Subjektivierung von Arbeit
In: Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit 2
15 Ergebnisse
Sortierung:
In: Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit 2
In: Die Individualisierungs-These, S. 49-64
Der Beitrag diskutiert die Becksche Individualisierungsthese im Zusammenhang mit Problemen der Institutionalisierung. Die zentrale These ist, dass Beck das Problem der Re-Integration nur unzureichend löst und seinem Ansatz eine "moralisierende" Position zugrunde liegt. Beck strebt nach einer Neuorientierung der Soziologie, die die "Abstraktion von den Individuen" beenden will und einen Schlußstrich unter die "Soziologie ohne Individuum" zieht. Begründet wird dies mit der "Subjektivierung und Personalisierung der Gesellschaft", der auch die soziologische Theorie gerecht zu werden hat. Die Reaktion der Individualisierungsthese auf diesen Wandel besteht in der Forderung nach einer "Subjektivierung der Soziologie", also der Aufforderung zur Berücksichtigung der Subjekte und ihrer Subjektivität in der Theoriebildung der Soziologie. (ICA)
In: Zeitschrift für politische Psychologie: ZfPP ; offizielles Organ der Sektion Politische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) ; offizielles Organ der Walter-Jacobsen-Gesellschaft e.V. für Politische Bildung und Politische Psychologie (WJG), Band 10, Heft 3/4, S. 361-375
ISSN: 0942-9867
"Seit betriebliche und politische Regulationsweisen weniger auf direkte Kontrolle, sondern stärker auf Selbststeuerung und Eigenverantwortung setzen, wird Autonomie paradoxerweise als Zwang wahrgenommen. Mit Foucaults Gouvernementalitätsansatz arbeiten die sog. Gouvernementalitätsstudien diesen Zusammenhang als eine neue Dimension neoliberaler Herrschaftsverhältnisse heraus. Dabei wird die entscheidende Machtform als 'Subjektivierung' gefasst. Obwohl dieser Ansatz Schauplätze und Mechanismen der Subjektivierung aufzeigen kann, birgt der zugrundeliegende theoretisch-begriffliche Ansatz einige Probleme: Er hat die Tendenz, diese Machtform für die neoliberalen Herrschaftsverhältnisse zu verabsolutieren und das dialektische Ineinander von freisetzenden und Zwangsmomenten einseitig zu fassen. Die Bedeutung der Subjektivität für die subjektivierende Machtausübung bleibt unterbestimmt, weil die Subjektwerdung mit der Subjektunterwerfung grundsätzlich in eins fällt. Diese Vernachlässigung von Veränderungsperpektiven lässt sich auf Foucault zurückführen, der mit der Gouvernementalität v.a. die Frage des Machterhaltes zu erklären versucht. Damit gelingt zwar eine Erweiterung von Herrschaftskritik, aber die Frage, wie Macht 'von unten' organisiert werden kann, bleibt unberücksichtigt. Gouvernementalitätsstudien könnten mit einer Erweiterung von Foucaults Rahmen auf die hier dargestellten Probleme hin an Schärfe und praktischem Gewicht für die Psychologie gewinnen." (Autorenreferat)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 54, Heft 2, S. 408-409
ISSN: 0023-2653
In: Verwaltungsarchiv: VerwArch ; Zeitschrift für Verwaltungslehre, Verwaltungsrecht und Verwaltungspolitik, Band 93, Heft 4, S. 585
ISSN: 0042-4501
In: Ästhetik & Kommunikation, Band 24, Heft 88, S. 108-111
ISSN: 0341-7212
Das Kino der neunziger Jahre ist ein Kino der Spezialeffekte, mit denen auch die Filmindustrie erfolgreich wirbt. Das Wissen um die Manipulation der Bilder und um die Täuschung enthält einerseits ein Demokratisierungspotential, gleichzeitig bildet es einen weiteren Schritt in der "Dekonstruktion der Wirklichkeit". Trotz des Schwindens des subjektiven Potentials in der Filmproduktion wird paradoxerweise eine bislang nicht gekannte Subjektivierung der Bilderwelten erreicht. "Von den Fesseln der Naturgesetze und der Wahrscheinlichkeit befreit, läßt sich menschliche Phantasie in Form traumhaft anmutender Sequenzen visualisieren."(PT)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Heft 33, S. 164-183
ISSN: 0032-3470
"Die deutsche Religionslandschaft wird mit der amerikanischen im Hinblick auf die vorherrschende religionspolitische Regulierung verglichen. Daraus ergibt sich: eine striktere Trennung von Staat und Kirche bei gleichzeitig ungenierterer Präsenz vieler Religionen im öffentlichen Raum; die Erosion religiöser Oligopole zu Gunsten einer horizontalen, in der Struktur eher sektenartigen als kirchenförmigen Koexistenz von Religionsgemeinschaften; mehr Volksfrömmigkeit und eine intensivierte Ausübung der Religionen bei gleichzeitiger Subjektivierung und Individualisierung der Religionspraxis. Davon kann die Inkorporation des Islam in Europa profitieren, zugleich erzeugt sie Irritation bei den Muslimen wie Nicht-Muslimen. Die Fundamente eines 'europäischen Islam' bleiben prekär." (Autorenreferat)
In: Gouvernementalität der Gegenwart : Studien zur Ökonomisierung des Sozialen., S. 194-226
Die Verfasserin setzt sich mit einer "neuen Pönologie" auseinander, die vom Paradigma der Ökonomie dominiert wird und den Täter als zentrale Kategorie der Kriminologie unter Verwendung der drei politischen Leitlinien Effizienz, Effektivität und Ökonomisierung des Sozialen neu kartographiert. Am Beispiel des Anti-Aggressivitäts-Trainings für gewaltbereite Jugendliche wird gezeigt, wie sich eine Rhetorik der Ökonomisierung des Sozialen im Schnittfeld von Kriminologie und Sozialarbeit konkretisieren kann. Exemplarisch werden hier veränderte Weisen einer Problematisierung von Kriminalität und entsprechend veränderte Formen der Subjektivierung deutlich. Diese Formen sind jedoch nicht widerspruchsfrei. Tendenzen zur reduktionistischen, individuumzentrierten und punitiven Reaktion auf soziale Probleme gehen einher mit Formen der Solidarisierung und Integration. (ICE).
In: Gouvernementalität der Gegenwart: Studien zur Ökonomisierung des Sozialen, S. 194-226
Die Verfasserin setzt sich mit einer "neuen Pönologie" auseinander, die vom Paradigma der Ökonomie dominiert wird und den Täter als zentrale Kategorie der Kriminologie unter Verwendung der drei politischen Leitlinien Effizienz, Effektivität und Ökonomisierung des Sozialen neu kartographiert. Am Beispiel des Anti-Aggressivitäts-Trainings für gewaltbereite Jugendliche wird gezeigt, wie sich eine Rhetorik der Ökonomisierung des Sozialen im Schnittfeld von Kriminologie und Sozialarbeit konkretisieren kann. Exemplarisch werden hier veränderte Weisen einer Problematisierung von Kriminalität und entsprechend veränderte Formen der Subjektivierung deutlich. Diese Formen sind jedoch nicht widerspruchsfrei. Tendenzen zur reduktionistischen, individuumzentrierten und punitiven Reaktion auf soziale Probleme gehen einher mit Formen der Solidarisierung und Integration. (ICE)
In: Befreiung aus der Mündigkeit: Paradoxien des gegenwärtigen Kapitalismus, S. 65-92
Die Untersuchung des Verhältnisses zwischen Arbeit und der sozialen Anerkennung der Subjekte orientiert sich an den Fragen "welche Arbeit, oder was an der Arbeit Anerkennung vermittelt" und "welche Art der Anerkennung die Arbeit vermittelt". Ihre Beantwortung fokussiert sich auf die These, "dass wir es im Zusammenhang der gegenwärtigen Veränderungen der Arbeitswelt mit neuen Auseinandersetzungen um die Definition anerkennungswürdiger Arbeit und Leistung zu tun haben". Dies zeigt eine Beleuchtung der Anerkennungsverhältnisse im Taylorismus und die anschließende Darstellung der Veränderungen der Anerkennungsverhältnisse im Posttaylorismus, der durch eine zunehmende 'Subjektivierung von Arbeit' im Sinne einer Erosion von Würdigung und eines Bedeutungsgewinns von Bewunderung geprägt ist. Bei der Beschreibung dieses Prozesses wird auf zwei kontrastierende Entwicklungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht: (1) die Verkoppelung von Anerkennung und Erfolg und (2) die Selbstverwirklichung als Eigensinn oder als Kampf um Anerkennung. (ICG)
In: Wandel alltäglicher Lebensführung in Russland: Besichtigungen des ersten Transformationsjahrzehnts in St. Petersburg, S. 25-37
Die Abkehr vom Paradigma der Arbeitsgesellschaft und eine Subjektivierung der Ungleichheitsforschung sind die zentralen Elemente der subjektorientierten Sozialstrukturanalyse. Im Mittelpunkt dieser Forschungsrichtung steht der Begriff der Lebensführung, der wichtige Elemente der Konzepte "Milieu" und "Lebensstil" integriert. Der zu Beginn der 1990er Jahre von Karl Bolte und Günter Voß erarbeitete Lebensführungs-Begriff weist drei Facetten auf, die Lebensführung als alltäglichen Tätigkeitszusammenhang, als aktive Konstruktion der Person und als eigensinnigen Handlungszusammenhang fassen. Zur Weiterentwicklung dieses Basismodells ist eine Öffnung des Konzepts im Sinne einer Erweiterung um die Dimensionen Zeit und Sinn vorgeschlagen worden. Dies verweist auf die Doppelstruktur des Begriffs der Lebensführung, der sowohl deskriptiv als auch explikativ verwendet werden kann: als Form der Lebensführung und als Programm der Lebensführung. (ICE)
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 30, Heft 2, S. 175-194
ISSN: 0340-0425
Der Beitrag analysiert die Ideologie der Selbstmanagementratgeber, deren Subjektivierungsprogramme und Geschlechterstereotype herauspräpariert werden. Diese höchst populäre Literaturgattung bedient sich reichlich aus dem Fundus feministischer und linker Bewegungen und verheißt die Versöhnung von Emanzipation und Flexibilität, von Selbstverwirklichung und Selbstverwertung. Diese "Gebrauchsanweisungen zur erfolgreichen Vermarktung der eigenen Person" postulieren Autonomie statt Reglementierung, Empowerment statt Kontrolle. Als Leitbild dieser neoliberalen Subjektivierung identifiziert der Autor im Sinne Foucaults das "enterprising self", den Unternehmer seiner selbst oder auch den "Arbeitskraftunternehmer". Diese Selbstverwandlung "vom Subjekt zum Projekt" kennt kein Ziel, außer dem, sich immer neue Ziele zu setzen. Anhand einiger Erfolgsratgeber für Frauen wird abschließend gefragt, ob und in welcher Weise die "Unternehmerin ihrer selbst" sich von ihrem männlichen Pendant unterscheidet. (ICA)
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 54, Heft 7, S. 426-433
ISSN: 0342-300X
"Der Beitrag befasst sich mit den betrieblichen Veränderungen in der Leistungsentlohnung. Präsentiert werden Ergebnisse einer Befragung von Personalmanagern und Betriebsräten in der Metallindustrie, der Textil- und Bekleidungsindustrie und des Bankgewerbes. Es zeigt sich, dass bis Ende der neunziger Jahre nur eine Minderheit der Unternehmen Leistungslohnsysteme neu eingeführt oder ihre bestehenden Systeme überarbeitet haben. Die Planungen der Unternehmen lassen jedoch für die nächsten Jahre einen stärkerer Wandel erwarten. Wo das Management sich der Leistungsentlohnung angenommen hat, zeigt sich eine Gewichtsverschiebung von den stark regulierten zu den schwach oder gar nicht regulierten Leistungslohnformen. Auf dem Vormarsch sind zudem Entgeltsysteme, die die klassische Unterscheidung zwischen leistungs- und ertragsorientierter Entlohnung nicht mehr kennen. Der Leistungsbegriff verschiebt sich in Richtung einer 'Subjektivierung' von Leistung einerseits und einer marktbezogenen 'Finalisierung' andererseits. Zur zentralen leistungsbewertenden Instanz wird zunehmend der Markt. Das hat weitreichende Folgen für die Kalkulierbarkeit und Zurechenbarkeit von Leistung wie für die Legitimation sozialer Ungleichheit insgesamt." (Autorenreferat)
In: Der Umbruch in Osteuropa als Herausforderung für die Philosophie: dem Gedenken an Rene Ahlberg gewidmet, S. 175-199
Der Autor legt Thesen zur Entwicklung des osteuropäischen Transformationsdiskurses vor und geht dabei von den Schwierigkeiten einer wissenschaftlichen "Vergangenheitsbewältigung" aus. Hierfür wird ein konstruktiver Ansatz entwickelt: Vergangenheitsbewältigung soll "Modernisierung" ermöglichen, "also Streben einziehen zwischen den Widersprüchen der eigenen Herkunft auf der einen Seite und den Entwicklungen der internationalen Wissenschaft auf der anderen Seite." In der Diskussion zeichnen sich drei Ansatzpunkte für ein solches Vorgehen ab: auf den alten Positionen verharren, zu noch älteren zurückzugehen, neue westliche umstandslos zu übernehmen. Im Spannungsfeld zwischen Traditionalismen und Modernisierung erlagen dabei verschiedene Kombinationsversuche ein besonderes Gewicht. Ausgehend von einer Skizze des konstruktivistischen Projekts wird die Aneignung der Kehrseiten des konstruktivistischen Projekts beschrieben. Nach einem Rückblick auf das "staatssozialistische Gestern" werden Möglichkeiten der Strukturierung von Binnenperspektiven des Transformationsdiskurses skizziert und Überlegungen zum "Risiko einfacherer Modernisierung" vorgelegt. In einem abschließenden Ausblick werden drei sich abzeichnende Richtungen des Transformationsdiskurses ausgemacht: Subjektivierung, Traditionalisierung und Enteuropäisierung. (ICD)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 48, Heft 4, S. 728-747
ISSN: 0023-2653
"Der Beitrag untersucht in systematischer Absicht die Individualisierungsthese und die sich daran anschließende Diskussion. Diese Bestandsaufnahme zeigt, daß die Diskussion im Rahmen einer ungeklärten Begrifflichkeit geführt und auf die sozialen Auswirkungen des Individualisierungsprozesses bezogen ist, ohne aber einer Analyse des Individualisierungsbegriffs und den Ursachen genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Es wird vorgeschlagen, Individualisierung als Teilprozeß eines umfassenden Modernisierungsprozesses aufzufassen und in der Diskussion zwischen den Prozessen von Differenzierung, Rationalisierung, Individualisierung und Domestizierung zu unterscheiden. Ein weiteres Problem betrifft den Status des Institutionenbegriffs in der Individualisierungsthese. Es werden drei Interpretationen der Stellung und Bedeutung des Institutionenbegriffs in den Arbeiten von Ulrich Beck herausgearbeitet: eine Aufgabe des naturtheoretischen Institutionenbegriffs von Arnold Gehlen, eine Gleichsetzung mit der Handlungsregulation durch wohlfahrtsstaatliche Steuerungsmechanismen und die Idee, daß Reflexivität eine neue Institution darstellt, die an die Stelle der Leitidee des "Kult des Individuums" tritt und eine Subjektivierung der Institutionen nach sich zieht. Eine abschließende Beurteilung dieser Interpretationsmöglichkeiten kommt z dem Ergebnis, daß der Institutionenbegriff bei Beck nicht aufgegeben, sondern implizit so reformuliert wird, daß er nun auch die Einbeziehung der handlungs- und reflexionsfähigen Subjekte in den Geneseprozeß von Institutionen zu konzeptualisieren gestattet." (Autorenreferat)