Unsere Untersuchungen zeigen flächendeckend für Deutschland, dass kreisfreie Städte im Vergleich zu kreisangehörigen Gemeinden im Durchschnitt über eine höhere Wirtschafts- und Steuerkraft verfügen. Danach erwirtschaften kreisfreie Städte ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 50.854 € pro Einwohner und verzeichnen Steuereinnahmen in Höhe von 1.739 € pro Einwohner, während in kreisangehörigen Gemeinden das BIP 32.029 € pro Einwohner beträgt und die Steuereinnahmen pro Einwohner bei 1.283 € liegen. Für die Analyse des positiven Zusammenhangs zwischen BIP und Steuereinnahmen schauen wir insbesondere auf die Rolle der (Netto-)Agglomerationsvorteile und argumentieren, dass sie die Höhe der kommunalen Steuereinnahmen (pro Einwohner) über zwei unterschiedliche Kanäle beeinflussen können: zum einen durch die Inwertsetzung der von ihnen ausgehenden Externalitäten und der damit verbundenen Erhöhung der zu besteuernden Wertschöpfung (indirekter Wirkungskanal), zum anderen durch die direkte Bepreisung der Agglomerationsvorteile in Form von Hebe- sätzen (direkter Wirkungskanal). Bei Betrachtung der Gesamtsteuereinnahmen legen unsere empirischen Resultate nahe, dass der indirekte Wirkungskanal quantitativ bedeutsamer ist als der direkte Wirkungskanal. In welchem Umfang beide Kanäle zur Geltung kommen, gestaltet sich zwischen den fünf von uns untersuchten Steuerarten jedoch höchst unterschiedlich. Während für die Grundsteuer B vor allem der direkte Wirkungskanal bedeutsam ist, spielt bei den drei wirtschaftskraftbezogenen Steuern der indirekte Kanal die größere Rolle. Die Grundsteuer A weist insbesondere beim direkten Wirkungskanal einen hohen negativen Effekt auf. Der Grund dafür ist, dass bei land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen keine agglomerationsbedingen Renten existieren, die abgeschöpft werden können. Des Weiteren können wir zeigen, dass die kommunalen Einnahmen aus den wirtschaftskraftbezogenen Steuern (Gewerbe-, Einkommen- und Umsatzsteuer) in Ostdeutschland systematisch geringer ausfallen als in ...
Unsere Untersuchungen zeigen flächendeckend für Deutschland, dass kreisfreie Städte im Vergleich zu kreisangehörigen Gemeinden im Durchschnitt über eine höhere Wirtschafts- und Steuerkraft verfügen. Danach erwirtschaften kreisfreie Städte ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 50.854 € pro Einwohner und verzeichnen Steuereinnahmen in Höhe von 1.739 € pro Einwohner, während in kreisangehörigen Gemeinden das BIP 32.029 € pro Einwohner beträgt und die Steuereinnahmen pro Einwohner bei 1.283 € liegen. Für die Analyse des positiven Zusammenhangs zwischen BIP und Steuereinnahmen schauen wir insbesondere auf die Rolle der (Netto-)Agglomerationsvorteile und argumentieren, dass sie die Höhe der kommunalen Steuereinnahmen (pro Einwohner) über zwei unterschiedliche Kanäle beeinflussen können: zum einen durch die Inwertsetzung der von ihnen ausgehenden Externalitäten und der damit verbundenen Erhöhung der zu besteuernden Wertschöpfung (indirekter Wirkungskanal), zum anderen durch die direkte Bepreisung der Agglomerationsvorteile in Form von Hebe- sätzen (direkter Wirkungskanal). Bei Betrachtung der Gesamtsteuereinnahmen legen unsere empirischen Resultate nahe, dass der indirekte Wirkungskanal quantitativ bedeutsamer ist als der direkte Wirkungskanal. In welchem Umfang beide Kanäle zur Geltung kommen, gestaltet sich zwischen den fünf von uns untersuchten Steuerarten jedoch höchst unterschiedlich. Während für die Grundsteuer B vor allem der direkte Wirkungskanal bedeutsam ist, spielt bei den drei wirtschaftskraftbezogenen Steuern der indirekte Kanal die größere Rolle. Die Grundsteuer A weist insbesondere beim direkten Wirkungskanal einen hohen negativen Effekt auf. Der Grund dafür ist, dass bei land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen keine agglomerationsbedingen Renten existieren, die abgeschöpft werden können. Des Weiteren können wir zeigen, dass die kommunalen Einnahmen aus den wirtschaftskraftbezogenen Steuern (Gewerbe-, Einkommen- und Umsatzsteuer) in Ostdeutschland systematisch geringer ausfallen als in Westdeutschland, was insbesondere auf die in ostdeutschen Gemeinden durchschnittlich niedrigere Wirtschaftskraft pro Einwohner zurückzuführen ist. ; Using the example of German districts and independent cities (kreisfreie Städte), we find that latter generate higher gross domestic product (GDP) per inhabitant as well as larger tax revenues per inhabitant. Accordingly, independent cities generate a GDP of €50,854 per inhabitant and record tax revenues of €1,739 per inhabitant, while in municipalities belonging to districts the GDP is €32,029 per inhabitant and tax revenues per inhabitant are €1,283. In order to analyze the positive correlation between GDP and tax revenues, we look in particular at the role of (net) agglomeration economies. Furthermore, we argue that agglomeration economies increase local governments´ tax revenues per inhabitant through two distinct channels. First, agglomeration economies lead to rising local value added that again ends up in a greater local tax base and in greater local tax revenues (indirect channel). Second, local governments can directly tax local agglomeration economies by increasing their tax multipliers (direct channel). Looking at total tax revenues, our empirical results suggest that the indirect channel is quantitatively more important than the direct channel. However, the extent to which both channels come into play varies considerably across the examined types of tax revenues. While the direct channel is most important for non-agricultural/non-forestry land property tax, the indirect channel plays a more important role for the three business-related taxes. Property tax for agricultural and forestry land shows a high negative effect, especially in the case of the direct channel. The reason for this is that there are no agglomeration-related rents for agricultural and forestry land that can be taxed. Finally, we can show that the business-related tax revenues (business tax, income tax, value added tax) per inhabitant are systematically lower in Eastern Germany than in Western Germany, which is mainly due to the lower average GDP per inhabitant of Eastern German districts and independent cities.
Unsere Untersuchungen zeigen flächendeckend für Deutschland, dass kreisfreie Städte im Vergleich zu kreisangehörigen Gemeinden im Durchschnitt über eine höhere Wirtschafts- und Steuerkraft verfügen. Danach erwirtschaften kreisfreie Städte ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 50.854 € pro Einwohner und verzeichnen Steuereinnahmen in Höhe von 1.739 € pro Einwohner, während in kreisangehörigen Gemeinden das BIP 32.029 € pro Einwohner beträgt und die Steuereinnahmen pro Einwohner bei 1.283 € liegen. Für die Analyse des positiven Zusammenhangs zwischen BIP und Steuereinnahmen schauen wir insbesondere auf die Rolle der (Netto-)Agglomerationsvorteile und argumentieren, dass sie die Höhe der kommunalen Steuereinnahmen (pro Einwohner) über zwei unterschiedliche Kanäle beeinflussen können: zum einen durch die Inwertsetzung der von ihnen ausgehenden Externalitäten und der damit verbundenen Erhöhung der zu besteuernden Wertschöpfung (indirekter Wirkungskanal), zum anderen durch die direkte Bepreisung der Agglomerationsvorteile in Form von Hebesätzen (direkter Wirkungskanal). Bei Betrachtung der Gesamtsteuereinnahmen legen unsere empirischen Resultate nahe, dass der indirekte Wirkungskanal quantitativ bedeutsamer ist als der direkte Wirkungskanal. In welchem Umfang beide Kanäle zur Geltung kommen, gestaltet sich zwischen den fünf von uns untersuchten Steuerarten jedoch höchst unterschiedlich. Während für die Grundsteuer B vor allem der direkte Wirkungskanal bedeutsam ist, spielt bei den drei wirtschaftskraftbezogenen Steuern der indirekte Kanal die größere Rolle. Die Grundsteuer A weist insbesondere beim direkten Wirkungskanal einen hohen negativen Effekt auf. Der Grund dafür ist, dass bei land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen keine agglomerationsbedingen Renten existieren, die abgeschöpft werden können. Des Weiteren können wir zeigen, dass die kommunalen Einnahmen aus den wirtschaftskraftbezogenen Steuern (Gewerbe-, Einkommen- und Umsatzsteuer) in Ostdeutschland systematisch geringer ausfallen als in Westdeutschland, was insbesondere auf die in ostdeutschen Gemeinden durchschnittlich niedrigere Wirtschaftskraft pro Einwohner zurückzuführen ist. ; Using the example of German districts and independent cities (kreisfreie Städte), we find that latter generate higher gross domestic product (GDP) per inhabitant as well as larger tax revenues per inhabitant. Accordingly, independent cities generate a GDP of €50,854 per inhabitant and record tax revenues of €1,739 per inhabitant, while in municipalities belonging to districts the GDP is €32,029 per inhabitant and tax revenues per inhabitant are €1,283. In order to analyze the positive correlation between GDP and tax revenues, we look in particular at the role of (net) agglomeration economies. Furthermore, we argue that agglomeration economies increase local governments' tax revenues per inhabitant through two distinct channels. First, agglomeration economies lead to rising local value added that again ends up in a greater local tax base and in greater local tax revenues (indirect channel). Second, local governments can directly tax local agglomeration economies by increasing their tax multipliers (direct channel). Looking at total tax revenues, our empirical results suggest that the indirect channel is quantitatively more important than the direct channel. However, the extent to which both channels come into play varies considerably across the examined types of tax revenues. While the direct channel is most important for non-agricultural/non-forestry land property tax, the indirect channel plays a more important role for the three business-related taxes. Property tax for agricultural and forestry land shows a high negative effect, especially in the case of the direct channel. The reason for this is that there are no agglomeration-related rents for agricultural and forestry land that can be taxed. Finally, we can show that the business-related tax revenues (business tax, income tax, value added tax) per inhabitant are systematically lower in Eastern Germany than in Western Germany, which is mainly due to the lower average GDP per inhabitant of Eastern German districts and independent cities.
Der vorliegende Beitrag untersucht die Auswirkungen verschiedener derzeit diskutierter Steuerreformen auf das Steueraufkommen und andere ökonomische Größen mit Hilfe eines datenbasierten Simulationsmodells (CGE-Modell). Eine Senkung der Körperschaftsteuer um 5 Prozentpunkte führt kurzfristig zu einem Rückgang des Steueraufkommens um 13,8 Mrd. Euro. Langfristig sind die jährlichen Steuerausfälle kleiner, weil Investitionen und Beschäftigung steigen. Eine Kombination aus Körperschaftsteuersenkung und beschleunigten Abschreibungen würde kurzfristig das Steueraufkommen sogar um 30 Mrd. Euro senken. Dafür würden Investitionen und Beschäftigung so stark zunehmen, dass die jährlichen Steuereinnahmen mittelfristig wieder auf das Ausgangsniveau ansteigen. Das Bruttoinlandsprodukt und der Konsum der privaten Haushalte wären aber um rund 3% höher als ohne Reform. Die Löhne würden um etwa 4% höher liegen. Es werden au- ßerdem Einkommensteuererhöhungen und eine Erhöhung der Umsatzsteuer betrachtet. Die Finanzierung öffentlicher Ausgaben durch die Umsatzsteuer hat weniger negative Wirkungen auf Investitionen, Beschäftigung und folglich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung als die Finanzierung durch die Einkommensteuer. Das verweist auf die klassische Abwägung zwischen Verteilungs- und Effizienzzielen in der Steuerpolitik.
Die Bevölkerungsprojektionen für Deutschland gehen von einem deutlichen Rückgang und einer Alterung der Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten aus. Dieses Forschungsprojekt zeigt auf, welche Wirkungen der zu erwartende demographische Wandel auf das Steueraufkommen in Deutschland erwarten lässt. Hierzu werden zwei Modelle eingesetzt: - Mit einem Mikrosimulationsmodell werden Aufkommens- und Belastungswirkungen des deutschen Steuer- und Transfersystems berechnet, soweit sie private Haushalte betreffen. - Mit einem Modell der Generationenbilanzierung werden unter Berücksichtigung der Entwicklung bei den Staatsausgaben die längerfristigen Einflüsse auf die fiskalische Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen abgebildet. Beide Modelle basieren auf Mikrodatengrundlagen aus den 90er Jahren (EVS, GSOEP, Einkommensteuerstatistik). Diese werden nach dem Konzept des "static aging" auf die Vorgaben der verschiedenen Szenarien zu Demographie und Erwerbstätigkeit bis 2050 fortgeschrieben. Es werden zwei steuerpolitische Szenarien untersucht: - zum einen das gegenwärtige Steuerrecht nach dem Rechtsstand Anfang 2002– einschließlich der bereits verabschiedeten gesetzlichen Regelungen für künftige Zeiträume (Einkommensteuertarif, Altersvermögensgesetz), - zum anderen ein längerfristiger Übergang zur "nachgelagerten Besteuerung" der Altersversorgung, wobei ein vollständiger Abzug der Vorsorgeaufwendungen und ein schrittweiser Einstieg in die volle Besteuerung aller Alterseinkünfte simuliert wird. Die wesentlichen Ergebnisse der Studie sind: - Die direkte Besteuerung (vor allem die Einkommensteuer) ist unter dem gegenwärtigen Steuerrecht deutlich von der Alterung sowie von der Entwicklung der Erwerbstätigkeit betroffen. Durch die bisher niedrige Besteuerung der Alterseinkünfte bezahlen ältere Steuerpflichtige nur wenig Einkommensteuer. Dagegen sind die indirekten Steuern (Umsatzsteuer, spezielle Verbrauchsteuern) weniger alterungssensibel. Daher nimmt der Anteil der direkten Steuern am Steueraufkommen ab. Die gesamtwirtschaftliche Steuerquote steigt insgesamt. - Der schrittweise Übergang zur "nachgelagerten Besteuerung" der Altersversorgung führt dazu, dass mehr Rentner steuerpflichtig werden. Dadurch verteilen sich die Steuerbelastungen gleichmäßiger über den Lebenszyklus. Damit ist die direkte Besteuerung deutlich geringer von der Alterung der Gesellschaft betroffen. Die Struktur des Steueraufkommens wird sich stärker auf die direkten Steuern verlagern, der Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Steuerquote wird etwas stärker ausfallen. - Das Aufkommen der Sozialbeiträge entwickelt sich langfristig in allen Szenarien niedriger als die Steuereinnahmen. Rentner bezahlen zwar noch Steuern (vor allem indirekte Steuern), aber kaum Sozialbeiträge (lediglich Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung). Zugleich steigen die Ausgaben der gesetzlichen Sozialversicherung im Zuge der demographischen Alterung stark an, insbesondere in den Bereichen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Die Simulationen mit dem Modell der Generationenbilanzierung unterstreichen erneut die finanziellen Belastungen, die der demographische Wandel besonders für die alterungssensiblen Bereiche der umlagefinanzierten öffentlichen Sicherungssysteme längerfristig mit sich bringt. Alles in allem wird die längerfristige Entwicklung des Steueraufkommens vom demographischen Wandel nicht sehr stark betroffen sein. Steuern zahlen die Menschen während ihres gesamten Lebens, wenn auch in unterschiedlichem Umfang. Der kritische Punkt für die fiskalische Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen in Deutschland sind die abzusehenden Finanzierungsprobleme der umlagefinanzierten öffentlichen Sozialversicherungssysteme in den Jahrzehnten von 2020 an. Letzten Endes müssen dafür die künftigen Steuer- und Beitragszahler aufkommen – indem Steuern oder Sozialbeiträge erhöht oder staatliche Leistungen gekürzt werden. ; Demographic projections for Germany show a clear trend in declining and aging of the population. This study deals with the future developments of tax system and public revenues in Germany with respect to projected demographic trends, in particular to the age structure of the population as well as to labor force participation and employment. Two model are used: - A micro simulation model on German tax and transfer system, based on integrated micro data, provides simulations on future tax revenue from private households according to different tax arrangements. - Long-run impacts on fiscal sustainability are analyzed by using a Generational Accounting Model for Germany, including projections on government expenditure. Both models rely on static aging techniques, based on several projections. Assumptions are made on the long-term increase in labor productivity and interest rates as well as on the German pension reform. Changes in household behavior, further alterations in socio-economic structures or macroeconomic repercussions have not been modeled. The study analyses two policy scenarios: - The current tax and transfer system including the already resolved amendments on income tax reform and long-term pension reform, and - the transition to "deferred taxation" of old-age pensions within the income tax, that implies a full exemption of retirement provisions from income tax base and a step-by-step increase of income tax burdens on pensions. The main results of the study are: - Current direct taxation (income tax) features a higher sensitivity with respect to aging and employment. Due to the current pension taxation elderly people in Germany paying low income taxes. In contrast, indirect taxes (VAT, excise taxes) increase relatively. Therefore, direct taxation declines relative to GDP, whereas the aggregate tax ratio (tax revenue over GDP) rises. - The step-by-step transition to full taxation of pensions implies that many pensioners become liable to income tax. In this case, tax burdens are spread more equally over live cycle. Direct taxation becomes less sensitive on demographic aging of the population. In this case, tax structure slightly shifts towards direct taxes and macroeconomic tax ratio rises stronger. - Projections on social security contributions revenue show a pronounced decline. Nonemployed persons, in particular the elderly, still pay taxes, but they scarcely pay contributions to statutory social security schemes (solely to heath care and long-term care insurance). Moreover, social security expenditure on old-age pensions, health care and long-term care on the long run increase in high gear due to demographic aging. The simulations with the Generational Accounting Model once more underlying the fiscal non-sustainability of the German pay-as-you go financed social security schemes. To sum up, with respect to future tax revenues demographic aging will have only a moderate impact – compared to the impact on social security. People have to pay taxes all over their life cycle, in the future the more so if old-age pensions are fully liable to income tax. The crucial point on fiscal sustainability is the substantial debit balance of the wide-spread pay-as-you go financed social security schemes in Germany during the decades from 2020 onwards. After all, future taxpayers have to pay for this, either by higher taxes or by lower benefits.
Der Arbeitskreis »Steuerschätzungen« hat seine Steueraufkommensprognosen leicht nach oben revidiert. Ausschlaggebend waren die geänderte Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Lage durch die Bundesregierung und der gute Verlauf des Steueraufkommens der vergangenen Monate. Sie dürfte in diesem Jahr mit fast 22,8% nun 0,1 Prozentpunkte höher ausfallen als noch im Mai prognostiziert.
Das Nebeneinander der 27 europäischen Steuersysteme verzerrt Standort-, Investitions- und Finanzierungsentscheidungen und behindert die grenzüberschreitende Geschäftstätigkeit von Unternehmen im Binnenmarkt. Diese Hindernisse beabsichtigt die Europäische Union durch die Einführung der konsolidierten Körperschaftsteuer-Bemessungsgrundlage zu beseitigen. Dieses Konzept sieht innerhalb eines Konzerns vor, die Bemessungsgrundlage aller Konzernunternehmen nach einheitlichen Standards zu ermitteln, sie anschließend zu konsolidieren und den Konzerngewinn dann auf die einzelnen Steuerhoheiten mittels einer Formel aufzuteilen. Ziel der Arbeit ist es, die mit diesem Systemwechsel verbundenen Auswirkungen auf die statutarischen Konzernstrukturen sowie auf das Steueraufkommen der Mitgliedstaaten anhand empirischer Analysen abzuschätzen.
Auf der Suche nach einem idealen Steuersystem, das die in der Volkswirtschaft lebende BevÃlkerung gleichermaÃen fair, gerecht und effizient besteuert, sind schon viele gescheitert. Die vorliegende Arbeit verfolgt daher auch primÃ$r nicht das Ziel, das ideale System mit idealen SteuersÃ$tzen zu erstellen, sondern mÃchte vielmehr eine vergleichende Grundlage bieten, wie unterschiedlich Unternehmensbesteuerungssysteme gestaltet sein kÃnnen. Aus den durchgefÃhrten theoretischen Abhandlungen werden anhand eines realen Fallbeispiels - des Steueraufkommens der Ãsterreichischen Unternehmen (Personen- sowie Kapitalgesellschaften) aus dem Jahr 2004 - MÃglichkeiten gezeigt, wie eine gerechtere und faire Besteuerung aussehen kÃnnte. Auch, wenn im theoretischen Teil eine einfÃhrende Auseinandersetzung mit den Begriffen Transparenz, Gerechtigkeit und Fairness stattfindet, so kÃnnen aber bei Modellerstellungen von Steuersystemen Werturteile nie gÃ$nzlich ausgeschlossen werden. In der vorliegenden Arbeit werden Steuersysteme mit teilweise alternativen Grundkonzepten verglichen. Die hier nÃ$her analysierten Steuersysteme wurden nach folgenden Kriterien ausgewÃ$hlt: Starker fÃderaler Aufbau (Schweiz) - fÃderaler Aufbau (USA) - zentralistisch organisiertes Steuersystem (Slowakei) und weisen von ihrer Ausrichtung her Unterschiede zum Ãsterreichischen System auf. Es werden Vergleiche gezogen, in welchem untersuchten Steuersystem eines Landes ein Unternehmer bei einem Gewinn von z.B. 100.000 Euro den geringsten Betrag an Steuern an den Staat abzufÃhren hÃ$tte. Dabei werden entlang des realen Fallbeispiels aus Ãsterreich 2004 Eigenheiten und Besonderheiten verschiedener AusprÃ$gungen von unterschiedlichen Steuersystemen untersucht, und anhand ausgewÃ$hlter Gerechtigkeitstheorien dargestellt, inwiefern die Gestaltung den untersuchten Gerechtigkeitsvorstellungen entspricht. Éber die Berechnungen hinaus wird die Meinung der b Steuersubjekte empirisch analysiert. Es wird gezeigt, welche Einstellung Unternehmer, die eine Personen- bzw. ...
Das günstige Steueraufkommen am aktuellen Rand hat den Arbeitskreis »Steuerschätzungen« bei seiner 141. Sitzung Ende Oktober 2012 dazu veranlasst, die Schätzung für das Jahr 2012 nach oben zu korrigieren. Für das laufende Jahr wird nunmehr mit einem Steueraufkommen in Höhe von 602,4 Mrd. Euro gerechnet. Noch im Mai wurden 596,5 Mrd. Euro erwartet. Die positive Schätzungskorrektur im laufenden Jahr ist vor allem dem laufenden Kassenergebnis zu verdanken. Für die Folgejahre sind die Revisionen der Schätzergebnisse verhaltener. Für das Jahr 2013 wird mit einem Gesamtsteueraufkommen in Höhe von 618,0 Mrd. Euro nahezu exakt das gleiche Ergebnis erwartet wie im Mai. Im Jahr 2016 kommt es im Vergleich zur Schätzung vom Mai sogar zu Mindereinnahmen. Am Ende des Projektionszeitraums im Jahr 2017 liegen die prognostizierten Steuereinnahmen insgesamt bei 706,6 Mrd. Euro.
Im Dezember 2010 hat der Bundestag eine schrittweise Anhebung der Tabaksteuer beschlossen. Das Ziel dieser Maßnahme ist eine Erhöhung des Steueraufkommens. Lenkungswirkungen sind eher nicht zu erwarten und wohl auch nicht beabsichtigt. Ob die externen Kosten des Rauchens durch die zusätzlichen Einnahmen besser gedeckt werden können, bleibt fraglich. Sicher sind die regressiven Verteilungseffekte dieser Steuererhöhung.
Zweimal jährlich tagt der Arbeitskreis »Steuerschätzungen«. Während die Schätzung im November vor allem die Prognose des laufenden und kommenden Jahres überprüft, hat die Prognose im Mai zudem die mittlere Frist im Blick. Vom 3. bis 5. November 2009 fand die 135. Sitzung des Arbeitskreises »Steuerschätzungen« statt. Dabei wurden die Schätzungen des Gesamtsteueraufkommens für die Jahre 2009 und 2010, die an die geänderten gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten angepasst wurden, nur leicht korrigiert. Im Detail ergab sich aber erheblicher Korrekturbedarf. Das Steueraufkommen wird voraussichtlich von 561,2 Mrd. € im Jahr 2008 auf nunmehr 524,1 Mrd. € sinken. Im Mai wurde bereits ein Rückgang auf 527,1 Mrd. € erwartet.
Die Vorhersage der Steuereinnahmen in Deutschland, wahrgenommen durch den Arbeitskreis Steuerschätzungen, ist ein wichtiges Instrument für die Aufstellung des Bundeshaushalts sowie der mittel - fristigen Finanzplanung und dient der Beurteilung weiterer fiskalpolitischer Maßnahmen. Durch diese Umstände wird eine hohe Treffsicherheit zwingend erforderlich. Der vorliegende Beitrag setzt sich mit der Prognosequalität der deutschen Steuerschätzung auseinander und geht der Frage zur Treffgenauigkeit nach. Dabei erfolgt die Evaluierung anhand des Gesamtsteueraufkommens, welche neben der Steuerquote die wichtigste Variable in der öffentlichen Diskussion ist. Alles in allem lassen die Ergebnisse erkennen, dass von der Unverzerrtheit der Vorhersagen gesprochen werden kann und der Arbeitskreis Steuerschätzungen somit einen wichtigen Beitrag für die fiskalische Projektion der deutschen Steuereinnahmen liefert.
Trotz der vielfältigen Änderungen der Einkommen- und Körperschaftsteuer in den letzten Jahren wird die Kritik am bestehenden Steuersystem immer lauter. Welche der zahlreichen Vorschläge zur Reform der Einkommensteuer sind realisierbar? Wie sind die Erfolgsaussichten einer Einkommensteuerreform schon in diesem Jahr einzuschätzen? Ist eine große Steuerreform finanzierbar?
Der Arbeitskreis »Steuerschätzungen« hat auf seiner 140. Sitzung die Prognose für die Aufkommensentwicklung der Steuereinnahmen erneut nach oben korrigiert. Dabei wird der Optimismus der Schätzungen von der für das Steueraufkommen günstigen Entwicklung der Verteilung und Verwendung des Inlandsprodukts getragen, obgleich die Prognose für das Bruttoinlandsprodukt insgesamt kaum korrigiert wurde. Die steigenden Löhne und Konsumausgaben induzieren eine strukturelle Verbesserung der Einnahmen. Die Finanzpolitik wirkt nicht restriktiv, vermeidet aber bisher eine prozyklische Expansion.
Der Arbeitskreis Steuerschätzungen hat seine Prognose für das Steueraufkommen abermals nach oben revidiert. Damit können Bund, Länder und Kommunen bis 2016 mit höheren Steuereinnahmen rechnen, als bislang erwartet. Die Mehreinnahmen eröffnen budgetäre Handlungsspielräume, um die kalte Progression abzubauen, wenn gleichzeitig sparsam gewirtschaftet wird. ; In May 2012 the Working Party on Tax Revenue Forecasting released a tax revenue estimate for the current year and the following four years based on key macroeconomic data supplied by the German Federal Government. The new offi cial tax estimate forecasts additional revenues for central, state and local government. Tax revenues are expected to bring additional €24.9bn between 2012 and 2016. With the budgetary leeway, the fi scal drag, which has occurred since 2010, could be eliminated in 2013 and 2014. The Act to reduce fi scal drag would result in a revenue loss of €6bn a year.