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Problemanalyse von Wohnungswesen und Stadtplanung in Zaire; Vorschlag zur Gründung einer 'Commission Nationale', die sich den Wohnungsproblemen widmet

Nach einem Überblick über die historische Entwicklung der Stadt, die ebenso wie heute dadurch charakterisiert war, daß alte Bausubstanz zerstört und auf freiem Boden neugebaut wurde, wird auf die heutige Stadtpolitik eingegangen. Nach der Unabhängigkeit trat zunächst eine Bauphase ein; aufgrund der später einsetzenden Wohnungsnot wurden zwar frühere Projekte fertiggestellt, aber z. T. unvollständig; Stadtbebauungspläne wurden wieder aufgegeben. In den 80er Jahren entstanden zahlreiche Spontanansiedlungen. Die neuen Stadtteile - auch die vom Staat kontrollierten - haben keine Bürgersteige, keine Grünflächen, keinen Asphalt und keine Beleuchtung. In Oran fehlt es im Bereich der Stadtplanung an dem Willen, die Stadt zu einem Wirtschafts- und Handelsplatz zu machen. (DÜI-Ott)

Abidjan vereint Stadtplanung und anarchische Entwicklung. Letztere manifestiert sich vor allem in rechtlich unklaren Räumen und ist Auslöser vieler Konflikte. Vermittelnde Instanz sind oft gesellschaftliche Zusammenschlüsse und Organisationen, die zwischen Individuum und gesellschaftlichem Raum bzw. Stadtverwaltung aktiv sind. Dabei wird der Alleinvertretungsanspruch moderner Verwaltung generell akzeptiert, es kommt jedoch zu unterschiedlichen Ansichten über die Verwaltungspraxis. Gefordert ist hier die Entwicklung einer Zivilgesellschaft als untrennbarer Bestandteil des Staates. (DÜI-Wgm)

Diskussion der Beziehung zwischen Stadtentwicklung und politisch-ökonomischen Interessen. Getrennt von den traditionellen Medinas wurden in der Kolonialzeit moderne Stadtviertel gebaut. Diese Entwicklung führte jedoch im Laufe der Zeit zu einer Gegenbewegung: am Stadtrand entstanden Slums und unkontrollierte Siedlungen. Auch nach der Unabhängigkeit konnten sich nur die Reichen und die Mittelklassen moderne Wohnungen leisten. Diskutiert werden die Beziehungen zwischen sozio-ökonomischer Entwicklung, Stadtplanung sowie den widersprüchlichen Auswirkungen von Landflucht und Entwicklungsplanung. (DÜI-Wsl)