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Moralität und Subjektivierung
In: Ein neues kulturelles Modell: zum soziokulturellen Wandel in Gesellschaften Westeuropas und Nordamerikas, S. 118-129
In dem Beitrag wird gezeigt, daß sich eine neue Ethik als ein spezifisches moralisches Anspruchsniveau und eine kommunikative Kultur als eine im modernen Alltag verankerte Möglichkeitseröffnung einander entgegenkommen. Dabei geht es darum, bestimmte Entsprechungen zwischen moderner Ethik und moderner Kultur aufzuzeigen. Zunächst werden einige Bemerkungen zur ethischen Diskussion über ideale Geltung gemacht. Dann wird die Frage der sozialen Geltung erörtert, und zwar der Aspekt der Einsicht in Normen und dabei die Möglichkeiten einer kommunikativeren Kultur. Anhand empirischer Untersuchungsergebnisse zur Frage des Moralbewußtseins wird gezeigt, daß ein postkonventionelles Anspruchsniveau kulturell an Gewicht gewinnt. Als anderer Aspekt wird gefragt, ob und wie diese Normen wollend befolgt werden, was zum Phänomen der Subjektivierung führt. Dabei wird den internen Widersprüchen innerhalb der promodernen Einstellungsmuster und Motivationsmuster nachgegangen. Es wird festgestellt, daß kulturelle Lernprozesse notwendig sind, um zu lernen, die Subjektivierungsmöglichkeiten zu relativieren. (ICA)
Arbeitsvermögen und Subjektivierung
In: Macht, Kontrolle und Entscheidungen in Organisationen, S. 128-146
Arbeitsvermögen und Subjektivierung
In: Macht, Kontrolle und Entscheidungen in Organisationen, S. 151-169
Subjektivierung der Arbeit
In: Arbeit in der modernen Gesellschaft, S. 117-135
Rituelle Subjektivierungen
In: Rituale und Ritualisierungen, S. 165-181
Moralität und Subjektivierung
In: Ein neues kulturelles Modell, S. 118-129
Subjektivierung durch Konsum
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 3952-3961
"Über den im engeren Sinne sozialisatorischen Stellenwert des Konsums hinaus, der den Ausgangspunkt von Hellmanns Vortrag bildet, stellt sich überdies die Frage nach dem Beitrag des Konsums für den Wandel von Subjektivitätsformen. Hier geht es weniger um die auf Sozialisationsinstanzen bezogene Identitätsbildung konkreter Individuen, sondern um die Einflüsse des modernen Massenkonsums auf die Entstehung nachbürgerlicher Subjektivitätsvorstellungen. Auch dieser Effekt des zunehmenden Massenkonsums ist bereits von der Konsumkritik seit den 1950er Jahren bemerkt und als 'Ich-Schwäche', 'Konformismus' u.ä. verurteilt worden. Gegenüber solchen normativen Kritiken geht Dominik Schrages Vortrag davon aus, dass auch die konsumvermittelte Vergesellschaftung auf einen in seiner Eigenlogik positiv bestimmbaren Typ von Subjektivität angewiesen ist, für den die Motivation zu einer über die Deckung primärer Bedürfnisse hinausgehenden Teilnahme am Konsum ein wesentliches Moment darstellt." (Autorenreferat)
Anerkennung – Selbstbezüge – Subjektivierung
In: Anerkennung - Macht - Hierarchie
Subjektivierung der Vergesellschaftung und die Moralisierung der Soziologie
In: Die Individualisierungs-These, S. 49-64
Der Beitrag diskutiert die Becksche Individualisierungsthese im Zusammenhang mit Problemen der Institutionalisierung. Die zentrale These ist, dass Beck das Problem der Re-Integration nur unzureichend löst und seinem Ansatz eine "moralisierende" Position zugrunde liegt. Beck strebt nach einer Neuorientierung der Soziologie, die die "Abstraktion von den Individuen" beenden will und einen Schlußstrich unter die "Soziologie ohne Individuum" zieht. Begründet wird dies mit der "Subjektivierung und Personalisierung der Gesellschaft", der auch die soziologische Theorie gerecht zu werden hat. Die Reaktion der Individualisierungsthese auf diesen Wandel besteht in der Forderung nach einer "Subjektivierung der Soziologie", also der Aufforderung zur Berücksichtigung der Subjekte und ihrer Subjektivität in der Theoriebildung der Soziologie. (ICA)
Theorie und Empirie der Subjektivierung in der Diskursforschung
In: Diskurs - Macht - Subjekt: Theorie und Empirie von Subjektivierung in der Diskursforschung, S. 7-20
Im vorliegenden Band stehen nicht die Begriffe der Macht und des Diskurses im Vordergrund, sondern beide werden auf die Frage von Subjekten und Subjektivierungen hin ausgerichtet. Diese Fokussierung auf das Thema der Macht in der Diskursperspektive entlang des Themas Subjektivierung entspricht dem Forschungsprogramm Michel Foucaults. Wie die einzelnen Beiträge diese Untersuchungsperspektive aufnehmen, zeigen die Verfasser der vorliegenden Einleitung zum Sammelband Diskurs-Macht-Subjekt anhand eines kurzen Überblicks über die einzelnen Beiträge. (ICE2)
Beratung als Ort neoliberaler Subjektivierung
In: Foucaults Machtanalytik und soziale Arbeit: eine kritische Einführung und Bestandsaufnahme, S. 261-275
Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Handlungsfeld der Beratung, eingelassen in wohlfahrtsstaatliche und sozialpolitische Rahmungen. Beratung auf dem Feld Sozialer Arbeit ist von Anfang an ein ambivalentes Phänomen, in dem staatliche Steuerung und individuelle Krisenintervention, affirmative Inklusionsforderungen und emanzipatorischer Widerstand ineinander greifen. Auch und gerade für Beratung ist damit die Doppelfunktion Sozialer Arbeit konstitutiv, zugleich 'Hilfe für Hilfsbedürftige' und 'Kontrolle abweichenden Verhaltens' zu sein. Dennoch unterscheidet sich diese 'Handlung auf Handlung' fundamental von anderen Weisen sozialarbeiterischen Einwirkens. Statt wie in Erziehung oder Betreuung greift Beratung nicht direkt auf die Lebensführung des Einzelnen zu und ein. Beratung kann lediglich die Selbstbeobachtung des Einzelnen irritieren und so dessen Bezug zu sich selbst und zu seiner (aktuellen) Lebenssituation modifizieren. Das Beratungsgeschehen ist somit als eine spezifische Form der Einwirkung auf Handlung zu verstehen, die auf indirekte Weise - über die Vermittlung und Verhandlung von Wissen - das Handeln und die Lebenssituation der Einzelnen zu affizieren sucht. Vor diesem Hintergrund wird im ersten Schritt Beratung als ein Ort der Wissensproduktion beschrieben. Im zweiten Schritt wird Beratung als ein Ort ausgewiesen, der (auf ganz bestimmte Weise) auf Handlung zielt. Dabei wird Beratung als ein Ort der Responsibilisierung und der Subjektivierung dargestellt. (ICG2)
Subjektivierung zwischen hybridem Subjekt und Frontiersubjekt
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4818-4830
"In der Diskussion um 'Subjektivierung der Arbeit' wird eine verstärkte Aktivierung und Einbeziehung der Subjektivität der Arbeitskraft diagnostiziert, doch sind die Implikationen dieses Wandels ungeklärt. Ist 'Subjektivierung' als ein Übergang von Fremd- zur Selbstbestimmung zu verstehen, der aber zugleich mit einer erweiterten Verobjektivierung des 'Anderen' des Subjekts, seiner inneren Natur einhergeht? Oder aber bedeutet Subjektivierung auch die Emanzipation lebendiger Potentiale des Menschen? Um hierauf eine Antwort zu geben, muss zunächst die Frage nach dem 'Wesen' des Subjekts geklärt werden. In Anknüpfung an dialektische Subjektkonzeptionen wird im Vortrag argumentiert, dass neben dem gesellschaftlich geformten 'Vernunftsubjekt' auch ein inneres 'Natursubjekt', ein Subjekt des Lebens im Menschen postuliert werden muss. Erst durch Prozesse der Abgrenzung wie auch der Vermittlung zwischen diesen beiden Subjekten konstituiert sich das humane Subjekt. Die gegenwärtigen Tendenzen einer Subjektivierung der Arbeit sind als neue Stufe der Aktivierung dieser beiden Anteile des Subjekts und eine Neuordnung ihrer Interdependenzen anzusehen. Die hiermit verbundene zunehmende 'Entgrenzung von Arbeit' bedeutet vor allem eine Neubestimmung des 'Grenzlandes' zwischen den beiden Subjektpolen und es bilden sich hybride Subjekte (Reckwitz) wie etwa der 'Arbeitskraftunternehmer' (Voss) heraus. Damit werden in der Arbeitswelt ähnliche Tendenzen erkennbar, wie sie gegenwärtig auch auf anderen Ebenen unter den Begriffen der 'hybriden Kulturen', der 'Hybriden, Mischwesen aus Natur und Kultur' (Latour), der 'kosmopolitischen Hybride' (Wehling) usw. diskutiert werden. Paradigmatisch für den Hybridisierungsdiskurs war u.a. die Auseinandersetzung mit dem mexikanisch-amerikanischen Grenzraum. In dem Vortrag wird eine Spiegelung der dort erkennbaren Prozesse von Grenzziehung, Grenzöffnung und Vermischung in das Innere der Subjekte hinein vollzogen. Hinsichtlich MexAmericas ist umstritten, inwieweit die Hybridisierung als gelungene Synthese oder als weitere Verschiebung der 'Frontier' in der Tradition der Landnahme durch die 'Frontiersmen' (Turner) zu betrachten ist. So ist auch bezüglich der Phänomene einer Subjektivierung und Entgrenzung von Arbeit zu fragen, ob diese als Versöhnung der Gegensätze oder als eine neue Stufe der Kolonisierung der Natur des Subjekts durch ein inneres Frontiersubjekt zu begreifen sind." (Autorenreferat)
Subjektivierung von Arbeit und Eigensinn der Subjekte
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4802-4809
"Subjektivität der Beschäftigten ist nicht eindimensional als Reaktion auf unternehmerische Vorgaben und Anforderungen, oder als marktliche Einverleibung von Kreativitätspotentialen zu fassen, sondern sie weist als 'Eigensinn' der Subjekte darüber hinaus. Sie hat eine emanzipatorische, auf das 'ganze Leben' bezogene Dimension. Das Phänomen der Subjektivierung verstanden als Eigensinn der arbeitenden Subjekte ist nicht etwas komplett Neues. Zum einen war Eigensinn (Selbständigkeit/ Selbstorganisation) der Subjekte immer notwendig, damit Arbeitsprozesse im Sinne der Kapitalverwertung überhaupt funktionieren konnten; zum anderen sind die Arbeitenden den Widersprüchen, die aus dem Produktionsprozess erwachsen, nie passiv ausgesetzt, sondern sie führen im Arbeitsalltag immer auch einen impliziten Kampf um die Aneignung ihrer Arbeit und ihrer Selbsttätigkeit. Neu ist, dass die Subjektivität der Beschäftigten zum Produktivitätsfaktor des unternehmerischen Handelns wird. Es gibt eine breite soziologische Debatte zur Subjektivierung, die allerdings einige markante Leerstellen enthält, die im Referat herausgearbeitet werden sollen. Es sind beispielsweise: a) die unterschiedlichen Ebenen, Triebkräfte und Formen der Subjektivierung von Arbeit empirisch weitgehend ungeklärt, b) die Kriterien des 'Eigensinns' der Subjekte und der eigensinnigen Subjektivierungsleistungen der Subjekte offen und c) die emanzipatorische, auf die Aneignung des 'ganzen Lebens' bezogene Dimension von Subjektivierungsprozessen ist mehr als unscharf. In arbeitspolitischer Perspektive stellt sich die Frage, ob die durch Vermarktlichungsprozesse in den Unternehmen induzierte Subjektivierung dem Selbständigkeitsbedürfnis der ArbeitnehmerInnen entgegenkommt und ob darin auf das 'ganze Leben' bezogene Aneignungschancen enthalten sind. Insbesondere die geschlechtersoziologische Perspektive macht Paradoxien deutlich, die im Referat diskutiert werden sollen." (Autorenreferat)