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Als der chilenische Präsident Ricardo Lagos am 18. März 2003 den stellvertretenden Wirtschaftsminister Álvaro Díaz zum ersten Regierungskoordinator für Informations- und Kommunikationstechnologienernannte, erntete er nicht nur in den Regierungsreihen viel Beifall. Auch die zur Präsentation eingeladenen Großunternehmer begrüßten die Entscheidung des Präsidenten. Seit dem Amtsantritt von Lagos ist Technologiepolitik ein so häufiges Thema in den chilenischen Medien wie unter keinem seiner Vorgänger. Der Präsident besuchte in Begleitung einiger Großunternehmer Silicon Valley und Microsoft in Seattle, ein Hochtechnologieprogramm wurde gestartet und die Schaffung eines Technologiepols initiiert, man gründete Stiftungen, in einigen Ministerien wurden neue Koordinatoren angestellt, Rüstungsimporte wurden nach dem Vorbild anderer Länder an Technologietransfers gekoppelt. Ist Chile auf dem Weg in eine von Technologiepolitik bestimmte Zukunft? (Brennpkt Lat.am/DÜI)

In diesem Beitrag werden jene möglichen Schwerpunkte einer zukunftsorientierten Forschungs- und Technologiepolitik für die Bundesrepublik diskutiert, welche vor dem Hintergrund eines intensivierten technologischen Wettbewerbs zwischen Europa, Japan und den USA bestimmend sein werden. Die von den Autoren als zentral eingeschätzten Schlüsseltechnologien Umwelt, Energie, Anwendung der Mikroelektronik sowie Bio- und Gentechnologien werden jeweils in ihren möglichen Entwicklungslinien dargestellt, wobei die Autoren zu jedem Bereich Möglichkeiten und Grenzen einer verbesserten politischen Steuerung und Kontrolle mit dem Ziel einer aktiven, auf Sozialverträglichkeit basierenden Technologiepolitik diskutieren. (GF2)

Die wesentlichen Ziele der Entwicklung von Industrie und Wirtschaft in Algerien stehen in engem Zusammenhang mit der Technologiepolitik. Die wirtschaftliche Unabhängigkeit als Basis der politischen Souveränität verlangt eine in hohem Maße integrierte und dynamische Wirtschaftsstruktur. Um die historische Abhängigkeit und Stagnation in der Wirtschaft zu überwinden, muß Algerien die größtenteils von westlichen Industrieländern importierte Technik beherrschen. Den vielleicht wichtigsten Kernpunkt der algerischen Technologiepolitik bilden die Veränderungen in den Vertragsbeziehungen zu seinen Auslandspartnern. Einfache Vertragsformen in der Technologieübermittlung (Lizenzabkommen, technische Unterstützungsvereinbarungen, Verträge über den Ankauf von Produktionsgütern) wurden immer mehr ersetzt durch globale Vertragsmuster mit Vereinbarungen wie "schlüsselfertig" oder seit geraumer Zeit auch "produktionsbereit". Diese neuen Vertragsformen verlangen vom ausländischen Vertragspartner Leistungen in größerem Umfang und ein höheres Maß an Verantwortlichkeit. Jüngste Erfahrungen scheinen jedoch zu beweisen, daß die Garantien der Auslandsvertragspartner dennoch Grenzen haben. Langsam werden den Algeriern auch die negativen Nebenwirkungen dieser Verträge bewußt, hauptsächlich im Hinblick auf die Entwicklung einheimischer Sachkompetenz. Wie es aussieht, wird mit dem neuen - erst auszugsweise veröffentlichten - Fünfjahresplan der Schwerpunkt auf die Entwicklung des lokalen technologischen Potentials verlegt und versucht, Entwicklung und Lösungskompetenz lokaler Probleme in Einklang zu bringen. (WZÜbers)

Im Rückblick wird die Politik der IG Metall bezüglich sozialer und wirtschaftlicher Auswirkungen von Rationalisierung geschildert. Die Gewerkschaft wird in eine schwierige Situation gebracht, dadurch daß die Bundesregierung die Weiterentwicklung arbeitsplatzgefährdender neuer Technologien (Automation) finanziell fördert. Anders beim Programm "Humanisierung der Arbeit": hier sind Gewerkschaftsvertreter beteiligt. Drei Forderungen an die Durchführung von Projekten des Bundesministeriums für Forschung und Technologie werden aufgestellt: Unterrichtung der Gewerkschaft über Einzelprojekte, Einrichtung einer Arbeitsgruppe "Bewältigung der sozialen Risiken des technischen Wandels", bei Projektdurchführung Vereinbarung mit Betriebsräten. Technologiepolitik ist in vieler Hinsicht Schlüsselpolitik und muß vorausschauend tätig werden. (CK)

"Die 'soziale Beherrschung des technischen Wandels' ist heute innerhalb der DGB-Gewerkschaften allgemein als dringendes Erfordernis anerkannt. Was unter, 'sozialer Beherrschung' zu verstehen ist und wie sie zu erreichen wäre, ist dagegen kontrovers geblieben. Der Verfasser zeichnet die betreffenden Kontroversen nach und stellt sie insbesondere in den Zusammenhang jener Herausforderungen, die sich aus der fraglichen technikpolitischen Zielstellung für die Gewerkschaften selbst ergeben." (Autorenreferat)