Sozialismus und Sozialwissenschaft am Institut für Weltwirtschaft
In: Das radikale Milieu, S. 39-101
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In: Das radikale Milieu, S. 39-101
In: Ansichten der Gesellschaft: Frankfurter Beiträge aus Soziologie und Politikwissenschaft, S. 59-71
Soziologie, so die These des Autors, bestimmt sich nicht aus ihrem Gegenstand, sondern aus ihrer Perspektive. Soziologie, das ist eine bestimmte Art, die Dinge der Welt und des Lebens anzusehen. Deshalb tendiert Soziologie auch dazu, aus einem Beruf zu einer Lebensweise zu werden. Wissenschaftlich produziertes Wissen über Gesellschaft steht nicht über ihr; es baut vielmehr auf dem auf, was die Teilnehmer an der Gesellschaft schon wissen, und es entsteht parallel zu (und in Wechselwirkung mit) dem Wissen, das andere Einrichtungen der Wissensproduktion hervorbringen und verbreiten. Soziologie hat es also einerseits mit dem Alltagswissen über Gesellschaft zu tun und andererseits mit dem spezialisierteren operativen Wissen verschiedener Berufsstände, besonders aus Verwaltung und Politik. Für die Soziologie, eine Wissenschaft, die sich ihrem Gegenstand nicht gegenüberstellen kann, sondern Teil von ihm ist, gilt das um so mehr: Nicht die Wissenschaft wird auf eine soziale Praxis angewendet, sondern die Praxis wird wissenschaftlich untersucht und reflektiert. Diese Reflexion macht den Kern von Soziologie als Wissenschaft aus. (pre)
In: Frauenuniversitäten: Initiativen und Reformprojekte im internationalen Vergleich, S. 157-177
Im Jahre 1990 wurde an der Universität Bielefeld erstmalig das Wahlfach/Wahlpflichtfach 'Frauenforschung' im Rahmen eines Soziologie-Studiums eingerichtet. Die Autorin fragt nach den Gründen für diese 'separate Institutionalisierung' und den Erfahrungen nach dem siebenjährigen Bestehen des Faches. Im ersten Teil ihres Beitrages problematisiert sie die 'asymmetrische Geschlechterkultur' im Wissenschaftsbetrieb und geht auf neuere Ansätze aus der feministischen Sozialisationsforschung ein. Im zweiten Teil diskutiert sie die strategische Bedeutung des Curriculums 'Frauenforschung' an der Bielefelder Fakultät. Die Einrichtung des Fachgebiets ist insgesamt durch eine widersprüchliche Integration und eine 'Strategie der Zweigleisigkeit' gekennzeichnet, da sie einerseits die Marginalisierung von Frauenforschung fortschreibt, andererseits aber die notwendige Integration in alle Bereiche der Soziologie hinein ermöglicht. (ICI)
In: Frauenuniversitäten, S. 157-177
In: Frauenuniversitäten. Initiativen und Reformprojekte im internationalen Vergleich., S. 157-177
Im Jahre 1990 wurde an der Universität Bielefeld erstmalig das Wahlfach/Wahlpflichtfach 'Frauenforschung' im Rahmen eines Soziologie-Studiums eingerichtet. Die Autorin fragt nach den Gründen für diese 'separate Institutionalisierung' und den Erfahrungen nach dem siebenjährigen Bestehen des Faches. Im ersten Teil ihres Beitrages problematisiert sie die 'asymmetrische Geschlechterkultur' im Wissenschaftsbetrieb und geht auf neuere Ansätze aus der feministischen Sozialisationsforschung ein. Im zweiten Teil diskutiert sie die strategische Bedeutung des Curriculums 'Frauenforschung' an der Bielefelder Fakultät. Die Einrichtung des Fachgebiets ist insgesamt durch eine widersprüchliche Integration und eine 'Strategie der Zweigleisigkeit' gekennzeichnet, da sie einerseits die Marginalisierung von Frauenforschung fortschreibt, andererseits aber die notwendige Integration in alle Bereiche der Soziologie hinein ermöglicht. (ICI).
In: Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung; Rassenmythos und Sozialwissenschaften in Deutschland, S. 10-48
In: Politik und die Macht der Technik, S. 144-161
In: Sozialforschung und Verwaltungsdaten, S. 67-70
In: Historie - Didaktik - Kommunikation: Wissenschaftsgeschichte und aktuelle Herausforderungen; Reinhart Koselleck zum 65. Geburtstag, S. 65-80
In: Politikberatung: zwischen Affirmation und Kritik, S. 57-70
Der Beitrag zu aktuellen Entwicklungen der Politikberatung in Österreich erörtert in Anlehnung an die 'Sociology of Critical Capacity' (Boltanski, Thévenot) die Bedingungen und Logiken verschiedener Kritik-Positionen in den Sozialwissenschaften, insbesondere in der österreichischen Politikwissenschaft. So wird im ersten Schritt zunächst die Stellung der Sozialwissenschaften im Feld der Wissenschaft knapp umrissen und ihr Kritikpotenzial verdeutlicht. Der zweite Schritt geht exemplarisch zwei Positionsachsen (Generationsachse, epistemologische Achse) der Kritik in der österreichischen Politikwissenschaft nach und stellt dar, wie verschiedene Verlaufsformen der Kritik analytisch erfasst werden können. Im dritten Schritt befasst sich der Autor mit der Frage nach der Aufgabe einer kritischen Politikwissenschaft. Demnach hat die 'Versozialwissenschaftlichung' zwei Aspekte: (1) das Einsickern sozialwissenschaftlicher Theoriebildung in das Alltagswissen; (2) das Einwirken der Sozialwissenschaften durch ihr kritisches Potenzial auf die Gesellschaft. (ICG2)
In: Wissenschaft und Arbeitswelt - eine Kooperation im Wandel, S. 46-63
In: Gesellschaft innovativ, S. 47-64
In: Wissenschaftliche Politikberatung, S. 15-41
Die Beratung der Mächtigen ist ein altes und großes Thema, das sich bis auf Platon und Machiavelli zurückführen lässt. Wurde in der frühen Neuzeit der Rat für die Herrschenden eher im Gewande der Tugend- und Klugheitsregeln erteilt, ist es im 19. Jahrhundert eher um technisches Wissen gegangen, das als Regulierungswissen bei technischen Innovationen verwandt worden ist. In jüngster Zeit, die sich durch ein rapides Wachstum wissenschaftlicher Erkenntnisse auszeichnet, sind dagegen Zweifel wach geworden an der Rolle der Wissenschaft: Kann sie zugleich Industrie und Produzent unparteiischer Wahrheit sein? Oder werden Forschungsergebnisse nach Maß produziert? Der Autor konstatiert mit Blick auf die Sozialwissenschaften, dass sie ungeachtet aller Probleme dazu beitragen können, öffentliche Angelegenheiten durch Rat zu verbessern. Dabei geht es an erster Stelle um die deskriptive Erfassung der soziale Realität; Prognosen, also das, was seitens der Politik erwünscht ist, sind dagegen allenfalls als Wahrscheinlichkeitsaussagen ohne jegliche Form von Einzelfallgarantie zu geben. Bei einer wissenschaftlichen Politikberatung durch die Sozialwissenschaften kann es also nicht um die Versorgung der Politik mit nomothetischen Steuerungs- und sozialtechnischen Eingriffswissen gehen, sondern eher darum, Wissen über soziale Zusammenhänge gleichsam zu archivieren und einen Zugang zu einem "Erinnerungsspeicher" zu verschaffen. (ICB2)
In: Soziologie und Sozialpolitik
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Arbeiten Gerhard Weisers, die sich auf das Verhältnis von Politik und Wissenschaft beziehen. Die Wissenschaft, der er explizit eine Beraterfunktion zuweist, soll durch die ausgewiesene Beachtung der normativen Prämissen einen rationalen Zielfindungsprozeß ermöglichen. In dieser Absicht will er die Sozialwissenschaften unter erkenntnisleitendem Aspekt systematisch ordnen in: "explikative" (=seinswissenschaftliche) Wissenschaften und "praktische" (=normative), die die handlungsbestimmenden Grundanliegen sowie ihre daraus abgeleiteten Forderungen als "praktische" Prämissen in konkrete Systeme der Politikberatung einführen. Die Soziologie solle Grunddisziplin der explikativen Sozialwissenschaft sein, die 'Gesellschaftspolitik' Grunddisziplin der normativen. In der vorliegenden Arbeit wird auf die philosophische Tradition verwiesen, der die Wissenschaftsposition Weisers entstammt, (Herkunft aus der Fries-Nelson-Schule). Sodann wird die Frage nach der Berechtigung von wissenschaftlichen Werturteilen gestellt, auf dem Hintergrund einer sich ständig ausweitenden Beraterfunktion der "Wissenschaft". Daran anschließend wird verdeutlicht, warum Weiser die Notwendigkeit sozialwissenschaftlicher Werturteile bejaht und in welcher Weise er den Aufbau normativer Urteile für legitim hält. Nach der Darstellung des Aufbaus und der Funktion einer normativen Sozialwissenschaft wird abschließend die Auseinandersetzung zwischen Hans Albert und Gerhard Weiser aufgegriffen. Albert hat nach Meinung der Autorin nicht ausreichend zur Kenntnis genommen, daß Weiser nicht generell die Wissenschaft einer normativen Argumentation unterwerfen will, sondern daß es ihm darum geht, in konkreten Beratungssituationen neben theoretischen auch auf erarbeitete praktische Prämissen zurückgreifen zu können, die der subjektiven Beliebigkeit entzogen sind. (KA)
In: Wozu Politikwissenschaft?: über das Neue in der Politik, S. 243-257
"Der Verfasser fragt, warum die Sozialwissenschaften im engeren Sinne ihre zeitdiagnostische Führungsrolle an andere Wissensgebiete, vor allem an die Geschichtswissenschaft abgegeben haben und fordert eine Rückmeldung von Soziologie und Politikwissenschaft als 'interpretative Gesellschaftslehre', wobei beide freilich wieder aus ihrer sozioprofessionellen Isolation heraustreten müßten." Empirische Studien belegen, daß Absolventen der Politologie nach einer Übergangszeit nach wie vor gute Berufschancen haben. (pbb)