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Im Rahmen des bürgerlichen Revolutionszyklus in Spanien zwischen 1808 und 1874, den der Aufsatz zu charakterisieren versucht, entstanden während der Revolution von 1868 bis 1874 neue radikale Tendenzen in der antifeudalen Bewegung der Bauern. Dabei dominierten aufgrund der starken regionalen Strukturunterschiede zwei völlig konträre Strömungen: die agrarsozialistische und die koservativ-karlistische Richtung der Bauernbewegung. Zu einem möglichen Bündnis von Kleinbürgertum, Proletariat und Bauernschaft kam es während der Revolution nicht, da die revolutionäre Inkonsequenz der Bourgeoisie die Ausschöpfung des vorhandenen Revolutionspotentials verhinderte, die revolutionäre Triebkraft der Bauernschaft somit nicht zu nutzen wußte. (BJ)

Der Vortrag über den spanischen Liberalismus im Zeitalter Isabels II. konzentriert sich auf die Fragen, inwieweit die Liberalen in der Kontinuität traditioneller spanischer Politik standen und welche Stellung sie gegenüber der Industriegesellschaft hatten. Untersucht werden ihre verfassungspolitischen Vorstellungen, ihr Gesellschaftsmodell sowie ihre soziale Verankerung. Der Verfasser zieht daraus den Schluß, daß der spanische Liberalismus "tief" in der Tradition des ancien regime wurzelte: Verfassungspolitisch setzten die dortigen Liberalen auf den Dualismus von König und Ständen und stützten sich vornehmlich auf Adlige und Militärs, während die Wirtschaftsbourgeoisie eher zurückhaltend blieb. Und entgegen ihrem sozialpolitischen Leitbild einer "Mittelklassengesellschaft" unterstützten auch liberal orientierte Regierungen eher den ländlichen Großgrundbesitz als Industriekreise. Dadurch ist die ständische Gesellschaft in Spanien trotz eines starken liberalen Einflußes vor 1868 nicht aufgelöst worden. (JF)

Der Aufsatz analysiert anhand von Zeitungsartikeln, Verhandlungsprotokollen und Sekundärliteratur den Ablauf der spanischen Revolution von 1868 in einem Agrargebiet Nordspaniens. Die untersuchte Region Alto Aragon war zwar seit längerer Zeit einem wirtschaftlichen Niedergang unterworfen, zeigte jedoch Mitte des 19. Jahrhunderts Aufschwungtendenzen, die von der Revolution unterstützt wurden. Führer der Revolution auf lokaler und provinzieller Ebene waren reiche Grundbesitzer und Viehzüchter, die mit einer 1867 gegründeten Zeitschrift die Entwicklung der Revolution in hohem Maße beeinflußten. Wie in anderen Gebieten auch entstand in Alto Aragon eine revolutionäre Junta mit weitreichenden Kompetenzen. Sie löste sich der allgemeinen Entwicklung entsprechend nach kurzer Zeit selbst auf. Die sich ausbreitenden Konflikte und Kämpfe führten 1869 zu einem Bündnis aller Kräfte der Reaktion, die sich schließlich gegenüber den revolutionären Strömungen durchsetzen konnten. (BJ)