In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 557-560
"Die Kostenexplosion im Gesundheitswesen führt dazu, daß an das Krankenhausmanagement in erster Linie die Anforderungen gestellt wird, effizient und kostengünstig zu wirtschaften. Es wird aus medizinsoziologischer und organisationssoziologischer Perspektive gezeigt, daß dieses Ziel ergänzt werden muß durch zwei weitere Ziele: Humanisierung des Arbeitslebens und Patientenorientierung. Da zwischen allen drei Zielen Konflikte bestehen, bilden sie zusammen das magische Dreieck des Krankenhausmanagements. Es wird argumentiert, daß es für dieses Grundproblem des modernen Krankenhausmanagements keine Patentlösung gibt, sondern daß der optimale Kompromiß zwischen diesen Zielen je nach Situation verschieden ausfallen kann. Jedes Krankenhaus muß daher diesen optimalen Kompromiß selbst über kollektive Lernprozesse herausarbeiten und, falls sich die interne und/oder externe Situation ändert, modifizieren. Das Krankenhaus muß sich deshalb in eine lernende Organisation verwandeln. Zentrale Elemente des lernenden Krankenhauses werden vorgestellt. Ausgehend von einer Akteurtheoretischen Sichtweise wird dann aufgezeigt, daß es sowohl staatlicher als auch marktförmiger Rahmenbedingungen bedarf, um die Idee des lernenden Krankenhauses in die Praxis umsetzen zu können. Es muß ein Spannungsfeld zwischen Markt und Staat erzeugt werden, das kollektive Lernbedingungen begünstigt." (Autorenreferat)
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 156-160
In: Nachhaltige Raumentwicklung für die große Transformation - Herausforderungen, Barrieren und Perspektiven für Raumwissenschaften und Raumplanung, S. 183-189
Das vorliegende Kapitel rückt die Governance-Perspektive auf kommunaler und regionaler Ebene in den Mittelpunkt und bezieht sich dabei auf die in den vorausgegangenen Kapiteln analysierten fünf Handlungsfelder (vgl. Kap. 5.2 bis 5.6). Dabei wird auf die übergreifenden Fragen eingegangen, welche Rolle Planungsakteure sowie andere staatliche und nicht-staatliche Akteure für die Transformation spielen, wie besonders staatliche Akteure im Sinne eines gestaltenden Staates zur Transformation beitragen können, welcher Beitrag durch Strategien und Instrumente der Stadt- und Raumentwicklung sowie -planung geleistet wird und welche förderlichen und hinderlichen Faktoren Transformationsprozesse bzw. das diesbezügliche Wirken von Akteuren beeinflussen. Im Ergebnis zeigt sich, dass Politik und Verwaltung eine maßgebliche Rolle zukommt, Strukturen und Bedingungen zu schaffen, die es ermöglichen, dass staatliche Akteure Veränderungen der räumlichen Entwicklung realisieren können und nicht-staatliche Akteure in öffentlichen und insbesondere Planungsstrukturen Resonanz finden, um wirksam Schritte zu einer großen Transformation zu gehen. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass für die große Transformation nicht-staatliche Akteure eine besondere Rolle einnehmen, wenn sie als "Pioniere des Wandels" auftreten und Impulse einbringen. Daneben kommt einem konstruktiven Zusammenwirken der unterschiedlichen Akteure eine hohe Bedeutung zu, damit die räumliche Planung und Entwicklung mit ihren Kompetenzen, Kapazitäten und Ressourcen einen Beitrag zur großen Transformation leisten kann. Weiterführende Forschungsfragen in Bezug auf eine transformative Governance beziehen sich auf das Wechselspiel der verschiedenen Akteure, auf die spezifischen Handlungslogiken der Akteursgruppen sowie auf eine vertiefte Betrachtung der Hemmnisse und Restriktionen. Aus Akteursperspektive ist es für die große Transformation von Städten und Regionen insbesondere förderlich, Synergien zwischen möglichen Akteuren zu identifizieren, Schnittstellen für gemeinsames Handeln auszubauen und daraus Anforderungen an Institutionen, Prozesse und Instrumente einer transformativen Governance abzuleiten.
Die New Urban History entwickelte sich, obwohl die Bedeutung der Stadt für die amerikanische Geschichte schon früh erkannt wurde, in den letzten Jahrzehnten eher langsam. Der Verfasser geht auf die wichtigsten Arbeiten ein, die sich als maßgeblich für die aufkommende Spezialisierung erwiesen haben. Diese Arbeiten kündigten das Entstehen von bedeutenden Forschungsarbeiten an, die an drei Leitlinien orientiert waren: der Entwicklung neuer theoretischer Ansätze zur städtischen Entwicklung, der Erforschung des allgemeinen Stellenwerts der Städte in der amerikanischen Geschichte und der Untersuchung der Städte von innen her. 1969 wurde der Begriff New Urban History zum ersten Mal verwendet, um die Arbeit einer Gruppe von Historikern zu beschreiben, die ein Jahr vorher an der Universität von Yale zusammengekommen waren, um ihre Forschungen über die Stadt zu diskutieren. Nach dem Treffen von Yale entwickelte sich dieses Gebiet rasch weiter. Der Verfasser zeigt die Richtung dieser Entwicklung auf. Mit einer Erweiterung im Bereich der Quellen ging die Anwendung ausgefeilterer quantitativer Techniken einher. Es werden die Bezeichnung New Urban History zur Beschreibung der gegenwärtigen Forschung und die Merkmale, die bei Historikern und Nicht-Historikern über die Zugehörigkeit zu diesem Bereich entscheiden, erläutert. Ein Überblick über die allgemeinen Ergebnisse der New Urban History bezieht sich auf Bevölkerungsstrukturen, soziale Mobilität, ökologische Studien des städtischen Raums, städtisches Wachstum und ökonomische Entwicklung, städtische Sozialstruktur sowie städtisches Gemeindebewußtsein. (SD)
Die Verfasser fragen nach der Bedeutung gesellschaftlichen Unternehmertums im etablierten deutschen System der Wohlfahrtsproduktion. Die Frage, ob gesellschaftliches Unternehmertum als Lückenbüßer oder Innovationsinkubatoren im sozialen Dienstleistungssektor fungieren, erfordert neben der Theoriebildung sowohl begriffliche Differenzierungen als auch empirische Überprüfungen. So müssen die organisationssoziologisch gesehen hybriden Sozialunternehmen von sozialen Unternehmen unterschieden werden. Am Beispiel der Bereiche Altenpflege und Kinder-/Jugendhilfe kann gezeigt werden, in wie fern der Sektor soziale Dienstleistungen zwar vom Typus der hybriden Sozialunternehmen geprägt ist, die empirischen Daten jedoch auch deutlich die Stabilität und Pfadabhängigkeit des bisherigen Wohlfahrtsmusters belegen. Mit ihrer Analyse der spezifischen Produktionsbedingungen des sozialen Dienstleistungssektors in Deutschland zeigen die Verfasser, dass eine Übertragung des angelsächsisch geprägten "social entrepreneurship"-Ansatzes auf die Realität des deutschen Wohlfahrtsstaates nur bedingt möglich ist, da Begrifflichkeiten und Konzepte an das jeweilige wohlfahrtsstaatliche Regime angepasst werden müssen und die jeweiligen institutionellen Konzepte zu berücksichtigen sind. (ICE2)
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 691-695
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 342-346
"Die autoritär-bürokratische, paternalistische Herrschaft in der DDR hat sich in den Strategien individueller Lebensgestaltung der Bürger niedergeschlagen. Die damit verbundenen sozialstrukturellen Folgen sind als unbeabsichtigte Effekte eines erklärtermaßen planvollen politischen Handelns seitens des Staates zu begreifen. Man kann zahlreiche Beispiele für unbeabsichtigte Folgen staatlicher Intetventionen z.B. in der Sozialpolitik der DDR nennen. Auch in der DDR haben die jeweils spezifischen Reaktionsmuster individueller Akteure und Akteursgruppen auf sozialpolitische Maßnahmen die Entwicklung sozialer Strukturen und gar den kulturellen Bestand einer Gesellschaft nachhaltig beeinflußt. Individuell motivierte, aber gleichzeitig massenhaft auftretende Handlungen und deren Folgen konnten zur Entwicklung von neuen kollektiv geteilten, sozialen Verständigungsmustern über Lebensgestaltung beitragen, die sich dem staatlichen Kontrollvermögen entzogen. Dieses erfolgte, auch ohne daß den Bürgern die expliziten Modi des Legitimationsentzugs durch Exil oder Voice zur Verfügung standen. Die zentrale These ist: In der DDR ließ sich die Entwicklung eines Sozialcharakters beobachten, dessen Verhaltensmodi durch eine gemeinschaftliche Trittbrettfahrer-Strategie geprägt war. Große Teile der Bevölkerung der DDR nutzen die Vorteile der Herrschaftsordnung bzw. die Leistungen der Herrschenden, solange es möglich war und es sich lohnte, ohne daraus für sich die politisch verlangte moralische Verpflichtung dem Staat gegenüber abzuleiten. Die Trittbrettfahrer-Strategie wurde zudem gegen die Einflußversuche des Staates gewendet und durch die Stärkung gemeinschaftlicher sozialer Strukturen abgesichert." (Autorenreferat)
"Die Problemlösungsfähigkeit der Politik ist in der Krise. Probleme ganz unterschiedlicher Provenienz, wie AIDS-verseuchte Bluttransfusionen oder der tägliche 'Verkehrsinfarkt' verweisen unmittelbar auf die mangelnde Fähigkeit der Politik im Umgang mit komplexen Ursachen- und Wirkungsketten. Politik ist immer weniger in der Lage, diesen Problemstau zu verringern und Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen. Besonders der Staat ist konzeptionell, organisatorisch und personell häufig überlastet. Doch auf der Seite der intermediären gesellschaftlichen Akteure (Bürgerinitiativen, Verbände, soziale Bewegungen) stecken die Anstrengungen experimenteller Politik mit dem Ziel der Rückgewinnung von Handlungsfähigkeit noch in den 'Kinderschuhen'. Der Handlungsdruck wird um so stärker, als die Folgen dieser Entwicklung sich nicht darauf reduzieren, daß unser Alltag in technisch-ökologischer Hinsicht 'riskanter' wird. Vielmehr führt sie auch zu einem Verlust der Zustimmung zum politischen System der civil society: dem Staat. Handlungsblockaden im Umgang mit riskanten Techniken oder bei der Technikgestaltung durch Technikfolgenabschätzung stellen jedoch keinen Sachzwang dar, vielmehr geht es darum, Gestaltungskorridore zu identifizieren. Regieren im Übergang zum 21. Jahrhundert muß institutionelle Phantasie und instrumentelle Flexibilität neu entdecken. Die Rückgewinnung von Handlungsfähigkeit scheitert besonders an der neuen Qualität von Folgeproblemen, dem Fehlen einer Gestaltungstheorie auf der Höhe der Komplexität moderner Gesellschaften und der Krise des instrumentellen Regierungshandelns. Im Begriff der autonomen Zivilgesellschaft wird der Anspruch auf eine handlungsfähige Gesellschaft deutlich, Gestaltungsfähigkeit über sich selbst auszuüben. Zur Rückgewinnung dieser in der Konstituierung der Zivilgesellschaft angelegten Handlungsfähigkeit sind drei Ziele vorrangig: (1) eine über ihre Grenzen und Optionen aufgeklärte politische Planung; (2) eine Renaissance der instrumentellen Seite des Regierens; (3) mehr instrumentelle Phantasie in Staat und Gesellschaft, die in neuen Formen der alternativen Konfliktregulierung münden." (Autorenreferat)
"Der Strukturwandel der letzten zwanzig Jahre war vor allem durch die Tertiarisierung gekennzeichnet: Die Beschäftigung in der Industrie sank, während sie bei den Dienstleistungen stieg. Dieser Prozeß hat die Mobilisierung der Frauen in den Arbeitsmarkt gefördert. Ihre Erwerbsquote stieg kontinuierlich, während die der Männer sank. Der Staat spielte in diesem Strukturwandel bisher sehr unterschiedliche Rollen. Während er in einigen Ländern beschäftigungspolitisch die führende Rolle übernahm (z.B. Schweden), mischte er sich in anderen Ländern fast nur regulierend oder deregulierend (z.B. in den Vereinigten Staaten), in anderen wiederum überwiegend als umverteilende Instanz ein (z.B. in der Bundesrepublik Deutschland). Für die Gleichstellung der Frau auf dem Arbeitsmarkt macht es einen erheblichen Unterschied, welche Rolle der Staat einnimmt. Im Strukturwandel der neunziger Jahre, in dem der öffentliche Dienst unter Legitimitäts- und Rationalisierungsdruck gerät, werden sich die Strategien der Gleichstellungspolitik in unterschiedlicher Weise ändern müssen, um die Terraingewinne der Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu sichern und zu erweitern." (Autorenreferat)
In seinem Vortrag stellt der Autor das Konzept des technischen Staates in den allgemeinen Kontext fortschrittlicher und gesellschaftlicher Gesellschaftstheorien und analysiert die jeweiligen Hintergründe und ideologischen Funktionen dieses Konzeptes. Er begründet die These, daß die Rede vom "technischen Staat" ideologischen oder aber utopischen Charakter annehmen kann. Empirisch falsch sei sie, da der Verteilungskampf und Wertekonflikt zwischen den Menschen durch die Technik eben nicht obsolet wird. Technik stelle in diesen Kämpfen nur immer zerstörerische Mittel bereit, deren Kontrolle oder Beseitigung allein durch Politik gelingen kann. (psz)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4925-4936
"Der Vortrag diskutiert aus einer international vergleichenden Perspektive die Ausgestaltung informeller und formeller Hilfe- und Unterstützungsleistungen für ältere Menschen. Dabei bezieht er sich insbesondere auf das Spannungsverhältnis zwischen inter- und intragenerationeller familialer Hilfe auf der einen und wohlfahrtsstaatlich organisierten Unterstützungssystemen auf der anderen Seite. Während die 'Substitutionshypothese' in einer großzügigen wohlfahrtsstaatlichen Versorgung älterer Menschen ein Verdrängungspotential sieht, geht die 'Hypothese der Verstärkung' von einer Stimulation familialer Hilfen durch wohlfahrtsstaatliche Interventionen aus. Die 'Hypothese der gemischten Verantwortung' prognostiziert hingegen, dass eine verbesserte Serviceinfrastruktur vor allem die intensivierte Mischung informeller und formellen Hilfe- und Unterstützungsleistungen nach sich zieht. Die 'Hypothese der funktionalen Differenzierung' nimmt darüber hinaus an, dass Mischungen nicht unspezifisch erfolgen, sondern sich charakteristische Zuständigkeiten ausbilden. Es werden empirische Ergebnisse auf Basis einer altersgeschichteten urbanen Stichprobe aus Norwegen, England, Deutschland, Spanien und Israel berichtet. Die Analyse zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit der Unterstützung älterer Menschen in Wohlfahrtsstaaten mit ausgeprägter Dienstleistungsinfrastruktur deutlich größer ist. Unter Kontrolle von Sozialstrukturindikatoren, Normen und Präferenzen, Gesundheit und familialen Opportunitätsstrukturen lassen sich keine Hinweise auf eine 'Verdrängung' familialer Hilfen finden. Die Ergebnisse unterstützen die Hypothesen einer 'gemischten Verantwortung' und 'funktionalen Differenzierung'. Sie deuten darauf hin, dass in Gesellschaften mit gut entwickelten Dienstleitungsinfrastrukturen verschiedene Hilfeformen häufig kumulativ vorzufinden sind und so auf die Lebensqualität im Alter wirken, während solche Mischungen in familial orientierten Wohlfahrtsregimes bei insgesamt geringerer Hilfewahrscheinlichkeit seltener vorkommen." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 2411-2423
"Gesellschaftspolitisch nur wenig beeinflussbare Entwicklungen führen dazu, dass der Sozialstaat in Deutschland unter Druck gerät: die demografische Alterung, die strukturelle Arbeitslosigkeit und anhaltende Globalisierungstendenzen. Daraus ergibt sich, nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Staatsverschuldung, die Notwendigkeit einer Reform der sozialen Sicherungssysteme. Unter demokratischen Verhältnissen, unter denen die Bürger die Gesellschaftspolitik in einem gewissen Maß beeinflussen können, wird ein angemessener Umbau des Sozialstaats nur gelingen, wenn er der Tendenz nach die Unterstützung der Bevölkerung erhält. Dabei besteht das Akzeptanzproblem des Sozialstaats darin, einen Kurs zwischen 'geringer' Sozialstaatlichkeit auf der einen Seite und 'extremer' Sozialstaatlichkeit auf der anderen Seite zu finden. Der Sozialstaat befindet sich in einer Zangenbewegung von gegensätzlichen Einstellungen, die mehr und weniger große Bevölkerungsgruppen teilen. Das Forschungsprojekt 'Jährliche repräsentative Querschnittsuntersuchung zu grundsätzlichen gesundheits- und sozialpolitischen Einstellungen in der Bevölkerung sowie Trendanalysen' verfolgt drei Hauptzielsetzungen. Erstens sollen grundlegende Einstellungen und Legitimationsmuster des Sozialstaats sowie Einstellungen zu einzelnen Teilsystemen in der Bevölkerung ermittelt werden. Zweitens werden die Faktoren und Erfahrungen eruiert, die sich auf die Genese und die Veränderungen der Einstellungen zu den sozialen Sicherungssystemen auswirken. Drittens wird der Wandel der Einstellungen zum Sozialstaat untersucht. Dafür werden längerfristige Vergleichsperspektiven angestrebt, die es erlauben, Kontinuität und Wandel über den engeren Untersuchungszeitraum von 2005-2008 hinaus zu beurteilen. Relevante Einstellungsdimensionen sind u.a. 'Gerechtigkeit', 'Zufriedenheit', 'Eigenverantwortung', 'Solidarität' und 'Effektivität'." (Autorenreferat)