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Das Konzept der "Sozialen Verteidigung" wurde in den sechziger Jahren als ein Versuch entwickelt, nichtmilitärische Alternativen zur militärischen Verteidigung zu finden. Der vorliegende Beitrag resümiert die Entwicklung dieses Konzeptes seit dieser Zeit und gibt eine kritische Diskussion der neuesten deutschsprachigen Literatur zu diesem Problemkomplex. Der Autor benennt sechs "sensible Punkte", deren Berücksichtigung in der weiteren Diskussion die Resonanz auf das Konzept und seine Akzeptanz erhöhen sollen. Der Autor will das Konzept in eine dauerhafte europäische Friedensordnung eingebunden wissen und plädiert für das Nutzen der Chancen, die sich mit dem Ende der Ost-West-Konfrontation eröffnen. Für das Konzept der sozialen Verteidigung habe die "Stunde der Wahrheit geschlagen", weil seine Repräsentanten in ähnlicher Weise wie die NATO auf den Ost-West-Konflikt fixiert gewesen seien: "Nun werden ohne Bedrohungsanalysen allgemeine Überlegungen zur Abwehr von Staatsstreichen und von Interventionen der Verbündeten nachgeschoben, um das Konzept zu retten." (pmb)

In der Ukraine tobt ein Krieg, der an die Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts erinnert. Damals gab es Sieger und Besiegte. Am Ende wurde die Atombombe entwickelt und 1945 eingesetzt. Dadurch wurde es möglich, dass jeder nächste Krieg zugleich der letzte sein kann und es nur noch Besiegte gibt. Im Wissen um diese Zeitenwende fingen auch Militärs in den 1950er Jahren an, über nicht-militärische Formen der Verteidigung nachzudenken, und die Friedensforschung entwickelte in den 1960er/70er Jahren Ideen für eine gewaltfreie »Soziale Verteidigung« (SV).