In der Arbeit werden die bisher durchgeführten internationalen Steuerbelastungsvergleiche hinsichtlich ihrer Aussagekraft überprüft. Die Analyse verdeutlicht, daß zur Zeit keine theoretisch fundierten und empirisch durchführbaren Modelle für die Berechnung der effektiven Steuerbelastung von Unternehmen existieren. Unter Berücksichtigung der steuerlichen Gewinnermittlungsvorschriften sowie der anzuwendenden Verfahren zur Vermeidung bzw. Verminderung der Doppelbesteuerung wird eine einzelwirtschaftliche Veranlagungssimulation für ein real existierendes Unternehmen durchgeführt und der Einfluß der Körperschaftsteuer auf das verwendbare Eigenkapital einer Kapitalgesellschaft dargestellt. Die Untersuchung verdeutlicht, daß eine Reduzierung der komplexen Steuersysteme unterschiedlicher Nationen auf eine für alle Unternehmen geltende und miteinander vergleichbare Kennziffer nicht möglich ist.
[Problemstellung] Die kalte Progression in der Einkommensteuer ist seit Jahren ein Thema in der deutschen Fiskalpolitik. Zahlreiche Vorschläge von politischer und wissenschaftlicher Seite zur Minderung oder gar Ausschaltung der kalten Progression gab es bereits. An der politischen Umsetzung hapert es indes. So wurde seit 2005, als der Spitzensteuersatz auf 42 % gesenkt wurde, lediglich mehrfach das steuerfreie Existenzminimum angehoben, um kleinere Einkommen zu entlasten. Eine dynamische Anpassung des Einkommensteuer-Tarifs, um die kalte Progression vollständig zu kompensieren, wurde bisher jedoch nicht eingeführt. Obwohl die Union im Bundestagswahlkampf die Abschaffung der kalten Progression gefordert hat, findet sich im Koalitionsvertrag mit der SPD keine Aussage zu einer entsprechenden Reform des Einkommens-teuer-Tarifs. Im Folgenden sollen die Auswirkungen der kalten Progression der letzten neun Jahre anhand eines Steuerbelastungsvergleichs unter Zugrundelegung der Einkommensteuer-Tarife der Veranlagungszeiträume (VZ) 2005 und 2014 analysiert werden. Dabei werden die Auswirkungen der kalten Progression auf die Durchschnitts- und die Grenzsteuerbelastung ermittelt. Darüber hinaus wird dargestellt, inwieweit die Tarifänderungen in diesem Zeitraum die kalte Progression abmildern konnten.
Internationale Vergleiche zeigen, dass der Faktor Arbeit in Österreich einer sehr hohen Steuer- und Abgabenbelastung unterliegt, während kapital- und vermögensbezogene Steuern im Vergleich dazu eher niedrig ausfallen. Diese Tatsache lässt sich dadurch erkennen, dass sich knapp 50% der fiskalischen Einnahmen durch die Steuern und Abgaben auf die Löhne und Gehälter unselbständig Beschäftigter ergeben. Diese Problematik kann nicht nur anhand des Gerechtigkeitsprinzips festgestellt werden, sondern auch im Zuge der Entscheidungsneutralität, die durch ein ineffizientes Steuersystem, in dem Faktorerträge keiner gleichmäßigen Besteuerung unterliegen, nicht sichergestellt werden kann. Die sich daraus ergebende Verzerrung des Steuersystems und die aufgrund der fehlenden Nachhaltigkeit von früheren Steuertarifsenkungen stetige Verschiebung der Steuerlast zulasten der unselbständig Beschäftigten und Selbständigen sowie der geringer werdende Beitrag zum Steueraufkommen von Kapitaleinkommen und dem Einkommen aus Vermögensbesitz sind maßgebliche Defizite der österreichischen Gesetzgebung. Die Betrachtung der österreichischen Steuerstruktur und der Umverteilungspolitik geben einen Spielraum für eine kritische Auseinandersetzung, die der Frage nach Möglichkeiten einer besseren Gestaltung unseres Steuersystems nachgehen soll. Um sachgerecht auf den Kern des Themas hinzuführen, erfolgt nach einer Analyse des Steuer- und Abgabensystems und der aktuellen Umverteilung in Österreich eine Ausführung über die steuerliche Belastung der betriebswirtschaftlichen Leistungsfaktoren Arbeit, Vermögen und Kapital. Im Anschluss an die Vorstellung der Besteuerungsmethodik werden die Ausführungen anhand eines Steuerbelastungsvergleichs der drei Faktoren veranschaulicht. Darauf aufbauend werden die steuerpolitischen Maßnahmen, insbesondere der progressive Einkommensteuertarif und die Möglichkeiten der Besteuerung von Vermögen, kritisch hinterfragt und es werden weitere Lösungsvorschläge gebracht. ; International comparisons show that in Austria labor is subject to a very high tax and contribution burden, while capital and asset-based taxes are rather low in comparison. This can easily be shown by the fact that almost 50% of fiscal revenue results from taxes on wages and salaries of employees. This problem cannot be determined only on the basis of the principle of justice, but also in the course of decision neutrality, which cannot be ensured by an inefficient tax system, where labor income is not a subject to equal taxation. There are main deficits in the Austrian legislation resulting in a the state revenue with a minor share of taxes on capital income and taxes on the income from property ownership as well as in the resulting distortion of the tax system and the lack of sustainability of previous tax rate reductions. This results in a steady shift of the tax burden at the expense of employees and entrepreneurs. The consideration of the Austrian taxation and the redistribution policy are giving a leeway for a critical discussion, which is based on the question of how to design some opportunities to achieve a better tax system in Austria. To properly lead to the core of the issue, there will be an analysis of the system of taxes and duties and the current redistribution in Austria at first. Subsequently the thesis contains a description of the taxation of the performance factors labor, property asset and capital asset. Based on those explanations a sample calculation of the tax burden of the three power factors and also a comparison of them are following. Finally the discussion of measures of the tax policy, in particular the progressive tax scale and the possibilities of the taxation of assets and capital assets (eg, the introduction of a financial transaction tax), is thematized in this thesis and some further solutions will be elaborated. ; Franziska Zand ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2014 ; (VLID)240050