Soziologie des Geldes
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, S. 322-338
ISSN: 0023-2653
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In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, S. 322-338
ISSN: 0023-2653
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 70, Heft 3, S. 499-502
ISSN: 1861-891X
In: Soziologische Gegenwartsfragen N.F., 30
In: Joseph Alois Schumpeter: entrepreneurship, style and vision, S. 191-202
Der Text "Soziologie des Geldes" bildet das zweite Kapitel von Schumpeters Buch "Das Wesen des Geldes", das erst 1970 posthum veröffentlich wurde. Schumpeter entwirft in diesem Text die Perspektive einer Geldtheorie, die sich quer zum Marginalismus des ökonomischen Mainstream und zum zeitgenössischen Positivismus stellt. Schumpeter versteht Geld nicht in erster Linie als quantitative Größe, sondern als soziale Institution. Diese Perspektive erschließt sich ihm über die Einbeziehung historischer und ethnologischer Forschungsergebnisse in die ökonomische Analyse. So kommt Schumpeter zu einem alternativen Theorieansatz in Bezug auf Entstehung und Funktion des Geldes. Für Schumpeter ist die Funktion als Zahlungsmittel der historische Ursprung der Funktion des Geldes als Wertmaßstab und als Tauschmedium. Dies bildet den Kern der soziologischen Geldtheorie Schumpeters. (ICE)
Im zweiten Band der Trilogie wird untersucht, inwiefern sich die heutigen Gesellschaften als Geldgesellschaften verstehen und über "Geld" konstituieren. Geldmythen über seine angebliche Produktivität stehen Vorstellungen gegenüber, in denen die Perspektive auf das Geld vom Gläubiger und Kapitaleigner zur Sicht des Schuldners und Kapitalnutzers hin verändert wird. Der Autor Udo Reifner ist emeritierter Professor für Wirtschaftsrecht und Rechtssoziologie an den Universitäten Hamburg und Trient. Er ist Forschungsdirektor am institut für finanzdienstleistungen e.V
In: Joseph Alois Schumpeter; The European Heritage in Economics and the Social Sciences, S. 191-202
In: Der Transformationsprozeß: Analysen und Befunde aus dem Leipziger Institut für Soziologie, S. 49-89
"Soziale Sicherheit, die auf der individuellen Ebene Optionen eröffnet und Freiheit schafft, ist Bestandteil des Beitrages von Helena Flam mit Gunter Göbel. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht das Spannungsverhältnis zwischen persönlicher Freiheit, die u.a. vom Geldbesitz abhängig ist, und staatlicher Kontrolle, der besonders Leistungsempfänger ausgesetzt sind. Freiheit wird nach Georg Simmel als ein persönliches Gut definiert, das auf mehreren Ebenen mit Hilfe des Geldes verwirklicht bzw. nicht verwirklicht werden kann. Das Geld befreit von Sorge um den Lebensunterhalt und sichert mühelos Integration in die nationale Gesellschaft. Die forschungsleitenden Thesen sind: a) Je abhängiger der Leistungsempfänger von staatlichen Leistungen ist, desto schwieriger ist die Freiheit, die Geld bietet, zu realisieren; b) Individuen entwickeln je nach ihren Ressourcen (und Einstellungen zum Geld) Strategien, um sich dieser Kontrolle zu entziehen. Erste Forschungsergebnisse zeigen, daß wie erwartet, die Asylbewerber strengeren Kontrollen ausgesetzt sind als die Sozialhilfeempfänger und deswegen größere Einschränkungen in ihrer Freiheit erleben. Allerdings scheinen sich die Asylbewerber besser zu organisieren und der staatlichen Kontrolle effektiver entgegenzuwirken, indem sie sich auf Protestverhalten und kollektive Protestformen, die als ihre Ressource verstanden werden können, mehr als die Sozialhilfeempfänger einlassen. In mehreren Fällen hat ihr Protestverhalten tatsächlich zur Verringerung staatlicher Kontrolle geführt." (Autorenreferat)
Ich möchte mit meinem Diskussionsbeitrag an einen zentralen Fluchtpunkt anknüpfen, der sich in Aaron Sahrs Buch findet: der Forderung nach so etwas wie einer öffentlichen Soziologie des Geldes (siehe S. 340ff.). Was kann man sich darunter vorstellen, was sind Potenziale, was mögliche Schwierigkeiten eines solchen Unterfangens? Dieser Fluchtpunkt ergibt sich einerseits relativ direkt aus den geldsoziologischen Befunden bei Sahr: Seine kredittheoretische Analyse des Geldes führt zu der Erkenntnis, dass es »(i)n Kreditgeldgesellschaften […] kaum mehr politische Entscheidungen [gibt], die nicht den Prozess der Generierung von Verschuldungsnachfrage, Kreditwürdigkeitskonstruktion und Tilgungsmodalitäten berühren« (S. 340 f.). Hinzu kommt, dass sich der für die Gesamtwirtschaft zentrale Nexus der Geschäftsbanken laut Sahr als »paraökonomische Zone im Maschinenraum des Kapitalismus« (S. 346) bestimmen lässt. Das Kerngeschäft von Geschäftsbanken prozessiert jenseits ökonomischer Knappheitsbedingungen und ist stattdessen in politisch offerierten Privilegien fundiert, durch die Möglichkeit von autonomer Kreditschöpfung, die nicht auf vorherigen Ersparnissen (Vermögen) basiert. Das ist ein Sachverhalt, der sich problematisieren und auch skandalisieren lässt, weil er immer noch zu wenig bekannt ist und zugleich den vorherrschenden gesellschaftlichen Selbstbeschreibungen widerspricht, in denen Prämissen wie Leistungsgerechtigkeit und Chancengleichheit zu den beliebtesten normativen Ankerpunkten zählen.
BASE
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 16, Heft 63, S. 6-22
ISSN: 2700-0311
Es war zwar nicht, wie Marx behauptete, Gladstone, der vor dem englischen Parlament gewarnt haben soll, »die Liebe selbst habe nicht mehr Menschen zum Narren gemacht, als das Grübeln über das Wesen des Geldes« (Marx, 1961, S. 69). Aber das hat die Soziologen nicht gehindert,diese Warnung ernst zu nehmen. Aus der Soziologie gibt es jedenfalls über lange Zeit wenig Nennenswertes zum Thema Geld zu berichten, vor allem nichts, was den Ökonomen aus ihren schon notorischen theoretischen Schwierigkeiten mit dem Geld helfen könnte. Nach wie vor scheint auf beiden Disziplinen von Wieses Fluch zu lasten. Der alte Leopold von Wiese ( 1965, S. 248)- ein sogenannter Nestor der deutschen Soziologie- hatte sich nämlich eine in ihrer Einfachheit ergreifende Abgrenzung von Ökonomie und Soziologie ausgedacht, wonach es die Ökonomie mit Mensch-Ding-, die Soziologie aber mit Mensch-Mensch-Beziehungen zu tun habe. Demgegenüber weiß heute jeder aufgeklärte Ökonom oder Soziologe, daß es so einfach nicht geht - ein Fluch aber wäre es, wenn trotz dieses Wissens aus diesen Wissenschaften nichts anderes herauskäme, als eine Auffüllung von Wiesescher Schubkästchen.
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 23, Heft 3, S. 376-393
ISSN: 0340-0425
Der Autor geht von der Annahme aus, daß man der gesellschaftlichen Rolle des Geldes nicht gerecht werden kann, wenn man es nur als Träger eines funktional spezialisierten Subsystems der Gesellschaft definiert. Will man nicht zu kurz greifen, wie etwa Luhmann in seiner Systemtheorie, so muß man das Problem des Geldes auf der Ebene der Gesellschaftstheorie selbst diskutieren. Dies ist bisher nur von klassischen Autoren, allen voran Marx und Simmel, versucht worden. Mit deren Hilfe, so läßt sich mit Grund vermuten, kann der auch dialektische, nicht bloß instrumentelle Charakter der Beziehung ökonomischer Akteure zu dem Medium Geld ein Stück weit geklärt werden. Es geht darum, die von Parsons gezogene Demarkationslinie zwischen Soziologie und Ökonomie gegenläufig zur neoklassischen Offensive mit einem genuin soziologischen Ansatz der Analyse des Geldes zu durchbrechen. Im vorliegenden Aufsatz sollen die geldtheoretischen Analysen von Marx und Simmel konfrontiert, sowie Möglichkeiten einer Verbindung beider geprüft werden mit dem Ziel, Wege zu einer empirisch gehaltvollen Soziologie des Geldes zu finden, mit der die Soziologie womöglich aus ihrer Defensivposition befreit werden könnte. Fazit: die fundamental unterschiedlichen Perspektiven von Marx und Simmel führen beim Versuch, sie zusammenzusehen, zu einer nahezu idealen Ergänzung. Marx gelingt die Klärung der genetischen Aspekte des Geldes als einer sozialen Konstruktion besser. Simmel ist aufschlußreicher, wo es um die Analyse der Rückwirkungen des Geldes auf Gesellschaft und Kultur geht. (prn)
In: Kritische Studien zu Markt und Gesellschaft Band 10