Sprache der DDR - Sprache in der DDR
In: Sozialwissenschaftliche Informationen: Sowi, Band 27, Heft 4, S. 257-264
ISSN: 0932-3244
"'Goldbroiler' und 'Verkaufsstelle': zwei Wörter aus dem Alltag der DDR. Belegen sie, daß sich eine eigene 'Sprache der DDR' entwickelte? Oder stehen diese Neuschöpfungen für eine 'deutsche Sprache in der DDR'? Diese Debatten, die die DDR jahrzehntelang begleiteten, können freilich in die Irre führen. Denn ist nicht wichtiger, wie Herrschaft in und durch Sprache gestützt oder gar produziert wurde - wie Menschen Zumutungen oder Anforderung 'von oben' sprachlich aufnahmen oder auch ausmanövrierten? Wie weit reichten Sprachregelungen? Welche Bedeutung hatten 'öde Phrasen'? Welche Rolle spielten Schriftsteller - wie balancierten sie Engagement mit jener Distanz, die für kritische Sprache und Sprache der Kritik unerläßlich scheint?" (Autorenreferat)