In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Märkte und Politik, Abteilung Marktprozesse und Steuerung, Band 2008-09
"Countries compete for new FDI investment, whereas stocks of FDI generate agglomeration benefits and are potentially subject to extortionary taxation. We study the interaction between these aspects in a simple vintage capital framework with discrete time and infinite horizon, focussing on Markov perfect equilibrium in stationary strategies. We show that the tax revenue in the equilibrium is substantial, and higher on 'old' FDI than on 'new' FDI, even though countries are not allowed to use discriminatory taxation. Moreover, the agglomeration advantage is valuable, but is exploited in the short run and can be unstable over time." (author's abstract)
Tax systems of both Germany and other European countries are often subject to tax reforms. On the one hand, tax systems should be economically efficient, i.e., they should not involve welfare losses or lead to distortions of decisions. On the other hand, tax reforms could only be implemented if budget consequences are acceptable for the fiscal authority, i.e., potential revenue losses have to be either moderate or compensable by countermeasures. Revenue consequences of possible tax reforms are therefore of crucial importance for the fiscal authority. In addition to aggregate revenue impacts, redistribution effects on the level of single companies are relevant for the acceptance and the enforcement of tax reforms. Redistribution effects are particularly relevant if certain companies or industries should be supported or not additionally strained. Against this background, in the first three papers of my cumulative dissertation I analyze revenue and redistribution effects of two reform scenarios that are currently under political discussion. Revenue impacts of reforming inter-period loss-offset provisions in Germany are analyzed in the first paper using a prototypical dynamic microsimulation model. This prototypical model is developed further into the microsimulation model ASSERT (paper 2), which is applied in paper 3 to estimate revenue consequences of a reform regarding the German group taxation regulations. Because tax reforms in general and especially the analyzed reform scenarios do not only affect tax revenue of the states involved but also the (investment) behavior of the companies concerned, it is important to consider so-called second-round effects when quantifying revenue consequences of tax reforms. In the fourth paper I empirically identify companies' behavioral responses and analyze the impact of tax depreciation on the level of investment. I use cross-section and panel data analyses and differentiate between companies that have and companies that do not have a tax loss carry-forward. In addition to the effects of tax depreciation on investment in the whole sample I estimate size-specific investment impacts by dividing the sample into large, medium-sized and small corporations. The estimated behavioral responses (and also other responses to tax reforms) should in the future be implemented in the microsimulation model ASSERT. ; Sowohl das deutsche Steuerrecht als auch das Steuerrecht anderer europäischer Staaten ist vielfach Gegenstand von Reformen. Steuersysteme sollten einerseits aus ökonomischer Sicht effizient ausgestaltet sein, das heißt mit möglichst geringen Wohlfahrtsverlusten und Entscheidungsverzerrungen einhergehen. Auf der anderen Seite sind Steuerreformen in der Regel nur dann möglich, wenn sie haushaltspolitisch vertretbar sind. Das bedeutet, dass sich gegebenenfalls entstehende Aufkommensminderungen entweder in einem für angemessen erachteten Rahmen bewegen oder durch Gegenmaßnahmen kompensiert werden können. Die Quantifizierung der Aufkommenswirkungen von potenziellen Steuerreformen ist daher für die Finanzverwaltungen von erheblicher Bedeutung. Neben der aggregierten Aufkommenswirkung sind für die Durchsetzung und die Akzeptanz von Steuerreformen Informationen bezüglich der möglichen Folgen auf der Ebene einzelner Unternehmen bedeutsam. Diese sind insbesondere dann relevant, wenn durch eine Reform bestimmte Unternehmen oder Branchen gezielt gefördert oder nicht zusätzlich belastet werden sollen. Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen der ersten drei Beiträge dieser kumulativen Dissertation die Aufkommens- und Verteilungswirkungen zweier aktuell diskutierter Reformszenarien untersucht. Die Auswirkungen einer Reform der steuerlichen Verlustverrechnung in Deutschland werden mittels eines prototypischen, dynamischen Mikrosimulationsmodells ermittelt. Das aus diesem prototypischen Modell entstandene Mikrosimulationsmodell ASSERT (Beitrag 2) wird im dritten Beitrag angewendet um die Aufkommens- und Verteilungswirkungen einer Reform der ertragsteuerlichen Organschaft in Deutschland zu quantifizieren. Da sich Steuerreformen im Allgemeinen sowie die untersuchten Reformoptionen im Speziellen in der Regel nicht nur auf das Steueraufkommen der beteiligten Staaten, sondern auch auf das (Investitions-)Verhalten der von den Reformen betroffenen Unternehmen auswirken, ist es wichtig diese sogenannten Zweitrundeneffekte bei der Schätzung von Aufkommenswirkungen einzubeziehen. Der vierte Beitrag ist der empirischen Ermittlung unternehmerischer Verhaltensreaktionen gewidmet und untersucht den Einfluss der steuerlichen Abschreibung auf das Investitionsverhalten. Die in diesem Zusammenhang ermittelten Verhaltenswirkungen von Steuerreformen sollen in Zukunft Eingang in das Mikrosimulationsmodell ASSERT finden.
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, mit Hilfe einer Längsschnittanalyse die Entwicklung der kommunalen Finanzsysteme Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands vom Beginn der industriellen Revolution bis zur Gegenwart in ihren Grundzügen darzustellen. Die Finanzwissenschaft hat sich seit langem mit Wandlungsprozessen in der relativen Position der einzelnen Gebietskörperschaften innerhalb des öffentlichen Sektors beschäftigt. Längerfristige Wandlungsprozesse auch des Stellenwertes des Gemeindebereichs innerhalb des öffentlichen Sektors haben vor allem Adolph Wagner, Johannes Popitz sowie Alan T. Peacock und Jack Wiseman Aufmerksamkeit gewidmet. Für die Analyse säkularer Wandlungen in der Struktur öffentlicher Finanzwirtschaften wurden in den 1970er Jahren auch entwicklungs- und stufentheoretische Ansätze herangezogen, die sich auch für die Analyse von Wandlungsprozessen der relativen Position des Gemeindebereichs fruchtbar machen lassen. Im ersten Kapitel der Untersuchung von Thomas Köster wird versucht, einige für die weitere Untersuchung wichtige Theorieansätze herauszuarbeiten. Aus den dargestellten theoretischen Ansätzen werden Hypothesen über säkulare Wandlungen in der relativen Position des Gemeindebereichs aus stufentheoretischer Sicht zusammen mit den Erklärungsansätzen von Wagner, Popitz und Peacock/Wiseman abgeleitet. Die empirische Längsschnittanalyse für Großbritannien, Frankreich und Deutschland dient in dem zweiten Kapitel zur Prüfung der Hypothesen. Im Kapitel 2 werden die Entwicklung der kommunalen Finanzsysteme und ihre Einbettung in die gesamte öffentliche Finanzwirtschaft der genannten Länder in chronologischer Abfolge jeweils für die Ausgaben- und Einnahmenseite dargestellt. Am Schluss des zweiten Kapitels wird in einem zusammenfassenden Überblick geprüft, wie weit die festgestellte Entwicklung mit der aufgrund bestimmter theoretischer Annahmen zu erwartenden Entwicklung (Kapitel 1) übereinstimmt. Im dritten Kapitel wird dann der Versuch unternommen, die bei dem Änderungsprozess kommunaler Finanzsysteme wirksamen Einflussfaktoren in ihrem Gewicht näher zu beleuchten.
Datentabellen in HISTAT: A. Entwicklung kommunaler Finanzsysteme: Großbritannien A.01 Anteile der öffentlichen Gesamtausgaben und Ausgaben lokaler Gebietskörperschaften (1790-1980) A.02 Prozentuale Aufteilung der Lokalausgaben nach Ausgabenbereichen und ökonomischen Kategorien (1890-1955) A.03 Laufende Ausgaben der Lokalbehörden in Prozent (1960-1980) A.04 Ausgaben der Lokalbehörden für die inländische Brutto-Kapitalbildung (1960-1980) A.05 Prozentualer Anteil der Kommunen an den investiven Ausgaben öffentlicher Hand (1890-1980) A.06 Laufende Einnahmen der lokalen Gebietskörperschaften (1873-1980) A.07 Anteil der Gemeindesteuern am gesamten Steueraufkommen (1913-1980) B. Entwicklung kommunaler Finanzsysteme: Frankreich B.01 Anteil der öffentlichen Gesamtausgaben und Ausgaben der lokalen Gebietskörperschaften (1836-1980) B.02 Bevölkerung der Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern (1801-1936) B.03 Wachstumsraten der Ausgaben öffentlicher Verbände (1947-1971) B.04 Ausgabenstruktur der Kommunen (1836-1877) B.05 Struktur der laufenden Ausgaben der Departements (1851-1881) B.06 Ausgaben für öffentliche Wohltätigkeit, in Millionen Francs (1872-1912) B.07 Struktur der Gesamtausgaben der Departements (1891-1904) B.08 Struktur Gesamtausgaben der Kommunen nach Ausgabearten (1930-1957) B.09 Struktur der Gesamtausgaben der Departements nach Ausgabearten (1926-1958) B.10 Struktur der laufenden Ausgaben der lokalen Gebietskörperschaften (1965-1972) B.11 Struktur investiver Ausgaben der lokalen Gebietskörperschaften (1965-1975)
C. Entwicklung kommunaler Finanzsysteme: Preußen/Deutschland C.01 Anteil der öffentlichen Gesamtausgaben und Ausgaben lokaler Gebietskörperschaften (1840-1980) C.02 Anteile verschiedener Ausgabearten an den Gesamtausgaben preußischen Städte mit über 100.000 Einwohnern (1869-1911) C.03a Prozentuale Verteilung der Ausgaben der öffentlichen Hand nach Gebietskörperschaften und Ausgabenarten: Reich/Bund (1913-1975) C.03b Prozentuale Verteilung der Ausgaben der öffentlichen Hand nach Gebietskörperschaften und Ausgabenarten: Länder (1913-1975) C.03c Prozentuale Verteilung der Ausgaben der öffentlichen Hand nach Gebietskörperschaften und Ausgabenarten: Gemeinden (1913-1975) C.03d Prozentuale Verteilung der Ausgaben der öffentlichen Hand nach Gebietskörperschaften und Ausgabenarten: Gesamt (1913-1975) C.04a Prozentuale Verteilung der Einnahmen der öffentlichen Hand nach Gebietskörperschaften und Einnahmearten: Reich/Bund (1913-1975) C.04b Prozentuale Verteilung der Einnahmen der öffentlichen Hand nach Gebietskörperschaften und Einnahmearten: Länder (1913-1975) C.04c Prozentuale Verteilung der Einnahmen der öffentlichen Hand nach Gebietskörperschaften und Einnahmearten: Gemeinden (1913-1975) C.04d Prozentuale Verteilung der Einnahmen der öffentlichen Hand nach Gebietskörperschaften und Einnahmearten: Gesamt (1913-1975) C.05 Gemeindesteuern und allgemeine Finanzzuweisungen der lokalen Gebietskörperschaften (1913-1950) C.06 Entwicklung der Struktur der kommunalen Steuereinnahmen (1950-1981) C.07 Entwicklung staatlicher Finanzzuweisungen an lokale Gebietskörperschaften (1951-1980) C.08 Entwicklung des Anteils der Nettokreditaufnahme an den Gesamteinkünften der Gemeinden/Gemeindeverbände (1950-1980) D. Ländervergleich: Großbritannien, Frankreich und Deutschland D.01 Anteile der Ausgaben der lokalen Gebietskörperschaften im Ländervergleich (1905-1975) D.02a Bevölkerungswachstum im Ländervergleich (1850-1980) D.02b Verstädterungsprozess im Ländervergleich (1801-1980)
Die gegenwärtige Verteilung von Flüchtlingen in Deutschland auf der Grundlage von Steueraufkommen und Bevölkerungszahl wird weithin als integrationspolitisch suboptimal angesehen. Das vorliegende Thünen-Workingpaper leistet zu dieser Diskussion einen Beitrag, indem es die Integrationspotenziale der Landkreise in Deutschland über Indikatoren aus verschiedenen integrationsrelevanten Bereichen erfasst, die insbesondere auch die Perspektive der ländlichen Räume berücksichtigen. Mit insgesamt 16 Indikatoren werden die sieben Bereiche Arbeitsmarkt, Wohlstand, Wohnungsmarkt, Demographischer Handlungsbedarf und Daseinsvorsorge, Zentralität und Erreichbarkeit, Reaktionen aus der Gesellschaft auf die Flüchtlingskrise sowie Integrationsbedarf erfasst. Die Darstellung der Ergebnisse für Deutschland erfolgt auf Landkreisebene und in Kartenform. Dabei wird zunächst der einzelne Indikator vorgestellt, danach die regionale Verteilung des Indikators in Form von Ergebnis-Karten dargestellt und schließlich werden zentrale Ergebnisse zum Indikator erläutert, eingeordnet und kommentiert ("Lesehilfe zur Karte"). Soweit die Datengrundlage es ermöglicht, werden neben der Kreisebene auch Karten auf Gemeindeebene dargestellt. Die verwendeten 16 Indikatoren bilden die Integrationspotenziale von Kreisen in den einzelnen, hier als integrationsrelevant angenommenen Bereichen, differenziert ab. Wir haben ganz bewusst davon Abstand genommen, diese sechzehn Indikatoren zu einem zusammenfassenden Integrationsindex zu verdichten, weil wichtige Voraussetzungen hierfür nicht gegeben sind. Insbesondere war das Problem der Gewichtung der Indices nicht zufriedenstellend zu lösen. Der Vergleich mit den Karten des empirica-Instituts belegt, wie stark die jeweiligen Ergebnisse vom gewählten Indikator und von der Anzahl, dem Zuschnitt der gebildeten Klassen sowie der räumlichen Bezugsebene abhängen. Mit der Entscheidung für die jeweilige Variante wird erheblicher Einfluss auf das dargestellte Ergebnis und die daraus möglicherweise daraus abgeleiteten Empfehlungen und Entscheidungen genommen. Mit einer einzigen zusammenfassenden Karte der Integrationspotenziale der Landkreise würden daher Gewissheiten suggeriert, die dem jetzigen Stand des Wissens nicht entsprechen. Mit den dargestellten Indikatoren und Karten wird versucht, die Integrationspotenziale der lokalen Aufnahmegesellschaft bzw. der dortigen administrativen und politischen Instanzen regional differenziert und in unterschiedlichen Bereichen auf Ebene der Landkreise in Deutschland zu erfassen. Ausgeblendet bleiben dabei die Perspektive der aufgenommenen Menschen und die Frage, welche Faktoren ihren Integrationswillen und ihr Integrationspotenzial positiv beeinflussen. ; The current distribution of refugees in Germany based on tax revenue and population levels continues to be perceived as sub-optimal in terms of integration policy. This Thuenen Working Paper contributes to the discussion in that it documents the integration potential of counties in Germany with indicators from various integration-relevant fields, considering in particular the perspective of rural areas. With a total of 16 indicators in seven areas including: labor market, economic well-being, housing availability, demographic needs, provision of basic services, centrality and accessibility, social reactions to the refugee crisis and the need for integration are considered. The presentation of the results for Germany is given in the form of county level maps. Here, single indicators are first introduced, then the regional distribution of the indicators is shown in the form of thematic maps, and ultimately central results for the indicators are expressed with a short description, a summary and a discussion of the main results ("Spark Note"). Where possible, the county level maps are also supplemented with community level maps. The 16 socio-economic indicators used illustrate the integration potential of the counties, differentiated by the single indicators relevant for integration. We purposely abstained from combining these into a comprehensive integration index because important requirements for this task are not met. In particular it was not possible to solve the problem of the weighting of the indicators. The comparison with the maps of the empirica-institute clearly show that the results strongly depend on the selected indicator and the regional level of depiction as well as on class size, class number and method of classification. Thus, methodological decisions on the basis of maps and indicators strongly influence the results and information depicted, and as a consequence also the decisions made based on those maps and indicators. A combined index of all 16 indicators to show the integration potential of the counties would imply a certainty not provided by the current level of knowledge. The depicted indicators and maps attempt to assess the integration potential of the local host society, or rather the differentiated potential of the regional administration and political bodies to integrate refugees, as well as thematic differences at the county level in Germany. Here, the perspective of the arriving refugees and the question of which factors have a positive influence on their desire and potential to be integrated is not addressed.
I: Einkommensteuerrecht und einzelstaatliche Finanzverwaltung in Deutschland vor 1918/19 -- II: Die Reform des Steuerrechts und die Schaffung einer einheitlichen Reichsfinanzverwaltung nach 1919 -- III: Einkommensteuergesetz und Steuerverwaltung in der Bundesrepublik -- IV: Ergebnisse -- Anlagen -- Anlage 1: Preußen: Die Zuschläge der Gemeinden zur preußischen Einkommen,- Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer 1894/95 und 1895/96 -- Anlage 2: Preußen: Steuertarif des preußischen Einkommensteuergesetzes von 1891 -- Anlage 3: Preußen: Reklamationen und Einsprüche gegen die Veranlagung zur Einkommensteuer 1875–1912 -- Anlage 4: Preußen: Beschwerden beim Oberverwaltungsgericht gegen die Berufungen -- Anlage 5: Preußen: Zuschläge zur Einkommensteuer seit 1909 -- Anlage 6: Preußen: Das Aufkommen aus den direkten und indirekten Steuern nach dem Anschlag im Staatshaushaltsetat 1850 bis 1894/95 -- Anlage 7: Preußen: Das Aufkommen aus den direkten und indirekten Steuern 1896/97 bis 1916 -- Anlage 8: Preußen: Einkommensteuerpflichtige und veranlagte Steuern nach Einkommensgruppen 1892 bis 1917 -- Anlage 9: Preußen: Ertrag der direkten Steuern nach dem Voranschlag 1850–1890 -- Anlage 10: Preußen: Sollbeträge der direkten und indirekten Steuern im Rechnungsjahr 1913 -- Anlage 11: Sachsen: Die Entwicklung der Staatsbesteuerung 1844–1874 -- Anlage 12: Sachsen: Steuertarif des Einkommensteuergesetzes von 1878 -- Anlage 13: Sachsen: Zahl der in den unteren beiden Einkommensteuerklassen eingeschätzten Personen und deren Steueraufkommen -- Anlage 14: Sachsen: Steuertarif des Einkommensteuergesetzes von 1894 -- Anlage 15: Sachsen: Steuertarif des Einkommensteuergesetzes von 1902 -- Anlage 16: Sachsen: Das Aufkommen der direkten und indirekten Steuern nach dem Staatshaushaltsetat 1876/77 bis 1916/17 -- Anlage 17: Sachsen: Ist-Erträge der direkten und indirekten Staatssteuern für die Jahre 1882 bis 1905 -- Anlage 18: Sachsen: Ist-Erträge der direkten und indirekten Staatssteuern für die Jahre 1905 bis 1918 -- Anlage 19: Sachsen: Erträge der Einkommensteuer 1879 bis 1901 -- Anlage 20: Sachsen: Von der Einkommensteuer erfaßte Personen -- Anlage 21: Sachsen: Eingeschätzte physische Personen nach den Steuerklassen seit 1892 -- Anlage 22: Sachsen: Eingeschätzte physische Personen überhaupt (1878–1908) -- Anlage 23: Württemberg: Aufkommen der direkten und indirekten Steuern nach dem Voranschlag im Finanzetat 1889/90 bis 1918 -- Anlage 24: Württemberg: Von der Einkommensteuer erfaßte Personen und das Ist-Aufkommen derselben -- Anlage 25: Württemberg: Die besteuerten physischen Personen nach Gruppen der Einkommensteuerstufen 1905 bis 1912 -- Anlage 26: Preußen: Die Organisation der Finanzverwaltung im 19. Jahrhundert -- Anlage 27: Preußen: Besetzung des Finanzministeriums nach dem Staatshaushaltsetat -- Anlage 28: Preußisches Finanzministerium: Besetzung der Abteilung für die Verwaltung der direkten Steuern -- Anlage 29: Preußen: Vom Finanzministerium besoldete, für die direkte Steuerverwaltung tätige Beamte in den Oberpräsidien und Regierungen -- Anlage 30: Preußen: Besetzung der Abteilung für die direkten Steuern in der Regierung von Danzig, 1845 bis 1905 -- Anlage 31: Sachsen: Die Organisation der direkten und indirekten Steuerverwaltung 1905 -- Anlage 32: Sachsen: Die Besetzung des Finanzministeriums nach den Staatshaushaltsetats 1870/71 bis 1914/15 -- Anlage 33: Sachsen: Die Besetzung der Kreissteuerverwaltungen nach den Besoldungen des Finanzministeriums 1870 bis 1914/15 -- Anlage 34: Sachsen: Die Besetzung der Bezirkssteuerverwaltungen nach den Besoldungen des Finanzministeriums 1870 bis 1914/15 -- Anlage 35: Württemberg: Die Organisation der direkten und indirekten Steuerverwaltung 1905 -- Anlage 36: Württemberg: Nach dem Finanzetat besoldetes Personal im Finanzministerium und in den Kollegien 1890 bis 1914 -- Anlage 37: Württemberg: Die Besetzung des Steuerkollegiums 1895 bis 1914 -- Anlage 38: Württemberg: Das nach den Finanzetats besoldete Personal in den Kameralämtern und dem Bezirkssteueramt Stuttgart -- Anlage 39: Deutsches Reich: Steuertarif nach dem Einkommensteuergesetz von 1920 -- Anlage 40: Tarif des Einkommensteuergesetzes nach der Gesetzesänderung vom Dezember 1922 -- Anlage 41: Über den Lebenserhaltungsindex umgerechnete Steuereinnahmen in Deutschland 1920–1923 (in Milliarden Goldmark) -- Anlage 42: Vergleich der äußeren Gliederung der Einkommensteuergesetze von 1920 und 1925 -- Anlage 43: Die Einkommensteuer der natürlichen Personen im Deutschen Reich für 1926 -- Anlage 44: Die Entwicklung der Einkommensarten in der Folge des preußischen EStG von 1891 -- Anlage 45: Verzeichnis der obersten Steuerbehörden im Deutschen Reich am 30. September 1919 -- Anlage 46: Verzeichnis der unteren Verwaltungsbehörden für die Einkommen- und Vermögensteuer im Deutschen Reich 1919 -- Anlage 47: Verzeichnis der Landesfinanzämter im Deutschen Reich 1920 -- Anlage 48: Die Landesfinanzämter und Finanzämter in ihrer Verteilung auf die deutschen Länder 1926 -- Anlage 49: Die Bezirke der Oberfinanzpräsidien im Deutschen Reich (1944) -- Anlage 50: Die Abteilungen des Reichsfinanzministeriums 1919 bis 1944 -- Anlage 51: Aufbau und Instanzenzug bei den Steuerbehörden und -gerichten im Deutschen Reich -- Anlage 52: Die Referate der Oberfinanzpräsidien (1944) -- Anlage 53: Finanzämter der verschiedenen Kategorien in den einzelnen Oberfinanzpräsidien (1944) -- Anlage 54: Geschäftsverteilungsplan eines Normalfinanzamtes im Jahre 1944 -- Anlage 55: Laufbahngliederung im Steuerzug der Reichsfinanzverwaltung -- Anlage 56: Änderungen des EStG, Anzahl der Paragraphen und Zeilenumfang 1946–1987 -- Anlage 57: Lohn- und Einkommensteuerstatistik 1983 -- Anlage 58: Die Grenzbelastung des Einkommens durch das EStG 1950–1990 -- Anlage 59: Art. 108 Grundgesetz (Finanzverwaltung) in der vom Parlamentarischen Rat 1949 beschlossenen Fassung -- Anlage 60: Art. 108 Grundgesetz (Finanzverwaltung) in der nach 1969 gültigen Fassung -- Anlage 61: Gesetzgebungs-, Ertrags- und Verwaltungshoheit im deutschen Steuerwesen -- Anlage 62: Verwaltungszuständigkeiten bei den einzelnen Steuern in der Bundesrepublik 1982 -- Anlage 63: Gesamtgliederung der Finanzverwaltung in der Bundesrepublik -- Anlage 64: Gliederung des Bundesministeriums der Finanzen bei seiner Aufstellung 1949 -- Anlage 65: Gliederung des Bundesministeriums der Finanzen nach 1969 -- Anlage 66: Gliederung der Abteilung IV des Bundesfinanzministeriums 1970 und 1987 -- Anlage 67: Die Oberfinanzdirektionen in der Bundesrepublik 1985 -- Anlage 68: Geschäftsverteilungsschema eines mittleren Finanzamtes im Jahre 1959 -- Anlage 69: Aufbau eines Finanzamtes 1987 (Muster) -- Anlage 70: Personalzahlen und Personalstruktur der deutschen Finanzverwaltung 1965 -- Anlage 71: Die Personalentwicklung in den Steuerverwaltungen der Länder (1963 bis 1975) -- Anlage 72: Die Entwicklung der Beamtenzahlen in der Berliner Steuerverwaltung nach Laufbahngruppen (1969 bis 1978) -- Anlage 73: Die Zahl der Steuerverwaltungsakte 1950–1971 -- Anlage 74: Die Zahl der Einkommensteuerveranlagungsfälle 1963–1984 -- Anlage 75: Die Organisation des Steuerfestsetzungsbereiches der Finanzämter nach den GNOFÄ -- Anlage 76: Die Änderungen des EStG seit 1920 -- Anlage 77: Die Änderungen der einzelnen Paragraphen des EStG seit 1949 -- a) Monographien und Aufsätze -- b) Zeitungen und Zeitschriften -- c) Staatshandbücher und Statistische Jahrbücher -- d) Gesetzes- und Verordnungssammlungen.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Durch die Reichsgründung vom 18. Januar 1871 wurde die Idee von einem deutschen Zentralstaat (etwa nach französischem Vorbild), die noch 1848 als Vision bestanden hatte, endgültig verworfen. Der 'Bund souveräner Fürsten' war gewissermaßen der Grundstein des dreigeteilten deutschen Föderalismus. Die kommunale Ebene als dritte administrative Einheit ist allerdings erst im Laufe der Zeit zu ihrer vollen Bedeutung gelangt. Der Betrachtung und näheren Untersuchung dieses kommunalen Entwicklungsprozesses ist die vorliegende Arbeit schwerpunktmäßig gewidmet. Zwei Problemkreise sind dabei von besonderem Interesse: (1) die Frage nach den Motiven der Stadtentwicklung und (2) die Frage nach deren Erfolg. "Bei der erste Frage geht es vor allem darum, ob die Städte die Zunahme ihrer Bedeutung eventuelle bewusst aktiv beeinflusst haben, ob jene Entwicklung einzig und allein als Anpassung an die geschilderten Wachstumsprozesse interpretiert werden muss und man demzufolge mit Recht von einer Systemimmanenz der kommunalen Handlungsdynamik sprechen kann. Die Erfolgsfrage soll dann anhand der konkreten Ausprägungen der Lebensverhältnisse in den Städten überprüft werden, wobei zunächst die Frage der individuellen Belastung der einzelnen Bürger von Interesse ist. Daran anschließend wird die Versorgungslage einer näheren Betrachtung unterzogen. Eine im Großen und Ganzen gleichförmige Situation soll dabei als Ausprägung des Erfolgs verstanden werden" (Hühner, a. a. O., S. 1f). Die vorliegende Arbeit vermittelt einen Eindruck über die Entwicklung der größeren deutschen Kommunen vor dem ersten Weltkrieg, wobei besonderes Gewicht auf die wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Aspekte dieser Entwicklung gelegt wurde. Dabei wurden alle bedeutenden Bundesstaaten des Deutschen Reiches berücksichtigt, so dass u. a. auch die teilweise existierenden regionalen Besonderheiten in den gesetzlichen Rahmenbedingungen identifiziert werden konnten. Die Vielzahl berücksichtigter Städte soll ein möglichst umfassendes Bild von den städtischen Verhältnissen im gesamten Reich vermitteln, insbesondere von eventuell existierenden regionalen Disparitäten. Im ersten Teil der Arbeit steht die Entwicklung der kommunalen Aufgabenstruktur im Vordergrund. "Eine Auswahl von kommunalen Tätigkeitsfeldern [Armenpflege und Fürsorge; das Schulwesen; die Polizeiverwaltung; die Infrastruktur der Städte: der Hoch- und Tiefbau und die öffentlichen Betriebe] steht stellvertretend für die Gesamtheit der kommunalen Aufgaben. Bei den ausgewählten Bereichen handelt es sich sowohl um 'alte', d.h. auf eine lange Tradition städtischer Zuständigkeit zurückgehende, als auch um neue kommunale Tätigkeiten, welche zuvor von anderen Körperschaften erledigt worden waren oder gänzlich unbekannt sind. Anhand von Zeitreihendaten soll man zum einen erkennen, dass es zu einer Intensivierung jener 'alten' Tätigkeiten gekommen ist, und dass zum anderen die – vor allem finanzielle –Belastung der Kommunen durch die Übernahme der neuen Tätigkeiten weiter zugenommen hat. Durch die gleichzeitige Dokumentation der rechthistorischen Entwicklung soll die Einflussnahme des jeweiligen Bundesstaates oder des Reiches nachgewiesen werden" (Hühner, a. a. O., S. 4). Im zweiten Teil wird die Entwicklung des kommunalen Finanzierungsrahmens diskutiert, gleichsam die Einnahmeseite des kommunalen Haushaltskontos. In diesem Teil wird untersucht, ob die kommunalen Finanzierungsmöglichkeiten eine den Aufgaben entsprechende Entwicklung zu verzeichnen hatten. Ziel dieser Betrachtung ist, einen Eindruck von der Funktionsfähigkeit der Kommunen als Leistungszentren im historischen Föderalismus zu vermitteln. Im dritten Teil der Arbeit werden Indikatoren vorgestellt, welche einen Einfluss auf die Entwicklung der der Aufgaben rsp. der damit verbundenen Ausgaben der Gemeinden gehabt haben können. Zu den exogenen Indikatoren zählen: die regionale Lage der Städte im Reich; die Bevölkerungsstruktur in den Städten (Schülerkonzentration, Altersstruktur, Anteil der Industriearbeiterschaft), demographische Entwicklungen (Einwohnerdichte, Bevölkerungswachstum). Zu den endogenen Indikatoren zählen: die Wohnsituation in den Städten (relatives Steueraufkommen, Kindersterblichkeit, das Postwesen) und die individuellen Verhältnisse der Bewohner (Sparkassenwesen, Todesfälle), besondere untersuchungsspezifische Indikatoren (Lehrerdichte, Einnahmeüberschüsse der Gaswerke). Die konkrete Berechnung ist dann Gegenstand des vierten Teils der Arbeit. Inhalt dieses Teiles ist die konkrete Überprüfung des Zusammenhangs zwischen den Indikatoren der städtischen Lebensverhältnisse und der Entwicklung der kommunalen Ausgaben. Zu diesem Zweck werden insgesamt acht Untersuchungen für separate Ausgabenbereiche in Form von linearen Mehrfachregressionen vorgenommen. Die Untersuchungen beziehen sich auf das Jahr 1912; für dieses Jahr liegen Angaben von teilweise 94 größeren Städten Deutschlands vor. Im fünften Teil der Arbeit wird anhand der Ergebnisse der Querschnittsanalyse von 1912 die kommunale Situation gegen Ende des Kaiserreiches dargestellt und diskutiert. Gestützt auf die empirischen Ergebnisse wird ein Bild von den nachweisbaren Beeinflussungen der kommunalen Ausgabengrößen entworfen. Hieraus sollen mögliche Differenzierungsmerkmale erkennbar werden, denen man eine positive oder negative Einwirkung auf die allgemeinen städtischen Lebensverhältnisse zuordnen kann. Daran anschließend wird der Frage nachgegangen, inwiefern es tatsächlich unterschiedliche Entwicklungen der Städte von gravierender Art gegeben hat. Merkmale der Infrastruktur sind hier von besonderem Interesse.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Städtestatistik):
Die Daten der Anhangstabellen A3 (Einwohner, Einnahmen, kommunale Nettoausgaben preußischer Städte für die Polizeiverwaltung und die Verwaltung der sonstigen Einrichtungen für die öffentliche Sicherheit für die Jahre 1888, 1898, 1908) und A14 (Indikatoren der Entwicklung deutscher Städte im Jahre 1912) sind als Querschnittsdaten archiviert und können unter der Archivnummer ZA8442 bestellt werden. A 01: Die Entwicklung der kommunalen Ausgaben in Mark pro Kopf für die öffentliche Armenpflege (1885-1912) A 02: Die Entwicklung der kommunalen Volksschul-Gesamtausgaben in Mark pro Kopf (1888-1912) A 04: Die Entwicklung der kommunalen Ausgaben in Mark pro Kopf für den Hochbau (1888-1911) A 05: Die Entwicklung der kommunalen Ausgaben in Mark pro Kopf für den Tiefbau (1888-1911) A 06: Die Entwicklung des kommunalen Gesamtschuldenstandes in Mark pro Kopf (1887-1913) A.07 Bevölkerungsentwicklung, Einwohnerzahl absolut (1871-1913) A 08: Die Entwicklung der Gemeindesteuereinnahmen in Mark pro Kopf (1888-1913) A 09: Die Entwicklung der an die Stadtkasse abgeführten Netto-Betriebsüberschüsse der kommunalen Gaswerke in Mark pro Kopf (1890-1913) A 10: Die Entwicklung der an die Stadtkasse abgeführten Netto-Betriebsüberschüsse der kommunalen Wasserwerke in Mark pro Kopf (1888-1913) A 11: Die Netto-Betriebsüberschüsse der kommunalen Gas- und Wasserwerke, in % der kommunalen Steuereinnahmen (1891-1912) A 12: Die Entwicklung der Anzahl der Volksschüler gemessen, in Promille der ortsanwesenden Gesamtbevölkerung (1888-1912) A 13: Die Entwicklung des Anteiles der älteren Personen (ab 60 Jahre) an der Gesamtbevölkerung (1885-1910) A 15: Die Einwohnerdichte, Einwohner pro Hektar (1871-1913) A 16: Die Entwicklung der Kindersterblichkeit, in Promille der Geborenen (1885-1912) A 17: Die Entwicklung der Anzahl der Sparkassenbücher (1887-1913) A 18: Die Entwicklung der Sparkasseneinlagen in Mark pro Kopf (1883-1913) A 19: Die Entwicklung der allgemeinen Sterblichkeit, dargestellt anhand der Sterblichkeitsziffer (Gestorbene auf 10.000 Einwohner) (1885-1912) A 20: Die Entwicklung der Sterblichkeit in Folge spezieller Krankheiten, dargestellt anhand der Totenziffer (1885-1912)
Fiscal federalism has been an important topic among public finance theorists in the last four decades. There is a series of arguments that decentralization of governments enhances growth by improving allocation efficiency. However, the empirical studies have shown mixed results for industrialized and developing countries and some of them have demonstrated that there might be a threshold level of economic development below which decentralization is not effective. Developing and transition countries have developed a variety of forms of fiscal decentralization as a possible strategy to achieve effective and efficient governmental structures. A generalized principle of decentralization due to the country specific circumstances does not exist. Therefore, decentralization has taken place in different forms in various countries at different times, and even exactly the same extent of decentralization may have had different impacts under different conditions. The purpose of this study is to investigate the current state of the fiscal decentralization in Mongolia and to develop policy recommendations for the efficient and effective intergovernmental fiscal relations system for Mongolia. Within this perspective the analysis concentrates on the scope and structure of the public sector, the expenditure and revenue assignment as well as on the design of the intergovernmental transfer and sub-national borrowing. The study is based on data for twenty-one provinces and the capital city of Mongolia for the period from 2000 to 2009. As a former socialist country Mongolia has had a highly centralized governmental sector. The result of the analysis below revealed that the Mongolia has introduced a number of decentralization measures, which followed a top down approach and were slowly implemented without any integrated decentralization strategy in the last decade. As a result Mongolia became de-concentrated state with fiscal centralization. The revenue assignment is lacking a very important element, for instance significant revenue autonomy given to sub-national governments, which is vital for the efficient service delivery at the local level. According to the current assignments of the expenditure and revenue responsibilities most of the provinces are unable to provide a certain national standard of public goods supply. Hence, intergovernmental transfers from the central jurisdiction to the sub-national jurisdictions play an important role for the equalization of the vertical and horizontal imbalances in Mongolia. The critical problem associated with intergovernmental transfers is that there is not a stable, predictable and transparent system of transfer allocation. The amount of transfers to sub-national governments is determined largely by political decisions on ad hoc basis and disregards local differences in needs and fiscal capacity. Thus a fiscal equalization system based on the fiscal needs of the provinces should be implemented. The equalization transfers will at least partly offset the regional disparities in revenues and enable the sub-national governments to provide a national minimum standard of local public goods. ; Der Fiskalische Föderalismus ist in den letzten vier Dekaden eines der wichtigsten Themen der finanzwissenschaftlichen Theorie. Dabei wird häufig argumentiert, dass eine Dezentralisierung der öffentlichen Aufgaben nicht nur die Wachstumschancen eines Landes erhöhen kann, sondern darüber hinaus auch der Allokationseffizienz förderlich ist. Allerdings zeigen empirische Untersuchungen für die Industrie- und Entwicklungsländern keine einheitlichen Ergebnisse; es wird aber deutlich, dass es einen Schwellenwert in Bezug auf den Entwicklungsstand gibt, unterhalb dessen eine Dezentralisierung erst wirksam wird. So haben einige Entwicklungs- und Schwellenländer eine Vielzahl von Formen der steuerlichen Dezentralisierung als eine mögliche Strategie gewählt, um wirksame und effiziente dezentrale staatliche Strukturen zu entwickeln, wobei es einen allgemeinen Lösungsansatz hinsichtlich der Dezentralisierung allerdings nicht gibt. Vielmehr sind die besonderen kulturellen, wirtschaftlichen und geografischen Bedingungen des einzelnen Landes in angemessener Weise zu berücksichtigen. Die gefundenen Lösungen weisen daher eine relativ große Variationsbreite auf. Ziel dieser Studie ist es, den aktuellen Stand der steuerlichen Dezentralisierung in der Mongolei zu untersuchen und Empfehlungen für ein effizientes und effektives System der zwischenstaatlichen Finanzbeziehungen in der Mongolei zu entwickeln. Dabei konzentriert sich die Analyse auf Umfang und Struktur des öffentlichen Sektors, also die Aufgaben und Ausgaben sowie die öffentlichen Einnahmen. Außerdem wird auf die Zuordnung von Aufgaben und Einnahmen sowie auf die Gestaltung der zwischenstaatlichen Transfer und die subnationale Kreditaufnahme eingegangen. Die Studie basiert auf Daten der zwanzig Provinzen und der Hauptstadt der Mongolei für den Zeitraum 2000 bis 2009. Als ehemals sozialistisches Land verfügt die Mongolei über einen stark zentralisierten staatlichen Sektor. Aus der detaillierten Analyse folgt, dass die Mongolei eine Reihe von Maßnahmen zur Neustrukturierung der gebietskörperschaftlichen Ebenen ohne eine klare Dezentralisierungsstrategie durchgesetzt hat, die einen Top-Down-Ansatz verfolgten. Im Ergebnis wurde die Mongolei zu einem Staat mit einer starken Konzentration des Steueraufkommens auf der zentralstaatlichen Ebene. Dabei fehlt der Einnahmenzuordnung vor allem ein sehr wichtiges Element, nämlich eine Einnahmenautonomie auf der Ebene der untergeordneten Gebietskörperschaften, welche zum einen die Aufkommenssituation der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften verbessert und ihnen damit erst eine eigenständige Aufgabenerfüllung ermöglicht. Bei der derzeitigen Aufgaben- und Steuerverteilung sind die meisten Provinzen nicht in der Lage, einen bestimmten nationalen Mindeststandard an öffentlichen Güter und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Staatstätigkeit auf den untergeordneten Ebenen folgt überwiegend der Auftragsverwaltung und wird folglich im Wesentlichen über Finanzhilfen des Zentralstaats finanziert. Das entscheidende Problem der zwischenstaatlichen Transfers liegt darin begründet, dass es für die zentralstaatlichen Finanzhilfen an die untergeordneten Gebietskörperschaften kein stabiles, berechenbares und transparentes System der Steuerverteilung gibt. Die Höhe der Transferzahlungen an die sub-nationalen Regierungen ist weitgehend von politischen ad hoc Entscheidungen abhängig, welche in der Regel die lokalen und regionalen Finanzbedarfe missachten. Damit werden die Unterschiede zwischen Finanzbedarf und Finanzkraft auf der Ebene der untergeordneten Gebietskörperschaften nicht angemessen ausgeglichen. Es wird daher eine formelbasierte Steuerverteilung vorgeschlagen, welche die starken Schwankungen der Transferhöhe im Zeitverlauf vermeidet und die es den untergeordneten Gebietskörperschaften ermöglicht, einen vorgegebenen Mindeststandard an öffentlichen Gütern und Dienstleistungen ihren Bürgerinnen und Bürgern auch anbieten zu können.
Fiscal federalism has been an important topic among public finance theorists in the last four decades. There is a series of arguments that decentralization of governments enhances growth by improving allocation efficiency. However, the empirical studies have shown mixed results for industrialized and developing countries and some of them have demonstrated that there might be a threshold level of economic development below which decentralization is not effective. Developing and transition countries have developed a variety of forms of fiscal decentralization as a possible strategy to achieve effective and efficient governmental structures. A generalized principle of decentralization due to the country specific circumstances does not exist. Therefore, decentralization has taken place in different forms in various countries at different times, and even exactly the same extent of decentralization may have had different impacts under different conditions. The purpose of this study is to investigate the current state of the fiscal decentralization in Mongolia and to develop policy recommendations for the efficient and effective intergovernmental fiscal relations system for Mongolia. Within this perspective the analysis concentrates on the scope and structure of the public sector, the expenditure and revenue assignment as well as on the design of the intergovernmental transfer and sub-national borrowing. The study is based on data for twenty-one provinces and the capital city of Mongolia for the period from 2000 to 2009. As a former socialist country Mongolia has had a highly centralized governmental sector. The result of the analysis below revealed that the Mongolia has introduced a number of decentralization measures, which followed a top down approach and were slowly implemented without any integrated decentralization strategy in the last decade. As a result Mongolia became de-concentrated state with fiscal centralization. The revenue assignment is lacking a very important element, for instance significant revenue autonomy given to sub-national governments, which is vital for the efficient service delivery at the local level. According to the current assignments of the expenditure and revenue responsibilities most of the provinces are unable to provide a certain national standard of public goods supply. Hence, intergovernmental transfers from the central jurisdiction to the sub-national jurisdictions play an important role for the equalization of the vertical and horizontal imbalances in Mongolia. The critical problem associated with intergovernmental transfers is that there is not a stable, predictable and transparent system of transfer allocation. The amount of transfers to sub-national governments is determined largely by political decisions on ad hoc basis and disregards local differences in needs and fiscal capacity. Thus a fiscal equalization system based on the fiscal needs of the provinces should be implemented. The equalization transfers will at least partly offset the regional disparities in revenues and enable the sub-national governments to provide a national minimum standard of local public goods. ; Der Fiskalische Föderalismus ist in den letzten vier Dekaden eines der wichtigsten Themen der finanzwissenschaftlichen Theorie. Dabei wird häufig argumentiert, dass eine Dezentralisierung der öffentlichen Aufgaben nicht nur die Wachstumschancen eines Landes erhöhen kann, sondern darüber hinaus auch der Allokationseffizienz förderlich ist. Allerdings zeigen empirische Untersuchungen für die Industrie- und Entwicklungsländern keine einheitlichen Ergebnisse; es wird aber deutlich, dass es einen Schwellenwert in Bezug auf den Entwicklungsstand gibt, unterhalb dessen eine Dezentralisierung erst wirksam wird. So haben einige Entwicklungs- und Schwellenländer eine Vielzahl von Formen der steuerlichen Dezentralisierung als eine mögliche Strategie gewählt, um wirksame und effiziente dezentrale staatliche Strukturen zu entwickeln, wobei es einen allgemeinen Lösungsansatz hinsichtlich der Dezentralisierung allerdings nicht gibt. Vielmehr sind die besonderen kulturellen, wirtschaftlichen und geografischen Bedingungen des einzelnen Landes in angemessener Weise zu berücksichtigen. Die gefundenen Lösungen weisen daher eine relativ große Variationsbreite auf. Ziel dieser Studie ist es, den aktuellen Stand der steuerlichen Dezentralisierung in der Mongolei zu untersuchen und Empfehlungen für ein effizientes und effektives System der zwischenstaatlichen Finanzbeziehungen in der Mongolei zu entwickeln. Dabei konzentriert sich die Analyse auf Umfang und Struktur des öffentlichen Sektors, also die Aufgaben und Ausgaben sowie die öffentlichen Einnahmen. Außerdem wird auf die Zuordnung von Aufgaben und Einnahmen sowie auf die Gestaltung der zwischenstaatlichen Transfer und die subnationale Kreditaufnahme eingegangen. Die Studie basiert auf Daten der zwanzig Provinzen und der Hauptstadt der Mongolei für den Zeitraum 2000 bis 2009. Als ehemals sozialistisches Land verfügt die Mongolei über einen stark zentralisierten staatlichen Sektor. Aus der detaillierten Analyse folgt, dass die Mongolei eine Reihe von Maßnahmen zur Neustrukturierung der gebietskörperschaftlichen Ebenen ohne eine klare Dezentralisierungsstrategie durchgesetzt hat, die einen Top-Down-Ansatz verfolgten. Im Ergebnis wurde die Mongolei zu einem Staat mit einer starken Konzentration des Steueraufkommens auf der zentralstaatlichen Ebene. Dabei fehlt der Einnahmenzuordnung vor allem ein sehr wichtiges Element, nämlich eine Einnahmenautonomie auf der Ebene der untergeordneten Gebietskörperschaften, welche zum einen die Aufkommenssituation der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften verbessert und ihnen damit erst eine eigenständige Aufgabenerfüllung ermöglicht. Bei der derzeitigen Aufgaben- und Steuerverteilung sind die meisten Provinzen nicht in der Lage, einen bestimmten nationalen Mindeststandard an öffentlichen Güter und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Staatstätigkeit auf den untergeordneten Ebenen folgt überwiegend der Auftragsverwaltung und wird folglich im Wesentlichen über Finanzhilfen des Zentralstaats finanziert. Das entscheidende Problem der zwischenstaatlichen Transfers liegt darin begründet, dass es für die zentralstaatlichen Finanzhilfen an die untergeordneten Gebietskörperschaften kein stabiles, berechenbares und transparentes System der Steuerverteilung gibt. Die Höhe der Transferzahlungen an die sub-nationalen Regierungen ist weitgehend von politischen ad hoc Entscheidungen abhängig, welche in der Regel die lokalen und regionalen Finanzbedarfe missachten. Damit werden die Unterschiede zwischen Finanzbedarf und Finanzkraft auf der Ebene der untergeordneten Gebietskörperschaften nicht angemessen ausgeglichen. Es wird daher eine formelbasierte Steuerverteilung vorgeschlagen, welche die starken Schwankungen der Transferhöhe im Zeitverlauf vermeidet und die es den untergeordneten Gebietskörperschaften ermöglicht, einen vorgegebenen Mindeststandard an öffentlichen Gütern und Dienstleistungen ihren Bürgerinnen und Bürgern auch anbieten zu können.
Politische Orientierung, Charakteristika der Erwerbstätigkeit, Erwerbsbiographie, Arbeitsorientierung und Familienbiographie der Schweizer.
A. Telefonische Befragung:
1. Haushaltsstruktur und Nationalität: Haushaltsgröße, für bis zu neun Personen im Haushalt wurde erfragt: Alter und Geschlecht; Alter und Geschlecht und Geburtsdatum (Geburtstag, Geburtsmonat und Geburtsjahr) des Befragten; Nationalität; Befragte mit ausländischer Nationalität wurden gefragt: Aufenthaltsstatus und Aufenthaltsdauer in der Schweiz.
2. Soziopolitische Orientierung: Häufigkeit politischer Diskussionen im Freundeskreis; Einschätzung der Macht der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber in der Schweiz; Einstellung zur Aufrechterhaltung des Friedensvertrages zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften; Einstellung zur Vertretung aller vier großen Parteien im Bundesrat; Einstellung zum Ausmaß der Initiativen und Referenden; Einstellung zum Vernehmlassungsverfahren von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen bei Gesetzesprojekten; Postmaterialismus (Inglehart-Skala); Gefühl der persönlichen Interessenvertretung durch ausgewählte Gruppen und Institutionen; wichtigste Gruppe; Mitgliedschaft in dieser wichtigsten Gruppe; Existenz eines kulturellen und wirtschaftlichen Grabens zwischen der Deutschschweiz und der Westschweiz (sog. Röstigraben); Einstellung zum Beitritt der Schweiz zur Europäischen Union, zur Chancengleichheit für Ausländer sowie zum Verteidigen schweizer Traditionen; fehlende Gemeinsamkeit von Interessen zwischen Arbeitnehmern; Forderung nach einem Zusammenschluss von Arbeitnehmern zur Durchsetzung ihrer Interessen; Einschätzung der Macht der Gewerkschaften und Angestelltenverbände, der Schweizer Wirtschaft und des Staates; derzeitige oder frühere Gewerkschaftsmitgliedschaft; Interesse an einer Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft; Funktionsträger in einer Gewerkschaft; Gewerkschaft, in der der Befragte Mitglied ist; Gewerkschaftsmitglied im Haushalt; Politikinteresse; Selbsteinschätzung auf einem Links-Rechts-Kontinuum.
3. Erwerbsstatus: Beschäftigungsstatus; Grund für Nicht-Erwerbstätigkeit; Befragter ist mindestens einmal erwerbstätig gewesen; Erwerbsstatus bei der letzten Arbeitsstelle.
4. Nicht-Erwerbstätige (Arbeitssituation der letzten Stelle): Grund für Teilzeitarbeit; letzter ausgeübter Beruf; gelernter Beruf; Beschäftigungsstatus und Art der Arbeitsstellenbeschaffung; falls die Stelle durch persönlichen Kontakt gefunden wurde: Kontaktintensität; Tätigkeit im Dienstleistungsbereich; ausgeübte Tätigkeit; Tätigkeitsschwerpunkt; Hauptbeschäftigungsgegenstand; Hauptaufgabenbereich bzw. ausgeführte Dienstleistung; Beurteilung der Tätigkeit, des Verdienstes und der Aufstiegsmöglichkeiten bei der damaligen Stelle im Vergleich zur vorletzten Stelle; zeitliche Begrenzung der Anstellung bzw. des Arbeitsvertrages; Arbeitszeitenregelung (flexible Arbeitszeit, Zeiterfassung); Wochenarbeitszeit gemäß Arbeitsvertrag und tatsächlich; Grund für Überstunden; Art der Entschädigung für Überstunden; präferierte Arbeitszeit in Prozent von einer vollen Stelle; Führungsposition; Einflussmöglichkeiten auf betriebliche Entscheidungen; Verhalten bei Problemen mit dem Arbeitgeber; Umfang der Teamarbeit; Erfordernis harter Arbeit; Umfang körperlicher und geistiger Anstrengung; Bemühen um mehr Leistung im Beruf als gefordert; Wegezeit zur Arbeit; Computernutzung am Arbeitsplatz; verwendete Software; Vorhandensein von E-Mail Anschluss und Internetzugang am Arbeitsplatz; Wochenstunden der beruflichen Internetnutzung; Ausübung von Heimarbeit und Art der Heimarbeit (Telearbeit); Vorhandensein eines Computers für Heimarbeit; Verbindung von Heim- und Firmencomputer; Wochenarbeitsstunden für Heimarbeit; Betriebsbranche; Betriebsgröße; Betriebskommission; Unternehmensgröße und Hauptbranche des eigenen Unternehmens.
5. Erwerbstätige wurden in einer angepassten Form wie die Nicht-Erwerbstätigen unter Punkt 4 zur Arbeitssituation der aktuellen Stelle befragt.
6. Erwerbsbiographie: Für bis zu zwanzig berufliche Tätigkeiten wurde erfragt: Art der Tätigkeit; Zeitraum der ausgeübten Tätigkeit.
7. Bildungsbiographie: Höchster Bildungsabschluss; Art des ersten und des folgenden Schul- oder Ausbildungsabschlusses; gesamte Ausbildungsdauer.
8. Familienbiographie: Familienstand; Zusammenleben mit einem Partner; höchster Bildungsabschluss des Partners; Erwerbsstatus des Partners; Grund für Nicht-Erwerbstätigkeit des Partners; Beruf und Beschäftigungsstatus des Partners; mehrfache Heirat; Zeitpunkt (Monat und Jahr) der ersten Heirat und der gemeinsamen Haushaltsgründung; Altersverhältnis zum Partner; Altersabstand zum Partner in Jahren; höchster Bildungsabschluss des Partners bei Beziehungsbeginn; Schweizer Staatsangehörigkeit des Partners; Zusammenleben mit dem ersten Partner; Zeitpunkt der Trennung und Scheidung vom ersten Partner (Monat und Jahr); Todeszeitpunkt des ersten Partners; Kinderzahl; Geburtsmonat und Geburtsjahr der Kinder; Kinder im Haushalt; Kinderbetreuungsperson; alternative Kinderbetreuungsmöglichkeiten; Geschwister; Betreuungsperson des Befragten bis zum 15. Lebensjahr; aufgewachsen bei Pflegeeltern; Alter zum Zeitpunkt der Scheidung der Eltern; höchster Bildungsabschluss des Vaters und der Mutter; Beruf und Beschäftigungsstatus des Vaters und der Mutter während der Jugend des Befragten.
9. Demographie: Parteimitgliedschaft; Parteiverbundenheit; Parteipräferenz; Religionszugehörigkeit; Religionsverbundenheit; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; monatliches Bruttoeinkommen; monatliches Nettoeinkommen; Haupteinkommensquelle; Haushaltseinkommen; wöchentlicher Zeitaufwand für Hausarbeit und Kindererziehung in Stunden; Militärdienst geleistet; Grund für nicht geleisteten Militärdienst; militärischer Rang; Einfluss der Militärkarriere auf den Beruf; Wahlbeteiligungsabsicht und Parteipräferenz (Sonntagsfrage); Teilnahme an der Eidgenössischen Abstimmung vom 28.09.1997; Stimmverhalten bei dieser Abstimmung; Einstellung zur Stimmbeteiligung bei Volksabstimmungen; Ortsgröße des Wohnortes in der Kindheit und Jugend; Urbanisierungsgrad der derzeitigen Wohnregion; Wohndauer am derzeitigen Wohnort.
Interviewerrating: Kooperationsbereitschaft des Befragten; Zuverlässigkeit der Antworten; Sprachprobleme während des Interviews.
B. Schriftliche Befragung:
Einstellung zu einer Einkommensumverteilung durch den Staat; Einstellung zu staatlichen Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft (Skala: Gesetzliche Kontrolle der Löhne, Gehälter sowie der Preise, Kürzung der Staatsausgaben, Finanzierung von Beschäftigungsprogrammen, weniger gesetzliche Vorschriften für die Wirtschaft, Subventionen für die Industrie bei der Entwicklung neuer Produkte und Technologien, Sicherung von Arbeitsplätzen durch Unterstützung niedergehender Industriezweige, Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Arbeitszeitverkürzungen); Einstellung zur Höhe der Staatsausgaben für Umweltschutz, Gesundheitswesen, Polizei und Strafverfolgung, Bildungswesen, Militär und Verteidigung, Renten und Pensionen, Arbeitslosenunterstützung sowie Kultur und Kunst; Einstellung zur Verantwortlichkeit des Staates (Skala: Arbeitsplätze für alle, Preiskontrolle, Sicherstellung der Gesundheitsversorgung, Lebensstandard für Alte sichern, Hilfe für Industrie, Sicherung des Lebensstandards für Arbeitslose, Abbau der Einkommensunterschiede zwischen Arm und Reich, finanzielle Unterstützung von einkommensschwachen Studenten, Bereitstellen von Wohnraum, strenge Auflagen für die Industrie zum Eindämmen von Umweltschäden); Politikinteresse; politische Wirksamkeit (Efficacy-Skala); Meinung zum Funktionieren der Schweizer Demokratie; Präferenz für Steuersenkungen oder für mehr Sozialleistungen; Bewertung der Steuer- und Abgabenlast, jeweils für hohe, mittlere und niedrige Einkommen; Präferenz für niedrige Inflation oder niedrige Arbeitslosenquote; Einstellung zur Höhe der Staatsausgaben für Sozialleistungen bei konstantem Steueraufkommen; Einstellung zu ausgewählten politischen Zielen (Föderale versus zentrale Organisation, Neutralität, Ausbau versus Abbau des Initiativrechts und des Referendumsrechts, Milizparlament versus Berufsparlament, Revision versus Beibehaltung der Verfassung); derzeitige oder frühere Gewerkschaftsmitgliedschaft des Befragten bzw. eines Haushaltsmitglieds; Name der Gewerkschaft bzw. des Angestelltenverbandes; Institutionenvertrauen; politische Partizipation (Schreiben von Briefen an Behörden, Unterschriften sammeln, Unterschreiben von Initiativen und Referenden, Teilnahme an Demonstrationen, Sprayen von Slogans, Streikteilnahme, sich Demonstranten oder Polizisten widersetzen, Sachbeschädigungen); Einstellung zum Umweltschutz (Skala); Wunsch nach mehr Zeit für bezahlte Arbeit, Hausarbeit, Familie, Freunde oder Freizeitaktivitäten; Einstellung zur beruflichen Arbeit und Arbeitsorientierung; Befragter ist haushaltsführende Person; Wichtigkeit ausgewählter Kriterien für Arbeit und Beruf (Skala: Sichere Berufsstellung, hohes Einkommens, gute Aufstiegsmöglichkeiten, interessante Tätigkeit, selbstständiges Arbeiten, helfender Beruf, nützlicher Beruf für die Gesellschaft, selbständige Festlegung von Arbeitszeiten); präferierte Determinanten für die Festlegung einer Entlohnung (Arbeitsleistung, familiäre Verpflichtungen, Ausbildung und Senioritätsprinzip); zukünftige Auswirkungen neuer Technologien auf die Zahl der Arbeitsplätze und interessante Arbeit; präferierte Beschäftigungsalternativen (abhängige versus selbständige Beschäftigung, kleine versus große Firma, Privatwirtschaft versus öffentlicher Dienst), präferierter Beschäftigungsgrad (Vollzeit mit 40 oder mehr Wochenstunden, Teilzeit mit 10-30 Wochenstunden, weniger als 10 Wochenstunden, oder keine Erwerbstätigkeit); Einschätzung der Möglichkeiten eine neue Arbeitsstelle zu finden; derzeitige Erwerbstätigkeit.
Erwerbstätige wurden gefragt: Einstellung zum Beruf; Arbeitsorientierung; Charakterisierung der persönlichen Arbeit hinsichtlich Sicherheit der Berufsstellung, Einkommenshöhe, Karrierechancen, interessante Tätigkeit, selbständiges Arbeiten, Hilfe für andere, Nützlichkeit für die Gesellschaft; Häufigkeit ausgewählter Arbeitsbedingungen (Erschöpfung, schwere körperliche Arbeit, Stress, gefährliche Arbeitsbedingungen); Selbstbestimmung über die Festlegung der Arbeitszeiten; Arbeitsort im Unternehmen oder außerhalb; Befristung der Arbeitsstelle; Verwendbarkeit der Berufserfahrungen bzw. Arbeitsfertigkeiten für die derzeitige Tätigkeit; Wichtigkeit der Schul- bzw. Hochschulausbildung und der Berufserfahrungen für die derzeitige Tätigkeit; Beurteilung des Arbeitsklimas zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern und zwischen Kollegen; Berufszufriedenheit; Firmenidentifikation (Skala), Fehltage in den letzten 6 Monaten; Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer neuen Stellensuche im nächsten Jahr (Kündigungsabsicht); Sorgen um die eigene Arbeitsplatzsicherheit.
Nichterwerbstätige wurden gefragt: Erwerbstätigkeit für mindestens ein Jahr in der Vergangenheit; Jahr, bis zu dem der Befragte zuletzt erwerbstätig war; Hauptgrund für Beendigung der Erwerbstätigkeit; Wunsch nach Erwerbstätigkeit; Wahrscheinlichkeit eine Arbeitsstelle zu finden; derzeitige Arbeitssuche; unternommene Maßnahmen zur Arbeitssuche.
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsmonat und Geburtsjahr); Konfession; Kirchgangshäufigkeit.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewdatum des telefonischen Interviews (Tag und Monat); Anzahl der Kontaktversuche, Interviewdauer des telefonischen Interviews in Minuten; Anfangszeit und Endzeit des Interviews; Sprache des telefonischen und des schriftlichen Interviews; Ortsgröße, Kanton, Region; Gewichtungsfaktor; Unsicherheit bei der Identität der telefonisch und schriftlich befragten Person; Anzahl Perioden der Erwerbsbiographie; sämtliche abgefragten Berufe nach ISCO-88.
A main reason for founding the European Union was to remove internal trade obstacles and to establish a Single Market within its borders. Along with the increasing integration of international markets, an ever-increasing diversification of firms in tandem with the development of multinational enterprises is observable. Legislative authorities of the European Union and its member states are faced with the challenge of ensuring that their corporate tax systems keep pace with this economic transformation of companies and markets. Hence, in order to meet the requirements of an integrated European market, in 2001 the European Commission proposed a switch from Separate Accounting to Formula Apportionment as the leading corporate income taxation system in the European Union. Basically, corporate income of multinational enterprises can be taxed according to these two different principles. At present Separate Accounting is applied at the international level, while some countries like the U.S., Canada, Germany and Switzerland use Formula Apportionment at the state or federal level. Under the current system of Separate Accounting each subsidiary of a multinational enterprise is treated as a separate entity subject to national tax law. For this reason multinationals have to value their intra-firm trade using internal transfer prices, which should meet an external standard of comparison, so-called arm's length prices. Because of the very nature of internal trade with firm-specific tangibles and intangibles evaluating adequate transfer prices proved difficult. Consequently, Separate Accounting was identified as one reason for manipulations in favor of profit shifting for tax saving purposes. That is why the European Commission regards the consolidation of profits including cross-border loss offset for calculating a multinational company's tax base as a more suitable approach in the economic union and advocates the Common Consolidated Corporate Tax Base (CCCTB). To allocate the consolidated tax base to the taxing countries a splitting mechanism is needed. Hence, the CCCTB proposal includes a system of Formula Apportionment. A formula apportions a share of the overall tax base depending on the multinational enterprise's geographical economic activity in the respective country. The European Commission favors a common three-factor apportionment formula containing assets, labor and sales to represent the production and consumption side. The European Commission's proposal has initiated a continuing politico-economic discussion about the efficiency and distributional consequences of the transition to Formula Apportionment in Europe. This doctoral thesis evaluates particular issues within this debate by presenting three theoretical articles to answer specific research questions. The articles are based on the methodological concept of a Nash tax competition model under perfect symmetry, where countries choose their corporate tax rates non-cooperatively. The non-cooperative behavior of one country may impose fiscal externalities on other countries and thereby renders the tax policy inefficient. This dissertation focuses on the derivation, explanation and interpretation of the resulting inefficiencies under Separate Accounting and Formula Apportionment. For this reason it contributes three papers to the theoretical literature of optimal tax policies in a non-cooperative equilibrium of tax rates. The work aims to compare and discuss the alternative policy options. The first article pertains to the public debate about the right taxation principle to apply in Europe. The article investigates the effect of fiscal equalization on the efficiency properties of corporate income tax rates chosen under the taxation principles of Separate Accounting and Formula Apportionment. Fiscal equalization ensures efficiency if the marginal transfer just reflects the fiscal and pecuniary externalities of tax rates. In contrast to previous studies, tax base equalization (Representative Tax System) does not satisfy this condition, but combining tax revenue and private income equalization does, regardless of which taxation principle is implemented. This finding implies that it does not matter whether MNEs are taxed according to Separate Accounting or Formula Apportionment if there is equalization of national income (i.e. private income plus tax revenues). Under Formula Apportionment, tax base equalization is superior to tax revenue equalization if the wage income externality is sufficiently large. Even though the European Union does not have an explicit equalization system, a part of the Unions's budget is financed by contributions from the member states. The implied income redistribution would indeed not be enough to ensure efficiency of corporate income taxation, since the budget is not an equalization system in the sense of our analysis. But the very existence of income redistribution in Europe might indicate that reforming the member states' contributions to the budget in a suitable way may politically be easier to achieve than replacing an implemented corporate tax system. The second article refers to the sales factor in the proposed three-factor formula under Formula Apportionment. The incorporation of a sales factor in the formula as well as the assignment of sales at the place of origin or destination are hotly debated issues. The CCCTB Working Group suggested in 2007 the inclusion of sales following the destination principle but also mentioned that ".most member states experts that would support the inclusion of sales as a factor would prefer sales measured 'at origin' ". With regard to the most recent proposal by the European Commission in 2011, the European Parliament advocated that the sales weight be lowered to 10%. The Committee of the Internal Market and Consumer Protection even called for the removal of the sales factor. In contrast, from Canada and the United States, the opposite development has been observed, namely the increasing importance of the sales factor. Taking a two-country Nash tax competition model with a sales-only formula and market power, we investigate (i) whether the transition from Separate Accounting to Formula Apportionment mitigates tax competition and improves welfare and (ii) whether tax competition is weakest when sales are measured with the origin principle. The driving force is a negative consumption externality that hampers the positive formula externality present for both the origin and destination principle. The third paper investigates the Commission's recommendation to implement a transition process to Formula Apportionment. During the change Formula Apportionment should be optional for multinational enterprises. Recent empirical literature proves that profit consolidation reduces multinational enterprises' involuntary costs for complying with different tax laws, but increases discretionary compliance costs incurred by tax planning activities. That is why the third article considers a two-country model with multinationals that are heterogeneous with respect to their involuntary compliance costs. Additionally, multinational enterprises using the Formula Apportionment system face higher discretionary compliance costs due to restricted tax base manipulation opportunities. Hence, multinational enterprises would prefer to be taxed under Formula Apportionment if and only if under Separate Accounting the involuntary compliance costs exceed the tax advantage due to better profit shifting possibilities. We show that a non-negative threshold value of involuntary compliance costs exists such that multinationals with costs above this level choose Formula Apportionment. We prove in a symmetric setting that starting from a pure Separate Accounting system with national revenue maximization, a transition from Separate Accounting to an optional Formula Apportionment increases the non-cooperative tax rates and national revenues for both countries ending up with the results of pure Formula Apportionment. This is because with identical tax rates the multinational enterprise cannot benefit from the better profit shifting opportunities under Separate Accounting but saves involuntary compliance costs. In our analysis the optional system of tax base consolidation promises an efficiency enhancement for the member countries. Hence, we deliver an additional argument in support of an international agreement on the CCCTB proposal. ; Einer der Hauptgründe für die Entstehung der Europäischen Union (EU) war das Ziel, interne Handelshemmnisse zu beseitigen, um innerhalb der Unionsgrenzen einen gemeinsamen Markt zu etablieren. Parallel zur zunehmenden Integration der internationalen Märkte ist eine vermehrte Diversifikation von Unternehmen zu beobachten, welche durch die Entstehung multinationaler Konzerne begleitet wird. Für die Gesetzgeber der EU und ihrer Mitgliedsstaaten bedeutet dies, ihre Körperschaftsteuersysteme laufend an diesen Transformationprozess anzupassen. Um dabei den Anforderungen des EU-Binnenmarktes gerecht zu werden, erachtet die Europäische Kommission eine umfassende Reform der Körperschaftsbesteuerung als notwendig. Im Jahr 2001 schlug die Kommission deshalb vor, für multinationale Unternehmen das Unternehmensteuersystem der separaten Gewinnbesteuerung durch eine formelbasierte Gewinnbesteuerung abzulösen. Aktuell wird die separate Gewinnbesteuerung vorwiegend auf der internationalen Ebene verwendet, während einige Länder wie die USA, Kanada, Deutschland und die Schweiz die Formelbesteuerung innerhalb ihrer förderalen Strukturen nutzen. Bei der separaten Gewinnbesteuerung wird jede Konzerntochter als eigenständiges Unternehmen behandelt, das der nationalen Steuergesetzgebung unterliegt. Der Wert des Zwischenhandels innerhalb der Unternehmensgruppe wird mit Hilfe von Transferpreisen ermittelt. Dabei sollen die firmeninternen Transferpreise dem sogenannten arm's-length-Prinzip folgen, so dass sie den Einkauf des Produktes oder der Leistung von einem Drittanbieter widerspiegeln. Es hat sich jedoch in der Praxis gezeigt, dass es sich bei den unternehmensintern gehandelten Gütern und Dienstleistungen oft um firmenspezifische Produkte handelt, für die kein externer Vergleichsmaßstab existiert und die Ermittlung und Kontrolle angemessener Transferpreise erschwert. Dies führt zu einer Manipulationsanfälligkeit bei dem Prinzip der separaten Gewinnbesteuerung, welche als eine Ursache für die internationale Gewinnverlagerung zum Zwecke der Steuervermeidung gesehen wird. Daher betrachtet die Kommission die Gewinnkonsolidierung einschließlich der grenzüberschreitenden Verlustverrechnung zur Bestimmung der Steuerbemessungsgrundlage eines multinationalen Unternehmens als geeigneteren Ansatz für den EU-Binnenmarkt. Sie schlägt dafür die Einführung der Gemeinsamen konsolidierten Körperschaftsteuer-Bemessungsgrundlage (GKKB) vor. Für die Aufteilung der GKKB auf die einzelnen steuerberechtigen Länder enthält der Vorschlag die formelbasierte Gewinnaufteilung. Eine EU-weit gültige Aufteilungsformel ordnet dabei die Steuerbemessungsgrundlage, gemäß der geschäftlichen Aktivität des multinationalen Unternehmens in jedem Land, den Mitgliedsstaaten zu. Die Kommission will mit Hilfe der Formelfaktoren sowohl Produktion als auch Konsum angemessen abbilden und favorisiert die drei gleich gewicheteten Faktoren Vermögenswerte, Arbeit und Umsatz. Der Vorschlag einer GKKB hat eine andauernde polit-ökonomische Debatte über die Effizienzwirkungen und die Verteilungsaspekte eines Übergangs zur formelbasierten Gewinnbesteuerung in Europa ausgelöst. Die vorliegende Doktorarbeit setzt sich mit speziellen Themen dieser Debatte auseinander. Dazu wurden drei Aufsätze entwickelt, die spezifische Forschungsfragen beantworten und sich in die theoretische Literatur der optimalen Steuerpolitik in einem unkooperativen Steuersatzgleichgewicht einordnen lassen. Die Artikel basieren auf dem methodischen Konzept eines Nash-Steuerwettbewerbsmodells bei vollständiger Symmetrie, wobei den Ländern die Souveränität über die Körperschaftsteuersätze obliegt. Da die einzelnen Staaten die Auswirkungen Ihrer Steuerpolitik auf die anderen Mitgliedsstaaten ignorieren, kann ihr Verhalten fiskalische Externalitätten auslösen, welche eine ineffiziente Steuersatzwahl kennzeichnen. Der Fokus der Papiere liegt auf der Ableitung, Erklärung und Interpretation der sich aus dem Steuerwettbewerb ergebenden Ineffizienzen unter der separaten und der formelbasierten Gewinnbesteuerung. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen Politikalternativen dahingehend zu vergleichen und zu diskutieren. Der erste Artikel bezieht sich auf die Diskussion über das "bessere" Körperschaftsteuersystem für Europa. Das Papier untersucht den Effekt eines Finanzausgleichsystems auf die Effizienzeigenschaften der Körperschaftsteuersätze, die unter dem Prinzip der separaten Gewinnbesteuerung bzw. der Formelbesteuerung gewählt werden. Ein Finanzausgleich sichert dann Effizienz, wenn der marginale Transfer die fiskalischen und pekuniären Externalitäten der Steuersätze widerspiegelt. Im Unterschied zu vorherigen Arbeiten erfüllt in unserem Modell der Steuerbasisausgleich diese Bedingung nicht. Stattdessen führt ein Ausgleich der Nationaleinkommen, das heißt der Kombination aus einem Ausgleich von Steueraufkommen und privatem Einkommen, unabhängig vom verwendeten Steuerprinzip zu Effizienz. Dieses Ergebnis weist darauf hin, dass es irrelevant ist, ob multinationale Unternehmen der separaten oder der formelbasierten Gewinnbesteuerung unterliegen, wenn parallel ein Finanzausgleichssystem der Nationaleinkommen existiert. Bei der Formelbesteuerung könnte der Steuerbasisausgleich zu effizienteren Ergebnissen als der Steueraufkommensausgleich führen, wenn die Lohneinkommensexternalität ausreichend groß ist. Obwohl in der EU kein explizites Finanzausgleichssystem exisitiert, das im Sinne unserer Analyse angelegt ist, wird ein Teil des EU-Budgets durch die Beiträge der einzelnen Mitgliedsstaaten finanziert. Die damit verbundene Einkommensumverteilung reicht zwar nicht zur Sicherstellung effizienter Körperschaftsteuersätze aus, jedoch könnte die Erweiterung eines bereits vorhandenen Systems durch die entsprechende Anpassung der Beiträge zum EU-Budget politisch leichter durchsetzbar sein als die vollständige Reform des Körperschaftsteuersystems. Der zweite Artikel beschäftigt sich mit dem Umsatzfaktor in der Aufteilungsformel. Die Aufnahme eines Umsatzfaktor als solches sowie die Frage, ob Umsätze dem Ursprungsland oder dem Bestimmungsland zugeschlagen werden, werden innerhalb der EU kontrovers diskutiert. Die GKKB-Arbeitsgruppe schlug im Jahr 2007 die Aufnahme der Umsätze nach dem Bestimmungslandprinzip vor, erwähnte aber gleichzeitig, dass eine Mehrzahl der Experten der Mitgliedsstaaten die Einbeziehung der Umsätze nach dem Ursprungslandprinzip bevorzugen würde. Zum Vorschlag der Europäischen Kommission zu diesem Thema aus dem Jahr 2011 wandte das Europäische Parlament ein, dass es die Gewichtung des Umsatzfaktors auf 10% absenken würde. Der Ausschuss für den Binnenmarkt und Verbraucherschutz forderte sogar die vollständige Streichung des Umsatzfaktors in der Formel. Im Gegensatz zu diesen Forderungen stehen die Entwicklungen in Kanada und den USA, wo der Umsatzfaktor immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wir zeigen in einem Nash-Steuerwettbewerbsmodell mit zwei Ländern, Marktmacht und einer umsatzbasierten Aufteilungsformel, dass (i) der Übergang von der separaten zur formelbasierten Gewinnbesteuerung den Steuerwettbewerb abschwächt und dieWohlfahrt erhöht und (ii) mit einem Umsatzfaktor nach dem Ursprungslandprinzip der geringste Steuerwettbewerb auftritt. Das zweite Ergebnis ist auf eine negative Konsumexternalität zurückzuführen, welche der sowohl beim Ursprungsland- als auch beim Bestimmungslandprinzip auftretenden positiven Formelexternalität entgegenwirkt. Das dritte Papier untersucht den Kommissionsvorschlag, eine Übergangsphase von der separaten zur formelbasierten Gewinnbesteuerung zu schaffen. Während dieser Phase soll die Formelbesteuerung den Unternehmen optional zur Verfügung stehen. Die empirische Literatur zeigt, dass sich durch die Gewinnkonsolidierung die unfreiwilligen Befolgungskosten, die ein multinationales Unternehmens aufbringen muss, um die nationalen steuergesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, verringern. Auf der anderen Seite steigen die diskretionären Kosten für Maßnahmen des Unternehmens, die der Gewinnverlagerung dienen. Der dritte Artikel bildet diese Erkenntnisse in einem Zwei-Länder-Modell ab, in welchem sich die multinationalen Unternehmen in der Höhe ihrer unfreiwilligen Befolgungskosten unterscheiden. Zusätzlich sehen sich Unternehmen, die die Formelbesteuerung nutzen, höheren diskretionären Kosten gegenüber, weil hier die Möglichkeiten zur Manipulation der Steuerbemessungsgrundlage deutlich eingeschränkt sind. Folglich werden nur die Unternehmen für die Formelbesteuerung votieren, bei denen unter der separaten Gewinnbesteuerung die unfreiwilligen Befolgungskosten den Steuervorteil durch die leichtere Gewinnverlagerung übersteigen. Wir leiten einen nicht negativen Schwellenwert der unfreiwilligen Befolgungskosten ab, ab welchem sich Unternehmen mit höheren Kosten für die Formelbesteuerung entscheiden. Unter Annahme von Symmetrie zeigen wir, dass, ausgehend von einem System mit separater Gewinnbesteuerung und nationaler Steueraufkommensmaximierung, eine optionale formelbasierte Gewinnbesteuerung die unkooperativ gewählten Steuersätze und das nationale Steueraufkommen für beide Länder erhöht. Basierend auf den Modellannahmen wird sogar das Niveau der ausschließlichen Formelbesteuerung erreicht, da bei gleichen Steuersätzen der Vorteil der besseren Gewinnverschiebungsmöglichkeiten irrelevant wird und nur die Ersparnis der unfreiwilligen Befolgungskosten als Entscheidungskriterium wirkt. In unserer Analyse führt die Optionalität der GKKB zu einer Effizientverbesserung in den beteiligten Ländern. Somit können wir ein Argument für die Vorteilhaftigkeit des GKKB-Vorschlags innerhalb der EU beitragen. ; DFG, RU 1466/1, Alternative Systeme zur Besteuerung multinationaler Unternehmen in Europa
This professorial dissertation thesis collects several empirical studies on tax distribution and tax reform in Germany. Chapter 2 deals with two studies on effective income taxation, based on representative micro data sets from tax statistics. The first study analyses the effective income taxation at the individual level, in particular with respect to the top incomes. It is based on an integrated micro data file of household survey data and income tax statistics, which captures the entire income distribution up to the very top. Despite substantial tax base erosion and reductions of top tax rates, the German personal income tax has remained effectively progressive. The distribution of the tax burden is highly concentrated and the German economic elite is still taxed relatively heavily, even though the effective tax rate for this group has significantly declined. The second study of Chapter 2 highlights the effective income taxation of functional income sources, such as labor income, business and capital income, etc. Using income tax micro data and microsimulation models, we allocate the individual income tax liability to the respective income sources, according to different apportionment schemes accounting for losses. We find that the choice of the apportionment scheme markedly affects the tax shares of income sources and implicit tax rates, in particular those of capital income. Income types without significant losses such as labor income or transfer incomes show higher tax shares and implicit tax rates if we account for losses. The opposite is true for capital income, in particular for income from renting and leasing. Chapter 3 presents two studies on business taxation, based on representative micro data sets from tax statistics and the microsimulation model BizTax. The first part provides a study on fundamental reform options for the German local business tax. We find that today's high concentration of local business tax revenues on corporations with high profits decreases if the tax base is broadened by integrating more taxpayers and by including more elements of business value added. The reform scenarios with a broader tax base distribute the local business tax revenue per capita more equally across regional categories. The second study of Chapter 3 discusses the macroeconomic performance of business taxation against the background of corporate income. A comparison of the tax base reported in tax statistics with the macroeconomic corporate income from national accounts gives hints to considerable tax base erosion. The average implicit tax rate on corporate income was around 20 percent since 2001, and thus falling considerably short of statutory tax rates and effective tax rates discussed in the literature. For lack of detailed accounting data it is hard to give precise reasons for the presumptive tax base erosion. Chapter 4 deals with several assessment studies on the ecological tax reform implemented in Germany as of 1999. First, we describe the scientific, ideological, and political background of the ecological tax reform. Further, we present the main findings of a first systematic impact analysis. We employ two macroeconomic models, an econometric input-output model and a recursive-dynamic computable general equilibrium (CGE) model. Both models show that Germany's ecological tax reform helps to reduce energy consumption and CO2 emissions without having a substantial adverse effect on overall economic growth. It could have a slightly positive effect on employment. The reform's impact on the business sector and the effects of special provisions granted to agriculture and the goods and materials sectors are outlined in a further study. The special provisions avoid higher tax burdens on the energy-intensive production. However, they widely reduce the marginal tax rates and thus the incentives to energy saving. Though the reform of special provisions 2003 increased the overall tax burden of the energy-intensive industry, the enlarged eligibility for tax rebates neutralizes the ecologic incentives. Based on the Income and Consumption Survey of 2003, we have analyzed the distributional impact of the ecological tax reform. The increased energy taxes show a clear regressive impact relative to disposable income. Families with children face a higher tax burden relative to household income. The reduction of pension contributions and the automatic adjustment of social security transfers widely mitigate this regressive impact. Households with low income or with many children nevertheless bear a slight increase in tax burden. Refunding the eco tax revenue by an eco bonus would make the reform clearly progressive. ; Diese Habilitationsschrift fasst verschiedene empirische Studien zu Steuerlastverteilung und Steuerreformen in Deutschland zusammen. In Kapitel 2 werden zwei Studien zur effektiven Einkommensteuerbelastung dargestellt. Die erste Studie analysiert die effektive Einkommensteuerbelastung auf der persönlichen Ebene, insbesondere bei Personen mit hohen Einkommen. Grundlage der Analyse ist ein integrierter Mikrodatensatz aus Haushaltserhebungen und Steuerstatistik, der die vollständige Einkommensverteilung zuverlässig abbildet. Trotz erheblicher Steuerbegünstigungen und Senkungen der Spitzensteuersätze wirkt die deutsche Einkommensteuer klar progressiv, auch wenn die Belastung der Top-Verdiener in den letzten Jahren deutlich gesunken ist. Die zweite Studie in Kapitel 2 analysiert die effektive Einkommensteuerbelastung von verschiedenen funktionalen Einkommensquellen. Auf Grundlage von steuerstatistischen Mikrodaten und Mikrosimulationsmodellen analysieren wir die Anteile der Einkunftsarten an der Steuerbelastung für verschiedene Aufteilungsregeln unter Berücksichtigung von Verlusten. Die Wahl der Aufteilungsregel wirkt sich spürbar auf den Steueranteil und die impliziten Steuersätze von Einkommensarten aus, wenn Verluste berücksichtigt werden, vor allem bei den Vermögenseinkommen. Kapitel 3 enthält zwei Studien zur Unternehmensbesteuerung, die auf repräsentativen Einzeldatensätzen der Steuerstatistik und dem Mikrosimulationsmodell BizTax basieren. Zunächst wird eine Mikrosimulationsanalyse zu grundlegenden Reformmodellen für die Gewerbesteuer vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die starke Konzentration des Gewerbesteueraufkommens auf die Unternehmen mit höheren Gewinnen deutlich vermindert werden kann, wenn die Bemessungsgrundlagen verbreitert werden, durch Einbeziehung aller Unternehmen und eine Ausweitung auf weitere Komponenten der betrieblichen Wertschöpfung. Diese Reformszenarien verteilen das Steueraufkommen je Einwohner deutlich gleichmäßiger über die Regionen. In der zweiten Studie des Kapitels 3 analysieren wir das Unternehmensteueraufkommen vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Unternehmensgewinne. Ein Vergleich der steuerlichen Bemessungsgrundlagen mit den entsprechenden Unternehmensgewinnen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen ergibt eine beträchtliche Besteuerungslücke. Die durchschnittliche effektive Unternehmensteuerbelastung dürfte sich seit 2001 um 20 Prozent bewegt haben. Dies ist deutlich niedriger als die nominalen tariflichen Steuersätze und die effektiven Steuersätze, die in der Literatur ermittelt werden. Mangels detaillierter statistischer Erfassung der steuerlichen Gewinnermittlung ist es derzeit nicht möglich, diese Besteuerungslücke genauer aufzuklären. In Kapitel 4 werden verschiedene Studien zur ökologischen Steuerreform dargestellt. Zunächst werden die wissenschaftlichen, ideologischen und politischen Hintergründe dieser Reform erläutert. Danach wird eine erste systematische Wirkungsanalyse dargestellt. Dabei werden zwei makroökonomische Modelle eingesetzt, ein ökonometrisches Input-Output-Modell und ein empirisches rekursiv-dynamisches allgemeines Gleichgewichtsmodell. Die Ergebnisse zeigen, dass die ökologische Steuerreform den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen spürbar senken kann, ohne dass dies nennenswerte Wachstumseinbußen nach sich ziehen würde. Ferner löst die Reform leicht positive Beschäftigungseffekte aus. Die Wirkungen der ökologischen Steuerreform nach Wirtschaftsbereichen und die Wirkungen der Steuervergünstigungen für Landwirtschaft und Produzierendes Gewerbe werden in einer weiteren Studie analysiert. Die Steuervergünstigungen vermeiden höhere Belastungen in den energieintensiven Produktionsbereichen. Zugleich reduzieren sie die Grenzbelastungen und somit die Anreize zum Energiesparen in diesen Branchen weitgehend. Die Reform der Steuervergünstigungen hat zwar die Belastungen für die energieintensive Wirtschaft seit 2003 erhöht. Die zusätzlichen Anreizwirkungen wurden aber durch die Ausweitung des "Spitzenausgleichs" konterkariert. Die Effekte der ökologischen Steuerreform auf die Einkommensverteilung wurden auf Grundlage der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003 untersucht. Die erhöhten Energiesteuern wirken klar regressiv bezogen auf das verfügbare Einkommen. Familien mit Kindern werden relativ stärker belastet. Die Senkung der Rentenbeiträge und die automatische Anpassung von Sozialleistungen mildern die regressive Belastungswirkung. Bei Haushalten mit niedrigen Einkommen oder bei Familien mit vielen Kindern bleiben jedoch Nettobelastungen bestehen. Eine Rückerstattung des Ökosteueraufkommens durch einen "Ökobonus" würde die gesamten Verteilungswirkungen der Reform deutlich progressiv machen.
Die Inhalte der verlinkten Blogs und Blog Beiträge unterliegen in vielen Fällen keiner redaktionellen Kontrolle.
Warnung zur Verfügbarkeit
Eine dauerhafte Verfügbarkeit ist nicht garantiert und liegt vollumfänglich in den Händen der Blogbetreiber:innen. Bitte erstellen Sie sich selbständig eine Kopie falls Sie einen Blog Beitrag zitieren möchten.
100-Milliardenfonds und Bildungsgipfel: Die Initiatoren von "Bildungswende JETZT" planen für den geforderten Neuanfang des Bildungssystems die Bundesregierung in einer tragenden Rolle ein. Warum das eine Fehleinschätzung sein dürfte.
Ausschnitt aus dem Appell "Bildungswende JETZT".
VIELES VON DEM, was die schon am Donnerstag über 90 Bildungsorganisationen, Gewerkschaften, Vertretungen und Initiativen in ihrem Appell "Bildungswende JETZT" geschrieben haben, kann man nur unterstützen. Geschickt am Weltkindertag platziert, hat er die mediale Aufmerksamkeit erhalten, die ihm zusteht. Dabei kann man durchaus geteilter Meinung sein, ob Formulierungen wie "eine der schwersten Bildungskrisen seit Gründung der Bundesrepublik" erstens historisch zutreffen und zweitens die zuständigen Politiker eher zum Handeln als in eine Abwehrhaltung hinein treiben.
Die Aufzählung der Problemlagen in dem dreiseitigen Aufruf aber beschreibt in jedem Fall die Realität: von den hunderttausenden fehlenden Kitaplätzen, Erziehern und Lehrkräften über den wachsenden Teil von Schülern, die nur schlecht lesen, schreiben und rechnen können, bis hin zu 50.000, die jedes Jahr die Schulen ohne Abschluss verlassen. Auch die Kennzeichnung unseres Bildungssystems als veraltet, segregiert und sozial ungerecht trifft – leider – vielerorts den Kern. Wie, fragen die Unterzeichner zu Recht, soll ein solches System die jungen Generationen auf die Umwälzungen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereiten?
Wo sich bei mir ernsthafte Zweifel meldeten, waren indes diejenigen Passagen des Bildungsappells, in denen die Unterzeichner dem Bund eine wichtige Rolle bei der Krisenrettung zugestehen.
Ja, es ist populär derzeit, auf den Bund zu setzen. Etwa durch das in Forderung 1 enthaltene Plädoyer für ein Sondervermögen für Bildung in Höhe von 100 Milliarden Euro für Kitas und Schulen, das schließlich auch die Bundeswehr erhalten hat. Da die Länder sich gar nicht so verschulden könnten, müsste das ja vom Bund kommen. Träumen von vielen Extra-Bundesbildungsmilliarden sollte man sogar, auch ich habe es zu Ostern getan.
Aber dann muss man sich wieder den Realitäten stellen, zu denen gehört, dass sich die Ampel schon für eine einzige zusätzliche Bildungsmilliarde jährlich rühmt, deren Auszahlung noch nicht einmal geplant wurde bislang. Wem in Hinblick auf die nötige Bildungswende insofern als erstes ein bundespolitischer Finanz-Großakt einfällt, leistet zwar einen ansehnlichen Beitrag zur Debattengalerie – könnte aber beim Warten auf den Bund die Chance zum Aufbruch verpassen.
Das Gleiche gilt für die Forderung 4 nach einem "echten Bildungsgipfel", einberufen vom Bundeskanzler "in Absprache mit den Regierungschef*innen der Länder" und unter Einbeziehung von "Zivilgesellschaft und Bildungspraxis" (interessanterweise wird die im Papier für ihre "dysfunktionalen Vorschläge" gescholtene Bildungsforschung hier ausgespart). Abgesehen davon, dass an anderer Stelle zu Recht darauf hingewiesen wird, dass ein wesentliches Ziel des letzten echten (Dresdner) Bildungsgipfels von 2008 noch immer nicht erreicht wurde, kann man eine auch nur teilweise konzeptionelle Neusortierung des Bildungssystems von einem solchen Format nicht erwarten. So, wie der Bund die 100 Milliarden nicht springen lassen wird, werden die Länder sich nicht per Gipfel und unter Zutun des Bundes ihre Macht in der Kultuspolitik einhegen lassen. Weil sie hieraus ganz wesentlich ihre Daseinsberechtigung herleiten.
Den Bildungsföderalismus als unkaputtbar anerkennen und trotzdem an den Wandel glauben
Wer will, kann dem Autor dieser Zeilen angesichts solcher Einwände Ambitions- oder Fantasielosigkeit vorwerfen. Ich behaupte, es ist genau umgekehrt: Anzuerkennen, dass der Bildungsföderalismus in all seiner täglich erlebten Unzulänglichkeit realpolitisch gesehen unkaputtbar ist. Und trotzdem an den Wandel zu glauben, wie er in den Appell-Forderungen 2 ("Ausbildungsoffensive für Lehrer*innen und Erzieher*innen") und 3 ("Schule zukunftsfähig und inklusiv machen") ausbuchstabiert wird, das ist gedanklich anspruchsvoll. Das erfordert Mut, weil eine solche Argumentation das Heil in den Ländern und damit zwangsläufig ausgerechnet in jener Kultusministerkonferenz (KMK) sehen muss, die vielen oft als so heillos erscheint.
Mir selbst ja auch – wie oft habe ich meine gelegentlich an einen Föderalismus-Abgesang grenzenden Zweifel auch hier im Blog formuliert. So scheint denn auch in dem unter anderem von Lehrergewerkschaften unterstützten Aufruf vor allem eine tiefe Enttäuschung mit den Kultusministern durch – etwa an deren Entscheidung, mancherorts mit Mehrarbeit (wie von der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission empfohlen) begegnen zu wollen. In dessen rigoroser Ablehnung durch die Unterzeichner könnte man übrigens, das nur nebenbei gesagt, einen logischen Bruch zu ihrer Warnung vor einer der schwersten Bildungskrisen in der Geschichte vermuten – die dann ja wohl angesichts der dramatischen Lehrkräfte-Not auch für alle Beteiligten unbequeme Maßnahmen rechtfertigen sollte.
Egal, ich bin jedenfalls davon überzeugt: Nur die Länder müssen und nur die Länder können es richten, angefangen mit den Finanzen. Sie sind für zwei Drittel der staatlichen Bildungs- und Wissenschaftsausgaben verantwortlich. Womit der Hebel für mehr – etwa dauerhaft zehn Prozent der Wirtschaftsleistung für Bildung und Forschung, siehe Forderung 1 – ebenfalls vor allem bei ihnen liegt. Umso stärker, da sich die Verteilung des Steueraufkommens in den vergangenen Jahren derart zu ihren Gunsten gewandelt hat, dass sie als Gemeinschaft (nicht zwangsläufig jedes Land einzeln) haushaltspolitisch besser dastehen als der Bund.
Woraus folgt: Die Bundesregierung kann und soll Akzente und Impulse für neue Entwicklungen in der Bildung setzen (Beispiel: Startchancen-Programm, um vom Gießkannen-Prinzip in der Schulfinanzierung wegzukommen), aber das Bildungssystem als Ganzes entwickeln können nur die Länder. Weil sie die Zuständigkeit und auch das Geld haben. Am Ende lautet sogar die Frage, ob der – durch den Ampel-Koalitionsvertrag genährte und auch von uns Journalisten oft ausgeübte – Erwartungsdruck dem Bund gegenüber nicht sogar kontraproduktiv wirkt, weil er die Länder aus dem Scheinwerferlicht entfernt.
Die Unfähigkeit der Kultusministerkonferenz ist kein Naturgesetz
Die Länder können und müssen es richten, und das geht nur über die Reform ihrer Zusammenarbeit in der Kultusministerkonferenz. Anstatt deren Unfähigkeit implizit zum Naturgesetz zu erklären, indem man nach dem Bund ruft, sollte die ganze Bildungsrepublik Anteil an den laufenden KMK-Reformdebatten nehmen. Ja, die gibt es, sie sind fragil und doch im günstigen Fall so umfassend wie lange nicht (um nicht zu sagen: wie selten seit Gründung der Bundesrepublik).
Kann ihre gemeinsame Verwaltung, das KMK-Sekretariat, neu und schlagkräftig aufgestellt werden? Können die Länder ihre übergreifenden Entscheidungsprozesse zu Bildungsreformen beschleunigen und dabei den Konsens durch im Einzelfall unbequeme Mehrheitsentscheidungen ersetzen? Schafft es die KMK, in der Öffentlichkeit die Rolle als föderale Bildungsagentur einzunehmen? Derzeit ist es doch so, dass auch die meisten Journalisten im Zweifel im Bundesbildungsministerium anrufen, weil die Macht in unserem Bildungssystem zwar bei den Ländern liegen mag, sie aber gleichzeitig so irritierend undurchsichtig funktioniert.
Das Dramatische ist, dass es diese vor vielen verborgenen Reformbemühungen sind, die über die "Bildungswende" entscheiden werden. Weshalb ein wirklich wirksamer Appell den direkten Erwartungsdruck in Hinblick auf die Selbst-Reform der KMK maximal erhöhen sollte – und es Aufgabe des Journalismus wäre, neben plakativen Essays über 10- oder 100-Milliarden-Bildungsfonds Transparenz in dieses verschachtelt-verborgene Gezerre um die Zukunft des Bildungsföderalismus zu bringen.
Tatsächlich jedoch erwähnt "Bildungswende JETZT" die Kultusminister als allerletzte ihrer vier Adressatengruppen – und den Bund vor den Ländern. Als erwarte der Appell von ihnen am allerwenigsten.
Mit einer Verve, die allen Klischees zu widersprechen schien
Dass dies womöglich eine Fehlwahrnehmung des Faktischen ist, zeigt nicht zuletzt der Blick auf die Corona-Zeit. Solange der Bund über Einschränkungen des Präsenzunterrichts mitentschied, wurden die Bildungsinteressen der Kinder meist dem gesellschaftlichen Gesamtwohl untergeordnet, was die soziale Schieflage beim Lernerfolg nur noch verschärft hat. Es waren die Länder und die Kultusminister übrigens noch deutlich stärker als die Ministerpräsidenten, die sich überwiegend für offene Schulen eingesetzt haben. Und das mit einer Verve, einer Geschlossenheit und gelegentlich auch mit einer Trotzigkeit, die allen landläufigen Klischees zu widersprechen schien.
Böse Zungen behaupten, sie hätten das nur getan, weil sie wussten, wie schlecht sie ihre Schulen auf die Ausnahmesituation vorbereitet hatten. Doch bei allem vermuteten oder tatsächlichen Mangel an Kompetenz und Weitsichtigkeit: Vielleicht identifizierten sich viele Kultusminister einfach mit der von ihnen übernommenen Aufgabe, für Bildung zu sorgen? Vielleicht ist das Einzige, worauf es wirklich ankommt, das Ende ihrer immer wiederkehrenden Selbstblockaden in der KMK?
Wie wäre es dann, wenn wir für einen Moment, wirklich nur für einen Moment annähmen, dass die Lösung der Krise des Bildungsföderalismus bei denjenigen liegt, die im Föderalismus für die Bildung zuständig sind? Und dass wir die Energie, die wir bislang für die so formschönen wie realitätsfremden Träume von einer Rettung durch den Bund aufgewendet haben, in Debatten über deren strukturelle Ertüchtigung steckten? Womöglich wären wir der "Bildungswende jetzt" dann ein Stück näher.
In the tradition of von Thünen, Alonso, Muth, and Mills have improved upon the land rent theory by including the aspect of the relationship between property prices and access to jobs, which are to be found in a central location according to the model assumptions. With increasing computer performance, the development of geographical information systems (GIS) and the improved quality and availability of real estate data and other geo-coded data, the influence of numerous other location and site characteristics have been studied on the basis of hedonic models in the past decades. When hedonic pricing models are employed to examine the amenities or disamenities of an urban or a suburban location analyses are typically based on the price structures of adjacent residential properties. This research project supplements the existing hedonic literature on the effects of externalities in various ways. Analyzing the impact of road noise and access to public transit the articles "Road noise exposure and residential property prices: Evidence from Hamburg" and "The impact of rail access on condominium prices in Hamburg", respectively, focus on two determinants of urban house prices, that already have been investigated multiple times. This research project, however, adds new aspects to the existing literature. Brandt and Maennig, thus, examine the influence of road noise in relation to the emission levels of other sources of noise, and have observed increasing price discounts for each additional dB(A) of road noise. The study results are based on a dataset on road noise pollution with around 6.9 million receptor points. As far as housing studies are concerned, this may well be unique when it comes to small scale and scope. Brandt and Maennig analyze the sensitivity of the coefficients calculated for access to rail stations. It is shown that the results of hedonic analyses can be biased if determinants are neglected that are correlated with access to rail stations. The empirical findings of the first two articles of this research give evidence that public expenditure on public transit and/or noise abatement measures – at least partially – can be offset by increased property tax gains due to higher real estate prices. In the two articles "Perceived externalities of cell phone base stations – The case of property prices in Hamburg, Germany" and "Do places of worship affect housing prices? Evidence from Germany" the external effects of cell phone towers and houses of worship, respectively, are examined. So far, however, both aspects have been largely ignored in hedonic housing studies. Since research has thus far failed to provide unambiguous results on the health risks posed by the electromagnetic fields from cell phone base stations, possible health implications of mobile phone radiation continues to be a controversial topic among citizens, politicians, researchers, and cell phone service providers. Brandt and Maennig, to the authors knowledge, are the first to examine the external effects of cell phone base stations for an entire metropolis. It is shown that in Hamburg only proximity to certain base stations is priced by the housing market. From this, conclusions can be drawn about the spatial arrangement of future cell phone base stations. The fourth article of this research project is the first to examine the effects that houses of worship of all five world religions have on surrounding property prices. On the one hand, the findings provide new input on the public debate on the construction of minarets and/or the public muezzin's call. On the other hand, the results may supply input on the debate on the future use of former places of worship. All four articles of this research have in common that they contribute to expanding the limited empirical evidence on the influence of externalities for German sites. One reason for the scant empirical literature in Germany may be the difficult access to disaggregated property transaction data. In the past few years a growing number of service providers have set up new businesses that readout real estate supply data from Internet platforms to process and geo-code them. Brandt and Maennig have addressed potential methodological concerns in connection with the use of supply data in hedonic studies. The authors conclude that systematic biases of coefficients are not to be expected. Accordingly, supply data are used as an empirical basis in all articles of this research project. That the use of supply data in scientific studies has been accepted by international peer-reviewed journals should encourage other researchers to rely on such data as well if transaction data are not available or only accessible at disproportionately high costs. ; Von Thünen folgend, haben Alonso, Muth and Mills die "land rent theory" weiterentwickelt um den Aspekt des Zusammenhangs zwischen Immobilienpreisen und dem Zugang zu Arbeitsplätzen, die sich gemäß der Modellannahmen an einem zentral gelegenen Ort befinden. Mit zunehmender Computerleistungsfähigkeit, der Weiterentwicklung der Geografischen Informationssysteme (GIS) und der verbesserten Qualität und Verfügbarkeit von Immobiliendaten sowie anderer geo-referenzierter Daten wurde in den vergangenen Jahrzehnten der räumliche Einfluss zahlreicher weiterer Lage- und Standortmerkmale mithilfe von hedonischen Immobilienpreismodellen untersucht. Die vorliegende Forschungsarbeit ergänzt die bisherige hedonische Literatur zur räumlichen Wirkung von externen Effekten auf verschiedene Weise. Die Aufsätze "Road noise exposure and residential property prices: Evidence from Hamburg" und "The impact of rail access on condominium prices in Hamburg" analysieren mit der Wirkung von Straßenlärm bzw. dem Zugang zum öffentlichen Nahverkehr zwar zwei bereits vielfach untersuchte Determinanten urbaner Wohnimmobilienpreise, jedoch wird die bereits existierende Literatur jeweils um neue Aspekte erweitert. So beleuchten Brandt und Maennig den Einfluss von Straßenlärm in Abhängigkeit von den Immissionsniveaus anderer Lärmquellen und stellen außerdem zunehmende Preisabschläge je zusätzlichen dB(A) Straßenlärmbelastung fest. Dabei basieren die Untersuchungsergebnisse auf einem Datensatz zur Straßenlärmbelastung, der mit ca. 6,9 Mio. Aufpunkten hinsichtlich Umfang und Kleinräumigkeit wohl noch keiner anderen Arbeit zum Einfluss von Verkehrslärm auf Immobilienpreise zu Grunde lag. Brandt und Maennig untersuchen die Sensitivität der für den Zugang zu Bahnstationen ermittelten Koeffizienten. Dabei zeigen sie, dass die Ergebnisse von hedonischen Querschnittsanalysen verzerrt sein können, wenn nicht für potenziell mit der Nähe zu Bahnstationen korrelierte Variablen kontrolliert wird. Die Ergebnisse der ersten beiden Artikel dieser Forschungsarbeit sind ein Beleg dafür, dass die öffentlichen Aufwendungen für den ÖPNV bzw. für Lärmschutzmaßnahmen – zumindest teilweise – durch ein erhöhtes Steueraufkommen in Folge höherer Immobilienpreise ausgeglichen werden können. In den beiden Artikeln "Perceived externalities of cell phone base stations – The case of property prices in Hamburg, Germany" und "Do places of worship affect housing prices? Evidence from Germany" werden mit den externen Effekten von Mobilfunkmasten bzw. Gotteshäusern zwei Aspekte untersucht, die bisher weitestgehend unerforscht sind. Da die Forschung ein abschließendes Ergebnis zu den gesundheitlichen Risiken von den von Mobilfunkanlagen ausgehenden elektromagnetischen Feldern bisher schuldig geblieben ist, werden mögliche medizinische Folgen der Mobilfunk-Strahlung weiterhin kontrovers diskutiert. Brandt und Maennig haben die externen Effekte von Mobilfunkmasten erstmals für eine gesamte Metropole beleuchtet. Es wird gezeigt, dass in Hamburg lediglich die Nähe zu bestimmten Funkanlagen in die umliegenden Wohnimmobilienpreise eingepreist ist. Hieraus können Rückschlüsse für die räumliche Anordnung zukünftiger Mobilfunkanlagen geschlossen werden. In dem vierten Artikel dieses Projektes wird erstmals die Wirkung von Gotteshäusern aller fünf Weltreligionen auf Immobilienpreise untersucht. Die Ergebnisse liefern zum einen neuen Input für die gesellschaftliche Debatte über die Errichtung von Minaretten bzw. den öffentlichen Ruf des Muezzins, zum anderen können sie eine Hilfestellung bei der Entscheidung über den Erhalt oder Abriss ehemaliger Kirchengebäude geben. Allen vier Artikeln dieser Forschungsarbeit ist gemein, dass sie einen Beitrag dazu leisten, die geringe empirische Basis zum Einfluss von externen Effekten für deutsche Standorte zu erweitern. Ein Grund für die spärliche empirische Literatur in Deutschland dürfte an dem schwierigen Zugang zu Transaktionsdaten von Wohnimmobilien liegen. In den vergangenen Jahren haben sich zunehmend Dienstleister etabliert, die Immobilienangebotsdaten aus Internetplattformen auslesen, aufbereiten und geo-codieren. Brandt und Maennig haben sich mit möglichen methodischen Bedenken im Zusammenhang mit der Nutzung von Angebots-daten in hedonischen Arbeiten auseinandergesetzt. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass systematische Verzerrungen der Koeffizienten nicht zu erwarten sind. Dementsprechend werden in allen Artikeln dieses Forschungsprojektes Angebotsdaten als empirische Basis verwendet. Dass die Nutzung von Angebotsdaten in wissenschaftlichen Arbeiten von internationalen referierten Fachzeitschriften akzeptiert wurde, sollte andere Forscher ermutigen, ebenfalls auf Angebotsdaten zurückzugreifen, falls Transaktionsdaten nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem finanziellen Aufwand zugänglich sind.
Inhaltsangabe: Einleitung: Die Massenarbeitslosigkeit und die mit ihr über die letzen Jahrzehnte stetig anwachsenden Kosten sind eine ökonomische und soziale Herausforderung nicht nur für den einzelnen, sondern auch für die Gesellschaft, die Volkswirtschaft und bei genauer Betrachtung eine wachsende globale Problematik. Durch die erschreckend hohen Arbeitslosenzahlen ist die Angst vor Massenarmut, gesellschaftlichen Krisen und Hoffnungslosigkeit weiterhin allgegenwärtig. - Für den einzelnen kann Arbeitslosigkeit ein traumatischer Schock sein, der nicht nur mit finanziellen Einbußen, sozialem Abstieg und Verlust von sozialen Kontakten, sondern auch mit gesundheitlichen Folgen wie z.B. Depressionen zusammenhängt. Kosten, die der Mensch ohne die Hilfe der Solidargemeinschaft nur sehr schwer verkraftet und die für ihn Armut und somit blanke Not bedeuten würden. - Aber nicht nur der Arbeitslose selbst muss mit seiner schlechten Situation und deren Kosten zurechtkommen. In besonderem Maß ist auch die nähere Umgebung betroffen. Materiell und psychisch werden oft auch Familie, Partnerschaft oder Freundschaften auf eine harte Probe gestellt. Mitgefühl und finanzielle Unterstützung reichen hier oftmals nicht mehr aus. Am Ende bleibt nicht selten nur noch der Gang zum Facharzt, der den Arbeitslosen von seinen psychosomatischen und psychischen Erkrankungen zu heilen versucht. - Die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit gehen jedoch weit über den Menschen und sein soziales Umfeld hinaus. Ein nicht beschäftigter Bürger des Staates wirkt sich in doppelter Hinsicht auf zusätzliche fiskalische Kosten aus. Zum einen ist der Bürger auf die staatlichen Lohnersatzleistungen während der Arbeitslosigkeit angewiesen, auf der anderen Seite fällt ein Arbeitsloser als Steuerzahler und Sozialversicherungszahler aus. Der Solidargemeinschaft entstehen somit durch die Unterbeschäftigung sinkende Einnahmen aus dem Steueraufkommen, denen steigende Ausgaben für die Sozialleistungen gegenüberstehen. Zunehmende Probleme ergeben sich für die Sozialversicherungssysteme, da die Zahl der Versicherungszahler bei steigender Arbeitslosigkeit stetig sinkt. Bundeszuschüsse zur Gewährleistung der Unterstützungszahlungen an Arbeitslose werden jährlich erhöht. Die Belastung des bundesdeutschen Haushalts steigt. Des Weiteren bewirken Variationen von Ausgaben und Einnahmen der Sozialversicherungsträger und des Staates kurzfristig starke Einflüsse auf die effektive Nachfrage und damit wiederum auch auf das Wachstum und die Beschäftigung. - Massenarbeitslosigkeit führt aber auch zur Verarmung vieler Regionen bis hin zur Slumbildung, sei es nun in Entwicklungsländern oder in den entwickelten Volkswirtschaften. Durch den eingeschränkten Konsum als Folge der Unterbeschäftigung entstehen negative Auswirkungen auf die Struktur der Wirtschaft. Die ortsgebundenen Gewerbetreibenden sind besonders stark betroffen. Der sinkende Konsum führt zu sinkenden Umsätzen und Investitionen. Schließlich verursacht dies weitere Entlassungen. Den staatlichen Institutionen gehen weitere Einnahmen wie z.B. Gewerbe- und Lohnsteuern verloren. Senkt der Staat die Lohnersatzzahlungen aufgrund der Mindereinnahmen, so verursacht das einen sich verstärkenden Zyklus der Armut mit steigender Kriminalität. Dadurch hat der Staat wiederum Mehrkosten zur Bekämpfung der Kriminalität zu bewältigen. - Arbeitslosigkeit ist aus volkswirtschaftlicher Sicht eine Form der Verschwendung wertvoller Ressourcen. Der Ausschluss des einzelnen vom Produktionsprozess und die Auswirkungen auf die nähere soziale Umgebung und auf die Volkswirtschaft führen zu einem ansteigenden Kostenproblem in allen Bereichen. Jedoch kann der Staat mit der Ermittlung dieser Kosten konkrete politische Maßnahmen einleiten, um die Auswirkungen der Unterbeschäftigung auf ein geringes und möglicherweise beherrschbares Niveau zu bringen. Der Blick auf die Länder der Europäischen Union lässt erkennen, dass die Höhe der Arbeitslosigkeit von Land zu Land unterschiedlich ist. Es stellt sich hier die Frage, ob die Massenarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland eine durch die Politik verschuldete Fehlallokation der vorhandenen Ressourcen darstellt. Durch die Berechnung der Kosten der Arbeitslosigkeit können also gezielt arbeitsmarktpolitische Maßnahmen angeregt werden, die zur Verringerung der Unterbeschäftigung und damit auch zur Senkung der Kosten führen. Der Arbeitslose soll dabei gleichzeitig vor absoluter und relativer Armut bewahrt werden. In diesem Zusammenhang wird auch die Effektivität und Bedeutung der Ausgestaltung der Arbeitslosenversicherungen in Verbindung mit den im Jahr 2005 umgesetzten 'Hartz-Reformen' kurz dargestellt. - Die Schaffung eines Arbeitsplatzes in einem Unternehmen verursacht betriebsinterne Arbeitskosten. Kosten, die die einzelnen Beschäftigten, der Staat und die Sozialversicherungsträger dadurch sparen. Daher stellt sich auch die Frage, ob Argumentationen gegen die Schaffung von Arbeitsplätzen auf der Arbeitgeberseite durch konkrete Zahlen der volkswirtschaftlichen Kosten der Arbeitslosigkeit widerlegt werden können. Um eine zufrieden stellende Antwort zu erhalten, sollen nicht nur finanzielle Aspekte aus den volkwirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Bereichen miteinander verglichen, sondern auch psychosoziale Umstände des Arbeitslosen untersucht werden. Die folgende Untersuchung beschränkt sich auf die Entwicklung der volkswirtschaftlichen Kosten der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland. - Der Zeitrahmen, in dem die Entwicklung der gesamtfiskalischen Kosten der Arbeitslosigkeit dargestellt wird, sind die Jahre 1999 bis 2003. Die Zeitspanne umfasst eine konjunkturelle Aufschwungs- und Abschwungsphase. Weiterhin werden kurz die Reformen der Sozialverwaltung in den Jahren 2004 und 2005 erläutert. Genaue Zahlen zu den Kosten der 'Hartz–Reformen' stehen gegenwärtig noch nicht zur Verfügung. In Abschnitt 4 werden die Wertschöpfungsverluste durch Unterbeschäftigung für die Jahre 1991 bis 2002 dargestellt. Alternativ werden dann eigene Berechnungen zu den Opportunitätskosten der Arbeitslosigkeit für die Jahre 1997 bis 2002 durchgeführt. Die dann folgende Untersuchung der empirischen Arbeitslosigkeitsforschung hinsichtlich der psychosozialen Kosten umfasst die ersten Studien aus den 30er Jahren sowie die Forschungsergebnisse seit den 70er Jahren. Gang der Untersuchung: Unter Punkt zwei wird zunächst der in dieser Arbeit verwendete Begriff der Arbeitslosigkeit genauer erläutert. Dabei werden die einzelnen Formen der Arbeitslosigkeit abgegrenzt. Der Begriff der strukturellen Arbeitslosigkeit wird im Verlauf der Arbeit von Bedeutung sein. Des Weiteren wird auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit seit den 70er Jahren sowie auf die Verteilung der Kosten der Arbeitslosigkeit eingegangen. Im weiteren Verlauf wird der Begriff der Kosten der Arbeitslosigkeit erklärt. Der verwendete Kostenbegriff enthält finanzielle und so genannte psychosoziale, also nicht unmittelbar monetär erfassbare Kosten. - Im dritten Punkt werden die fiskalischen Kosten durch Unterbeschäftigung ermittelt. Zunächst wird kurz auf die gesetzlichen Regelungen in der Bundesrepublik Deutschland und die 'Hartz–Reformen' eingegangen. Danach werden die Kosten der Arbeitslosigkeit in Form von Ausgaben der Kostenträger auf allen staatlichen Ebenen zusammengestellt und näher erläutert. Im Anschluss werden die durch die Arbeitslosigkeit verursachten Steuerausfälle und Mindereinnahmen für die staatlichen Sozialversicherungen sowie deren volkswirtschaftliche Auswirkungen betrachtet. - Unter Punkt vier der Arbeit werden die gesamtwirtschaftlichen Kosten, also die infolge der Arbeitslosigkeit entstehende Minderung der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung, näher untersucht. In diesem Zusammenhang wird auch näher auf die Opportunitätskosten der Unterbeschäftigung eingegangen. - Im fünften Punkt werden die psychosozialen Kosten in Folge der Arbeitslosigkeit analysiert. Zunächst wird die elementare Bedeutung der Erwerbstätigkeit in unserer Gesellschaft erklärt. Inwieweit verändert sich das Leben des Menschen, der keine Arbeit mehr hat? Warum kommt es zu sozialen und psychischen Belastungen während der Arbeitslosigkeit? Um Antworten zu finden, werden die individuellen, familiären und gesellschaftlichen psychosozialen Kosten der Arbeitslosigkeit untersucht. Im weiteren Verlauf soll festgestellt werden, ob die Arbeitslosigkeit auch Auswirkungen auf die physische Gesundheit des Arbeitslosen hat. - Unter Punkt sechs geht es vornehmlich um die betriebsinterne Kostenentstehung durch Arbeitslosigkeit und die Überwälzung dieser Kosten auf den Erwerbstätigen und die Volkswirtschaft. Mit diesen Überlegungen soll die Wechselwirkung zwischen den betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Kosten der Arbeitslosigkeit genauer aufgezeigt werden. Dabei wird zunächst allgemein auf die Umwandlung der fixen in variable Arbeitskosten eingegangen. Im weiteren Verlauf wird es um die Konsequenzen und den Nutzen von Sozialplan- und Ausbildungskosten gehen. Zum Ende des Abschnitts sechs wird dargestellt, wie sich die steigenden Sozialversicherungsbeitragssätze auf die Unternehmen und die Volkswirtschaft auswirken. - Im siebten Abschnitt wird das Dargestellte zusammengefasst und die wichtigsten Untersuchungsergebnisse werden noch einmal hervorgehoben. Mit eigenen Anmerkungen wird die Untersuchung dann abgeschlossen.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung1 1.1Problemstellung1 1.2Abgrenzung3 1.3.Vorgehensweise4 2.Begriffliche Grundlagen5 2.1Der Begriff der Arbeitslosigkeit5 2.1.1Die Formen der Arbeitslosigkeit8 2.1.2Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit9 2.1.2.1Die Zunahme der Sockelarbeitslosigkeit seit 19739 2.1.2.2Arbeitslosenquoten ausgewählter Personengruppen13 2.2Die Kosten der Arbeitslosigkeit17 2.2.1Volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Kosten17 2.2.2Psychosoziale Kosten19 2.2.3Opportunitätskosten20 3.Die gesamtfiskalischen Kosten durch Arbeitslosigkeit20 3.1Gesetzliche Grundlagen und die 'Hartz-Reformen'20 3.2Ausgaben staatlicher Kostenträger24 3.2.1Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit24 3.2.2Ausgaben des Bundes, der Länder und Gemeinden31 3.3 Mindereinnahmen staatlicher Institutionen33 3.3.1Steuerausfälle für den Staat33 3.3.2Einnahmeverlust für die Sozialversicherungen35 3.4Die Problematik der Kostensteigerung: Lösungsansätze37 4.Die gesamtwirtschaftlichen Kosten der Unterbeschäftigung40 4.1Minderung der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung40 4.2Die gesellschaftlichen Kosten der Arbeitslosigkeit44 4.3Volkswirtschaftlicher Schaden - Die Opportunitätskostender Unterbeschäftigung45 5.Psychosoziale Kosten der Arbeitslosigkeit48 5.1Die latente Bedeutung von Erwerbstätigkeit49 5.2Die psychischen und sozialen Belastungen50 5.3Die psychosozialen Kosten51 5.3.1Empirische Untersuchungen der Arbeitslosigkeitsforschung51 5.3.2Individuelle psychosoziale Kosten57 5.3.3Familiäre psychosoziale Kosten59 5.3.4Gesellschaftliche psychosoziale Kosten61 5.4Kosten physischer Erkrankungen durch Arbeitslosigkeit63 6.Die betriebswirtschaftliche Kostenproblematik65 6.1Die betriebsinterne Umwandlung der Arbeitskosten65 6.2Betriebliche Kostenentstehung durch Personalanpassungen und Arbeitslosigkeit67 6.3Beschäftigungspolitik zur Reduktion der Kosten der Arbeitslosigkeit70 6.3.1Die Position der Arbeitgeberverbände71 6.3.2Die kritische Haltung der Gewerkschaften72 6.3.3Lohnsubventionen als Lösung ?73 7.Fazit und Schlussbemerkungen75 Literaturverzeichnis81 Internetverzeichnis86 Anhang87Textprobe:Textprobe: Kapitel 4.2, Die gesellschaftlichen Kosten der Arbeitslosigkeit: Nur einige der sozialpolitischen Argumente gegen Arbeitslosigkeit werden im Folgenden angerissen, auch weil die wissenschaftliche Forschung auf diesem Gebiet nur wenige Ergebnisse anbieten kann. Die volkswirtschaftlichen Kosten der Arbeitslosigkeit steigen, wenn die Unternehmen weniger investieren, was wiederum zu weniger Beschäftigung führt. Auswirkungen auf den öffentlichen Finanzierungsbedarf und damit auf die Höhe der verfügbaren Einkommen bleiben nicht aus. Die geringere Investitionstätigkeit der Unternehmen ist somit auch auf die Zurückhaltung beim Konsum der von Arbeitslosigkeit betroffenen Haushalte zurückzuführen. Ein Kreislauf, den der Staat in seiner Not zumeist nur noch mit Unternehmenssteuersenkungen oder Subventionszuschüssen begegnen kann. Problematisch sind die daraus erzeugten Haushaltsdefizite, die die Regierungen der vergangenen Jahrzehnte immer wieder durch Kürzungen bei den Budgets für öffentliche, soziale und kulturelle Institutionen auszugleichen versuchten. Eine Gefahr für das System der sozialen Sicherung sowie der sozialen Gerechtigkeit in der Gesellschaft, was somit auch in einer Zunahme der gesellschaftlichen Kosten der Arbeitslosigkeit resultiert. Ein Ansteigen des Radikalismus in der Bevölkerung eines Landes aufgrund von steigender Arbeitslosigkeit konnte bisher schwer nachgewiesen werden. Jedoch ist klar, dass zunehmende Unterbeschäftigung auch 'verlorenen Boden im Kampf gegen die Armut bedeutet', denn die Mehrzahl der Menschen in Deutschland hat kein nennenswertes Vermögen. Wird die eigene Arbeitskraft nicht mehr nachgefragt, so fehlt das Arbeitseinkommen und die Betroffenen sind der potentiellen Armut ausgesetzt. Die stetig steigenden Ausgaben und geringeren Einnahmen durch steigende Arbeitslosigkeit, wie in Abschnitt 3 erläutert, lassen immer größer werdende Finanzierungslöcher entstehen. Dies führt wiederum zur Gefährdung der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte und wird damit zu einem Risiko für das im vergangenen Jahrhundert mühsam erkämpfte Netz der sozialen Sicherung in Deutschland. Ein Ausbau des Sozialnetzes und Reformen der Einkommensverteilung zur Förderung der Solidargemeinschaft werden damit gänzlich unmöglich. Diese Gefahr verursacht damit weit aus mehr Schaden für die Gesellschaft als die immer wieder von den konservativen Medien zur Schau gestellten Arbeitslosen, die gerne das Netz der sozialen Sicherheit als eine Art Hängematte benutzen. Beide Gruppen potenzieren mit ihrem Verhaltenzusätzlich das Risiko für die soziale Sicherung. Des Weiteren konnten die Wissenschaftler Fleisher und Steinhilper in ihren Studien beweisen, dass die Jugendkriminalität mit der Jugendarbeitslosigkeit positiv korreliert. So könnte die Senkung der Jugendarbeitslosigkeit gleichzeitig zukünftig mögliche Kosten des Strafvollzugs und der darauf folgenden Resozialisierung verhindern. Die Gesellschaft hat somit ein eigenes Interesse daran, den 'Teufelskreis' aus Arbeitslosigkeit und Kriminalität zu durchbrechen. Volkswirtschaftlicher Schaden – Die Opportunitätskosten der Unterbeschäftigung: Nachdem unter Abschnitt 2 die Opportunitätskosten der Arbeitslosigkeit definiert wurden, wird es nun darum gehen, Wege der Ermittlung dieser Kosten zu finden bzw. diese abzuschätzen. Den Opportunitätskosten entsprechen die rechnerischen Gesamtkosten der Unterbeschäftigung. Sie fallen nur an, wenn Arbeitslose beschäftigt wären. Zur Ermittlung der Opportunitätskosten wird somit unterstellt, dass alle Arbeitslosen erwerbstätig sind. So könnte bspw. angenommen werden, dass die arbeitslose Person weiterhin in ihrem vorherigen Arbeitsverhältnis tätig ist. Genauso gut könnte ein durchschnittliches Erwerbseinkommen für die Gruppe der potenziell Erwerbstätigen unterstellt werden. Je nachdem, aus welchem Blickwinkel die Opportunitätskosten betrachtet werden und welche Annahmen vorausgehen, können sie recht verschieden ausfallen. Dennoch ist es sehr nützlich, sich das Ausmaß der Kosten vor Augen zu halten. Nur so kann die Dringlichkeit des Problems der steigenden Unterbeschäftigung und deren negative Wirkungen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. So könnte hier bspw. nach Alternativen arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen gefragt werden. Dabei werden die Erträge ermittelt, die durch Beschäftigung der potenziell Erwerbsfähigen produziert werden könnten. Diese werden dann den fiskalischen Kosten der Beschäftigungspolitik zur Erreichung der Vollbeschäftigung gegenübergestellt. Dieses Vorgehen ist realitätsnäher und schwächt den fiktiven Charakter der Opportunitätskosten. Bei der Schätzung der Opportunitätskosten ist es sinnvoll, von folgenden Einschränkungen auszugehen: Eine über lange Jahre andauernde Unterbeschäftigung wirkt sich negativ auf das Produktivitätswachstum in einer Volkswirtschaft aus. Es ist somit von einer leichten Senkung des Produktivitätswachstums auszugehen. Zudem nimmt die Investitionstätigkeit der Unternehmen aufgrund nicht ausgelasteter Kapazitäten und schlechter Erwartungen durch Unterbeschäftigung langfristig ab und hemmt damit wiederum den technischen Fortschritt. Wie schon bei der Analyse des Wertschöpfungsverlustes in Abschnitt 3.1 soll auch hier auf die Entwicklung einer ungünstigen Struktur der Arbeitslosigkeit und die über die Jahrzehnte stattfindende Vergrößerung des Sockels der friktionellen und strukturellen Arbeitslosigkeit hingewiesen werden. Weiterhin stellt sich die Frage, ob die Ausstattung an Kapital in der Volkswirtschaft ausreichend zur Verfügung steht, um eine angenommene Erwerbstätigkeit der Arbeitslosen unter Vollbeschäftigungsbedingungen zu ermöglichen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Opportunitätskosten der Arbeitslosigkeit zu berechnen. Einerseits können die Einbußen bei privaten Haushalten (Verlust an privatem Einkommen, privatem Verbrauch und entgangener Bruttolohn- und Gehaltssumme), bei Unternehmen (entgangenes Bruttoeinkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen) und Mindereinnahmen von Steuern und Sozialbeiträgen der staatlichen Institutionen in Geldeinheiten dargestellt werden.Alternativ soll jedoch an die Berechnungen des Wertschöpfungsverlustes in Abschnitt 3.1 angeknüpft werden. Danach wird zunächst vom Durchschnitt des Bruttoinlandsproduktes ausgegangen und je potenziellen Erwerbstätigen berechnet. In diesem Beispiel werden die registrierten Arbeitslosen, die Stille Reserve (im engeren Sinne) sowie die Arbeitslosen in Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik zur Gruppe der potenziellen Erwerbstätigen zusammengefasst. Der Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt kann als Arbeitsproduktivität pro Erwerbstätigen bezeichnet werden.