteten. Die Beiträge durchleuchten eine Vielfalt bisher vernachlässigter Aspekte. Sie zeigen dadurch ein umfassendes Bild der Globalisierung auf. Inhalt: Messung der Globalisierung: Ein Paradoxon.- Ökonomische Herausforderungen der Globalisierung - Bestimmungsgrößen, Ausprägungen und Effekte der Internationalisierung von F&E-Aktivitäten - Organisations- und Personalentwickl¤ung im Spannungsfeld der Globalisierung.- Soziale Auswirkungen der Globalisierung - Globalisierung, Migration und Bevölkerung: Handlungsoptionen für Deutschland - Die Menschen im Spannungsfeld zwischen Individualisierung und Globa¤ lisierung.- Politische Antworten auf die Globalisierung - Konzepte der politischen Steuerung in einer globalisierten Welt - Handelbare Emissionsrechte und Joint Implementation als komplementäre Instrumente gegen den Treibhauseffekt.
Zusammenfassung Das Verhältnis von Bewegungen und Institutionen wurde lange vor allem als politischer outcome gefasst und nicht in Bezug auf langfristigen sozialen Wandel. Mit dem Blick auf kulturelle Folgen von Bewegungen schlägt dieser Beitrag vor, das Verhältnis als Institutionalisierung zu fassen, und so zur Annäherung von Bewegungsforschung und Gesellschaftstheorie beizutragen. Denn was in der Outcome-Forschung meist als Institutionen beschrieben wird, sind eher Organisationen der Regierung. Um besser fassen zu können, wie Bewegungen ebenso mit sozialen Institutionen interagieren wie mit in diese eingebetteten Organisationen, und so zu sozialem Wandel beitragen, wird eine auf Gramscis Hegemonietheorie, neuerer materialistischer Staatstheorie und verwandten Positionen aufbauende Perspektive vorgeschlagen.
In diesem Beitrag wird die zentrale Prämisse des Sozialen Konstruktionismus kritisiert, dass nämlich Personen und Gruppen ihre Überzeugungen frei konstruieren und dass diese Überzeugungen "lokale Wahrheiten" sind, die von Außenstehenden akzeptiert werden müssen bzw. die nicht anhand externer Kriterien evaluiert werden können. Ich versuche zu zeigen, dass das Ausschalten von Wahrheitsansprüchen alle Überzeugungen beliebig macht und die Bedeutsamkeit von Fehlern übergeht. Hieraus resultiert, dass Überzeugungen geglaubt wird, die de facto falsch und gefährlich sind. Und es führt zu einem dogmatischem Kult gegenüber divergierenden sozialen Gruppen, die beliebige Glaubenssysteme unterhalten und jegliche Kritik oder Verbesserungsmöglichkeit prinzipiell zurückweisen. Die hieraus erwachsende soziale Fragmentierung verhindert wechselseitiges Verstehen und Kommunikation. Obwohl der Soziale Konstruktionismus für sich beansprucht, radikal anti-modernistisch bzw. anti-kapitalistisch zu sein, reflektieren die soziale Fragmentierung und das unkritische Denken, die aus ihm hervorgehen, genau die Praktiken derjenigen Kapitalisten, die für ihr eigenes Interesse arbeiten, sich nicht um Gemeinschaftsbelange kümmern und die faktischen Evidenzen der negativen Effekte ausblenden, die aus dem Kapitalismus für die Umwelt, die Gesundheit und die Gesellschaft erwachsen. Tatsächliche Gemeinschaft und Verstehen benötigen, dies versuche ich zu verdeutlichen, die Akzeptanz "modernistischer" Wissenschaftsprinzipien, die auch erlauben, gefährdende Praxen zu identifizieren und zu kritisieren und soziale Reformen zu gestalten.
Zusammenfassung In Auseinandersetzung mit gängigen Argumenten über das Ende der neuen sozialen Bewegungen bin ich auf deren Zukunftschancen eingegangen. Ich habe argumentiert, dass es zwar zu einem Formwandel (insbesondere zu einem Bedeutungsanstieg spezialisierter Bewegungsorganisationen und NGOs) kommen wird, dass jedoch die links-libertären Bewegungen in den westlichen Demokratien auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden. Die Themenstellungen der neuen sozialen Bewegungen sind keineswegs integriert und 'erledigt', sondern bleiben von großer Relevanz. Entlang absehbarer neuer Konfliktlinien (Inklusion/Exklusion) halte ich die Chancen für rechte soziale Bewegungen oder aber populistische Politikformen im Zusammenspiel mit sozialen Bewegungen für groß. Daher ist von einem polarisierten Bewegungssektor und einer verschärften Dramatik von Bewegungen und Gegenbewegungen auszugehen. Die europäische und die internationale Arena werden als Bühne transnational vernetzter Bewegungen eine immer wichtigere Rolle spielen, die damit auf das Gewicht globaler Problemstellungen reagieren. In den Ländern des Südens und Ostens werden soziale Bewegungen in einer großen Vielfalt entstehen (von fundamentalistischen und ethnischen bis zu Bürgerbewegungen und links-libertären Bewegungen), und hier sind Formen des Massenprotestes wahrscheinlicher als in den westlichen Demokratien. Auch wenn die Bewegungen im Süden und Osten sich nicht ohne weiteres mit den westlichen sozialen Bewegungen gleichsetzen lassen, so kommt es doch zu transnationalen Bewegungskoalitionen entlang der Achse von Globalisierungsgewinnern und - Verlierern.
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Probleme hat die Soziale Marktwirtschaft viel von ihrem einstigen Glanz verloren. Ausgangsthese der Arbeit ist, daß diese Fehlentwicklungen ihre Ursache in einem institutionellen Misfit zwischen ökonomischem und politischem Bereich haben. -- Zunächst werden die ursprünglichen Entwürfe der ordoliberalen Gründerväter rekonstruiert, in denen ein ""starker Staat"" als notwendig erachtet wird. Dessen Stärke sollte informell aus einem Wertekonsens oder formell aus einer konstitutionellen Beschränkung für politisches Handeln erwachsen. Beides tri
Es entfaltet sich eine soziale Magie, wenn Stellvertreter durch ihr Reden und Handeln als politische Repräsentanten in Erscheinung treten. Um politische Repräsentation jenseits von Wahlen verstehen zu können und für nicht-gewählte Interessengruppen nutzbar zu machen, erweitert Erik Jentges bestehende Theorien durch soziologische Konzepte von Weber, Elias, Bourdieu und Canetti. Er zeigt, dass Stellvertretungsfigurationen durch Charismatisierungsprozesse und Repräsentationsansprüche strukturiert werden - und dass dabei jene Anerkennung entstehen kann, in der die soziale Magie politischer Repräse
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Zusammenfassung In diesem Beitrag skizzieren wir eine Forschungsagenda, die der Frage nachgeht wie sich die Interaktionen zwischen Bewegungen und Parteien sowohl quantitativ als auch qualitativ unter Bedingungen funktionierender repräsentativer Verbindungen einerseits und einer Repräsentationskrise andererseits unterscheiden. Die zentrale These lautet, dass unter Bedingungen von instabilen Repräsentationsmustern und von Bürger*innen, die sich nicht ausreichend politisch vertreten fühlen, diese Interaktionen deutlich häufiger, enger, aber auch konflikt- und folgenreicher werden. Dabei werden auch klare Zuordnungen von Parteien zum Institutionengefüge und von sozialen Bewegungen zum weniger institutionalisierten Bereich peripherer Herausforderer infrage gestellt.