Eurobarometer 60.0 (Sep 2003)
Die Themenschwerpunkte sind:
1. Verbraucherschutz,
2. Datenschutz,
3. Sport,
4. Produktsicherheit bei elektrischen Geräten im Haushalt,
5. E-commerce,
6. Einstellungen zu Menschen mit Behinderungen.
Themen: 1. Verbraucherschutz: Häufigkeit von eigenen Reklamationen beim
Erwerb von Produkten oder Dienstleistungen; Kommunikationsart bei diesen
Reklamationen (persönliches Gespräch, Telefon, Post, Fax, E-Mail);
benötigte Hilfe beim Verfassen von Reklamationsbriefen; Kenntnis über
Schiedsstelle, Ratgeber, Ombudsmänner und Bereitschaft, sie bei Bedarf
zu kontaktieren; eigene Ängste und wahrgenommene Probleme im Umgang mit
Schiedsstellen, Ratgebern, Ombudsmännern; Probleme mit Produkten oder
Dienstleistungen in den letzten 5 Jahren; Art der beanstandeten Produkte
oder Dienstleistungen; Art der Lösung des Problems (gerichtliches
Verfahren eingeleitet, Schiedsstelle oder Ratgeber eingeschaltet,
Verbraucherschutzorganisation benachrichtigt, Beratung beim
Rechtsanwalt); Mindeststreitwert bei einem vom Befragten anzustrengenden
Gerichtsverfahren; Hemmungen vor Gericht zu gehen; Gründe für ein
allgemeines Ablehnen des gerichtlichen Weges; Besitz einer
Rechtsschutzversicherung; Bereitschaft zu einer gerichtlichen
Auseinandersetzung, wenn man mit mehreren Verbrauchern vor Gericht gehen
könnte; Faktoren, die eine gemeinsame Verteidigung der Rechte vor
Gericht begünstigen; Vertrauensinstitutionen bei solchen Verfahren;
Vertrauen in die Justiz in Sachen Verbraucherschutz; präferierte
Maßnahmen zur Verbesserung der Justiz; Beurteilung, wer für den eigenen
Verbraucherschutz am Besten geeignet ist; Mindeststreitwert bei einem
vom Befragten anzustrengenden Gerichtsverfahren im Ausland; eigene
Reklamationen bei im Ausland erworbenen Produkten und Dienstleistungen;
Art der Reklamation und dabei in Anspruch genommene Hilfe; Zufriedenheit
mit dem erreichten Ergebnis; präferierte Entscheidungsinstanz in
Verbraucherschutzfragen im Ausland; Bereitschaft, sich bei Reklamationen
über das neue EU-weite Verbraucherschutznetzwerk zu informieren und es
zu nutzen; Kenntnis und Besuch der neuen Internetseite des Netzwerkes
zur Information über den Verbraucherschutz (www.eejnet.org);
Befürwortung der Einführung eines einheitlichen EU-Beschwerdeformulars;
Kenntnis eines solchen Formulars.
2. Datenschutz: eigene Besorgtheit über Datenschutz und Privatheit;
Vertrauen in Institutionen, Organisationen, Verbände, Firmen, staatliche
Autorität, Versandhäuser sowie Markt- und Meinungsforschungsunternehmen,
die persönliche Daten sammeln; Einstellungen zur Sicherheit persönlicher
Daten: Wunsch nach Informationen über den Austausch eigener persönlicher
Daten zwischen Organisationen, Einschätzung der Qualität des nationalen
Datenschutzes, Einschätzung der Interessiertheit der Menschen im eigenen
Land am Datenschutz, Besorgtheit beim Hinterlassen persönlicher Daten im
Internet, Wunsch nach einer Zustimmungspflicht beim Datentransfer in
Nicht-EU-Staaten, Einschätzung der Qualität des gesetzlichen
Datenschutzes außerhalb der EU; Kenntnis folgender Rechte und Gesetze:
Existenz unabhängiger Beobachter zur Überwachung und Durchsetzung von
Datenschutzbestimmungen, individuelles Recht auf Zugriff zu den eigenen
Daten mit der Möglichkeit sie im Falle von Unrichtigkeiten oder
illegalem Erwerb zu ändern oder zu löschen; eigene Inanspruchnahme
individueller Rechte zum Datenschutz (Informationspflicht des
Datensammlers, Einspruchsmöglichkeit beim Direktmarketing,
Widerspruchsrecht bei der Benutzung persönlicher Daten); Kenntnis und
Nutzung von Programmen, die die Weitergabe persönlicher Daten im
Internet verhindern (cookie filter) sowie Gründe für eine Nichtnutzung;
Einstellung zur Überwachung persönlicher Telefonate und Internetzugänge
im Rahmen des Kampfs gegen den internationalen Terrorismus (Skala).
3. Sport: Häufigkeit von Internetnutzung, Fernsehkonsum, Videospielen,
kulturellen Aktivitäten sowie von sportlichen Aktivitäten; Ort der
Ausübung sportlicher Aktivitäten (Fitness-Center, Klub, Sport-Center,
Schule, Universität); Vorteile von Sport (Gesundheit, Spaß, Entspannung,
Zusammensein mit Freunden, neue Bekanntschaften, Treffen mit Menschen
anderer Kulturen, Entwicklung von Körperbewusstsein, Erhöhung des
Selbstbewusstseins, Erlernen neuer Fähigkeiten, Charakterbildung,
Erreichung von Zielen, Ausleben des Wettkampfgeistes, Integration
behinderter Menschen in die Gesellschaft); durch den Sport
repräsentierte Werte (Teamgeist, Toleranz, Respekt vor anderen, Fair
play, Selbstbeherrschung, sich an Regeln halten, Disziplin,
gegenseitiges Verstehen, Solidarität, Freundschaft, Gleichheit,
Leistung); Einstellungen zum Sport: Förderung des interkulturellen
Dialogs, mehr Sportunterricht an Schulen, Verbesserung der Kooperation
zwischen Erziehungsinstitutionen und Sportorganisationen, mehr Einfluss
der EU auf Angelegenheiten des europäischen Sports, verbesserte
Erziehung durch Sport, Beteiligung der EU im Kampf gegen Doping,
Möglichkeit mittels Sport gegen Diskriminierung anzukämpfen,
Verbesserung der Zusammenarbeit von EU und nationalen
Sportorganisationen sowie nationalen Regierungen, Möglichkeit durch
Sport starre Gewohnheiten zu überwinden, problemlose Balance zwischen
Sport und anderen Freizeitaktivitäten, Verbreitung der ethischen und
sozialen Werte des Sports durch die EU; wahrgenommene Probleme im Sport
(Doping, künstliche Ernährung, Korruption, Ausnutzung von Kindern und
Menschen aus Entwicklungsländern, Übertrainieren, sexueller Missbrauch
von Kindern, Gewalt, Diskriminierung, Geldgier).
4. Produktsicherheit bei elektrischen Geräten im Haushalt: Kauf von
elektrischen Haushaltsgeräten; Häufigkeit folgender, wahrgenommener
Produktinformationen bei diesen Käufen und Relevanz dieser Informationen
für die Kaufentscheidung: Bedienungsanleitung, Warnhinweise in Textform
sowie in Bildform, Telefonnummer des Anbieters im Land des Käufers,
Anweisungen im Falle von Unfällen; Verhalten beim Lesen verschiedener
Teile von Bedienungsanleitungen: Nutzungsbeschreibung des Geräts,
Zusammenbau bzw. Installation des Geräts, Sicherheitsinformationen,
Betriebsort des Geräts, Wartung und Ersatzteile, Problembehandlung und
Reparieren, Hinweise bei Unfällen; Aufbewahren der Bedienungsanleitung
für spätere Benutzung; präferierte Darbietungsweise der
Bedienungsanleitung (auf der Verpackung, auf dem Gerät, als Beilage, vom
Verkäufer); Einschätzung der Lesbarkeit, Verständlichkeit,
Detailliertheit und Einfachheit der meisten Bedienungsanleitungen;
Befolgen der Sicherheitshinweise; präferierte Form der
Sicherheitshinweise (Symbole und Logos, Texte, Kombination aus Symbolen
und Texten oder vom Verkäufer); am häufigsten vorgefundener
Anbringungsort der Sicherheitshinweise (auf der Verpackung, auf dem
Gerät oder in der Beilage); vermutete Vergabe der Sicherheitslogos durch
den Geräteproduzent, den Vertreiber oder durch eine
Verbraucherorganisation; Einschätzung der Lesbarkeit, Verständlichkeit,
Detailliertheit und Einfachheit der Sicherheitshinweise sowie
vorgefundene Übersetzung in die Sprache des Käufers; Bewertung von
Sicherheitshinweisen: präzise Handlungsanleitung, Unfallprävention,
spezifische Informationen für Kinder, Risiken für ältere Menschen,
Behinderte und bei fehlerhafter Nutzung; Kenntnis grundlegender
Sicherheitsregeln für elektrische Geräte (Skala); Einschätzung des
Nutzens von Warnsymbolen; Einbeziehung von Warnsymbolen in die
Kaufentscheidung; Wunsch nach einer Standardisierung von Warnsymbolen;
Kenntnis ausgewählter Sicherheitssymbole; Befolgen der Warnsymbole.
5. E-commerce: getätigte Einkäufe per Internet; Häufigkeit von
Interneteinkäufen; Sorgen bei Interneteinkäufen (Zahlungssicherheit,
Glaubwürdigkeit der Informationen, Lieferung, Beachtung der
Verbraucherrechte, Garantien und Rückerstattungen, Anonymität der
Verkäufer); Gründe für Interneteinkäufe (beste Geschäfte, Lieferung
direkt nach Hause, leichte Vergleiche zwischen verschiedenen Anbietern,
Zugang zu anderen Ländern, Zugang zu nur im Internet erhältlichen
Angeboten, Käufe zu jeder Zeit möglich, keine Wege erforderlich);
Präferenz für Webseiten bekannter traditioneller Anbieter oder für
Webseiten bekannter E-commerce Anbieter; Wichtigkeit folgender Aspekte
für eine Kaufentscheidung im Internet: Text in eigener Muttersprache,
Website gehört zur eigenen Nationalität, klare Preisauszeichnung,
mehrere Zahlungsmöglichkeiten, klare und vollständige
Vertragsbedingungen, Zuverlässigkeit der Lieferungen, klare Anzeige der
Verbraucherrechte, keine Probleme bei Beanstandungen, Informationen über
Stornierungsmöglichkeiten, Klarheit aller Schritte beim Einkauf;
Kenntnis des auch im Internet gültigen Verbraucherrechtes auf
Stornierung eines Geschäfts sowie ein Kenntnistest dazu; Hilfeinstanz
bei Problemen mit Interneteinkäufen (Website des Anbieters,
Verbraucherorganisationen, Behörden, spezielle Websites für
Verbraucherschutz, Organisationen, die Gütesiegel im Internet vergeben,
außergerichtliche Vermittler offline oder online); Adressaten von
Beschwerden bei Internetkäufen (Website des Anbieters, Betreiber der
Website, Verbraucherorganisation, Regierungsbehörde, andere
Organisationen); Gründe für eigene Beschwerden; Zufriedenheit mit der
Behandlung der Beschwerden; Nutzung von und Zufriedenheit mit
Vermittlungsangeboten im Internet; Gründe für bislang nicht getätigte
Internetkäufe; Gründe für mangelndes Vertrauen bzw. nicht vorhandenes
Interesse bei Internetkäufen; Vertrauen bei der Nutzung folgender
Angebote im Internet: Bahnfahrkarten, Flugtickets, Karten für kulturelle
Veranstaltungen, Hotelbuchungen, Leihfahrzeuge, Bekleidung,
Unterhaltungsmedien, Computertechnik, Möbel und Einrichtungsgegenstände,
Lebensmittel, Finanzdienstleistungen, Antiquitäten, Autos, Reisen,
Heimwerker- und Gartenbedarf, elektrische Haushaltsgeräte; Vertrauen bei
einer Garantie einer Bank bzw. eines Kreditkartenanbieters sowie
Zahlungsbereitschaft für eine solche Garantie; Absicht von
Internetkäufen in den nächsten drei Monaten; Vergleich des Risikos eines
Internetgeschäfts bei einem nationalen gegenüber einem Internetanbieter
aus einem anderen EU-Land; Bekanntheit und Nutzung von Angeboten im
Internet, die sich mit dem Datenschutz und der Zahlungssicherheit
beschäftigen; Zuverlässigkeit von Internetseiten mit Gütesiegel;
Vertrauen in solche Gütesiegel bei Angeboten aus dem Ausland.
6. Einstellungen zu Menschen mit Behinderungen: Kenntnis des
Europäischen Jahres der Behinderten 2003 sowie Quelle dieser
Information; vermutete Ziele des Jahres der Behinderten; eigene
Wahrnehmung der Verbesserungen für Behinderte durch das Europäische Jahr
der Behinderten in folgenden Bereichen: Zurechtkommen im Alltagsleben,
Gleichberechtigung, verbesserter Zugang zu öffentlichen Gebäuden und
Plätzen, verbesserter Zugang zu Dienstleistungen,
Einstellungsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt, Zugang zum
Bildungssystem, Verständnis gegenüber körperlich wie auch geistig
Behinderten, Medieninteresse; Einstellung zu Behinderten in der
Berufswelt (Skala); Personen im Bekanntenkreis mit Behinderungen;
Aufmerksamkeit gegenüber ausgewählten Arten von Behinderungen und
Krankheiten; Schätzung des Anteils Behinderter an der Bevölkerung des
eigenen Landes.
Nur in Ländern, die den Euro eingeführt haben, wurde gefragt:
Zufriedenheit mit dem Euro; Gefühl der Verbundenheit mit Europa durch
die Nutzung des Euro.
Demographie: Nationalität; Selbsteinschätzung auf einem
Links-Rechts-Kontinuum; Familienstand; Alter bei Ende der Ausbildung;
Geschlecht; Alter; berufliche Position; Stellung im Haushalt; Beruf des
Haushaltsvorstandes; Urbanisierungsgrad; monatliches Haushaltseinkommen.
Zusätzlich verkodet wurden: Interviewdatum und Interviewbeginn;
Interviewdauer; Anzahl der beim Interview anwesenden Personen;
Kooperationsbereitschaft des Befragten; Ortsgröße; Region;
Intervieweridentifikation; Telefonbesitz (Mobiltelefon und Festnetz);
Entfernung zur nächsten internationalen Grenze.
In Luxemburg, Belgien und Finnland: Interviewsprache.