Katrin Valentin schlägt im dritten Beitrag vor, die Debatte um Talent- oder Begabungsförderung demnächst verstärkt auch in der Kinder- und Jugendarbeit zu führen. Sie hat diese Form der Stärkung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Jugendarbeit erstmals aufgearbeitet. Grundlage ihrer Überlegungen ist eine explorative Befragung von Fachkräften der Jugendarbeit, die eine Verstärkung von Talenten junger Menschen bereits praktizieren. Die Autorin informiert über die forscherischen Zusammenhänge der Befragung und gibt Einblicke in das Verständnis von "Talent" aus Sicht von haupt- und ehrenamtlich Tätigen in der Kinder- und Jugendarbeit. Sie stellt außerdem dar, wie die Interviewten Talente in der Kinder- und Jugendarbeit finden und fördern. Die Autorin formuliert schließlich einige Thesen zur Praxis der Talentförderung in der Kinder- und Jugendarbeit und zu den damit verbundenen Forschungsbedarfen.
Nach einer kurzen Definition von Begabung bzw. Hochbegabung und relevanten Konzepten werden aktuelle Hochbegabungsmodelle dargestellt. Anschließend werden lern- und instruktionspsychologische Argumente für die (Hoch-)Begabtenförderung diskutiert. Ausführlicher werden dann Probleme der Begabtenerkennung (Identifikation) und Begabungsförderung behandelt. Auf der Basis des ATI-Modells wird die Hypothese vertreten, dass hochbegabte Kinder und Jugendliche zur vollen Entwicklung ihrer Begabungspotentiale kreative, das Individuum herausfordernde soziale Lernumwelten benötigen. Verschiedene Förderansätze zur kognitiven Kompetenzentwicklung werden dargestellt und im Kontext von TIMSS und PISA diskutiert. Im zweiten Teil des Beitrags werden im Hinblick auf spezielle Bedürfnisse (hoch) begabter Kinder und Jugendlicher und deren Sozialisationsagenten (Eltern, Lehrer) beratungspsychologische Probleme behandelt. Schließlich werden neuere deutsche Studien zur Evaluation von schulischen und außerschulischen Hochbegabtenförderprogrammen sowie zur Hochbegabtenberatung dargestellt. Deren Befunde und entsprechende Konsequenzen für eine Qualitätsverbesserung solcher Fördermaßnahmen und Förderprogramme in Deutschland werden abschließend diskutiert. Excellenz ist eine der dringendsten Herausforderungen zu Beginn des dritten Jahrtausends. (DIPF/Orig.).;;;Following a short definition of giftedness and related conceptions, this chapter presents recent models of giftedness and talent. In addition, arguments for gifted education stemming from the areas of learning and instructional psychology are discussed, including a detailed exploration of central problems concerning identification and programming. On the basis of the ATI model, this chapter presents the hypothesis that gifted students need creative, stimulating learning environments to fulfill the promising of their high potential. Various approaches to developing cognitive competencies are presented and discussed within the context of TIMSS and PISA. The second part of this chapter deals with guidance and counseling issues regarding special requirements of gifted and talented children and adolescents, as well as their socialization agents (parents, teachers). In conclusion, key studies conducted in Germany dealing with evaluation in the fields of gifted education, counseling and nurturing giftedness and talent are presented and discussed, along with the significant outcomes and consequences of actions to improve the quality of gifted and talented education and counseling in Germany. Excellence is one of the pressing tasks at the beginning of the third millennium. (DIPF/Orig.).
Minderjährige Fußballprofis sind in den deutschen Profiligen keine Seltenheit. Sie trainieren mit ihren erwachsenen Mannschaftkolleg:innen, nehmen an den Wettkämpfen teil und werden mit Verträgen ausgestattet. Letzteres gilt auch für die Spieler:innen der Nachwuchsleistungszentren, die aufgrund des großen Konkurrenzkampfes um junge Talente immer früher an ihre Clubs gebunden werden. Bei voranschreitender Professionalisierung der Nachwuchsförderung übersehen die Fußballclubs die Vorgaben des Jugendarbeitsschutzgesetzes.Die Arbeit analysiert die Verstöße unter Zugrundelegung der Ergebnisse verschiedener Umfragen im Herren-, Frauen- und Juniorenbereich und unterbreitet ausgewogene Vorschläge für die Weiterentwicklung des status quo
Menschen auf der ganzen Welt und rund 37 Millionen Zuschauer in Deutschland vor dem Fernseher verfolgten gebannt das Endspiel gegen Argentinien und kurz nachdem Mario Götze das entscheidende Tor schoss, war es endlich vollbracht. Nach 24 Jahren stemmte die deutsche Nationalmannschaft endlich den WM-Pokal in den Nachthimmel von Rio und sorgte für eine unvergleichliche Euphorie im Land. Die Nationalmannschaft begeisterte mit ihrem kreativen, offensiven Fussball und fand als einzige Mannschaft eine perfekte Mischung zwischen der Entfaltung von individuellen Qualitäten und der Zusammenarbeit als Team. Die Trikots von Müller, Neuer und den anderen WM-Stars werden voller Stolz von den Kindern getragen und die Vereine können den Ansturm von begeisterten Kindern, die ihren grossen Vorbildern nacheifern wollen, kaum auffangen. Wenn man sich das Mannschaftsbild der deutschen Nationalmannschaft bei der WM anschaut, wird es um den WM-Rekordtorschützen Miroslav Klose einsam. Er ist der Einzige, der nicht in den Nachwuchsleistungszentren der Bundesligavereine ausgebildet worden ist. Der WM-Titel ist die Krönung einer unvergleichlichen Talentförderung des letzten Jahrzehnts. Welche Entwicklungen hat der deutsche Fussball seit der EM 2000 genommen? Wie werden die Nachwuchstalente in den Nachwuchsleistungszentren in Deutschland auf den Profibereich vorbereitet? Wir zeigen in unseren Buch den schwierigen Spagat nach der Beendigung der Jugend sowie verschiedene Wege von heutigen Profis. Die Basis für den Profifussball ist dennoch der Amateurbereich, ohne den es keinen einzigen Weltmeister gäbe. Auch hier zeigen wir exemplarisch die Nachwuchsarbeit eines ambitionierten Amateurvereins. Begleitend dazu kommentieren und berichten Jugend- und Profitrainer, ehemalige Bundesligastars und Experten des Profigeschäfts über Erfahrungen, Entwicklungen und Perspektiven des deutschen Fussballs. Exklusiv geben fünf Profispieler einen persönlichen Einblick in ihr individuelles Stärken-/Schwächentraining
Astrid Ebner-Zarl unterzieht in ihrer Arbeit die These der "Entgrenzung von Kindheit" einer eingehenden Untersuchung. Mit speziellem Fokus auf das Aufwachsen von Kindern in einer Mediengesellschaft entwickelt sie einen Beitrag zu der bislang fehlenden theoretischen Verankerung der Entgrenzungsdiagnose, und schafft dadurch ein Überblickswerk der neuen Kindheitssoziologie: Auf knapp 600 Seiten führt Astrid Ebner-Zarl die verstreuten Einzelergebnisse aus der Literatur zur Ausgestaltung von Kindheit in Geschichte und Gegenwart zusammen, verbindet sie mit theoretischen Konzepten der interdisziplinären Kindheitsforschung und vertieft sie mit einer eigenen empirischen Erhebung, der Analyse von Kindheitsbildern in den Castings Shows The Voice Kids und Kiddy Contest. Um dies zu ermöglichen, entwickelt Ebner-Zarl Auswertungstechniken für audiovisuelles Material weiter und entwirft ein auf diesen Materialtypus abgestimmtes Codiersystem. Mediatisierung, Kommerzialisierung, Sexualisierung sowie Leistungsorientierung erweisen sich theoretisch wie empirisch als prägende Elemente von Gegenwartskindheit, aber auch von Gegenwartsgesellschaft im Allgemeinen. Diese Trends sowie nicht zuletzt der soziale Konstruktionscharakter von Kindheit führen zur Erkenntnis, dass Entgrenzung von Kindheit nicht ohne die Zeitgenossenschaft von Kindern und Erwachsenen gedacht werden kann. Die Autorin Astrid Ebner-Zarl ist promovierte Soziologin mit den Schwerpunkten Medien-, Kindheits-, Jugend- und Genderforschung. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule St. Pölten. .
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