Nutzwertanalysen und soziale Indikatoren
In: Wertwandel und gesellschaftlicher Wandel, p. 517-529
"Die Nutzwertanalyse ist ein formales Bewertungsverfahren. methodischer Rahmen zur mehr oder weniger subjektiven Bewertung von Objekten oder Sachverhalten verwendet. Nutzwertanalysen sind im vergangenen Jahrzehnt in weiten Planungsbereichen wie z.B. der Raumplanung, der Stadtplanung oder der Landschaftsplanung verwendet worden. Aus 'methodisch-technischer' Sicht lassen sich zwei Grundtypen unterscheiden: die Nutzwertanalyse der 1. Generation (ein starres, kardinal skalierendes Bewertungsinstrument); die Nutzwertanalyse der 2. Generation (ein flexibleres, ordinales Skalierungsinstrument). Formal betrachtet sind Nutzwertanalysen nichts anderes als eine Methode der Indexbildung. Sie sind folglich ein planungsmethodisches Instrument, das bei der Bildung sozialer Indikatorsysteme sinnvoll eingesetzt werden kann. Solch ein Einsatz setzt jedoch die Kenntnis des Instruments und seines Verwendungskontextes voraus. In der vorliegenden Ausführung werden dargestellt: die formalen Strukturen der Nutzwertanalysen beider Generationen; die Vorzüge der Nutzwertanalyse der 2. Generation gegenüber der bisher weitverbreiteten Standardversion; wissenschafttheoretische und bewertungstheoretische Charakteristika der Nutzwertanalyse; Rahmenbedingungen ihrer planerischen Verwendung und die grundsätzliche Bedeutung der Nutzwertanalyse für die Formulierung von Indikatorsystemen. (Autorenreferat)