Strukturelle Gewalt
In: Neue Wege: der Geist des digitalen Kapitalismus ; Religion, Sozialismus, Kritik, Band 101, Heft 4, S. 101-103
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In: Neue Wege: der Geist des digitalen Kapitalismus ; Religion, Sozialismus, Kritik, Band 101, Heft 4, S. 101-103
In: Informationen / Deutsche Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung, Heft 1, S. 30-31
ISSN: 0340-8736
World Affairs Online
In: Jugend - Staat - Gewalt: politische Sozialisation von Jugendlichen, Jugendpolitik und politische Bildung, S. 57-79
Der Beitrag setzt sich kritisch mit dem Konzept der "strukturellen Gewalt" von J. Galtung auseinander und untersucht seine Fruchtbarkeit anhand eines Vergleiches von Konservativen und Rechtsextremen bezüglich ihrer Einstellung zu politischer Gewalt. Galtungs Konzept setzte neue Akzente gegenüber der Konfliktursachenforschung, indem er unterschied zwischen personaler (direkter) und struktureller (indirekter) Gewalt, die soziale Ungerechtigkeit meint. Die Abwesenheit von personaler Gewalt bezeichnete er als negativer Frieden, die Abwesenheit struktureller Gewalt als positiven Frieden. Der Autor kritisiert u. a., daß Galtung dabei die Möglichkeiten zur Operationalisierung struktureller Gewalt nicht ausgeschöpft hat; außerpsychologische Strukturen struktureller Gewalt werden nur beiläufig behandelt. Das Konzept erweist sich dennoch als sinnvoll zur Unterscheidung von Konservativen und rechtsextremen Jugendlichen, da es zeigt, daß Konservative politisch-personale Gewaltanwendung ablehnen, Formen struktureller Gewalt aber bejahen und sich ihrer bedienen, ohne sie als solche zu analysieren; rechtsextremistisch orientierte Jugendliche bejahen dagegen personale Gewalt zur Bekämpfung strukturell veränderter Gewaltprozesse. (IM)
In: Völkermord, Kriegsverbrechen und der Westen, S. 350-382
In der heutigen Welt gibt es keine materiellen Gründe mehr für Mangel. Schon seit Jahrzehnten verfügt die Menschheit über das Wissen und die Ressourcen, eine vernünftige und humane Weltordnung zu schaffen, in der niemand hungern, unter Umweltgiften oder Wassermangel leiden muss und jedem ärztliche Versorgung zu Teil wird. Wo dies doch der Fall ist, ist die Ursache strukturelle Gewalt. Diese strukturelle Gewalt resultiert vor allem aus den Entscheidungen der Machtträger. Letzten Endes liegt die einzige Möglichkeit, strukturelle Gewalt wesentlich zu verringern, in der wirkungsvollen Demokratisierung der politischen Ordnung aller Staaten und der Welt als Ganzer. Wirtschaft und Gesellschaft müssen durch eine Bewegung der großen Mehrheit demokratisiert werden. (ICE2)
In: Neue Wege: der Geist des digitalen Kapitalismus ; Religion, Sozialismus, Kritik, Band 102, Heft 10, S. 284-289
In: Schriften zur kritischen Theorie des Subjekts / Klaus Horn. Hrsg. und mit einem Vorw. vers. von Hans-Joachim Busch, Bd. 3
In: Reihe Edition psychosozial
World Affairs Online
In: Die neuen deutsch-amerikanischen Beziehungen: nationale Befindlichkeiten zwischen supranationalen Visionen und internationalen Realitäten, S. 173-182
"Cornelia Beyer evaluiert vor dem Hintergrund der Bombenattentate von Madrid und London die westliche Strategiediskussion zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus. Mit Blick auf die Ursachenforschung zu dem neuerlichen Gewaltphänomen wird dabei eine unbefriedigende perspektivische Verengung auf rein religiöse und ideologische Bedingungsfaktoren festgestellt, deren Erklärungskraft Substanz leidet, sobald sie als Symptome terroristischer Aktivitäten, nicht jedoch als deren Beweggründe begriffen werden. Demgegenüber begründet die Autorin auf Basis der Theorien Johan Galtungs die Entstehung des weltweiten Terrorismus alternativ. Sie legt dabei besonderes Augenmerk auf die erklärenden Faktoren der strukturellen Gewalt und des Imperialismus und gibt ausgehend davon Empfehlungen für gleichermaßen alternative Ansätze zur Bekämpfung terroristischer Aktivitäten ab." (Autorenreferat)
In: Macht und Gewalt in der Politik und Literatur des 20. Jahrhunderts, S. 213-221
Hacker behandelt in seinem Aufsatz die verschiedenen Formen von Gewalt und Aggression, deren Legitimierung und schließlich den Konflikt zwischen Totalitarismus- und Faschismustheorien. Konstatiert wird ein zivilisierte Gesellschaften charakterisierendes Gewalttabu. Als übliche Legitimierungen für Tabubrüche sowohl von Gewalt aus auch Aggression werden Erziehung, Selbstverteidigung und Dienst an einer "höheren Sache" genannt. Diese Legitimierungen wirken konstitutiv auf Prozesse der Sozialisierung und Internalisierung; sie produzieren den sogenannten politischen Konsens. Es entsteht - besonders in totalitären Staaten - ein System der Menschenbeeinflussung, in dem Eigenaggressionen kaum noch erkennbar sind, in dem sich die Welt in einem Zustand der blinden Polarisierung befindet. Gefordert wird ein Transparentmachen der Verschleierung, wozu auch eine dialektische Verknüpfung des inhaltlichen Schwerpunkts der Faschismustheorien mit der Formen-Diskussion der Totalitarismustheorien gehört. (VS)
In: Diskurse der Gewalt - Gewalt der Diskurse, S. 141-152
Der Verfasser knüpft an das von Johan Galtung zu Beginn der 1970er Jahre entwickelte Konzept der strukturellen Gewalt an und zeigt, in wie weit es für aktuelle Fragestellungen nationaler und internationaler Verteilung nutzbar gemacht werden kann. Im Kontext einer weltweiten sozialen Polarisierung wird gezeigt, wie Gewalt auch ohne direkt erkennbaren Akteur Bestandteil sozialer Systeme ist und sich in ungleichen Lebensverhältnissen niederschlägt. Strukturelle Gewalt materialisiert sich nicht nur in ungleichen Ressourcenverteilungen, sondern auch in vielfältigen Ausgrenzungen bei der Entscheidung über Ressourcen. Der Verfasser wertet das Konzept der strukturellen Gewalt als hoch aktuellen Ansatz, der Grenzen bisheriger Politik erklären und Kritik daran artikulieren kann. (ICE2)
In: Piper Sozialwissenschaft 21
In: Texte und Studien zur Politologie
World Affairs Online
In: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Band 24, Heft 56/57, S. 153-157
ISSN: 0722-0189
Die Verfasserin berichtet aus ihren persönlichen Erfahrungen aus ihrer Tätigkeit als Gewerkschaftsvertrauensfrau sowie als Staatssekretärin für Frauenpolitik in Sachsen-Anhalt über Frauendiskriminierung vor und nach der Wende in Ost und West. Qualifizierte, karriereorientierte Frauen stoßen an eine "gläserne Decke", errichtet von der traditionellen Zuständigkeit von Frauen für Haushalt und Kinder sowie von Strukturen und Einstellungen in der Arbeitswelt. Dies trifft nach Einschätzung der Verfasserin auf die DDR-Verwaltung ebenso zu wie auf den öffentlichen Dienst der Bundesrepublik. Dabei funktionieren Frauen wie Männer in den Hierarchien patriarchaler Strukturen, beide Gruppen tragen ihren Anteil an den Frauen betreffenden Ausgrenzungsmechanismen. (ICE)
In: Neue Wege: der Geist des digitalen Kapitalismus ; Religion, Sozialismus, Kritik, Band 89, Heft 5, S. 148-149
In: Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung
Zusammenfassung Der Beitrag widmet sich vor dem Hintergrund der jüngst von Peter Imbusch vorgeschlagenen Revitalisierung dem Konzept der strukturellen Gewalt. Entgegen der von Imbusch vertretenen fruchtbaren Reintegration des Konzeptes in neuere gewaltsoziologische Forschungen wird hier die These einer diesbezüglichen analytischen Überschätzung vertreten. Vor dem Hintergrund eines einfachen (bezugsproblemorientierten) Vergleichs wird aufgezeigt, dass eine Berücksichtigung für die neuere gewaltsoziologische Forschung insofern überschätzt wird, als das Konzept nicht auf Gewalt ( violentia ), sondern auf Macht ( potestas ) abzielt. Darüber hinaus wird konstatiert, dass die von Imbusch postulierte gewaltsoziologische Engführung auf Körper und Leid keineswegs eine nicht zu rechtfertigende Fokussierung darstellt. Gerade Ansätze der neueren gewaltsoziologischen Forschung sind mit diesem Bezugsrahmen in der Lage, Gewalt und Macht analytisch trennscharf zu behandeln und eine differenzierte Betrachtung struktureller und kultureller Faktoren im Kontext nicht normativer und a priori dyadischer (de-)legitimierender Gewaltbeobachtungen vorzunehmen. Aspekte, die sich hingegen für eine galtungsche Friedens- und Konfliktforschung als fruchtbar erweisen können.