Medien sind soziale Institutionen der Vergemeinschaftung. Seit dem Zeitalter der entfesselten Massenkommunikation ist das Beziehungsmanagement westlicher Gesellschaften grundsätzlich gründlich in Bewegung geraten. Und die Werbung hat einen ganz entscheidenden Anteil an dieser Entwicklung. Werbung betreiben heißt unter den Bedingungen posttraditionaler Verhältnisse, Beziehungen zwischen Akteuren herzustellen, die wechselseitig fremd füreinander geworden sind. Die Werbung hat sich in den vergangenen 200 Jahren zu einem der wichtigsten gesellschaftlichen Produzenten sozialer Güter entwickelt. Die Sozialität der Werbung ist daher eines der zentralen Themen der Werbeforschung.
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Der Beitrag erörtert die Hypothese, dass Netzwerk-Sozialität die paradigmatische Sozialform des späten Kapitalismus und der neuen Kulturökonomie werden wird. Nachdem das Phänomen einer Zunahme von Netzwerken als Sozialpraktik beschrieben worden ist, werden kritisch drei gegenwärtig prominente Theorien über Transformationen von Sozialität vorgestellt. Eingeführt wird dann das Konzept "Netzwerk-Sozialität": Es geht um eine Sozialität, die auf Individualisierung gründet und zutiefst in Technologien eingebettet ist: sie ist informationell, kurzlebig aber intensiv und ist durch eine "Angleichung von Arbeit und Spiel" charakterisiert. Der Autor zeigt, dass einige Merkmale der Praktik des Netzwerkens (networking) neuartig sind, etwa die Tatsache, dass diese Praxis in urbanen postindustriellen Räumen weit verbreitet ist; dass ihre Rahmung und ihre Institutionalisierung in Form von Networking-Events, Partys, Konferenzen, Kunsteröffnungen, Mailinglisten und digitalen Diskussionsforen besteht; dass eine zunehmende Wahrnehmung von sozialen Beziehungen als soziales Kapital festzustellen ist; und schließlich dass "Beziehungsmanagement" immer wichtiger wird. In der Netzwerk-Sozialität bzw. -Gesellschaft geht es letztendlich um soziale Bindungen, die ständig produziert, reproduziert und "konsumiert" werden. (ICA2)
Der Beitrag geht von der Annahme aus, dass eine sozialtheoretische wie method(olog)ische Rückführung gesellschaftlicher Ereignisse auf absichtsvolles Handeln von Menschen voraussetzungsvoll ist. Dabei geht es zum einen um ontologische und dualistische Voreinstellungen sowie ihre Wissensgeschichte und zum anderen um die Spuren eben jener Wissensgeschichte in soziologischen Konzepten. Auf dieser Grundlage führt der Beitrag die Arbeiten von Judith Butler, Karen Barad und Donna J. Haraway in das Feld und entwickelt eine Konzeption von Sozialität als vermittelte Symbiogenese. Soziale bzw. soziomediale Ereignisse geraten so als komplexe Verschränkung spezifischer Wissensformationen, Materialitäten und Subjektivitäten sowie diskursiver Normen und Ausschlussverfahren in den Blick. Angesichts aktueller gesellschaftlicher, technologischer sowie ökologischer Herausforderungen schlägt der Beitrag einen Ansatz für kultursoziologische wie medientheoretische Untersuchungen von Phänomenen vor, deren Grenzen längst fraglich geworden sind. This article assumes that a social-theoretical and methodological limitation of sociality to intentional actions of human actors is based on specific preconditions. This involves ontological and dualistic assumptions and its history of knowledge as well as the traces of this history in sociological concepts. Second, the article focuses the work of Judith Butler, Karen Barad and Donna J. Haraway to elaborate on a concept of sociality as mediated symbiogenesis becoming. Sociality and mediality thus come into view as complex entanglements of specific knowledge formations, materialities and subjectivities as well as discursive norms and exclusions. In the wake of current social, technological and ecological challenges, the article proposes an approach for a sociology of culture and media to investigate on entangled phenomena whose boundaries have long since become questionable.
In den sozialwissenschaftlichen und sozialtheoretischen Diskussionen rückt nach einer längeren Interimszeit wieder zunehmend die Frage nach den Konstitutionsbedingungen des "Sozialen", von "Sozialität" bzw. "sozialen Gebilden" in den Vordergrund. Dies ist für die Wissenschaften, die sich als "Sozial-Wissenschaften" begreifen, sicherlich eine fundamentale, sowohl ontologische wie auch methodologische Zusammenhänge betreffende Frage. Diese aufgreifend beinhaltet der Band Beiträge von Philosophen und Soziologen zu den sozialtheoretischen und sozialontologischen Grundlagen der Soziologie. Er umfasst damit Arbeiten der neueren philosophischen Diskussion um den Begriff der kollektiven Intentionalität wie auch solche zur jüngeren soziologischen Debatte um Fragen der Konstitution, Reduzierbarkeit und Dimensionierbarkeit des Sozialen.
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Der Verfasser setzt sich mit dem Verhältnis zwischen Gewalt und Zusammenleben auseinander und postuliert, dass das Anderssein einen Antriebsgrund sowohl physischer als auch sozialer Gewalt darstellt. Das gewaltsame Zusammenleben wird durch den Zusammenhalt und das Gleichgewicht der zwischenmenschlichen Beziehungen definiert. In diesem Kontext werden das Islamische und der Islamismus analysiert und die moralisch-normativen und ideologischen Aspekte des Islam dargestellt. Bei der Auseinandersetzung mit der Globalisierung hebt der Autor die Ungleichheit der Positionen des 'Nordens' und des 'Südens' hervor: Diese Machtasymmetrie kennzeichnet er als eine Globalisierung durch Ausschluss und plädiert für einen Widerstand gegen die Ausgrenzung des Anderen durch Transkulturalität. (ICG)