Das Buch widmet sich den Argumenten zeitgenössischer muslimischer Denker zum Thema Krieg und Frieden und behandelt die konfessionelle, geografische und ideologische Diversität islamischer Friedensethik. Ein Teil der Beiträge wurde verfasst von unterschiedlichen Gruppierungen und Gelehrten, die sowohl die sunnitischen als auch die schiitischen Zweige des Islams repräsentieren, und es gibt Beiträge zu den unterschiedlichen Einstellungen gegenüber Gewalt, ausgehend von Pazifismus und Traditionalismus hin zu Fundamentalismus und Dschihadismus. Die Beiträger sind Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern, u.a. Indonesien, Pakistan, dem Iran, der Türkei, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, den USA und Belgien. Die Kapitel des Buches behandeln das Thema aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven wie Theologie, Philosophie, Religions-, Kultur- und Politikwissenschaft. Das Buch ist in drei Teile gegliedert: a) Methodik und Theorie islamischer Friedensethik, b) Jus ad bellum und c) Jus in bello. Mit Beiträgen von: Dirk Ansorge, Abdessamad Belhaj, Seyed Hassan Eslami, Oliver Leaman, Simona E. Merati, Najia Mukhtar, Charles M. Ramsey, Sybille Reinke de Buitrago, Yahya Sabbaghchi, Heydar Shadi, Bianka Speidl und Asfa Widiyanto.
"Es gilt zu erahnen, wie die globale Vernetzung digitaler Informationen das Soziale selbst, nämlich das gesamte gesellschaftliche Arrangement der Menschheit, tiefgreifend verändert."Epochale Umbrüche sind in der Geschichte der Menschheit nicht neu. Scheinbar eigenständige Entwicklungen verstärken sich gegenseitig und schaffen eine unübersichtliche Zeit des Übergangs, die trotzdem in eine eindeutige Richtung weist. Damit verändert sich nicht nur die Soziale Arbeit. Es verändern sich auch ihre Rahmenbedingungen sowie der normative Horizont, vor dem sie stattfindet.Als Praktiker mit 25-jähriger Erfahrung in der Führung sozialer Unternehmen schildert der Autor die wesentlichen Aspekte dieser Entwicklung in einer allgemeinverständlichen Weise, welche der Vielzahl an Professionen, die im Sektor der Sozialen Arbeit vertreten sind, Rechnung trägt. In der ethischen Reflexion kommt er dabei zu mitunter überraschenden Empfehlungen.
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1924 erscheint erstmals Marcel Mauss' einflussreicher Essai sur le Don (Die Gabe), in dem sich der Autor mit der religiösen, rechtlichen, moralischen und ästhetischen Dimension der Gabe als 'System der totalen Leistungen' in sogenannten primitiven Gesellschaften auseinandersetzt. 2010 findet am Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld ein Symposium statt, das sich mit Konzepten der Gabe in der Kunst beschäftigt. Den Beiträgen des dazugehörigen Tagungsbandes ist zu entnehmen, dass Mauss' Auseinandersetzung mit dem System der Gabe immer noch den Ausgangspunkt zahlreicher Überlegungen zu Fragen der Reziprozität, des (Aus-)Tausches, der Umwegrentabilität und des Schenkens auch in sogenannten westlichen Gesellschaften bildet. Der Band versammelt zahlreiche Aufsätze von KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen, die aus unterschiedlichen theoretischen Perspektiven, als auch aus Sicht der Praxis den "Modus der Gabe" analysieren. Soziologische und theaterwissenschaftliche Ansätze sind genauso vertreten wie theologische und kunstpädagogische Positionen; theoretische Beiträge wechseln sich mit Schilderungen von Performances und Barter (Zusammenkünfte zum Tanzen und Schauspielen etc.) ab, deren Beschreibung durch beigefügtes Bildmaterial ein wenig an Plastizität gewinnt. Den meisten Beiträgen – entweder auf Englisch oder Deutsch verfasst – ist ein kurzes englischsprachiges Abstract vorangestellt. Der Tagungsband gliedert sich in vier große Themenbereiche. Im ersten Teil beschäftigen sich vier Beiträge mit den "Theorien der Gabe". Zum Einstieg erläutert der Philosoph Gerhard Stamer unterschiedliche Definitionen und Bedeutungen des Begriffs der Gabe anhand der Theorien französischer Philosophen und Ethnologen (Alain Caillé, Marcel Hénaff, Maurice Godelier, Pierre Bourdieu, Jacques Derrida), die sich – in Anlehnung an Mauss – mit den religiösen, ästhetischen, politischen und moralischen Dimensionen der Gabe beschäftigen. Der Soziologe Klaus Lichtblau nimmt in seinem Beitrag zuerst eine Definition des Begriffes "Ökonomie" vor, um dann überzuleiten zur Bedeutung der Gabe und ihren Erscheinungsformen in der westlichen Kultur. Wie Stamer bezieht sich Lichtblau auf die französischen Theoretiker, um schließlich den Begriff der "uneigennützigen Gabe" in Bezug auf den modernen Sozialstaat zu problematisieren. Die Kunsthistorikerin Dorothée Bauerle-Willert untersucht in ihrem Aufsatz die Bedeutung der Gabe in der Bildenden Kunst als Motiv und gemeinschaftsstiftendes Element. Ausgehend von Kants Begriff der Kunst als "Zweckmäßigkeit ohne Zweck" begreift Bauerle-Willert das Kunstwerk als Möglichkeitsfeld der Gabe, als es in einem generösen Akt für den/die RezipientIn zwischen innerbildlichem Geschehen und außerbildlicher Wirklichkeit vermittelt. Im abschließenden Beitrag des ersten Kapitels untersucht die Bildungswissenschaftlerin Kristin Westphal zeitgenössische Theaterformen, in denen das Konzept eines konsumierenden Publikums, dessen Reaktionen erst mit Ende einer Aufführung ausbrechen dürfen, durch ein situationelles Theater mit ZuschauerInnen als aktiven MitspielerInnen abgelöst wird. Westphal untermauert ihre Ausführungen anhand der Beschreibung einer Inszenierung von Tim Etchells aus dem Jahr 2007 mit dem Titel That Night Follows Day. Der zweite Teil des Bandes ist den "Gaben der Kunst" gewidmet und wird eröffnet von einem Beitrag der Kunstvermittlerin, Theoretikerin und Künstlerin Hanne Seitz. Sie untersucht die reziproken Prozesse, die zwischen künstlerischer Intervention und RezipientInnen stattfinden. Seitz entwickelt ihre Thesen anhand einer Performance der Künstlerin Ulrike Möntmann mit dem Titel This Baby Doll will be a Junkie. Es folgen drei kürzere Texte, in denen es um Intention und Wirkung einer Installation (White History Channel) von Christian Heilig und Thomas Henke, die "künstlerischen Feldforschungen" von Lili Fischer und die Performance wahr nehmen, weiter geben geht. Letztere ist ein Projekt von Studierenden der Hochschule für Kunst und Design in Halle und ihrer Professorin Una M. Moehrke, ihres Zeichens Mitherausgeberin des Bandes. Von ihr stammt auch der nächste Aufsatz, in dem sie – angelehnt an Theodor W. Adorno – den Moment der "Ich-Suspension" beschreibt, der eintritt, wenn die Kunst als Gabe fungiert. Im gemeinsamen Gespräch loten der Künstler Tino Sehgal und Moehrke die Möglichkeiten aus, Kunst über die Performance hinaus als gleichberechtigten Tausch zwischen Publikum und Nichtpublikum zu begreifen. Daran geknüpft wird die Frage, ob das Sprechen/der Diskurs über die uneigennützige Gabe diese automatisch in den Markt der Zirkulation spült. Der dritte Themenblock des Buches beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen Gaben, Tausch und Gesellschaft. Der Theaterwissenschaftler Ian Watson analysiert die Barter des italienischen Regisseurs und Theatertheoretikers Eugenio Barba als soziökonomische Unternehmungen, in denen sich die Rollen von professionellen wie nichtprofessionellen PerformerInnen und ZuschauerInnen auflösen. Ergänzend zu Watsons Ausführungen beschreiben Klaus Hoffmann (Mitherausgeber des Bandes) und Indira Heidemann vom Theaterlabor Bielefeld Intentionen und Auswirkungen des Barters, der im Zuge des Symposiums 2010 auf dem Dürkoppgelände – einem aus einer Industriebrache entstandenen "Wohnquartier mit soziokulturellen Einrichtungen" (S. 135) – in Bielefeld stattfand. Im darauffolgenden Beitrag zieht der Soziologe Dieter Haselbach den Schluss, dass Wirtschaft und Kultur eigentlich nie voneinander getrennt existieren können – ein Umstand, der laut Haselbach per se nichts Schlechtes bedeutet. Allerdings eröffnen sich aus der Beziehung zwischen Kultur und Wirtschaft Probleme, die der Autor in weiterer Folge zur Sprache bringt: die Subventionierung von Kulturbetrieben, die generell immer begleitet wird von diversen Rechtfertigungsdebatten (warum die Kultur wichtig ist für die Gesellschaft), und die Vereinnahmung von Kreativität als fortschrittsfördernder Zutat in florierenden Branchen, die so tun, als wäre Kreativität der primäre Motor ihrer Arbeit – Stichwort: creative industries. Insgesamt plädiert Haselbach dafür, die kulturpolitische Debatte der letzten vierzig Jahre in Deutschland neu aufzurollen und zielorientierter zu führen. Wolfgang Zinggl – Kulturwissenschaftler, Künstler und Politiker – setzt sich anhand der Interventionen der Wiener KünsterInnengruppe WochenKlausur mit der Wechselwirkung von Kunst und Gesellschaft auseinander. Der Beschreibung erfolgreicher Interventionen von WochenKlausur stellt Zinggl einen weitschweifigen Kunstbegriff voran, der in der Aneinanderreihung von binären Gegensätzlichkeiten komplexere Zusammenhänge vermeidet. Klaus Hoffman präsentiert in einem kurzen Artikel Theatre for a Change, eine NGO-Organisation in Ghana, die – angelehnt an die pädagogische Arbeit Paolo Freires und Augusto Boals 'Theater der Unterdrückten' – vor allem jugendliche ZuschauerInnen zu AkteurInnen macht, die mit theatralen Mitteln über soziale und gesundheitliche Missstände in Ghana aufgeklärt und ermutigt werden sollen, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Die Künstlerin und Kunstvermittlerin Christine Biehler schließt den dritten Themenblock mit einem Einblick in LandArt07, ein Projekt, in dem über einen Zeitraum von drei Jahren EinwohnerInnen, Studierende der Universität Hildesheim, Lehrende, KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen in Heinde (Niedersachsen) gemeinsam gelebt und gearbeitet haben. Das letzte Kapitel trägt den Titel "Weitergaben – Interkulturelle Transfers" und beschäftigt sich mit Konzepten der Gabe anhand spezifischer religiöser, politischer und künstlerischer Phänomene. Der protestantische Theologe Gerhard Marcel Martin erläutert in einem etwas sprunghaften Artikel das Verhältnis zwischen Vor-Gegebenem und Be-Gabung unter Verweis auf die Glaubenslehren von Christentum und Buddhismus. Als Beispiele zur Untermauerung der Thesen dienen die nicht mit Händen gemalten orthodoxen Ikonen und die Holzschnitte von Munataka Shikō. Klaus Hoffmann beschreibt eine Performance der israelischen Schauspielerin Smadar Yaaron, in der sie anhand der körperlichen Auseinandersetzung mit dem Davidstern das schwierige und laut Künstlerin unhaltbare Verhältnis zwischen Religion und Nationalität thematisiert. Der Theaterwissenschaftler Mohammadreza Farzad untersucht in seinem Beitrag die politische Instrumentalisierung der Gabe durch SelbstmordattentäterInnen und die Ritualisierung der Trauer. Mittels anthropologischer und soziologischer Theorien unterscheidet Farzad verschiedene Funktionsweisen der Gabe. In Zusammenhang mit Opfertoden interessiert ihn vor allem jene Dynamik, die fremde Menschen durch eine radikale Maßnahme wie Selbsttötung (in Trauer und Zorn) temporär zu einer Gemeinschaft zusammenschweißt. Farzad ortet anhand einer spezifischen Auslegung des Korans eine Verschiebung von Text zu Aktion und fordert abschließend dezidiert zur Wachsamkeit gegenüber politischer Instrumentalisierung auf, indem er auf die missbräuchliche Interpretation religiöser Texte aufmerksam macht, die zum Zwecke der Kriegslegitimierung erfolgt. Im letzten Text des Bandes reflektiert die Theater-, Kultur- und Medienwissenschaftlerin Ingrid Hentschel (sie ist ebenfalls Mitherausgeberin des Buches) anhand der Erinnerung an einen im Zuge der 12. International School of Theater Anthropology stattgefundenen Barter das Verhältnis von Repräsentation durch Performance und unmittelbarer Erfahrung durch die Bildung von Gemeinschaft im Zuge theatraler Ereignisse. Im Modus der Gabe zeigt die Vielfalt der Ansätze, mit der man sich dem Konnex von Gabe und Kunst nähern kann. So verschieden die Ansätze der AutorInnen sind, so offensichtlich herrscht Konsens über spezifische Charakteristika, die die Gabe kennzeichnen: Sie definiert sich nie über einen materiellen Kern im Sinne eines verwertbaren Objekts, das zu Zwecken des Profits veräußert wird. Vielmehr betonen die Beiträge die Bedeutung der durch Prozesse hergestellten Reziprozität, die die Unterscheidung zwischen AkteurInnen und ZuschauerInnen suspendiert. Allen Beiträgen gemein ist die Betonung der gemeinschaftsstiftenden und gesellschaftsverändernden Wirkung, die die Gabe mittels künstlerischer Interventionen hervorruft und die auch nach Auflösung temporärer (Arbeits-)Zusammenhänge weiterbesteht. Die teilweise Redundanz von Argumentationen und Interpretationen untermauert denn wohl auch die Bedeutung dieser Aspekte der Gabe. Insgesamt ist Im Modus der Gabe ein empfehlenswertes Buch für all jene, die Marcel Mauss bereits gelesen haben und jene, die es nicht erwarten können, ihn zu lesen.
In der gesellschaftlichen Umbruchsphase des späten Mittelalters äußerte sich das Streben der Laienbevölkerung nach einer aktiven Rolle insbesondere auf dem Gebiet der Wohlfahrt. Diese fand vor allem im Rahmen der äußerst populären religiösen Bruderschaften und vergleichbaren Semireligiosengruppen statt, die gleichsam als Brennpunkte laikalen Aktionswillens auf der Suche nach eigenen religiöse Lebensformen, Heilswegen und politischen Rechten fungierten. Im Zentrum der Dissertation stehen die visuellen Ausdrucksformen dieser für die Stärkung der laikalen Position und die Entwicklung der Wohltätigkeit so folgenreichen Bewegung in Italien. Gerade die Bildkunst der Gemeinschaften läßt die speziellen Bedürfnisse und Anliegen wie auch die sich wandelnde gesellschaftliche Position der Laien hervortreten, wie an ausgesuchten Bildprogrammen karitativer Einrichtungen aus Bergamo, Florenz, Ancona, Prato, Assisi, Siena, Parma und Rom aus der Zeit zwischen 1300 und 1500 aufgezeigt werden kann. Pietas und Caritas, Frömmigkeit und Barmherzigkeit zu Gunsten des Hilfsbedürftigen wie auch des Wohltäters im Diesseits und im Jenseits bildeten das duale Leitprinzip der Sozietäten. Das Miteinander von religiöser und sozialer Zielsetzung prägte zugleich die per se sehr unterschiedlichen architektonischen Kulissen der korporativen Tätigkeit, resultierte in der Untrennbarkeit von religiöser und profaner Sphäre, von Kirchen, Kapellen und Oratorien mit Räumen der Vereinigungen und der Armen- und Krankenpflege. Auch deren Bilddekoration bestätigte mit ihrer Themenwahl die Bedeutung beider Aspekte, wie die in der vorliegenden Arbeit exemplarisch betrachtete Bildformel der biblischen "Werke der Barmherzigkeit" beweist, diente doch die Matthäus-Perikope vom Weltgericht (Mt 25,31-46) als Leitmotiv der korporativen Fürsorge. In dem entsprechend häufig anzutreffenden ikonographischen Muster konnte eine summarische Darbietung theologischen Lehrguts in biblischer Form mit der sozial-historischen urbanen Realität und der Repräsentation der Auftraggeber verbunden werden. Mit der Visualisierung der gelebten Frömmigkeit wurde nicht nur der Laie an sich als Teil der Gemeinschaft bildwürdig, sondern seine in Wohltätigkeit transformierte, seinen Mitbürgern zugute kommende Religiosität wurde zum eigentlichen Bildthema: Der barmherzige Laie erhielt – im Bild wie im Leben – einen eigenen Standort im religiösen Heilsplan und in der spätmittelalterlichen Gesellschaftsordnung. Über das einzelne Mitglied hinaus erstreckte sich die heilsame Wirkung für Körper und Seele, welche der Bilddekor den Räumlichkeiten und der korporativen Tätigkeit zusprach, auf die Hilfesuchenden, ja auf die ganze Stadt. Das in Architektur wie Bild bezeichnende Ineinandergreifen von urbanem und korporativem Bereich macht die Stellung der Institutionen als sozial, wirtschaftlich und politisch wichtigen Bestandteil des städtischen Gefüges zwischen weltlichen und religiösen Mächten, ob Potentaten, kommunalen Regierungen, politischen Parteien, Bischöfen, Pfarreien oder Orden deutlich. Von diesen teils gänzlich instrumentalisiert, wurde der Bilddekor der Einrichtungen gezielt zur Propagierung spezieller Personen und Regierungen oder zur Verbreitung spezifischer religiöser Konzepte und Kultformen genutzt. In Sprache, Inhalt und Einsatz der Bilder zeigt sich die beträchtliche Transferleistung der Vereinigungen im Austausch religiöser und gesellschaftlicher Ideen, Normen, Rituale und Interessen, ihre maßgebende Funktion als Schaltstelle zwischen öffentlichem und privatem, politischem und religiösem, diesseitigem und jenseitigem Leben. ; Pietas - Caritas - Societas : Pictorial programs of charitable institutions in late medieval Italy In the social upheaval of the late middle ages, the striving of the lay population for an active role expressed itself especially in the area of charity. This was carried out in the main by the highly popular religious confraternities and similar groups, which at the same time acted as foci for the lay desire for their own forms of religious living, their own routes to salvation and their political rights. At the centre of the dissertation are the visual forms of expression of this movement in Italy, a movement which was to be so influential in the development of charity and in the strengthening of the lay position. The decorative art of local communities in particular allowed the specific desires and concerns of the lay population to be expressed, as well as illustrating their changing position in society as a whole. This can be seen in selected pictorial works from charitable establishments in Florence, Ancona, Prato, Assisi, Siena, Parma and Rome from the period between 1300 and 1500. Pietas and caritas, piety and mercy to help the needy as well as the charitable in this world and the one to come, formed the dual founding principle of the societies. At the same time, the coincidence of religious and social goals formed the per se divergent architectural backdrops of corporate activity. This resulted in the inseparability of the religious and the profane spheres, joining churches, chapels and oratories with the associations' halls and places for helping the poor or sick. In their choice of subjects, their pictorial decoration, too, confirmed the importance of both aspects, as is shown in the dissertation using the example of the formula pictures of the biblical "works of mercy", where the Matthew pericope (Mt 25.31-46) of the Last Judgement is used as a leitmotiv for corporate charity. In the often-seen iconographic pattern, a summary presentation of theological teachings in biblical form is connected with social-historical reality, as well as with a representation of the sponsor. With the visualisation of lived devoutness, the lay person as part of the community became not only worthy of picturing, but his religiosity, transformed into charity and helping his fellows, became the actual subject of the picture. The charitable lay person received – in the picture as in life – his own place in the religious journey to salvation and in the late medieval social order. The healing effect for body and soul to which the pictorial decoration and corporate activity spoke, extended beyond the individual member, out to those seeking charity, and indeed to the whole city. The intertwining of urban and corporate spheres which was expressed in architecture as well as image makes clear the position of the institutions as an important social, economic, and political part of the urban structure – amongst the worldly and religious powers, the potentates, communal governments, political parties, bishops, parishes and religious orders. In part entirely instrumentalised by their patrons, the pictorial decorations of these institutions were purposefully used for the promotion of specific people and authorities, or for the dissemination of specific religious concepts and cults. The language, content and use of the pictures demonstrate the impressive achievements of the associations in their exchange of religious and social ideas, norms, rituals and interests, their defining function as interface between the public and the private, between the political and the religious, and between life in this world and in the next.
Die Arbeit verfolgt Entwicklungslinien eines auf praktische Vernunft gestützten Republikmodells an Hand der exemplarischen Bedeutung der aristotelischen Politik und ihrer Rezeption durch Thomas von Aquin. Diesen werden auch entscheidende Weichenstellungen für die Ausbildung des modernen Staatsbegriffs und seines begrifflichen Instrumentariums politischer Vernünftigkeit zugerechnet. Teil 1 stellt das aristotelische Modell der auf den Begriff des Menschen als Menschen gegründeten "bürgerlichen Gesellschaft" vor, in der sich ein gegenüber der Beliebigkeit tatsächlicher Herrschaftsan-maßungen kritischer ursprünglicher Zusammenhang zwischen dem Verständnis "politischer Herr-schaft" und der wechselseitigen "Anerkennung" konkret freier und gleicher Bürger präsent hält. Dieser ruht jedoch auf einschränkenden Voraussetzungen politischer Subjektivität und deren unmittelbarer Bindung an institutionelle Rahmenbedingungen auf, wie sie aus einem spezifisch antiken Verständnishorizont, näherhin aus dem aristotelischen Konzept entelechialer Teleologie, erläutert werden. Der Versuch einer Einordnung in Grundlinien des umfassenden systematischen Kontexts in Metaphysik, Physik und praktischer Philosophie soll gerade durch den gegenüber der unbestrittenen aktuellen Relevanz neuzeitlichen Freiheitsethos differenzierenden und nicht ungeschichtlich-planen Zugang zu diesem Politikmodell auch aktualisierende Perspektiven eröffnen. So soll etwa durch die Erläuterung der aristotelischen Teleologiekonzeption, die anhand des Paradigmas der Naturbewegung eingeführt wird, sowie des dazu korrespondierenden Ethos "vernünftigen Strebens" das etwaige Verständnis einer vorgängigen materialen Zweckbindung der Politik, im Sinne etwa einer herkömmlichen "Werteethik", distanziert werden. Das Verhältnis Naturteleologie - Praxis wird nicht deduktiv, sondern als ein solches der Strukturanalogie bei gleichzeitiger methodischer Abgrenzung verstanden. Teil 2 widmet sich der Herausarbeitung systematischer Akzentverschiebungen und Umformungen im Spannungsfeld der Konfrontation von aristotelischer Teleologie bzw. praktischer Vernunft mit einer von der Perspektive der Geschichtlichkeit geprägten Offenbarungsreligion bei Thomas von Aquin. Im Zeichen eines vorläufig theologisch gewonnenen universalen Freiheitsverständnisses vollzieht sich auch ein Strukturwandel politischer Öffentlichkeit, der zunächst eine institutionelle Verdünnung des republikanischen Ideals herbeiführt. Durch die Rücknahme des Ziels der Politik vom konkreten Bürger-ethos in die Universalität und den nunmehr transzendentalen Anspruch des Begriffs des "bonum commune" wird gleichzeitig aber auch ein Prozeß der Pluralisierung und Dynamisierung gesellschaft-licher und individueller Zielsetzungen und Praxisformen freigesetzt. Entscheidende Bedeutung kommt dabei dem Stellenwert des thomasischen "Gesetzes" zu, in dem - jenseits einer material-deduktiven oder imperialistischen Konzeption - ein dezidiert praktisch-handlungsleitendes Gesetzesverständnis zum Vorschein kommt. Dieses führt die sittlich-politische Anerkennung stiftende Funktion der "koinonia politike" weiter und leitet in seinem Anspruch gesteigerter "Allgemeinheit" - dies sowohl im Rückgang auf ein transzendentales Prinzip seiner Begründung wie auch in der Ausweitung seines Adressaten-kreises - zur Neuzeit über. ; This book describes stages of development of the conception of an ideal republic that is fundamentally based on practical reason. It is widely understood that this conception is paradigmatically represented in the political thought of Aristotle and conveyed by its reception by Thomas Aquinas. This early concept of a liberal republic - which is in some ways certainly marked by the constraints of ancient philosophy on the whole, is even considered to have contributed to the development of the modern state and its instruments of political reason. Part 1 presents Aristotle's conception of "civil society" which is built upon man in his specific nature of humanity. From this point of view "political" government is intrinsically related to the mutual recognition of free and equal fellow citizens. Thus establishes a strict standard of criticism of any arbitrary or illegitimate presumption of political power. Nevertheless, Aristotle's "Republic" relies on limiting conditions of political subsistence as they arise from a specific ancient point of view that sets a clear limit to our modern expectation of freedom and equality. Above all, subjectivity, at least the perfection of virtuous citizenship, is supposed to be indispensably linked to a specific political, institutional and moral framework. This framework is derived from Aristotle's concept of "teleology", which pervades his whole philosophy. Therefore, Aristotle's approach shall be investigated in a most complex and comprehensive way in its close systematic link to all fields of philosophy, including practical reason, physics and metaphysics, in order to enable a most distinct historical judgement that will also finally reveal its actual significance. E.g. Aristotle's concept of teleology, though introduced by the investigation of "natural movement", is also applied to his ethics of practical reason. This does not imply, however, any dependence of law or politics on natural goals, but only reclaims a fundamental structural analogy between both, nature and habits, while adhering to their clear methodological separation. Part 2 is devoted to elaborate the systematic transformations and shifts of emphasis that have occurred, when Aristotle's concept of teleology and practical reason - within the work of Thomas Aquinas - encountered the specific philosophical demands and the different approach of Christian tradition. As a religion that is concerned with the view of eschatological anticipation and the experience of historical revelation, Christianity turned out to introduce a first perspective of "historical" thinking that was aimed to partly break down the more restricted ancient concept of ethics and politics. Being however constrained to a mere theological explanation, freedom of man is gaining a more universal and transcendent notion. The fulfilment of human nature is basically detached from its ancient close link to politics. But this development also changes the significance and the structures of the political and public sphere. It turns out to weaken and dilute the institutional achievements of the aristotelian republic. On the other hand the new resort to the universal demand of the transcendent "common good" as the ultimate goal of human life, rather than to the developed customs of the ancient city, also favours a process of accelerating and diversifying individual and social human goals and practices. And this development focuses the status of Aquinas' concept of the "Law" that however transcends a mere authoritarian or "material" notion of ethics and law. Furthermore it takes over the legitimising tasks of the ancient community of free and virtuous citizens in procuring a legitimate basis of politics. And this basis is now gaining a higher degree of "universality" with regard to its transcendental reason as well as its concern with the expansion of moral subjectivity, which finally leads up to the political demands of modern times.
New Yorker Bauarbeiter, die auf einem Balken hoch über der Stadt ihr Mittagsbrot verzehren; der österreichische Außenminister Josef Figl, der auf dem Balkon des Belvedere steht und den Staatsvertrag in die Menge hält; Albert Einstein, der an seinem 72. Geburtstag Journalisten die Zunge zeigt. Bilder wie diese oszillieren zwischen Dokumentation und Inszenierung, verkörpern historische Momente oder Erzählversionen dieser Momente, und sie frieren in einer radikalen Gegenwärtigkeit fest, die sie geradezu für ein Archiv von Klischees qualifiziert. Während viele dieser Bilder Teil eines globalen ikonographischen Gemeinwissens westlicher Prägung darstellen, muten die Bilder und Bildformeln Osteuropas oftmals noch wie Geheimwissen an. Das von Susi K. Frank herausgegebene Buch lädt einerseits dazu ein, diese wenig bekannten "Bildformeln" zu entdecken und bietet andererseits aus bildwissenschaftlicher und kultursoziologischer Perspektive eine umfassende und informierte Reflektion darüber – um die Formel von W.J.T. Mitchell aufzugreifen – was Bilder wollen. In ihrem Sammelband Bildformeln. Visuelle Erinnerungskulturen in Osteuropa stellt Susi K. Frank als Herausgeberin Bildformeln des Sowjetischen solchen des Holocaust gegenüber, um in einem dritten Teil des Buches eine Konzeptualisierung von Bildformeln als intermediale Instrumente der Konstruktion bzw. der Revision zu unternehmen. Der Fokus auf Bildmaterial aus Osteuropa ist hierbei bewusst gewählt und zielt auf die Frage ab, "ob es spezifisch osteuropäische Bildformeln gibt, d. h. solche, die das kulturelle Gedächtnis speziell des sowjetischen Raums […] mitkonstituieren, und deren Entstehung und Produktivität wesentlich durch den kulturellen und politischen Kontext der Region mitbedingt sind?" (S. 14). Die Vielfalt der Gegenstände zwischen Text und Bild – von historischen Fotografien über Dokumentar- und Propagandafilme bis hin zu Romanen, Comics und Ausstellungsmaterialen –, die im vorliegenden Band diskutiert werden, ist bestechend. Im "Kapitel I. Formeln des Sowjetischen" finden sich vier Beiträge zu einem kanonisch-fotografischen Dokument der Oktoberrevolution, das auf einem theatralen Reenactment beruht (Beitrag Sasse), zu dem kollektiven 'wir' sowjetischer Identität, das bereits Dziga Vertovs Kino-Auge prägte (Beitrag Sandomirskaja), zu (post-)sowjetischen Bildern des Fahnenhissens als säkulare Ikonen (Beitrag Schwarz) und zu Bildformeln des Hasses und der Gewalt im 2. Weltkrieg in sowjetischen Medien (Beitrag Dobrenko). Das "Kapitel II. (Osteuropäische) Bildformeln des Holocaust in der Spannung zwischen Dokument und Monument" versammelt fünf Beiträge zu einem der berühmtesten sowjetischen Kriegsfotos mit dem Titel Leid (Beitrag Shneer), zu dem Shoah-Gedicht, auf das sich die genannte Fotografie bezieht (Beitrag Shrayer), zum Zusammenhang von Bildformeln und Undarstellbarkeit in West- und Osteuropa (Hicks), zum allerersten Spielfilm über den Holocaust aus dem Jahr 1947 von Wanda Jakubowska, dessen Bilder teilweise in Alan Resnais'Nuit et Brouillard(FR 1955) zitiert wurden (Beitrag Saryusz-Wolska) und zu einer fotografischen Installation Zacisze (dt. Abgeschiedenheit) des polnischen Künstlers Tadeusz Rolke. Im letzten "Kapitel III. Bildformeln zwischen Bild und Text – Instrumente der Konstruktion und Revision des kulturellen Gedächtnisses" verhandeln vier weitere Beiträge Bildformeln im Spannungsfeld von Intermedialität und Selbstreflexivität. Hier wird die im Kontext der Kriegsdarstellung bisher wenig beachtete Pathosformel "der toten Mutter mit lebendigem Kind" (S. 269) diskutiert (Beitrag Frank), sowie der slowakische Künstler Július Koller mit seiner an Aby Warburgs Mnemosyne-Atlas gemahnenden Archivkunst (Beitrag Pospiszyl). Posthum erscheint der Beitrag über die Danziger Werft, die als Ausgangspunkt der Solidarność-Bewegung gilt und die als Erinnerungsort in den Blick kommt, an dem zuweilen antagonistische Strategien von Gedächtnispolitik verfolgt werden (Beitrag Piotrowski). Der letzte Beitrag zeichnet die Bewegung des Motivs der Fliege von Vladimir Tatlins monumentalem Denkmal zur Dritten Internationale von 1920 über Ilya Kabakovs Das Leben der Fliegen (1992), Georgi Gospodinovs Natürliche[n] Roman (1996) bis hin zu Enki Bilals Comic-Epos Tetralogie des Monsters (1998–2007) nach. Die Fliege als dystopische Bildformel schlechthin und als postsozialistisches Symptom der politischen Anomie steht der einstigen Utopie des Kommunismus diametral gegenüber (Beitrag Zimmermann). Unter den an dem Unternehmen beteiligten zwölf Autorinnen und Autoren sind Slawist/innen, Historiker/innen, Kunstwissenschafter/innen und ein Filmkritiker aus Tschechien, Polen, Großbritannien, Deutschland, Schweiz und den USA. In ihrer sehr ausführlichen Einleitung zeichnet Frank eine Debatte aus dem Bereich der Bildwissenschaften, der historischen Kulturforschung und der Bildsoziologie vor dem Hintergrund des Visual Turn nach, die besonders nachhaltig rezipierte Bilder als "Schlagbilder" (Michael Diers, Kunstwissenschaft), "Schlüsselbilder" (Peter Ludes, Mediensoziologie) oder "Bild-Akte" (Horst Bredekamp, Kunstgeschichte) zu konzeptualisieren suchen. Wie Horst Bredekamp denkt auch Frank von Aby Warburg aus, wenn sie in einer Umwandlung der warburgschen Pathosformel den Begriff der "Bildformel" vorschlägt, der die interdisziplinär geführte Debatte neu befeuern soll. Versuchte Warburg mit der Pathosformel die ikonographische Kodierung pathetischer Gesten in der europäischen Kunst seit der Antike zu fassen, geht Frank von der zweiteiligen Überlegung aus, dass Bilder sich erstens wiederholen und dass sie dies zweitens nicht unbedingt im selben inhaltlichen Kontext tun: "Denn die Grundannahme besteht darin, dass Bilder gerade dadurch, dass sie nicht ganz neu sind, sondern in der ein oder anderen Weise aus vorhandenen ikonographischen Kodes generiert, besondere Wirkmächtigkeit gewinnen können, dass gerade eine gewisse – vielleicht im inhaltlichen Zusammenhang ganz unerwartete – Lesbarkeit ihre Wirkmächtigkeit erhöht. Im Prozess der Kodierung und Umkodierung, generieren sie selbst einen neuen Kode und werden damit ihrerseits als 'Formeln' anwendbar" (S. 9). Der Fokus auf die Affektdarstellung und -wirkung, der für Warburgs Pathosformel zentral war, wird hier zugunsten einer breiter gefassten prinzipiellen Formelhaftigkeit der Bilder aufgegeben. Die Umdeutung zur Bildformel ermöglicht zweierlei: erstens die Bilder in ihrer Symbolkraft zu fassen, zweitens komplexe ikonografisch kodierte Motive zu untersuchen, die oftmals im Dialog zwischen Text und Bild funktionieren. Fragen, die sich aus dem Konzept der hier diskutierten Bildformel ergeben, betreffen den Spannungsbereich von Authentizität und Artefakt, bzw. die Verfahren der Authentisierung, die in sog. Evidenzformeln gerinnen. Außerdem steht der Transfer der Bildformel zwischen den Medien im Vordergrund, beispielsweise wenn die intermediale Verbindung zwischen dem Shoah-Gedicht "Ich habe das gesehen" und einer sowjetischen Kriegsfotografie von 1942 erläutert wird (Beiträge Shneer, Shrayer). Die Analyse der Bildformel ist zudem produktiv für die foucaultsche Forderung, das Dokument als Monument zu begreifen und nicht transzendent zu deuten, sondern immanent zu beschreiben, wie dies beispielsweise in der Analyse des berühmten, vermeintlich authentischen Fotos der Erstürmung des Winterpalais geschieht (Sasse, vgl. S. 42). Die durchwegs sehr lesenswerten und teilweise überraschenden Beiträge von Bildformeln. Visuelle Erinnerungskulturen in Osteuropa scheinen mir für ihre Analysen Affekte zu mobilisieren, die, wenngleich weit entfernt vom Pathos, doch Emotionen triggern, die mit erlebten Traumata (Holocaust und Totalitarismus) zusammenhängen sowie mit dem Verlust einer revolutionären Utopie. Nicht zufällig, so scheint mir, wird das Buch auch visuell durch die Abbildungen zweier Orientierungspunkte eingefasst. Auf dem Titelbild sehen wir Tor II von Grzegorz Klamann, auf das im Beitrag von Piotr Piotrowski Bezug genommen wird und auf dem Buchrücken sehen wir Tatlins Tower von 1920, das Denkmal der Dritten Internationale von Vladimir Tatlin, auf das sowohl bei Piotrowski als auch bei Tanja Zimmermann eingegangen wird. Während Tatlins 'Turm' aus Kostengründen nie gebaut wurde und dennoch als Architekturikone und als Symbol einer revolutionären Utopie in die Geschichte einging, bedeutet das 'Tor' von Grzegorz Klamann eine Kritik an der offiziellen triumphalistischen Geschichte der Solidarność sowie die Einforderung einer kritischen Revision dieses Mythos. Nimmt man Tor II aber auch als Anspielung auf Tatlins Turm ernst, bezieht Klamann in seine Kritik am offiziellen Diskurs aber auch das Bedauern über die verlorene Utopie mit ein. Meines Erachtens zeigen die Beiträge des vorliegenden Bandes auch, wie präsent diese Utopie in den Bildformeln Ost- und Südosteuropas tatsächlich ist. Tanja Zimmermann bespricht in ihrem faszinierenden Beitrag "Fliegen und andere Insekten. Epiphanien des Scheiterns in der postkommunistischen Kultur Ost- und Südosteuropas" (S. 335–357) anhand des Bild- und Textmotivs der Fliege eine gesellschaftspolitische Entwicklung des Scheiterns und der Zersetzung, die sich symptomatisch im Auftauchen der Fliege in postsozialistischer Kunst und Literatur manifestiert. Sie schreibt: "Wollten die sowjetischen Biokosmisten in der Stalin-Zeit einen Neuen Menschen schaffen und die minderwertigen, parasitären Kreaturen, darunter auch die Insekten, aus der Welt tilgen (Groys/Hagemeister 2005: 52, 60, 352), steigen gerade die Fliegen in der postkommunistischen Zeit zu Trägern perfekten Erbgutes auf. Sie versammeln sich nun um die postsowjetischen Erinnerungsstätten – kommunalen Küchen und Klos. Diente die Verwandlung des sowjetischen Menschen in eine Fliege in den früheren Werken Kabakovs, […] als Allegorie des miserablen Lebens in der Sowjetunion, des Dissidententums und der Emigration, so wandelte sich die Fliege nach der Wende zur ironischen Figur des sich selbst entfremdeten postkommunistischen Kollektivmenschen" (S. 338f.). Scheint also die Fliege die Verkörperung par excellence eines heutigen Lebensgefühls, zeichnet Zimmermann gleichzeitig akribisch einen kulturhistorischen Diskurs nach, der den Topos der Fliege bereits in der Antike (Lob der Fliegen von Lukian von Samosata), in barocken Stillleben und 'memento mori'-Darstellungen sowie bei Kafka als auch Sartre verortet. Dennoch: die Häufung des Auftretens von Fliegen in der ost- und südosteuropäischen Kultur scheint bemerkenswert. Bemerkenswert ist auch die Schlussfolgerung von Zimmermann, die die Verbreitung des Fliegenmotivs letztlich auf die Sprachlosigkeit der heutigen, post-ideologischen Zeit zurückführt: "Folgt man den postkommunistischen Spuren der Fliege in Ost- und Südosteuropa, fungiert sie nicht nur als Index der gescheiterten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen und familiären Projekte, sondern erscheint im Nucleus aller negativen Zersetzungsprozesse. Damit fügt sie sich als Selbstbeschreibung bzw. Selbstprojektion der Identitäts- und Ortlosigkeit in die Tradition der negativen theologischen sowie der heteronormen Osteuropa- und Balkandiskurse ein. Sie offenbart die Unvereinbarkeit der ideellen und materiellen Werte, der ideologischen Projekte und ihrer pragmatischen Realisierungen. Als Bildformel drückt sie eine dunkle claritas aus, die dort in einer Epiphanie aufblitzt, wo die Sprache versagt" (S. 349f.). Mit diesem Satz schließt der Beitrag von Tanja Zimmermann und auch das Buch von Susi K. Frank. Gleichzeitig scheint er den auf dem Weg zur Bildformel verloren gegangenen Pathos in Erinnerung zu rufen. Wenn die Sprache versagt, weisen Bilder den Weg zum Gefühl.
Im Kontext des religiösen Konflikts in Südkorea entstand die Idee zu dieser Untersuchung. Meine Vision ist, einen Beitrag zu leisten, wie man diesen Konflikt mit religionspädagogischen Erkenntnissen minimieren kann. Ferner geht es um die Frage, wie die Religionspädagogik angesichts der religiösen Pluralität funktionieren kann. In dieser Arbeit wurde davon ausgegangen, dass die aktuelle Problematik des religiösen Konflikts in der Rolle der Religionspädagogik im Kontext der religiösen Pluralität adaptiert werden kann. Im Rahmen der christlichen Schulreligionspädagogik habe ich untersucht, mit welchem Ziel, mit welchem Inhalt und mit welchen Methoden der Religionsunterricht an den Schulen erteilt werden soll. Die südkoreanische religiöse Situation kann durch die Koexistenz der vererbten traditionellen Religionen (z.B. Konfuzianismus, Buddhismus sowie Cheondogyo) und der überlieferten Religionen (z.B. evangelisches Christentum, Katholizismus und Islam) als pluralistisch charakterisiert werden. Hinzu kommen erhebliche Anteile Konfessionsloser und Atheisten. Religiöse Vielfalt ist Teil heutiger Lebenswirklichkeit in Südkorea. Sie erscheint meines Erachtens mit einem doppelten Gesicht. In der Außenperspektive sieht sie harmonisch aus, so als ob sich die verschiedenen Religionen respektvoll und friedlich zueinander verhalten. Aus der inneren Sicht jedoch lassen sich vielschichtige Spannungen zwischen den Religionen erkennen. Dies hängt damit zusammen, wie die Religionen sich zueinander verhalten. In der Geschichte Koreas haben die Religionen in sozialen Aufgaben (z.B. Unabhängigkeitsbewegung gegen Japan, Demokratisierungsbewegung gegen Diktatur, Umweltschutz, sowie die Wiedervereinigung Koreas) zusammengearbeitet und sich gegenseitig positiv beeinflusst. Im Gegensatz dazu sind die religiösen Konflikte sowohl in der politisch geprägten als auch in der privaten Gesellschaft seit Ende des 20. Jahrhunderts entstanden. Diese Konflikte haben sich zwar nicht intensiviert, aber sie wurden im Lauf der Zeit vielfältig und haben sich verschärft. In dieser Studie untersuchte ich den wesentlichen Grund für den religiösen Konflikt zwischen Buddhismus und evangelischem Christentum unter religionssozialwissenschaftlichen und theologischen Aspekten. Die Gründe der religiösen Konflikte wurden aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Aus der Perspektive des evangelischen Christentums liegt der Hauptgrund dafür in der fundamentalistischen Theologie bzw. in einer extrem konservativen Tendenz der Kirchen. Im evangelischen Christentum wird aus meiner Sicht die religiöse Pluralität eher als ein Hindernis der Missionierung denn als eine Bereicherung wahrgenommen. Wie Kyoung-Jae Kim erläutert, befindet sich das evangelische Christentum auf dem Weg der dogmatischen Verhärtung. Dieser Überblick über die religiöse Situation Südkoreas zeigt deutlich, dass die religiöse Toleranz, Aufgeschlossenheit und Anerkennung gegenüber anderen Religionen für das Zusammenleben unabdingbar ist. Darüber hinaus habe ich die pädagogische Notwendigkeit des Religionsunterrichts in der Schulbildung festgestellt. Wie Folkert Doedens und Jürgen Lott konstatierten, ist Religion eine konstitutive Komponente umfassender allgemeiner Bildung und das Fach Religion ein unaufgebbarer Bestandteil des Fächerkanons in den öffentlichen Schulen. Aus diesem Verständnis ergeben sich zwei wichtige Aufgaben: zum einen ist die aktuelle Situation des Schulreligionsunterrichts in Südkorea kritisch zu analysieren, zum anderen sind die neuen religionspädagogischen Impulse außerhalb Südkoreas vergleichend heranzuziehen. In der ersten Aufgabe geht es um die Frage, wie und mit welcher strukturellen Form der Religionsunterricht sich angesichts der religiösen Pluralität bis heute entwickelt hat. Hinter der zweiten Aufgabe steckt das Problem: die Schulen stehen in Südkorea vor der Herausforderung, eine mögliche Reform und die zukünftige Gestalt des Religionsunterrichts bzw. alternative Konzepte des Religionsunterrichts zu prüfen und zu realisieren. Diese Studie hat beide Richtungen bearbeitet. Hinsichtlich der ersten Aufgabe wurde im zweiten Teil dieser Arbeit aufgezeigt, wie die staatlichen Lehrpläne des Religionsunterrichts und deren Inhalte von dem ersten bis zum siebten Lehrplan verändert wurden. Tatsächlich wurde und wird der Religionsunterricht konfessionell nur in den Missionsschulen erteilt. Die Diskussionen verliefen in den zurückliegenden Jahren zwischen einem konfessionellen und einem religionskundlichen Konzept. Hier werden die Konfessionaltiät und die Neutralität des Religionsunterichts als wesentliche Komponenten angesehen. Diese beiden Punkte beziehen sich auf die Asymmetrie der Zielsetzung für den Religionsunterricht zwischen den Missionsschulen und dem Bildungsministerium. Es lohnt sich in diesem Kontext für Südkorea, einen neuen Weg zu finden. Es ist klar, dass es im Schulreligionsunterricht in Südkorea nicht mehr so sehr darum gehen kann, eine bestimmte religiöse Botschaft zu vermitteln, sondern vielmehr darum, die Suchprozesse der Schülerinnen und Schüler im Kontext der religiösen Pluralität hilfreich zu begleiten. Dies bedeutet, dass die religiöse Pluralität im Religionsunterricht ernst genommen wird und sie im Sinne einer Aufgabe und Herausforderung des Religionsunterrichts fokussiert wird. Darüber hinaus erfordert die religiöse Pluralität ein Einübungsfeld, in dem die Schüler die religiöse Vielfalt selber mit Toleranz voreinander erleben. Denn die Erziehung zur Toleranz beginnt schon mit dem Schulbeginn. In der Zukunft soll für die Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher religiös-kultureller Prägung ein integrierender Schulreligionsunterricht genau so obligatorisch sein wie für andere Schulfächer. Für einen religiösen, pluralitätsfähigen Religionsunterricht spielt das Kennenlernen und das Verstehen von anderen Mitschülern eine große Rolle. Die grundlegenden Informationen über andere Religionen, die tolerante Offenheit und die Dialogfähigkeit werden als wesentlich angesehen. Sie wurden durch den Vergleich mit den bundesrepublikanischen drei Ansätzen, LER, KRU, Hamburger Modell aus dem religionspädagogischen Aspekt ausführlich erläutert. Als alternatives Konzept wird das interreligiöse Lernen beschrieben. Die kontextuellen Hintergründe für die Notwendigkeit des interreligiösen Lernens sind wie folgt: (1) die Schüler sollen von den anderen Schülern durch eine intensive Verständigung miteinander lernen. Denn die Schule ist zu verstehen als ein Bildungsort für Kinder und Jugendliche unterschiedlicher sozialer, kultureller, weltanschaulicher und religiöser Herkunft. (2) die veränderte gesellschaftliche Situation bzw. der Zuwachs der Migration machen das interreligiöse Lernen unerlässlich. (3) als gesellschaftliche Aufgabe sollte der Religionsunterricht zu einem möglichst konfliktfreien Zusammenleben beitragen. In diesem Sinne ist Religionspädagogik eine Praxistheorie. Um die neuen religionspädagogischen Impulse aufzuzeigen, wird Deutschland als Beispiel herangezogen. Zwar ist die religiöse Situation in Deutschland etwas anders als in Südkorea. Aber die religiöse Pluralität und Modernisierung sind identische Komponenten. Wie oben erläutert wurde, geht es in der koreanischen religiösen Situation um die friedliche Koexistenz zwischen herkömmlichen Religionen - und damit einer kulturellen Tradition von ca. 2000 Jahren - und der christlichen Religion. Im Gegenzug geht es in der religiösen Situation in Deutschland darum, wie man in einem traditionell christlichen Land mit einer wachsenden Anzahl von nicht christlichen Mitbürgern und insbesondere von Muslimen umgehen soll. Auffällig ist, dass die religiöse Kluft zwischen West- und Ostdeutschland als ein zukünftiges mögliches Vorbild für ein wiedervereinigtes Land Korea gelten kann. In beiden Ländern ist und bleibt Religion eine wichtige Dimension menschlichen Lebens und gesellschaftlichen Zusammenlebens. Daneben wird klar, dass das Christentum in Deutschland sich mehr als in Südkorea auf dem Säkuralisierungsprozess befindet. In der Zeitung Welt wurde konstatiert: "In 20 Jahren werden weniger als 50 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen einer der beiden großen Kirchen angehören. Derzeit sind es rund 60 Prozent, nämlich 23 Millionen Protestanten und 24 Millionen Katholiken, deren Gesamtzahl alljährlich um rund 500.000 sinkt, und zwar hauptsächlich durch Todesfälle." Maria Jepsen hat dieses so formuliert: "Je stärker sich die Religion - dann auch die Religiösität oder als Spiritualität bezeichnet - individualisiert und pluralisiert, desto weniger kann ein didaktischer Zugang zu Kindern und Jugendlichen von der geprägten Sprache kirchlicher und dogmatischer Tradition ausgehen." Damit hängt eng zusammen, dass die Bedeutung der religiösen Erziehung sowohl in der Famile als auch in den Religionsgemeinschaften abnimmt. Dementsprechend wächst die Bedeutung des Religionsunterrichts an den Schulen. Dies ist ein gemeinsames Phänomen in beiden Ländern. Von daher kann und soll der Schulreligionsunterricht insbesondere für Kinder und Jugendliche bedeutsam sein. Trotz dieses kontextuellen Unterschiedes haben sich die religionspädagogischen Bemühungen angesichts der multikulturellen und multireligiösen Lebenszusammenhänge nach einer entsprechenden einleuchtenden Didaktik in beiden Ländern entwickelt. In Südkorea koexistieren das konfessionelle und das religionskundliche Konzept. Dem gegenüber gibt es in Deutschland dazu die didaktischen Bemühungen für das ökumenische, interkulturelle und interreligöse Lernen. In der Tat wurden sie in Deutschland ausführlicher diskutiert. In den meisten Bundesländern findet Religionsunterricht in seiner grundgesetzlich abgesicherten Form als konfessionell ausgerichteter christlicher Religionsunterrricht statt. Es gibt noch andere Ansätze, wie der Religionsunterricht anders erteilt werden kann. In dieser Arbeit wurden die drei repräsentativen Ansätze in Deutschland dargestellt, LER, KRU, das Hamburger Modell. Das Charakteristikum von LER ist der Anspruch der Neutralität. Konfessionalität erweist sich dagegen als Kernpunkt des konfessionell-kooperativen Ansatzes in Baden-Württemberg. Demgegenüber ist die dialogische Schülerorientierung ein wesentliches Element im Hamburger Modell. Durch den Vergleich ist ersichtlich, dass eine konzeptionelle Gemeinsamkeit zwischen dem koreanischen Lehrplan des Religionsunterrichts und LER besteht. Die beiden Modellversuche sind charakterisiert durch die Neutraltiät des Religionsunterrichts und weisen keine Verbindung mit den Religionsgemeinschaften auf. Tatsächlich wurde über ökumenische und interreligiöse Ansätze für den Schulreligionsunterricht in Südkorea noch nicht ernsthaft diskutiert. Trotz der großen Unterschiede zwischen beiden Ländern hinsichtlich des Religionsunterrichts und seines juristischen Hintergrundes des Schulwesens, der religiös-gesellschaftlichen Situation sowie der Schülerschaft wurde der Grundgegensatz - die Konfessionaltiät und die Neutralität - auch in Deutschland diskutiert. Darüber hinaus wurden die Themen "Identität und Verständigung" und "Dialog und Toleranz" in die Diskussion eingebracht. Diese Diskussionen um das interreligiöse Lernen - "Identitätsbildung durch Beheimatung oder durch Begegnung" und "wie man das Andere verstehen kann bzw. wie man das Andere in seiner Andersheit anerkennen kann" - sind auch für die koreanischen Missionsschulen notwendig. Von den dargestellten Ansätzen werden drei religionspädagogische Merkmale unter Berücksichtigung des Verhältnisses zwischen Buddhismus und evangelischem Christentum präsentiert: (1) Lebensweltlich- und schülerorientierter Religionsunterricht, (2) Dialog und Perspektivenwechsel, (3) Lehrkraftwechsel, Team Teaching in Übereinstimmung mit dem Lehrplan. In LER wird der erste und der zweite Aspekt unterstrichen. Daneben wird der dritte Aspekt in KRU besonders hervorgehoben. Im Hamburger Modell wird der zweite Aspekt einschließlich mit den beiden anderen akzentuiert. Die drei Aspekte müssen im konkreten Kontext in Südkorea durch die Auseinandersetzung mit Lehrerschaft, Theoretikern und Schülern übertragen werden. Heute wird religiöse Bildung in der Schule immer wichtiger - für die eigene Verwurzelung und Identität der Kinder und Jugendlichen, für religiöse Urteilsfähigkeit, für Sinnfindung und Orientierung in der Welt sowie für Verständigungsfähigkeit und Toleranz. Daher soll die christliche Religionspädagogik bzw. das religiöse Lernen in der Situation der religiösen Konflikte bzw. angesichts der religiösen Pluralität grundsätzlich zu einem besseren Verständnis des eigenen Glaubens beitragen und zu mehr Respekt gegenüber Menschen anderen Glaubens. Ich betone die Notwendigkeit, in der Schule ein Wissen über die Religionen mit ihren vielfältigen Erscheinungs- und Ideenwelten als kulturell maßgebliche sowie identitäs-und gemeinschaftsstiftende Bestimmungsfaktoren in unserer Gesellschaft zu vermitteln. Aufgrund dieser Einsichten erscheint es mir notwendig, das Ziel des Religionsunterrichts und die Rolle der Schulreligionspädagogik als Friedenserziehung angesichts der religiösen Konflikte in Südkorea neu wahrzunehmen.
Die Struktur der innenpolitischen Konflikte in Armenien seit 1988 stand und steht in hohem Maße unter dem Einfluß der geopolitisch schwierigen Lage des Landes. Vor allem in dem Konflikt um BergKarabach manifestiert(e) sich die entscheidende Einengung armenischer außenpolitischer Handlungsoptionen durch äußere Konstellationen. Jenseits dessen beeinflußt dieser Konflikt auch das Verhältnis der armenischen politischen Akteure zu Rußland als Dritter Macht. Dies galt zunächst in besonderem Maße für die Konflikte zwischen der Kommunistischen Partei Armeniens und dem mainstream im Komitee ''Karabach und auch für die Konflikte innerhalb des Komitees ''Karabach bzw. dessen Nachfolgeorganisation, der AGB: Dem von Nora Dudwick konstatierten ''beeindruckenden Konsens stand die frühe Marginalisierung extrem antisowjetischer Kräfte wie etwa Parujr Hajrikjan ebenso wie die Ausgrenzung moskaufreundlicher armenischer Akteure wie Zorij Balajan oder Sil'va Kaputikjan gegenüber. Der Konflikt zwischen den unterschiedlichen politischen Konzepten, hier subsumiert unter dem Begriffspaar Realpolitik und Identitäts oder Prinzipienpolitik läßt sich gleichsam als Route auf der narrativen Landkarte' von Vernichtung und Gegenwehr verorten. Beide (gegensätzlichen) Entwürfe von Politik, die für sich in Anspruch nehmen, im Dienste des nationalen Interesses zu stehen, begreifen sich jeweils als einzig angemessene Reaktion auf Geschichte, mithin im Kern auf den narrativ verarbeiteten Genozid als Vernichtungserfahrung bzw. die damals für möglich (bzw. eben für unmöglich) gehaltene Gegenwehr. Das Konzept der Gegenwehr gegen erneute Verfolgung und Vernichtung ist somit das prinzipiell vereinende Motiv des armenischen Identitätsentwurfs. Wie jedoch dieser Entwurf unmittelbar in ein konsensuales nationales Interesse und damit in konkrete Politik umgesetzt werden kann, darüber scheiden sich die Meinungen. So steht dem Streben nach realpolitischem Ausgleich mit allen Nachbarn Armeniens ohne Verweis auf die Urheberschaft der Türkei am Genozid 1915, wie ihn die AGB fordert(e), die das Erinnerungsband und die damit verbundene armenische Identität betonende Vorstellung der ARF gegenüber, ohne vorherige Anerkennung des Genozids von 1915 keinen Ausgleich mit der Türkei anstreben zu können oder auch nur zu wollen. All diese internen Auseinandersetzungen um das armenische nationale Interesse fanden vor dem Hintergrund des durch die geopolitische Situation erzeugten Drucks statt, der in Gestalt des Kriegs um BergKarabach auf allen politischen Akteuren lag, und der die Existentialisierung der Wahrnehmung von Handlungsoptionen entscheidend verschärfte. Die tatsächliche Bedrohung von Außen erfuhr dabei eine eklatante Verschärfung durch die narrativen Wahrnehmungsprozesse im Innern, im Verlaufe derer das Motiv der Bedrohung prismatisch konzentriert wurde. Es ist konkret die Frage der Wahrnehmung gleichsam ''objektiver äußerer Strukturen, die die Zwangslage der Armenier nachhaltig verschärft. Auf diese Weise erscheinen in den Augen der Armenier einige Vorschläge zur Beilegung des Karabach Konflikts, wie sie in der Vergangenheit vorgelegt worden waren, eklatant an diesem prinzipiellen Problem vorbeigedacht. Als Beispiel dafür kann der sogenannte ''Goble Plan angesehen werden. Die Tatsache, daß die Ausprägung dessen, welche Handlung als im armenischen Nationalinteresse stehend wahrgenommen wurde, in der Diaspora und in Sowjetarmenien stark unterschiedliche Entwicklungen genommen hat, ließ im postsowjetischen Armenien nach dem Zusammentreffen beider Konzeptionen, prominent vertreten durch die AGB und die ARF, ein explosives Gemisch gegensätzlicher politischer Auffassungen um das Nationalinteresse zusammen mit von beiden Seiten vertretenem Ausschließlichkeitsanspruch entstehen. Hinzu kam, daß ihre Rückkehr nach Armenien die ARF zu einer Partei unter vielen anderen hatte werden lassen. Das jedoch war prinzipiell unvereinbar mit dem ihr eigenen Selbstverständnis, das davon ausging, daß die ARF die Verkörperung der nationalen Aspirationen der Armenier schlechthin sei. Zwar hatte die ARF in der Diaspora eine bestimmende Rolle, doch besaß sie, wie oben gezeigt, keineswegs das Monopol für politische Artikulation unter den Armeniern in der Diaspora. Die politischen Differenzen unter den DiasporaArmeniern fanden ebenfalls Eingang in die Struktur der politischen Auseinandersetzungen in der Republik Armenien: Die ''Situation wird noch dadurch kompliziert, daß alle Ideologien und Spaltungen unter den Armeniern im eigentlichen Armenien reproduziert werden. Die von der ARF favorisierte Option einer Protektion Armeniens durch die Sowjetunion bzw. Rußland als Dritter Macht entsprach, wie oben gezeigt, auch zu weiten Teilen des mainstreams der ersten Stunde der KarabachBewegung, die diese als Unterstützung der perestrojka Gorba!evs begriffen hatte. Zorij Balajan, früh marginalisierter Aktivist der ersten Stunde des Komitees ''Karabach, erwies in diesem Sinne dem Ersten Sekretär der KP der Armenischen SSR von 1976 bis 1988, Karen Demir!jan, seine Reverenz: ''Und doch muß man gerecht sein und einen Menschen nach den Gesetzen seiner Zeit beurteilen. Und Demir!jan nicht zu achten heißt, die eigene Geschichte nicht zu achten. Seit der Suspendierung der Tätigkeiten der ARF im Dezember 1994 haben sich die politischen Konflikte in Armenien erheblich verschärft. Anläßlich der Parlamentswahlen und des Verfassungsreferendums im Sommer 1995 etwa beschrieb der armenische Präsident Levon TerPetrosjan in düsteren Farben die Katastrophe, die seines Erachtens mit einem Wahlsieg der Opposition dem Lande drohen würde, und schloß seine Rede mit den Worten: ''Sie mögen den Eindruck gewinnen, daß ich die Realität in sehr dunklen Farben schildere, aber ich möchte ihnen versichern, daß die Wirklichkeit noch viel dunkler sein kann, noch viel monströser als ich Ihnen heute sagen kann. Wie dem auch sei, ich glaube an Ihre Weisheit, glaube, daß Sie Ihrer Zukunft nicht gleichgültig gegenüberstehen, einer Zukunft, deren Aufbau Ihnen selbst obliegt. Die Existenz unseres Landes, die Sicherheit Ihrer Kinder, alles hängt ab von Ihren Entscheidungen. Und ich bin sicher, daß Sie ein entschiedenes NEIN all jenen Opportunisten und Abenteurern entgegnen, die persönliche Fragen mit dem Blut Ihrer Kinder zu beantworten trachten. Ich bin sicher, daß Sie einstimmig JA zur Verfassung sagen und für den Block Hanrapetutjun' votieren. Ihre Sicherheit, Ihr Wohlstand und der Friede, alles hängt von dieser Entscheidung ab. Auch im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im September 1996 warnte Levon Ter Petrosjan vor ''Faschismus, Tyrannei und Chaos im Falle des Wahlsiegs eines oppositionellen Kandidaten. Im Verlaufe des Jahres 1997 jedoch ließen verschiedene Signale der Konzilianz gegenüber der Opposition den Eindruck entstehen, daß die AGBRegierung und Präsident TerPetrosjan eine konsensualere Politik nach Innen verfolgen würden, möglicherweise auch, um in der Außenpolitik größere Handlungsfähigkeit zu gewinnen. So wurde etwa Robert Ko!arjan, der ehemalige Präsident der nicht anerkannten Republik BergKarabach, zum Premierminister der Republik Armenien, und Suren Zoljan, leitendes Mitglied der oppositionellen WissenschaftlichIndustriellen und Bürgerunion, zum Leiter des renommierten BrjusovInstituts in Erevan ernannt. Ihren Anfang hatte diese Politik des versuchten Ausgleichs mit der Opposition mit der engen Kooperation der armenischen Regierung mit der armenischen Kirche genommen. 1995 wurde der Katholikos von Kilikien zum Katholikos Aller Armenier, Garegin I., gewählt. Der armenische Präsident hatte mit großem Nachdruck die Wahl Garegins unterstützt, obwohl man dem Katholikat von Kilikien eine große Nähe zur ARF nachsagt. Dieser Versuch eines Brückenschlags zu den Teilen der Diaspora, die der armenischen Regierung feindlich gesonnen waren, hat jedoch weder TerPetrosjan, noch dem neugewählten Katholikos ausschließlich Wohlwollen eingebracht. Daß die Spaltung der Diaspora noch lange nicht überwunden ist, zeigte sich dann auch einmal mehr, als Garegin I. gemeinsam mit Papst Johannes Paul II. eine Erklärung unterzeichnete, daß die theologischen Differenzen zwischen beiden Kirchen hinsichtlich der Natur Jesu Christi nicht mehr Gegenstand von Konflikten werden sollten. Für diese Erklärung wurde Garegin I. von hochrangigen armenischen Kirchenvertretern aus der Diaspora heftig angegriffen, die ihm das Recht absprachen, eine solche Erklärung im Namen der armenischen Kirche abzugeben. Die Nagelprobe muß alle Politik der Konsensualisierung oder der Konfrontation jedoch in der KarabachFrage bestehen. Letztlich determiniert der Konflikt um Berg Karabach nach wie vor die armenische Außenpolitik über alle Maßen. So verkündete etwa der ehemalige armenische Außenminister Vahan Papazjan, sollte der Bevölkerung in BergKarabach ein Genozid oder die Deportation drohen, die Republik Armenien zum militärischen Eingreifen in BergKarabach bereit sei. Auf dem OSZEGipfel in Lissabon im Sommer 1997 hatte Levon TerPetrosjan den Versuch unternommen, den Schulterschluß mit der Gesellschaft in Armenien zu schaffen. Hartnäckig weigerte er sich, das Schlußdokument zu unterzeichnen, in dem hinsichtlich des Konflikts um BergKarabach festgehalten werden sollte, daß jede Regelung des Konflikts vom Recht der Republik Azerbajd.an auf territoriale Integrität ausgehen müsse. Mit seiner Weigerung geriet er jedoch unter erheblichen Druck von Seiten der internationalen Gemeinschaft (OSZE, UN, IBRD etc.) wegen dieses ''Rückfalls in die (Sowjet) Zeit, als der Oberste Sowjet Armeniens die Vereinigung BergKarabachs mit Sowjetarmenien beschlossen und damit das Recht der Azerbajd.anischen SSR auf territoriale Integrität verletzt hatte. Lissabon war der Versuch, sich bei der Opposition als harter Verfechter des Rechts BergKarabachs auf Selbstbestimmung zu profilieren. Auch dem außenpolitischen Druck in der Folge von Lissabon mag es geschuldet sein, daß der armenische Präsident im September 1997 eine Pressekonferenz gab, auf der er das von der im KarabachKonflikt vermittelnden Minsker Gruppe der OSZE vorgeschlagene Phasenmodell akzeptierte, bei dem die Tendenz stark in Richtung einer prinzipiellen Akzeptanz azerbajd.anischer zumindest völkerrechtlicher Hoheit über BergKarabach geht. Für dieses ''Einknicken wurde er von zahlreichen armenischen Intellektuellen und ehemaligen Mitstreitern im Komitee ''Karabach scharf kritisiert, die ihm erneut Verrat an den armenischen nationalen Interessen vorwarfen. Für die Opposition ist Levon Ter Petrosjans Schwenk ein Rückfall hinter den Status vom Februar 1988, als der Gebietssowjet von BergKarabach erstmals seinen Wunsch nach Austritt aus dem Staatsverbund Azerbajd.ans bekundet hatte. Mit einem solchen Schritt würden, so die Vorwürfe, alle Pfände, die BergKarabach im Laufe des Krieges gewonnen hätte, die Sicherheit und die Stabilität mit einem Schlag wieder zunichte gemacht. Die innerarmenischen Diskussionen um die KarabachFrage verschärften sich im Winter 1997/98 erneut, als die Minsker Gruppe der OSZE in Gestalt ihres DreierCo Vorsitzes von Frankreich, den U.S.A. und der Rußländischen Föderation um die Zeit des OSZEGipfels in Kopenhagen eine neue Verhandlungsoffensive ankündigte. Hinzu kam, daß die Kompromißbereitschaft Levon TerPetrosjans nicht nur von der innerarmenischen Opposition kritisiert wurde, sondern auch von der karabach armenischen Regierung unter ihrem Präsidenten Arkadij Ghukasjan, der den Ausverkauf karabacher Interessen durch die Regierung Armeniens zu befürchten schien. Damit befindet sich die armenische Regierung und Präsident TerPetrosjan in einer Zwangslage zwischen starkem außenpolitischen Druck in Richtung von Konzessionen in der KarabachFrage, und massivem Druck von Seiten der innerarmenischen Opposition und der karabacharmenischen Regierung, die eine konziliante Haltung vehement ablehnen. Es ist vor allem diese Pattsituation in der KarabachFrage, die alles in allem die Entwicklung regionaler Interaktionsstrukturen behindert, die für den Transkaukasus und damit auch Armenien dringend notwendige Modernisierungspotentiale mit sich brächten und langfristig mit einer Stärkung der Eigenstaatlichkeit einhergingen. Das vorerst letzte Kapitel innerarmenischer Auseinandersetzungen um die KarabachFrage ist die Eskalation der Konflikte innerhalb der AGB. Gegenstand der innerparteilichen Auseinandersetzungen ist wieder das KarabachProblem bzw. die Frage, welche Haltung zu den Kompromißvorschlägen der OSZE in der Konfliktvermittlung einzunehmen sei. Es zeichnet sich hier eine Spaltung in eher kompromißbereite und eher unnachgiebige Kräfte auch in der AGB ab. Es ist vor allem die Heftigkeit, mit der der Konflikt ausgetragen wird, die ein weiteres Mal den Absolutheitsanspruch widerspiegelt, mit dem die unterschiedlichen Entwürfe des vitalen armenischen Nationalinteresses, in dessen Dienst zu stehen, die Antagonisten für sich in Anspruch nehmen, aufeinanderprallen.
OBERÖSTERREICHISCHER PRESSVEREINS-KALENDER AUF DAS JAHR 1923 Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender (-) Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1923 (1923) ( - ) Einband ( - ) Werbung ( - ) Das Jahr 1923 nach Christi Geburt ([1]) Feste, welche im katholischen Ritus, obwohl nicht streng gefeiert, dennoch kirchlich besonders begangen werden. ([1]) Bewegliche Feste. Quatember. Mondesviertel. Die zwölf Zeichen des Tierkreises. Die vier astonomischen Jahreszeiten. Von den Finsternissen. Vom Jahresregenten. ([2]) [Kalender]: 1923 ([3]) Landwirtschaftlicher Hauskalender. (15) Januar. Februar. März. April. Mai. Juni. Juli. August. September. Oktober. November. Dezember. (15) Vollkommene Ablässe. (15) Januar. Februar. März. April. Mai. Juni. Juli. August. September. Oktober. November. Dezember. (16) Was wir sollen ! ([17]) [Abb.]: Schlösser in Oberösterreich: Schloß Pesenbach ([17]) [Gedicht]: Mahnung. (18) Der Geißbock auf Reisen. (19) [Abb.]: Interessante Felspartien: Der Kreuzstein mit der Buckelwehlucke bei St. Thomas a. Bl. (19) [Abb.]: "Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft." Gemälde von Fr. Stecher am Freinberg bei Linz. (21) [3 Abb.]: Ansichten von Mettmach. (23) Der Dorfkirchhof. (24) Vom toten Kaiser. (25) [Abb.]: Kaiser Karl mit seiner Familie (letzte Aufnahme). (25) [Abb.]: Bilder aus dem Mühlkreis: Gramastetten. (27) Der heilige Vater und die katholische Presse. (28) Ein guter Hexenrat. (28) [Abb.]: Straße nach Wildberg bei Linz. (29) [Gedicht]: Das Glück. (29) Landes-Heimatkunde. Redigiert von Bürgerschuldirektor Anton Ziegler. Die große "Nordische Stiftung" in Linz. (30) [Abb.]: Das Nordico in Linz nach einer farbigen Zeichnung im Museum aus dem jahre 1755. (31) Was gehört in jedes christliche Haus ? (33) [Abb.]: Das bischöfliche Knabenseminar Collegium Petrinum in Urfahr feierte am 11. und 12. Oktober 1922 das 25jährige Bestandsjubiläum. (33) [Gedicht]: Im Friseursalon. (34) [Abb.]: Das neue Priesterkurhaus in Schallerbach. (34) Der Mann im Spiegel. Uebersetzung aus dem Spanischen von † P. Matth. Grammer C.Ss.R. (Aus "Hormiga de oro" 1906.) (34) [Abb.]: Das katholische Waisenhaus in Linz feierte am 30. Juni 1922 sein 70 jähriges Bestandsjubiläum. (35) [2 Abb.]: (1)Mons. Lambert Schmidbauer Dechant und Stadtpfarrer in Braunau, feierte am 28. Juni 1922 sein goldenes Priesterjubiläum. (2)Mons. Franz Stingeder Direktor des Salesianums, wurde am 20. Februar 1922 zum Ehrendoktor der Universität Graz ernannt. (36) Ziegen gegen Brände. (37) [2 Abb.]: (1)Schulrat Ludwig Bermanschläger gestorben am 11. November 1921. (2)Bundeskanzler i. R. Michael Mayr ein gebürtiger Oberösterreicher, starb am 21. Mai 1922 in Pabneukirchen. (37) Zur Geschichte des katholischen Preßvereines. (38) [Abb.]: Urzensteg bei Steyr-Durchbruch (Molln). (39) [Abb.]: † Druckereileiter Franz Bieler. (40) Vom Dombau in Linz. Die Dombau-Arbeiten im vergangenen Jahre. (41) [Abb.]: Dompropst Prälat Balthasar Scherndl †. (34) Oberösterreichische Chronik. Bemerkenswerte Ereignisse und Unfälle in Oberösterreich. (Vom 1. Juli 1921 bis 30. Juni 1922.) (42) Juli 1921. (42) [Abb.]: Ueberreste der Festung Obernberg. (42) August 1921. (43) [Abb.]: Marktplatz in Obernberg. (43) September 1921. (44) Oktober 1921. (44) November 1921. (45) Dezember 1921. (45) [Abb.]: † Generalabt von Schlägl, Norbert Schachinger. (45) Jänner 1922. Februar 1922. (46) März 1922. (46) April 1922. (47) Mai 1922. (47) [Abb.]: Der neue Abt von Schlägl, Gilbert Schartner. (47) Juni 1922. (48) [Gedicht]: Christliche Lebensweisheit. (48) Unterhaltendes. (49) [Abb.]: Duett (Nach dem Gemälde von Gayler.) (49) Kindlich. Poesie und Prosa. Praktisch. Stark verlockend. Mißverständnis. Unter Lehrjungen. Auch gut. Ungelegen. Rechtsbelehrung. Herausgewickelt. Am Nordpol. Der lebhafte Traum. Darum. Abhilfe. (49) [Abb.]: Unzüglich. (50) Einschränkung. Ein Verteidiger gewünscht. "Sie noch hier?" Boshaft. (50) Humor auf Gräbern. (50) Werbung (51) Schematismus der Geistlichkeit der Diözese Linz in Oberösterreich. (Abgeschlossen Mitte November 1922.) Die auf Seite 86 befindlichen Abkürzungen wollen gütigst beachtet werden. (53) Oberster Hirt: Metropolit: Bischof: Domkapitel: Ehrendomherren: (53) Dompfarre: (53) Bischöfliche Ordinariats-Kanzlei. Bischöfliche theologische Diözesan-Lehranstalt. (54) Bischöfliches Priesterseminar: (54) Bischöfliches Knabenseminar mit Gymnasium in Urfahr. (55) Bischöfliches Konvikt im Haiderhofe zu Linz. Bischöfliches Lehrerseminar in Linz. Bundes-Gymnasium in Linz. Bundes-Gymnasium in Ried. Bundes-Gymnasium in Freistadt. Bundes-Gymnasium in Wels. Real-Gymnasium in Linz. Real-Gymnasium in Gmunden. Bundes-Oberrealschule in Linz. Bundes-Oberrealschule in Steyr. Lehrerbildungs-Anstalt in Linz. Knalben-Bürgerschule 1, Spittelwiese 8. Knaben- und Mädchen-Bürgerschule 2, Schützenstraße 13. (56) Knaben-Bürgerschule 3, Figulystraße. (56) Mädchen-Bürgerschule 3, Baumbachstraße 11. Mädchen-Bürgerschule 1, Mozartstraße 30. Knaben-Bürgerschule 1, Mozartstraße 30. Knaben-Bürgerschule 4, Wiener Reichstraße 42. Mädchen-Bürgerschule 4, Raimundstraße 17. Mädchen-Volksschule 6, Grillparzerstraße 49. Knaben-Volksschule 7, Dürrnbergerstraße 1. Taubstummen-Institut. Privat-Blindeninstitut. Landes-Irrenanstalt. In Linz wohnende Diözesan-Weltpriester. (57) Diözesanpriester außerhalb der Diözese. Priester aus fremden Diözesen in Linz. Militärseelsorge. (58) [Tabelle]: Pfarrgemeinden der Diözese. Die Ziffern bei den Pfarrorten bedeuten die Seelenzahl. Wenn zwei Zahlen vorkommen, bedeutet die letztere die Seelenzahl der Protestanten, z. B.: Abtstorf (P. T. Attersee) 208/8, heißt: 208 Katholiken, 8 Protestanten, Adlwang 691 heißt: 691 Katholiken. (59) Abtstorf - Aurolzmünster (59) Bad Hall - Christkindl (61) Desselbrunn - Dorf a. d. Pram (61) Ebelsberg - Esternberg (62) Feldkirchen a. d. D. - Friedburg o. Lengau (63) Gaflenz - Gutau (64) Haag - Holzhausen (66) Innerstoder - Julbach (67) Kallham - Kronstorf (67) Laakirchen - Lustenau (69) Magdalena St. - Munderfing (71) Naarn - Nußdorf (73) Oberhofen - Ottnang (74) Pabneukirchen - Putzleinsdorf (75) Raab - Rüstorf (77) Sandl - Suben (79) Taiskirchen - Tumeltsham (81) Ueberackern - Utzenaich (82) Veit St. - Vorderstoder (82) Waizenkirchen - Wolfsegg (83) Zell am Moos - Zwettl (85) Verzeichnis der Abkürzungen. (86) Ordensstand und Kongregationen der Diözese. (87) Männer-Orden und -Kongregationen. (87) Augustiner-Chorherrenstift St. Florian. (87) Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg. (88) Prämonstratenser-Chorherrenstift Schlägl. (88) Benediktinerstift Kremsmünster. (89) Benediktinerstift Lambach. (90) Zisterzienserstift Schlierbach. (91) Zisterzienserstift Wilhering. (91) Hospiz der Franziskaner in Baumgartenberg. Hospiz der Franziskaner in Bruckmühl. Kloster der Franziskaner in Enns. Hospiz der Franziskaner, Kalvarienberg, Linz. Kloster der Franziskaner in Pupping. (92) Kloster der Franziskaner in Schmolln. (92) Hospiz der Franziskaner in Suben. Kloster der Kapuziner in Gmunden. Kloster der Kapuziner in Linz. Kapuziner-Kloster Braunau am Inn. Kloster der Kapuziner in Ried. Kloster der Karmeliten in Linz. (93) Kloster der Barmherzigen Brüder in Linz. (93) Collegium Aloisianum der Gesellschaft Jesu am Freinberg. Missionshaus der Gesellschaft Jesu in Linz. Residenz der Gesellschaft Jesu in Steyr. Kollegium der Redemptoristen in Linz-Lustenau. Kollegium der Redemptoristen in Puchheim. (94) Kollegium der Marienbrüder in Freistadt. (94) Noviziatshaus der Marienbrüder in Greisinghof bei Pregarten. Noviziatshaus zum heiligen Franz von Sales in Schmieding (Pfarre Krenglbach). Provinzialhaus in Wien; Mutterhaus in Rom. Missionshaus zum heil. Franz von Sales in Dachsberg, Pfarre Prambachkirchen. Missionskonvikt der Oblaten des heil. Franz von Sales in Kremsmünster. Provinzialhaus in Wien. Mutterhaus in Rom. Salvatorianerkolleg in Hamberg (Pfarre Schardenberg). (95) Kongregation der Brüder der christlichen Schulen in Goisern. (95) Vertretung der Marianhiller-Mission, Süd-Afrika. (96) Frauen-Orden und -Kongregationen. (96) Kloster der Ursulinen in Linz. Kloster der Elisabethinen in Linz. Kloster der Karmelitinnen in Gmunden. Kloster der Karmelitinnen in Linz. Kloster der Salesianerinnen in Gleink. Kloster der Redemptoristinnen zu Ried. Kloster der Ordensschwestern vom guten Hirten zu Baumgartenberg. (96) Institut der barmherzigen Schwestern vom heil. Vinzenz von Paul in Linz. (96) Institut der Schwestern vom hl. Kreuz in Linz. Provinzhaus der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Karl Borromäus in Stadl-Paura bei Lambach. Institut der armen Schulschwestern in Vöcklabruck. Institut der armen Schulschwestern zu Lahn in der Pfarre Hallstatt. Institut der armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau in Freistadt. (97) Mutterhaus der Tertiarschwestern des Karmeliten-Ordens in Linz. (97) Oblatinnen des hl. Franz von Sal. In Urfahr. Institut der Schwestern von der christlichen Nächstenliebe in Rainbach bei Freistadt. Töchter des göttlichen Heilandes (Mutterhaus Wien) in St. Veit im Mühlkreis. (98) Veränderungen während des Druckes: (98) Werbung (98) Personen-Register des geistlichen Personalstandes. (99) Werbung (106) Einband ( - )
OBERÖSTERREICHISCHER PRESSVEREINS-KALENDER AUF DAS JAHR 1919 Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender (-) Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1919 (1919) ( - ) Einband ( - ) Werbung ( - ) Das Jahr 1919 nach Christi Geburt ([1]) Bewegliche Feste. Die vier Quatemberzeiten. ([1]) Feste, welche im katholischen Ritus, obwohl nicht streng gefeiert, dennoch kirchlich besonders begangen werden. Landespatrone. Mondesviertel Die zwölf Zeichen des Tierkreises. Die vier astronomischen Jahreszeiten. Von den Finsternissen. ([2]) [Kalender ]: 1919 ([3]) Abkürzungen, wie sie im Festkalender vorkommen: (15) Landwirtschaftlicher Hauskalender. (15) Vollkommene Ablässe. (15) Verschiedenes zum Nachschlagen. ([17]) Stempel- und Gebühren-Anzeiger. (Von einem Fachmanne nach den neuesten Vorschriften ergänzt und richtiggestellt.) ([17]) Art der Stempelmarkenverwendung. Der Stempelaufdruck.Das Abstempeln der Marke mit der Privat-(Namens- oder Firma) Stampiglie des Ausstellers,.Stempelumtausch. Nachteilige Folgen der Gebührengesetzübertretungen: ([17]) Gegenwärtig gültige Stempelskalen wirksam seit 1. Dezember 1916. ([17]) Skala I ([17]) Skala II Skala III (18) Kurzer Auszug aus dem Stempel- und Gebührentarif. (18) Post- und Telegraphenwesen. (20) Neue Post- und Telegraphengebühren für den Verkehr im Inlande, mit Ungarn, Bosnien-Herzegowina und Deutschland. Gültig vom 1.September 1918. (20) A. Gebühren bei der Aufgabe. (20) B. Gebühren bei der Abgabe. (21) C. Besondere Gebühren (21) D. Gebühren im Zollverkehre. E. Telegrammgebühren. (22) Pupillarsichere Papiere zur Anlegung von Waisengeldern, Kautionen usw. (22) [Tabelle]: Zinsenberechnungs-Tabelle. (23) [Tabelle]: Einkommensteuer-Tarif. (24) Werbung (25) [Gedicht]: Preis dir, Oberösterreich! ([26]) Wolfern. Von Josef Harter-Hart, Steyr ([27]) [Abb.]: Partie an der Pfarrkirche in Wolfern. (29) [Abb.]: Bärenschlucht mit Hofkirchen im Mühlkreis. (31) Unter Marias Schutzmantel. Wenn mancher Mann wüßte, wer mancher Mann wär´usw. (32) Ein Schwindler-Meisterstück. Uebersetzung aus dem Spanischen von P. Matthias Grammer C. SS. R. (Aus "Hormiga de oro" 1906.) (33) [Abb.]: Bischof Dr. Johannes Gföllner als Student am Freinberg in Linz. (33) [Gedicht]: Spruch (34) Das verlorene Weiblein. Eine Schnurre von Reimmichl. (35) [Abb.]: Motiv aus Thomasroith in Oberösterreich. (35) [Abb.]. Fürst Starhemberg. (37) Durch Liebe versöhnt. Eine bayerische Dorfgeschichte aus dem Krieg. (38) [Abb.]: Partie aus dem Haselgraben bei Linz. (39) [Abb.]: Ein Lappe in Norwegen, mit dem Lasso ein Renntier fangend. (41) Das Tagblatt der gnädigen Frau. Uebersetzung aus dem Spanischenvon P. Matthias Grammer C. Ss. R. (Aus "Hormiga de oro" 1906.) (42) [Abb.]: Oberbayrische Tracht. (42) [Abb.]: Ein geschmackvoller Pfarrhof: Das Pfarrhofgebäude in Altmünster. (43) Aus dem Volke. (44) Warum die Donnersberger Vierjäger heißen. Wie Einem zumute ist,der gehängt werden soll.Der Hase. Wie verderblich der Aberglaube ist. (44) Der Bau des Mariä-Empfängnis-Domes in Linz. (45) [Abb.]: Heimische Künstler in Linz: Akad. Bildhauer Josef Sattler (45) Zur Geschichte des katholischen Preßvereines. (46) [Abb.]: Ferdinand Zöhrer Leiter der Preßvereins-Buchhandlung in Linz. (46) [Abb.]: Erzherzog Franz Karl Salvator bei den Linzer Pionieren. (47) [Gedicht]: Launen (48) Oberösterreichische Chronik. Bemerkenswerte Ereignisse und Unfälle in Oberösterreich. (Vom 1. September 1917 bis 31. August 1918.) (48) September 1917. Oktober 1917. November 1917. Dezember 1917. (48) Jänner 1918. (48) Februar 1918. März 1918. April 1918.Mai 1918. Juni 1918. (49) [Abb.]: Athanasius Zuber, Kapuziner-Missionsbischof in Indien, begraben im Friedhofe zu Gmunden. (49) Juli 1918. (49) August 1918. (50) Vom Weltkrieg. (50) [Abb.]:Kaiser Karl zeichnet Mannschaften aus. (51) Unterhaltendes. (52) Verfängliches Urteil. Drohung. Das schon. Eine Bäuerin, die modern denkt. Weise Vorsicht. Gerade heraus. (52) [Abb.]:Ein Zukunftsbild. (52) Preis-Rätsel. (52) [Abb.]: 30 Preise, schöne Bücher und Bilder: Auflösungen sind einzusenden: An die Rätselecke des Preßvereins-Kalender, Linz, Landstraße 41. (52) Man muß zum bösen Spiel gute Miene machen. Rätsel. (52) Schematismus der Geistlichkeit der Diözese Linz in Oberösterreich. (Abgeschlossen Ende November 1918.) Die auf Seite 58 befindlichen Abkürzungen wollen gütigst beachtet werden. (53) Oberster Hirt: Metropolit: Bischof: Domkapitel: (53) Ehrendomherren: Mariä-Empfängnis-Dom. Bischöfliche Ordinariats-Kanzlei. (54) Bischöfliche theologische Diözesan-Lehranstalt. (54) Bischöfliches Priesterseminar: Bischöfliches Konvikt im Haiderhof zu Linz. Bischöfliches Lehrerseminar in Linz. Staats-Gymnasium in Linz. (55) Staats-Gymnasium in Ried. Staats-Gymnasium in Freistadt. Staats-Gymnasium in Wels. Real-Gymnasium in Linz. Real-Gymnasium in Linz. Real-Gymnasium in Gmunden. Staats-Oberrealschule in Linz. Staats-Oberrealschule in Steyr. Lehrerbildungs-Anstalt in Linz. Knaben-Bürgerschule, Spittelwiese. Kaiser-Franz-Josef-Knaben- und Mädchen-Bürgerschule. Jubiläums-Knaben-Bürgerschule (Figulystr.) Kronprinz-Rudolf-Mädchen-Bürgerschule. Mädchen-Bürgerschule (Neustadt). Knaben-Bürgerschule in Waldegg. Mädchen-Bürgerschule in Lustenau. Volksschule in Waldegg. Taubstummen-Institut. Privat-Blindeninstitut. Landes-Irrenanstalt. (56) In Linz-Urfahr domiz. Diözesan-Weltpriester. (56) Diözesanpriester außerhalb der Diözese. (57) Priester aus fremden Diözesen in Linz. (58) Verzeichnis der Abkürzungen. (58) Pfarrgemeinden der Diözese. Die Ziffern bei den Pfarrorten bedeuten die Seelenzahl. Wenn zwei Zahlen vorkommen, bedeutet die letztere die Seelenzahl der Protestanten, z. B.: Abtsdorf (P. T. Attersee) 203/7, heißt: 203 Katholiken, 7 Protestanten, Adlwang (T. Bad Hall), 680 heißt: 680 Katholiken. (59) Abtstorf - Aurolzmünster (59) Bad Hall - Christkindl (61) Desselbrunn - Dorf a. d. Pram (61) Ebelsberg - Esternberg (62) Feldkirchen a. d. D. - Friedburg o. Lengau (63) Gaflenz - Gutau (64) Haag - Holzhausen (66) Innerstoder - Julbach (67) Kallham - Kronstorf (67) Laakirchen - Lustenau (69) Magdalena St. - Munderfing (71) Naarn - Nußdorf (72) Oberhofen - Ottnang (73) Pabneukirchen - Putzleinsdorf (74) Raab - Rüstorf (76) Sandl - Suben (78) Taiskirchen - Tumeltsham (81) Ueberackern - Utzenaich (81) Veit St. - Vorderstoder (82) Waidersfelden - Wolfsegg (83) Zell am Moos - Zwettl (85) Ordensstand und Kongregationen der Diözese. (86) Männer-Orden und Kongregationen. (86) Augustiner-Chorherrenstift St. Florian. (86) Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg. (87) Prämonstratenser-Chorherrenstift Schlägl. (87) Benediktinerstift Kremsmünster. (88) Benediktinerstift Lambach. (89) Zisterzienserstift Schlierbach. (90) Zisterzienserstift Wilhering. (90) Hospiz der Franziskaner in Baumgartenberg. Hospiz der Franziskaner in Bruckmühl. Kloster der Franziskaner in Enns. Hospiz der Franziskaner auf dem Kalvarienberge in Linz. Kloster der Franziskaner in Pupping. Kloster der Franziskaner in Schmolln. Hospiz der Franziskaner in Suben. (91) Kloster der Kapuziner in Gmunden. Kloster der Kapuziner in Linz. Kapuziner-Kloster Braunau am Inn. Kloster der Kapuziner in Ried. Kloster der Karmeliten in Linz. (92) Kloster der Barmherzigen Brüder in Linz. (92) Collegium Aloisianum der Gesellschaft Jesu am Freinberg. Missionshaus der Gesellschaft Jesu in Linz. Residenz der Gesellschaft Jesu in Steyr. (93) Kollegium der Redemptoristen in Linz-Lustenau Kollegium der Redemptoristen in Puchheim. Kollegium der Marienbrüder in Freistadt. Noviziatshaus der Marienbrüder in Greisinghof bei Pregarten. Juvenat der Oblaten des heiligen Franz von Sales in Schmieding (Pfarre Krenglbach). Provinzialhaus in Wien; Mutterhaus in Rom. (94) Missionskonvikt der Oblaten des heil. Franz v. Sales in Kremsmünster. Provinzialhaus in Wien. Mutterhaus in Rom. Salvatorianerkolleg in Hamberg (Pfarre Schardenberg). Kongregation der Brüder der christlichen Schulen in Goisern. Vertretung der Marianhiller-Mission, Süd-Afrika. (95) Frauen-Orden und -Kongregationen. (95) Kloster der Ursulinen in Linz. Kloster der Elisabethinen in Linz. Kloster der Karmelitinnen in Gmunden. Kloster der Karmelitinnen in Linz. (95) Kloster der Salesianerinnen in Gleink. (95) Kloster der Redemptoristinnen zu Ried. Kloster der Ordensschwestern vom guten Hirten zu Baumgartenberg. Institut der barmherzigen Schwestern vom heil. Vinzenz von Paul in Linz. Institut der Schwestern vom hl. Kreuz in Linz. Institut der barmh. Schwestern vom heiligen Karl Borr. aus dem Mutterhause zu Prag in Ebenzweier. Institut der armen Schulschwestern in Vöcklabruck. Institut der armen Schulschwestern zu Lahn in der Pfarre Hallstatt. (96) Institut der armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau in Freistadt. Mutterhaus der Tertiarschwestern des Karmeliten-Ordens in Linz. Oblatinnen des hl. Franz von Sal. in Urfahr. Institut der barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Vorromäus in Linz. Institut der Schwestern von der christlichen Nächstenliebe in Rainbach bei Freistadt. Töchter des götlichen Heilandes (Mutterhaus Wien) in St. Veit im Mühlkreis. (97) Veränderungen während des Druckes. Gestorben sind während der Drucklegung. (97) Personen-Register des geistlichen Personalstandes. (98) Ablinger - Czerny (98) Dallinger - Dworschak (98) Eberhard - Gutschik (99) Haasbauer - Hüttenberger (99) Ilchmann - Juriča (100) Kabelka - Kurzwernhart (100) Lackner - Lugstein (101) Maar - Murauer (101) Nagele - Putscher (102) Raab - Rustler (102) Sailer - Süßenböck (103) Tafatsch - Zweimüller (104) Werbung (105) Einband ([uncounted])
BESCHREIBUNG DER PROVINZIAL-HAUPTSTADT LINZ UND IHRER NÄCHSTEN UMGEBUNG, Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz und ihrer nächsten Umgebung, ( - ) Einband ( - ) [Karte]: Karte des Kommissariats u. Steuer-Bezirks der K. K. Prov. Hauptstadt Linz ( - ) Titelseite ([I]) [Motto]: ([II]) [Widmung]: Den edeln Einwohnern Linz's. ([III]) [Motto]: ([IV]) Vorrede. ([V]) Inhalts-Anzeige. (VII) I. Einleitung. (VII) II. Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz, mit der ältesten Geschichte. (VII) III. Die nächste Umgebung der Provinzial-Hauptstadt Linz. (XII) Verzeichnis der P. T. Herren Pränumeranten. (XIII) A. (XIII) B. (XIII) C. - E. (XIV) F. (XIV) G. (XV) J. (XVII) K. (XVII) L. (XVIII) M. (XIX) N. (XIX) O. - Q. (XX) R. (XXI) S. (XXI) T. - V. (XXIII) W. (XXIII) Z. (XXIV) I. Einleitung. ([1]) 1. Umriß des Landes Oberösterreich oder des Landes ob der Enns überhaupt. ([3]) 2. Angabe der über Oberösterreich erschienen Karten. (11) 3. Aufzählung der bis jetzt über Oberösterreich erschienen vorzüglichsten Propekte. (14) 4. Die bis jetzt verzeichneten Orts- und Berghöhen, dann Bäche-, Flüsse- und Seebemessungen in Oberösterreich. (19) [Tabelle]: Ortshöhen. (19) [Tabelle]: Berghöhen. (21) Bäche-, Flüsse- und Seebemessungen. (27) 5. Bäder und Gesundbrunnen in Oberösterreich. (31) 6. Römische Denkmähler und ausgegrabene Römermünzen in Oberösterreich. (34) A) Im Innkreise: (35) B) Im Hausruckkreise: (37) C) Im Traunkreise: (42) D) Im Mühlkreise: (46) II. Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz verbunden mit der ältesten Geschichte. ([49]) Zusammenstellung der Nachrichten verschiedener Schriftsteller über Linz. (51) Topographie und Statistik der Stadt Linz. (56) Name; mathematische Lage; Klima (56) [Tabelle]: Uebersicht des Flächenmaßes und der Naturalerträgnisse vom Kommissariats- und Steuerbezirke Linz. (57) Abgränzung des k. k. Landgerichtsbezirkes von Linz. (58) Abgränzung des Kommissariatsbezirkes Linz. Abgränzung des Steuerbezirkes von Linz. (59) Abgränzung des Stadtburgfriedens. (59) Gränzbeschreibung des einstigen k. k. Landgerichts Donauthal vom Standpunkte Linz. (60) Entfernung von den nächstgelegenen vorzüglichsten Hauptstädten. (62) [Tabelle]: Häuserzahl des Distriktskommissariats Magistrat Linz i. J. 1822. (62) [2 Tabellen]: (1)Bevölkerung an Einheimischen. (2)Hinsichtlich der Klassifikation zeigt sich folgendes Verhältniß: (63) [Tabelle]: Zehnjährige Uebersicht der nach Ausweis der Begräbniß-, Tauf- und Kopulations-Protokolle in Linz und deren Vorstädten, einschließlich des Marktes Urfahr, Gestorbenen, Geborenen und Getrauten. (64) [Tabelle]. Viehstand überhaupt. (65) Stadtthore und ihre Aufschriften. (65) Stadtwappen. (66) Eintheilung der Stadt. (66) Die Donaubrücke. (67) Plätze. (68) Kirchen, Kapellen, Köster, dann zu kirchlichen und ähnlichen Zwecken verwendete Gebäude. (72) Merkwürdige Profangebäude. (74) Vorzügliche Gebäude im Umkreise des Kommissariatsbezirkes Linz. (80) Lehr- und Wohltätigkeitsanstalten. (81) Gewerbe, Fabriken und Handlungen. (82) Jahrmärkte. (83) Wochenmärkte: (84) Gesellschaftsgärten. (84) Geschichte der Entstehung der Stadt Linz und ihrer ferneren Schicksale. (88) Verzeichniß der Herren Markgrafen, Landeshauptleute, Verwalter der Landeshauptmannschaft, Gouverneure und Regierungspräsidenten, die bis auf gegenwärtige Zeit dem Lande und Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns vorgestanden sind. (130) Landesstellen. (142) Die Landschaft des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns mit den untergeordneten Aemtern. (150) Die Diözese Linz. (156) Kirchen und Kapellen. (160) Die Kapuzinerkirche sammt Kloster im sogenannten Weingarten Nro. 831. (164) Die Kirche der Barmherzigen sammt Spital in der Herrengasse Nro. 542. (169) Die Kirche und das Kloster der PP. Karmeliter Nro. 467. an der Landstrasse. (174) Die Kirche und das Kloster der Ursulinerinnen Nro. 433 an der Landstrasse. (181) Die Alumnats-Kirche sammt dem bischöflichen Seminarium in der Harrach Nro. 435. (183) Die Kirche der Elisabethinerinnen, ihr Kloster und Spital in der alten Bethlehemgasse Nro. 400. (186) Die Dom-Kirche zu Linz. (192) Die Stadtpfarrkirche Nro. 163 sammt dem Dekanalhause Nro. 235 am Pfarrplatze. (199) Die sogenannte Minoriten- oder Landhauskirche in der Klostergasse Nro. 9. (208) Die einstige St. Margarethenkirche, die Kalvarienbergskirche und das Kirchlein Maria-Thal. (211) Unterrichts- und Erziehungsanstalten. (214) Das Lyceum. (217) Theologisches Studium. (218) Philosophisches Studium. (219) Hebammenunterrichts-Anstalt. (220) Die Lyceums-Bibliothek (222) Das physikalische Museum. (225) Der k. k. Musterhof Nro. 503. (227) Das k. k. Gymnasium. (228) Die k. k. Normal-Hauptschule am Hofberge Nro. 82. (233) Die ständischen Unterrichts-Anstalten. (236) In der französischen Sprachlehre. In der italienischen Sprachlehre. In der Zeichnungsschule. In der Tanzschule. (237) In der Reitschule. (238) Die Mädchenschule und Erziehungsanstalt bei den Ursuliner-Frauen. (238) Die beiden militärischen Erziehungshäuser. (238) Die Privat-Taubstummen-Lehranstalt. (240) Die unentgeltliche Musik-Lehranstalt des hiesigen Musik-Vereins. (251) Das nordische Stift. (252) Kranken-, Armen-, Versorgungs- und andere Humanitäts-Anstalten. (254) 1) Das Linzer Bürgerspital (255) 2) Siechenhäuser (256) 3) Das Lazareth. (257) 4) Das in der hiesigen Vorstadt an der Landstraße Nro. 526 bestandene Bruderhaus (257) 5) Die Thonmüller'sche Stiftung. (258) 6) Die Prunner'sche, Keller'sche und Theresianische Waisenhausstiftungen. (259) 7) Die ständische Pfründer-Stiftung 8) Die Stiftung auf Ausstattung zweier Bürgersmädchen 9) Ueber das männliche allgemeine Krankenhaus 10) Das weibliche allgemeine Krankenhaus (262) 11) Die k. k. milde Versorgungsanstalt mit dem dazu gehörigen Siechenhause zu Münzbach. (262) 12) das hier garnisonierende Militär hat ein besonders, gut gebautes, mit Reinigungsöfen und einem Garten für Rekonvalescenten versehenes Krankenhaus (265) 13) Für die ob der ennsischen herrschaftl. Pflegbeamtens- und Linzer Advokatenwittwen oder die nach ihrem Tode an ihre Stellen tretenden Kinder (265) 14) Das Armen-Institut. (266) 15) Eine Rumford'sche Suppenanstalt im Prunner-Stifte dahier. (269) 16) Arme verunglückte Staarblinde (270) 17) Das Pensions-Institut für die Wittwen und Waisen der sämmtlichen Schullehrer in der Linzer Diöcese. (270) 18) Das k. k. Strafhaus in Linz. (274) Die verschiedenen Handlungen, Manufakturen, Fabriken und Fabrikanten. (280) Die k. k. Wollenzeug-, Tuch- und Teppich-Fabrik (282) a) Material- und Spezerei-Waaren-Handlungen. b) Tuch- und Schnittwaaren-Handlungen. (292) c) Weißwaaren-Handlungen. (292) d) Galanterie- und Nürnberger-Waarenhandlungen. e) Eisen-Handlungen. f) Mit gefärbter und roher Seide, dann Kameel- und Arras-Garn. g) Vortsadt-Handlungen mit gemischten Waaren. (293) h) Leder-Handlungen. (294) i) Buch-, Kunst-, und Musik-Handlungen. (294) k) Fabriken. (296) l) Zeug- Kotton- und Sammer-Fabrikanten, dann Kauf- und Verlags-Weber. (296) Post- und Bothenwesen, Donaufahrten. (298) I. Der Abgang der Ordinari- und Journalbriefposten zu Linz ist so geordnet: (299) II. Ankommende Posten: (300) III. Mit dem Abgange und mit der Ankunft der fahrenden Posten ist folgende Einrichtung getroffen: (301) IV. Verzeichniß der in Linz alle Wochen ankommenden Bothen, deren Einkehr und Aufenthalt. (303) V. Von Linz nach Wien auf der Donau zu reisen, (308) Anstalten zur öffentlichen Sicherheit und Bequemlichkeit. (309) Oeffentliche Vergnügungen und - gesellschaftliche Unterhaltungen. (316) Theater; Kasino; Redouten; Musiken; Lektüre und öffentliche Leih-Bibliothek; die ruhigen Gesellschafts-Spiele; die gewöhnlichen Unterhaltungen in gemischten Gesellschaften; (316) Die Frauenzimmer in Linz (321) Zerstreute Merkwürdigkeiten in Linz. (323) A) Zerstreute In- und Aufschriften. (324) B) Verschiedene zerstreute Denkwürdigkeiten (325) III. Die nächste Umgeung der Provinzial-Hauptstadt Linz. ([331]) I. Die nächste Umgebung von Linz nördlich am linken Donau-Ufer. (333) 1) Das Urfahr. (333) 2) Der Hagen. (337) 3) Der Au-Berg. (338) 4) Der Pöstling-Berg. (339) II. Die nächste Umgebung von Linz östlich am linken Donau-Ufer. (342) 1) St. Magdalena. (342) 2) Der Au-Hof. (344) 3) Steyeregg. (345) III. Die nächste Umgebung von Linz östlich am rechten Donau-Ufer. (350) 1) Der Gottesacker. (350) 2) Der Kaplan-Hof, das Seiler-Gütl, St. Peter und Zizl-Au. (354) IV. Nächste Umgebung von Linz im Süden am rechten Donau-Ufer. (357) 1) Ebersberg. (357) 2) Der Markt und das Stift St. Florian. (364) 3) Kleinmünchen. (381) 4) Leonding. (383) V. Die nächste Umgebung von Linz westlich am rechten Donau-Ufer. (385) 1) Dörnach oder Maria vom guten Rath. (385) 2) Der Kirnberg. (386) 3) Das Cistercienser-Stift Wilhering (Hilaria) (390) VI. Die nächste Umgebung von Linz westlich am linken Donau-Ufer. (396) 1) Buchenau. (396) 2) Ottensheim. (398) Aenderungen während dem Drucke und aufgefundene Nachträge. (405) Zusammenstellung abweichender Schreib-Arten von vielen in diesem Werke vorgekommenen Orten, Personen und Sachen. (415) [Tabelle]: Druckfehler und ihre Verbesserungen. ( - ) Einband ( - ) Einband ( - )
Aus der Einleitung: Nicht nur das Werk von Carl Schmitt ist umfangreich. Auch die Literatur zu Schmitt ist zahlreich. In der Politikwissenschaft gibt es unterschiedliche Zugänge zu seinem Werk. Vielfach vorhanden sind biographische Arbeiten, weniger ideen- geschichtliche und theoretische. Je nach politischem Schwerpunkt der Forschung divergiert die Bewertung Schmitts zwischen einer ideologiekritischen und euphemistischen Perspektive. Die enzyklopädisch angelegte Buchveröffentlichung von Raphael Gross, '"Carl Schmitt und die Juden'" war in Hinsicht auf die groben antisemitischen Ausfälle im Werk von Carl Schmitt insofern eine wichtige Orientierungshilfe, als dessen während der NS-Zeit publizierte Aufsätze in der Regel entweder schwer zugänglich oder gar ganz aus dem offiziellen Bibliotheksbestand verschwunden sind. Mit dem Thema Antisemitismus bei Carl Schmitt scheint sich im Rahmen größerer wissenschaftlicher Arbeiten neben Raphael Gross niemand wirklich auseinandergesetzt zu haben. Über die einschlägigen Primärquellen hinaus, stellt Heinrich Meiers Darstellung der historischen Kontroverse um den Begriff des Politischen zwischen Carl Schmitt und Leo Strauss gegen Ende der Weimarer Republik einen wichtigen Bezugspunkt im kritischen Diskursgeschehen dar. Auch erwies sich bei der Erabeitung des Themas der mit der politisch-theologischen Mythologie und Anthropologie Carl Schmitts sich auseinandersetzende Band von Ruth Groh, 'Arbeit an der Heillosigkeit der Welt' als hilfreich. Um nun aber der Tragweite der Problematik des Antisemitismus im Politikbegriff von Carl Schmitt auf einer begrifflichen Ebene beizukommen, soll der theoretischen Auseinandersetzung mit dem entscheidenden deutschen Ausnahmesystematiker des zwanzigsten Jahrhunderts - dem staatsrechtlichen 'Dezisor' der Weimarer Republik - im Rahmen der vorliegenden Arbeit erstens eine allgemeine historische Herleitung von Antisemitismus vorangestellt werden. Im Zentrum des vorliegenden Textes, dessen normative Intention auf einer sprachsynthetischen Ebene zugleich gegen Antisemitismus als Latenzphänomen gerichtet ist, steht zweitens die historische Rolle und politische Bedeutung des staatsrechtlichen Denkers Carl Schmitt als eines weltanschaulichen Verschärfers. Der ontogenetisch-phylogenetische Strukturzusammenhang, welcher den Schmittschen Antisemitismus weniger generierte als dass sich dieser in dessen substantiviertem Politikbegriff, in eben dem Substanzbegriff des 'Politischen' reproduzierte, verweist zugleich auf die politische Passivität des Individuums in der bürgerlichen Gesellschaft, d.h. auf dessen sozietäre Situiertheit. Das soziohistorische Verhältnis der politischen Akteure zu-/ bzw. gegeneinander war gerade in Deutschland während der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts nicht substantiell durch das Individuum in Vermittlung über den Staat, sondern durch den Staat als säkularisiertes Totum bestimmt worden. Insofern das Individuum in Abstraktion aus der Substantialität der bürgerlichen Gesellschaft sich historisch weniger politisch als ökonomisch konkret konstituiert hatte, und die politischen Akteure in erster Linie gemeinschaftlich (innerhalb eines staatlich definierten Rahmens) und nicht gesellschaftlich (mit Hinblick auf eine kosmopolitische Nation) agierten, waren die historischen Gründe des modernen Antisemitismus in einem bestimmten politökonomischen Verhältnis von ('politisch') substantialisiertem Staat und bourgeoisem Subjekt zu suchen. Jüngere Entwicklungen im Kontext politikwissenschaftlicher Analysen gehen dahin, dass sie empirisch auf generative Verschiebungen im kultursoziologischen Konfliktfeld eines globalen Rahmens reagieren, dessen historische Ursachen - begründet durch die Singularität der Shoah - in der politischen Besonderheit des 'Nahostkonflikts' liegen. Die Konzeption des vorliegenden Entwurfs rekurriert auf einen Ansatz kritischer Gesellschaftstheorie, dem zufolge das allgemeinpolitische Problem des globalen Antisemitismus vermittelt über die Komplexität der diesem historisch zugrundeliegenden Strukturzusammenhänge zu fassen ist (vgl. Kap II. Antisemitismus). Im Zentrum des theoretischen ersten Teils dieser Arbeit steht weniger eine spezifische Analyse von Antisemitismus als dessen historisch genealogische Betrachtung. Der historische Formwandel in dem Verhältnis von vormodernem 'Antijudaismus' zu modernem Antisemitismus bildet den paradigmatischen Kern historisch-kritischer Begriffsbildung. Die vor- und frühgeschichtlichen Ursachen von Judenhass bzw. 'Antijudaismus', resultierend aus dem Opferritual und dessen Negation durch den jüdischen Monotheismus, bilden (in Hinsicht auf Tiefe und Umfang) den inhaltlichen Schwerpunkt der Darstellung, deren Intention - vom Versuch einer phylogenetischen Redefinition in Anknüpfung an Freud: Totem und Tabu) geleitet - weniger die konkret zu vermittelnde Konstitutionsform denn das allgemeine Strukturverhältnis von (abstrakt erscheinendem) Schuldkomplex und (konkretem) Fetischphänomen in das soziohistorische Zentrum der Deskription stellt. Die schuldstrategische Umwandlung dieses historischen Gesamtkomplexes zu modernen Formen gemeinschaftlich fetischisierter Unmittelbarkeit bildet aus dieser subjektbezogenen Perspektive das entscheidende Moment des in der Shoah kulminierenden modernen Antisemitismus. Mit historischem Blick auf die konstitutive Konstellation des Strukturverhältnisses von Vormoderne und Moderne, Gemeinschaft und Gesellschaft enthüllt sich die gesellschaftsfeindliche Dimension von Antisemitismus insbesondere unter Berücksichtigung des Paradigmas einer materialistischen Erkenntnistheorie.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: I.Vorbemerkungen4 II.Antisemitismus12 1.Judenfeindschaft - Antisemitismus: Begriffsbildung als soziohistorisches Paradigma12 1.1Politische Stigmatisierung und historische Formation: Antisemitismus oder die ewige Wiederkehr des Immergleichen?28 III.Der Schmittsche Politikbegriff: Leben, Werk und Antisemitismus33 1.Entscheidende lebensgeschichtliche Prägungen im wilhelminischen Deutschland33 2.Weimarer Republik: Systematisierung des Ausnahmezustands und politische Verschärfung37 3.Die Alternität des Antisemitismus und das substantialisierte 'Politische': Carl Schmitt, der 'Kronjurist 'des 'Dritten Reichs'47 4.Das programmatische Agens während der BRD: Von der öffentlichen Amnesie zur heimlichen Rekonvaleszenz?66 IV.Resumee80 V.Literaturverzeichnis89Textprobe:Textprobe: Kapitel 3, Der Schmittsche Politikbegriff: Leben, Werk und Antisemitismus: Entscheidende lebensgeschichtliche Prägungen im wilhelminischen Deutschland: Am 11.7. 1888 wurde Carl Schmitt im sauerländischen Plettenberg geboren, wo er in einer kleinbürgerlichen, katholischen Kaufmanns-Familie aufwuchs. Sein Katholizismus galt ihm als stammesmäßige Bestimmung mit lokalem Bezug; 1958 notierte der 70jährige, seine frühen zeitgeschichtlichen Prägungen periodisierend: 1. Kindheit: 1888-1900: Ins Sauerländische entorteter eifel-moselanischer Katholizismus. 2. Knabenalter: 1900-1907: Enttotalisierter Konviktsklerikalismus mit humanistischer Bildung. 3. Jüngling 1907-1918: Enthegelisiertes Großpreußentum wilhelminischer Prägung und Neukantianismus. 4. Mann 1919-1932: Entpreußtes Deutschtum mit Liberal-Demokratie Weimarer Art und stark nationalen Reaktionen (Anti-Versailles). Carl Schmitt verbrachte seine Kindheit in jener Blütezeit des wilhelminischen Im- perialismus, da die weltanschauliche Liaison von säkularisiertem christlichen Glauben und Preußentum weitgehend das politische Klima des 1871 unter Bismarck gegründeten deutschen Reiches dominierte. Da die weltliche Umgebung des katholischen Milieus, in dem Schmitt aufwuchs, deutlich durch den Protestantismus und dessen Bildungskanon gezeichnet war, machte sich ein indirekter protestantischer Einfluss schon früh auch bei Schmitt bemerkbar. Einerseits erzwang die Beschäftigung mit protestantischer Religionskritik während der Gymnasialzeit seinen Austritt aus dem katholischen Konvikt in Attendorn, andererseits entwickelte sich als Symptom der Bildungskatastrophe, in die der deutsche Katholizismus infolge der Enteignung kirchlicher Vermögen im Kontext der staatsrechtlich-politischen Säkularisation des neunzehnten Jahrhunderts geraten war, eine 'sog. katholische Inferiorität', deren Ressentiment Schmitt spätestens seit Beginn der Weimarer Republik teilte. Da das Ende des Kaiserreichs sowohl den Protestantismus als auch den Katholizismus in eine schwierige Lage gebracht hatte, während die Assimilation der jüdischen Minderheit an die protestantische Umgebung zu einem nicht unbedeutenden Teil wirtschaftlich und akademisch erfolgreich vollzogen war, gab es über die beiden christlichen Lager hinaus zunächst partikulare Bestrebungen, die in der Richtung ihrer Abgrenzung latenten homologen Bestand hatten. 'Aus der katholischen Perspektive rückte das Judentum in große Nähe zu den Institutionen und Denkweisen der Moderne. Der von Schmitt beharrlich bekämpfte Walter Rathenau hatte in diesem Zusammenhang einen ganz besonders hohen Symbolwert. Die tatsächlich auf einer bestimmten Ebene vorhandene Affinität zwischen Judentum und Moderne wurde im populären Diskurs grob verzerrt, und so erschien die jüdische Position in schärfstem Kontrast zur katholischen Skepsis gegenüber der Moderne. Trotzdem kam es nicht direkt zu einer Übernahme offen rassistischer, antisemitischer Positionen. Dies erklärt sich dadurch, daß der Rassismus aus katholischer Sicht selber Teil der zu bekämpfenden Moderne war. Dem rassistischen Antisemitismus begegnete man von katholischer Seite mit Vorbehalten, dadurch erhielt der katholische Antisemitismus seine eigene Prägung. Er mobilisierte traditionelle Elemente der Judenfeindschaft. Allerdings scheute man sich letztlich nicht, rassistische Stereotypen gegen die jüdische Moderne zu funktionalisieren. Besonders inkriminierte Phänomene wurden in der Folge als 'jüdisch' gekennzeichnet; die als bedrohlich empfundene Moderne mit ihrer zunehmenden Differenzierung . der Welt sollte durch komplexitätsreduzierende Schuldzuweisung an die traditionell abgelehnten Juden gebannt werden.' Schmitts rechtswissenschaftliches Studium in München, Berlin und Straßburg bewegte sich in einem Verhältnis der gleichzeitigen Nähe und Distanz zu dem im Kontext der europäischen Avantgarde seit der Jahrhundertwende allmählich sich herausbildenden Expressionismus. Carl Schmitt rezipierte den Expressionismus in rückwärtsgewandter Projektion auf die romantische Zeit eines erhaben konnotierten 'status naturalis'. Die Ablehnung der Moderne verkehrte sich - nach 1917 - gegen die `bürgerliche Subjektivität` schlechthin zum politischen Vorwurf, was an der komplementären Semantik der 1916 erschienen Schrift 'Theodor Däublers Nordlicht 'und der ersten Grundlegung für die Substantivierung des 'Politischen' durch 'Die politische Romantik' im Jahr 1919 nachvollziehbar ist. 'Schmitt war . Staatsdiener, als am 7. April 1919 in München die Räterepublik ausgerufen wurde. Vieles von dem, was er seitdem über das Verhalten von Staaten in Ausnahmezuständen schrieb, war von diesem Ereignis und von dem, was ihm vorausging, beeinflußt. Es hat ihn ein für allemal davon überzeugt, daß Staatstheorie nicht vom Normalfall, sondern vom Ausnahmefall her gedacht werden muß . In einer verwirrten Zeit . kreisten seine Gedanken um das zentrale Problem, auf welche Weise der Ausnahmezustand benutzt werden könne, um zum Normalzustand zu kommen.' Im nominalistischen Kontext der ontologischen Freund-/ Feindbestimmung mußte das substantialisierte 'Politische' insofern mit explizitem Antisemitismus einhergehen, als die gemeinschaftiche Disziplinierung und Ausschliessung von Formen gesellschaftlicher Autonomie zugleich als negative Projektion auf ein äußerlich gewendetes Selbstverhältnis zurückging. 'Der Feind ist unsre eigne Frage als Gestalt' (Theodor Däubler). 'Auctoritas, non veritas facit legem'(Thomas Hobbes). Weimarer Republik: Systematisierung des Ausnahmezustands und politische Verschärfung: Am Ende des ersten Weltkriegs resultierte der Ausnahmezustand für Schmitt und den zu einem heroischen Nihilismus sich stilisierenden Konservatismus seiner Zeit nicht aus den objektiven Materialschlachten, den geradezu unvorstellbaren menschlichen und sozialen Verlusten des Krieges, sondern aus der als subjektiver Schmach empfundenen Niederlage der Nation. In der Bewertung der Ereignisse des Krieges und der Kriegsschuldfrage gestattete man keinen Kompromiss. Seitens der politischen Reaktion in Deutschland wurde nicht nur der Versailler Vertrag (1919), sondern auch und gerade der Status der daran sich anschließenden Republik alsCrimen Laesae Maiestatis- als Fall von hoheitlicher Kompromittierung empfunden. Protektorate und Mandate gelten . offiziell als Formen der Herrschaft über halb- oder nichtzivilisierte Völker . Aber die Erde ist klein und . die alte überlieferte Vorstellung, die . die völkerrechtliche Praxis noch im 19. Jahrhundert beherrscht hat, nämlich die Einteilung der Menschheit in christliche und nichtchristliche Völker, die Gleichstellung von Christentum und Zivilisation und damit die Grundlage des Respekts vor den europäischen Völkern, alles das ist entfallen. Ein Abgrund trennt uns von der Zeit, da man in völkerrechtlichen Lehrbüchern noch vom Recht der christlichen Nationen sprach. Der größte Schritt auf diesem Weg zur Entthronung Europas war der Vertrag von Versailles.
SCHRIFTEN DER UNIVERSITÄT ZU KIEL AUS DEM JAHRE 1873 Schriften der Universität zu Kiel (-) Schriften der Universität zu Kiel aus dem Jahre 1873 (Band XX.) ( - ) Einband ( - ) Titelseite ( - ) Titelseite ( - ) Inhalt. ( - ) I.a Index Scholarum In Academia Regia Christiana Albertina Per Instans Semestre Aestivum A Die Inde XXI Mensis Aprilis MDCCCLXXIII Usque Ad Diem XV Mensis Augusti Anni MDCCCLXXIII Publice Privatimque Habendarum. ([1]) 1. Ex Ordine Theologico ([3]) II. Ex Ordine Iuridico (4) III. Ex Ordine Medicorum (4) VI. Ex Ordine Philosophorum (7) Ib. Verzeichniss der Vorlesungen welche im Sommerhalbjahr 1873 vom 21. April bis 15. August an der K. Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gehalten werden sollen. ([1]) Theologie. ([1]) Jurisprudenz. (2) Medicin. (2) Philosophie. (3) Mathematik und Astronomie. (4) Naturwissenschaften. (4) Philologie und Geschichte. (5) Staatswissenschaften. (6) Die Universitätsbibliothek (6) Tabellarische Uebersicht der Vorlesungen nach den Stunden geordnet. ([7]) An später zu bestimmenden Tagen und Stunden. ([9]) II. Verzeichniss der Behörden, Commissionen, Beamten, Institute, Lehrer und Studirenden der K. Universität Kiel. Sommersemester 1873. ([1]) I. Behörden. ([3]) II. Die besonderen politischen Rechte der Universität. (4) III. Academische Neben-Aemter und Commissionen. (4) IV. Officianten der Universität und Universitäts-Verwandte. (6) V. Universitäts-Institute. (7) VI. Facultäten. (10) VII. Prüfungscommissionen, welche der Universität nicht vorhanden sind. (10) VIII. Lehr-Personal. (11) IX. Verzeichniss der Studirenden. (14) Uebersicht über die Zahl der Studirenden auf der Königl. Universität zu Kiel im Sommersemester 1873. (18) I. Summarische Uebersicht. (18) II. Immatrikulirte Preussen. (19) III. Immatrikulirte Nichtpreussen. (19) IIIa. Index Scholarum In Academia Regia Christiana Albertina Per Instans Semestre Hibernum A Die Inde XV Mensis Octobris Anni MDCCCLXXIII Usque Ad Diem XV Mensis Martii Anni MDCCCLXXIV Publice Privatimque Habendarum. ([1]) 1. Ex Ordine Theologico ([3]) II. Ex Ordine Iuridico (4) III. Ex Ordine Medicorum (5) IV. Ex Ordine Philosophorum (7) IIIb. Verzeichniss der Vorlesungen, welche im Winterhalbjahr 1873-74 vom 15. October 1873 bis zum 15. März 1874 an der Königl. Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gehalten werden sollen. ([1]) Theologie. ([3]) Jurisprudenz. (4) Medicin. (4) Philosophie. (5) Mathematik und Astronomie. (6) Naturwissenschaften. (6) Philologie und Geschichte. (7) Staatswissenschaften. (8) Die Universitätsbibliothek (8) Tabellarische Uebersicht der Vorlesungen nach den Stunden geordnet. ([9]) An später zu bestimmenden Tagen und Stunden. ([12]) IV. Verzeichniss der Behörden, Commissionen, Beamten, Institute, Lehrer und Studirenden der K. Universität Kiel. Wintersemester 1873-74. ([1]) I. Behörden. ([3]) II. Die besonderen politischen Rechte der Universität. (4) III. Academische Neben-Aemter und Commissionen. (4) IV. Officianten der Universität und Universitäts-Verwandte. (6) V. Universitäts-Institute. (7) VI. Facultäten. (10) VII. Prüfungscommissionen, welche der Universität nicht verbunden sind. (10) VIII. Lehr-Personal. (11) IX. Verzeichniss der Studirenden. (14) Uebersicht über die Zahl der Studirenden auf der Königl. Universität zu Kiel im Wintersemester 1873-74. (18) I. Summarische Uebersicht. (18) II. Immatrikulirte Preussen. (19) III. Immatrikulirte Nichtpreussen. (19) V. Chronik der Universität zu Kiel. ([1]) I. Personalnachrichten. ([3]) II. Von der Universität im Allgemeinen und von den Universitätsinstituten. (4) 1) Zur Geschichte der Universität. (4) 2) Die Universitätsbibliothek. (10) 3) Das homiletische Seminar. (13) 4) Das katechetische Seminar. (13) 5) Das anatomische Institut. (14) 6) Das physiologische Institut. (14) 7) Die medicinische Klinik im academischen Krankenhause. (15) 8) Die medicinische Poliklinik. (23) 9) Die chirurgische Klinik. (25) 10) Die Augenheilklinik. (30) 11) Die Königliche Hebammenlehr- und Gebäranstalt. (31) 12) Das pathologische Institut. (35) 13) Die pharmacognostische Sammlung. (38) 14) Das philologische Seminar. (38) 15) Die Münz- und Kunstsammlung (38) 16) Das pädagogische Seminar. (39) 17) Das zoologische Museum. (39) 18) Botanischer Garten. (40) 19) Das mineralogische Museum. (41) 20) Das landwirthschaftliche Institut. (42) 21) Das chemische Laboratorium Nro. I. (42) 22) Das chemische Laboratorium in der Fleethörn. (52) 23) Das physikalische Institut. (52) 24) Das Schleswig-Holsteinische Museum vaterländischer Althertümer. (53) III. Vom Convict und von den Stipendien. (53) IV. Meteorologische Beobachtungen. (57) Januar 1873. (57) Februar 1873. (57) März 1873. (58) April 1873. (58) Mai 1873. (59) Juni 1873. (59) Juli 1873. (60) August 1873. (60) September 1873. (61) October 1873. (61) November 1873. (62) December 1873. (62) Jahr 1873. (63) VI. [Festreden, Memoiren etc.] ([1]) Worte beim Begräbniss des Kirchenraths Professor Dr. N. Thomsen am 27. December 1872 gesprochen von Kirchenrath Professor Dr. C. Lüdemann. ([1]) Die Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers von Deutschland Königs von Preussen Wilhelm I, welche am 22. März 1873 Mittags 1 Uhr durch eine Rede des ordentlichen Professors Dr. phil. Karl Weinhold im grossen akademischen Hörsaale festlich wird begangen werden zeigen hiermit an Rector und Consistorium der Christian-Albrechts-Universität. ( - ) Verzeichniss von Handschriften der Kieler Universitäts-Bibliothek Abtheilung 1-4 von Dr. H. Ratjen Professor und Bibliothekar. ( - ) Vorwort. ( - ) Uebersicht. ( - ) Abtheilung I. Handschriften literarischen und bibliographischen Inhalts. ([1]) Abtheilung II. Handschriften, welche in sprachlicher Beziehung Interesse haben. (6) Abtheilung III. Theologische und philosophische Handschriften. (21) Abtheilung IV. Juristische Handschriften. (53) Kapitel ([66]) Die Deutsche Geistige Bewegung Vor Hundert Jahren. Rede Zur Feier Des Geburtstages Seiner Majestät Des Deutschen Kaisers Königs Von Preussen Wilhelm I. Gehalten An Der Christian-Albrechts-Universität Am 22. März 1873 Von Dr. Karl Weinhold ([1]) Weihrede Bei Der Feierlichen Grundsteinlegung Des Neuen Universitätsgebäudes Im Schlossgarten Zu Kiel Am 5. August 1873 Gehalten Von Kirchenrath Professor Dr. C. Lüdemann. ([1]) Rede Zur Feierlichen Grundsteinlegung Des Neuen Universitätsgebäudes Am 5. August 1873 Gehalten Von S. Excelenz Dem Königlichen Wirklichen Geheimen Rathe, Oberpräsidenten Und Universitätscurator Freiherrn C. Von Scheel-Plessen. ([1]) Rede Zur Eröffnung Der Feier Der Grundsteinlegung Des Neuen Universitätsgebäudes Von Konferenzrath Dr. jur. Kirchhoff, Vorsitzendem Des Geschäftsführenden Ausschusses Für Den Universitätsbau. ([1]) Festschrift Herrn Dr. Justus Olshausen Zu Seinem Fünfzigjährigen Doctorjubiläum am Neunundzwanzigsten November MDCCCLXXIII Gewidmet Von Der Universität Zu Kiel. Verhandlungen Der Kirchenversammlung Zu Ephesus Am XXII. August CDXLIX Aus Einer Syrischen Handschrift Vom Jahre DXXXV Übersetzt Von Dr. Georg Hoffmann, Ordentlichem Professor Der Morgenländischen Sprachen. ( - ) Widmung ( - ) Vorrede. ( - ) Inhaltsübersicht. ( - ) Zweite In Ephesos Versammelte Synode. ([1]) I. ([1]) II. (3) III. Absezung Daniel's, bischof's von Harran. (35) IV. Absezung des Eirenaios, bischof's von Tyros. (37) V. Absezung des Akylinos, bischof's der stadt Byblos. (39) VI. Hypomnemata, welche betreff's Sofron[ios], bischof's der stadt Tella [Κωνδταντiνη] verhandelt wurden. (41) VII. Absezung des Theodoretos, bischof's von Kyrros. (43) VIII. [Domnos' abstimmung]. (58) IX. [Einige kleriker werden vom banne erlöst]. (58) X. Wider Domnos, bischof von Antiocheia, verhandelte hypomnemata. (58) X. [I. Edikt des Theodosios Augustos an Dioskoros, bischof von Gross-Alexandreia.] (77) Nachtrag zu den akten der ersten sizung. (81) Anmerkungen. (83) Verzeichniss Der Eigennamen Im Texte. (101) Verbesserungen. (107) VII. [Dissertationen] ([1]) Accommodationsvermoegen Bei Aphakie. ([1]) Widmung ([3]) Kapitel ([5]) Vita. (13) Thesen. (14) Besprechung Eines Falles Von Typhus, Verbunden Mit Hochgradigem Decubitus, Einer Complicirten Fractur Und Einigen Anderen Koerperverletzungen. ([1]) Kapitel ([3]) Thesen. (15) Vita. (16) Ein Fall Von Excessiv Niedriger Koerpertemperatur. ([1]) Ein Fall von excessiv niedriger Körpertemperatur. ([3]) Krankengeschichte. (5) Sectionsbericht. (10) Mikroskopische Untersuchung. (12) Thesen. (21) Vita. (22) Zur Genesis Und Prophylaxis Der Erblindungen. ([1]) Widmung ([3]) Zur Genesis und Prophylaxis der Erblindungen. ([5]) Vita. (17) Thesen. (18) Ueber Commotio medullae spinalis. ([1]) Widmung ([3]) Ueber Commotio medullae spinalis. ([5]) Vita. ([26]) Thesen. ([26]) Über Spondylitis Und Deren Therapie. ([1]) Widmung ([3]) Ueber Spondylitis und deren Therapie. ([5]) Vita. ([20]) Thesen. ([20]) Einige Fälle Von Aneurysmen Und Deren Heilung. ([1]) Einige Fälle von Aneurysmen und deren Heilung. ([3]) Vita. ([16]) Thesen. ([16]) Über Künstliche Ischaemie Bei Operationen. ([1]) Ueber künstliche Ischaemie bei Operationen. ([3]) Vita. ([13]) Thesen. ([13]) Einiges über Urethrotomia externa. ([1]) Kapitel ([3]) Vita. ([18]) Thesen. ([18]) Ueber Pleuraexsudate. ([1]) Widmung ([3]) Kapitel ([5]) Vita. ([22]) Thesen. ([22]) Ueber Dammrisse. ([1]) Kapitel ([3]) Curriculum vitae. ([18]) Thesen. ([18]) Experimentaluntersuchungen über Zerreissungen der Chorioidea. ([1]) Kapitel ([3]) Curriculum vitae. ([14]) Thesen. ([15]) Abbildungen ( - ) Ueber den Mechanismus des Brechactes, insbesondere die Betheiligung des Oesophagus. ([1]) Kapitel ([3]) Vita. (20) Thesen. (20) Ueber den numerischen Werth der Constante in der Formel für die Erwärmung von Metalldrähten durch den galvanischen Strom. ([1]) Widmung ([3]) Kapitel ([5]) Ueber Die Stellung Der Musik In Der Wissenschaft Der Aesthetik. ([I]) Einleitung ([III]) Kapitel ([1]) Abschnitt ( - ) Einband ( - ) Abschnitt ( - )
Carl Schmitt je jedan od najposvećenijih protivnika liberalnog univerzalizma sa svojim pojmom pluralističke, racionalne i uključive konsenzualne politike kao progresivnog demokratskog projekta i svojeg razumijevanja političke arene kao pročišćene, od sukoba slobodne, i na taj način progresivne kretnje demokratske logike. U ovom radu nastojat ću pokazati Schmittove pesimističke i negativne stavove, zasnovane na ontološkim i teološkim temeljima, o deliberativnom modelu politike koja tvrdi da partikularna volja može doći do koncepta zajedničkog javnog interesa ili zajedničkog dobra kroz raspravu i dijalog. Nadalje, pokušat ću pokazati da unutar Schmittovog projekta koncept diktature suverena postoji kao nužni kontrapunkt pojmu politič- kog. Schmitt odbija razumijevati politički život kao medij dijalog koji vodi razumskom konsenzusu. U ovom kontekstu, suveren iz Schmittove teorije mora se razumijevati upravo kao sila napravljena da proizvodi homogenost kroz hegemoniju. Hegemonija, u Gramscijevom smislu, nije gola opresivna sila. Namjesto toga, odnosi se na vladajuću silu sposobnu upisati vlastitu ideologiju i pogled na svijet u javnost kroz uvjeravanje. U tom okviru, ljevičarski mislitelji poput Mouffea, koji preporuča da moramo misliti »sa Schmittom protiv Schmitta« kako bismo razvili novo demokratsko političko razumijevanje, svraćaju pozornost na Schmittovu tezu da je svaki politički identitet u funkciju »mi–oni« antinomije, ali im promiče činjenica da je nemoguće deducirati koncept zbiljski demokratske javne sfere iz Schmittove teorije. Kao što će biti naglašenu u radu, demokracija u Schmittovom smislu može biti savršena forma suverenosti, takva kakva usuprot liberalnoj demokraciji rezultira homogenizacijom i isključenjem heterogenosti, te na taj način mora biti začeta kao fundamentalno hegemonijski sistem. Schmittov ideal demokracije zahtijeva da politički identiteti, javno mišljenje, javna sfera i formiranje volje vudu rezultati suverenove volje i bez prostora za raspravu. ; Carl Schmitt is one of the most dedicated opponents of liberal universalism, with its notion of pluralist, rational and non-exclusivist consensus politics as a progressive democratic project and its understanding of the political arena – "purified", being free from struggles and conflict – as the progressive move of democratic logic. In this paper I will first try to show Schmitt's pessimistic and negative stance based on ontological and theological grounds on the deliberative model of politics with its claim about the possibility of making particular wills reach the conception of common public interest or the common good through discussion and dialogue. Secondly, I'll try to show that, within Schmitt's project, the concept of the sovereign dictatorship exists as the necessary counterpoint to the concept of the political. Schmitt refuses to understand political life as a medium of dialogue leading to a rational consensus. In this context, the sovereign in Schmitt's theory should be precisely understood as a force constructed to reproduce homogeneity in a hegemonic manner. Hegemonia, in a Gramscian sense, is not a bare oppressive force. Rather, it refers to a ruling force which is able to inject its own ideology and world view into the public through persuasion. In this framework, leftist thinkers like mouffe, who recommended that we should think "with Schmitt against Schmitt" in order to develop a new democratic political understanding, draw attention to Schmitt's thesis that every political identity functions as "we-they" antinomy, yet they miss the fact that it is impossible to deduce a conception of a truly democratic public sphere from Schmitt's theory. As it will be emphasized in this paper, democracy in the Schmittian sense can be the perfect form of sovereignty, one which in contrast to liberal democracy results in homogenization and the exclusion of the heterogeneous and thus must be conceived as a fundamentally hegemonic system. The Schmittian ideal of democracy requires that political identities, public opinion, public sphere and will formation are the products of a sovereign will and not of open and free discussion. ; Carl Schmitt est l'un des opposants les plus puissants de l'universalisme libérale de par sa notion de consensus politique pluraliste, rationnel et non exclusiviste en tant que projet démocratique progressiste, mais aussi de par sa compréhension de l'arène politique - « purifiée », libre de toutes luttes et de tout conflit – en tant que mouvement progressiste de la logique dé- mocratique. Dans cet article, je vais en premier lieu tenter de montrer l'opinion pessimiste et négative de Schmitt – basée sur des fondements ontologiques et théologiques – concernant le modèle délibératif de la politique et sa prétention à penser que la formation de volontés particulières pourrait toucher l'intérêt public commun ou le bien commun à travers la discussion et le dialogue. En second lieu, je vais tenter de montrer qu'à l'intérieur du projet de Schmitt le concept de dictature souveraine existe comme contrepartie nécessaire au concept du politique. Schmitt refuse de penser la vie politique comme instrument de dialogue menant au consensus rationnel. Ainsi, le souverain dans la théorie de Schmitt doit précisément être compris comme une force construite pour reproduire une telle homogénéité de manière hégémonique. Hegemonia, au sens gramscien, n'est pas une simple force oppressive ; il s'agit plutôt d'un terme qui se réfère à une force dirigeante capable d'injecter sa propre idéologie et vision du monde dans le domaine public à travers la persuasion. Dans ce contexte, certains penseurs de gauche telle que mouffe qui nous recommande de penser « avec, et contre, Schmitt » dans le but de développer une nouvelle compréhension de la politique démocratique, attirent notre attention sur la thèse de Schmitt où chaque identité politique fonctionne par l'antinomie « nous/eux ». Toutefois, ces penseurs passent à côté du fait qu'il est impossible de déduire une conception de réelle sphère publique démocratique sur la base de la théorie de Schmitt. Comme cet article le souligne bien, la démocratie au sens schmittien peut être la forme parfaite de souveraineté, une forme qui – en contraste avec la démocratie libérale – aboutit à une homogénéisation en excluant l'hétérogé- néité, et ainsi doit être conçue comme un système fondamentalement hégémonique. Selon l'idéal schmittien de démocratie, les identités politiques, l'opinion publique, la sphère publique et la formation de volontés doivent être les produits, non pas d'une discussion ouverte et libre, mais d'une volonté souveraine. ; Carl Schmitt ist einer der mächtigsten Gegner des liberalen Universalismus mit dessen Vorstellung von pluralistischer, rationaler und nicht exklusivistischer Konsenspolitik als einem progressiven demokratischen Projekt und dessen Verständnis der politischen Arena – "gereinigt", frei von Kämpfen und Konflikten – als eines progressiven Schritts der demokratischen Logik. In diesem Beitrag werde ich zunächst versuchen, Schmitts pessimistische, negative und auf ontologischer und theologischer Grundlage ruhende Haltung zum Beratungsmodell der Politik darzulegen, mit dessen Behauptung über die möglichkeit, partikulare Willen zu veranlassen, durch Diskussion und Dialog die Konzeption des gemeinschaftlichen öffentlichen Interesses oder Gemeinwohls zu erreichen. Zweitens werde ich versuchen zu zeigen, dass im Rahmen des schmittschen Projekts der Begriff der souveränen Diktatur als notwendiger Kontrapunkt zum Begriff des Politischen existiert. Schmitt weigert sich, das politische Leben als ein medium des Dialogs zu begreifen, das zu einem rationalen Konsens führt. In diesem Zusammenhang soll das Souveräne in der schmittschen Theorie eben als eine Gewalt aufgefasst werden, die konstruiert ist, um eine solche Homogenität in einer hegemonialen Art zu reproduzieren. Die hegemonia im gramscischen Sinne ist nicht eine bloß repressive Kraft; vielmehr bezieht sie sich auf eine herrschende Kraft, die imstande ist, durch Überzeugungsvermögen ihre eigene Ideologie und Weltanschauung in die Öffentlichkeit zu injizieren. Linksorientierte Denker wie mouffe, die empfohlen haben, wir sollten "mit Schmitt gegen Schmitt" denken, um ein neues demokratisches politisches Verständnis zu entwickeln, lenken in diesem Kontext das Augenmerk auf Schmitts These, jede politische Identität funktioniere durch die "wir – sie"-Antinomie, doch sie übersehen die Tatsache, dass es unmöglich ist, aus der schmittschen Theorie die Vorstellung von einer wahrhaft demokratischen öffentlichen Sphäre abzuleiten. Wie es in dieser Arbeit betont wird, kann die Demokratie im schmittschen Sinne die perfekte Form der Souveränität sein, die – im Gegensatz zur liberalen Demokratie – in der Homogenisierung und Ausgrenzung des Heterogenen resultiert und daher als ein grundlegend hegemoniales System erachtet werden muss. Das schmittsche Ideal der Demokratie erheischt, dass politische Identitäten, öffentliche meinung, öffentliche Sphäre und Willensbildung keine Produkte einer offenen und freien Diskussion, sondern eines souveränen Willens sind.
Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit ethisch-politischen Vorstellungen im 12. Jahrhundert. Dieses Thema lässt sich auch in die Fragen der Mentalitätsgeschichte einordnen. Die Vielfalt der menschlichen Mentalitäten kann aus unterschiedlichen Perspektiven analysiert werden. Hier ist aus diesem Grund der aus Beumanns politischer Ideengeschichte hervorgegangenen Vorstellungsgeschichte gefolgt worden. Dadurch gewinnt die Diskussion über die ethisch-politischen Vorstellungen im 12. Jahrhundert an Vielfalt. Die Studien zu dem Zusammenhang von politischen Tugendvorstellungen und politischen Idealisierungen sind, vor allem aber bezüglich dieses Jahrhunderts, aber selten. Daher ist die Thematisierung dieser Fragen wünschenswert. Die Studie musste auf einige Elemente und Quellen beschränkt werden. Die klassischen politischen Schriften des 12. Jahrhunderts wurden in der Untersuchung übergangen. Das leitende Prinzip bei der Quellenauswahl war die Bedeutung des Autors in seinem Aktionsgebiet sowie dessen Behandlung von politischen Problemen in seinen Schriften. In dieser Hinsicht sind Otto von Freising und Bernhard von Clairvaux eine interessante Auswahl. Otto von Freising wird in erster Linie wegen seiner Geschichtsschreibung gepriesen, während Bernhard von Clairvaux wegen seiner Beiträge zur mönchischen Reformbewegung des 12. Jahrhunderts, zur christlichen Mystik und zu theologischen Diskussionen seiner Zeit angesehen wird. Indirekt aber haben beide Autoren politische Themen in ihren jeweiligen Schriften behandelt und dadurch ihre politischen Anschauungen und Vorstellungen vermittelt. Mithilfe der vorstellungsgeschichtlichen Analyse wurden einige Schriften dieser mittelalterlichen Autoren untersucht und wichtige Aspekte ihres Denkens herausgestellt. Analysiert wurden beide historiografische Werke Ottos von Freising sowie die Briefe und zwei Traktate – De consideratione und De laude novae militae – Bernhards von Clairvaux. Die Kardinaltugenden stellen die Grundlage der politischen Tugendvorstellungen sowohl Ottos als auch Bernhards dar. Sie deuten aber dieses traditionelle Thema der politischen Ideen neu. Ihre Anschauungen bezüglich der politischen Tugenden sind von ihrer Weltanschauung und ihren Erfahrungen geprägt. Sie nennen die Kardinaltugenden Ciceros, liefern aber ein im 12. Jahrhundert angepasstes Bild dieser Tugenden, das den Erwartungen dieses Zeitalters entspricht und die Fragen ihrer Zeit in den Mittelpunkt stellt. Die Vorstellungen der beiden Denker weisen viele Gemeinsamkeiten auf. So erscheint die fortitudo als militärische Tugend bzw. als Tugend des Schlachtfelds. Sie ist politisch, indem sie zur Erzeugung und Erhaltung eines politischen Ideals durch die Kriegsführung beiträgt. Wie ein Herrscher gut regiert, wird ihm mithilfe der sapientia und der prudentia offenbart. Die iustitia soll anschließend die richtige Ordnung bewahren und jedem das Seine zuteilen, was erneut auf die Vorstellungen von gemeinem Wohl und auf die Erhaltung eines politischen Ideals hindeutet. Letztlich sollen Herrschaften in allen ihren Aspekten mit moderatio geführt werden, damit auch keine der anderen Tugenden im Übermaß geübt wird. Neben den Kardinaltugenden präsentieren beide untersuchten Denker andere Tugenden, die eine politische Bedeutung in Zusammenhang mit ihren Idealen und Erwartungen beinhaltet: Bernhard stellt seine Auffassung der humilitas als Grundlage seiner Idealanschauungen dar, sodass diese Tugend seine politischen Erwartungen bestimmt, wenngleich sie in politischen Schriften bzw. Kontexten zumeist nur indirekt erfasst wird. Otto von Freising schreibt dagegen in seinen Werken deutlich über die Rolle von fides, constantia und largitas in Zusammenhang mit seinen politischen Idealvorstellungen. Fides und largitas deuten auf Ottos Wahrnehmung der sozio-politischen Strukturen seiner Zeit und seine Versuche, diese in seinen Erwartungen und Idealisierungen zu berücksichtigen und einzublenden. Die constantia weist schließlich auf die Betonung der politischen Stabilität als ein zentrales Thema in den Vorstellungen des Freisinger Bischofs hin. Diese Ergebnisse präsentieren neue Erkenntnisse über die politische Vorstellungswelt des 12. Jahrhundert. Sie lassen auf die Vorstellungen eines wichtigen Anteils der Zeitgenossen Ottos und Bernhards schließen. Wie herausgestellt wurde, sind die politischen Tugendvorstellungen dieser Denker kein Einzelfall, sondern repräsentieren eine bedeutsame Gedankenrichtung des 12. Jahrhunderts, die kaum in der aktuellen Forschung untersucht wurde. Insoweit stellt die vorliegende Studie über die politischen Tugendvorstellungen und ihre Rolle in den politischen Idealen des 12. Jahrhunderts einen Fortschritt in der historischen Forschung dar. Sie ergänzt die Kenntnisse über die politischen Ideen des Mittelalters und weist auf weitere Möglichkeiten zur Untersuchung dieses Themas, nicht nur in Hinsicht auf das 12. Jahrhundert, sondern bezüglich des ganzen Mittelalters hin. ; This study addresses the topic of ethical and political ideas of the 12th century. The present study follows the German Vorstellungsgeschichte, which developed from Beumann's politische Ideengeschichte. Through this methodological option the discussion of ethics and politics in the 12th century is enriched by diversity. This period is regarded among medievalists as one of the most important of the Middle Ages: the Renaissance of the 12th century. This renaissance also pertains to the political thought of the period, which has already, though insufficiently, been researched. Studies on the relation between political ideals and political virtues in this century are also rare. The discussion of these topics is therefore desirable. It was necessary to reduce this study to the research of specific elements and sources of the 12th century, however, avoiding the classical political treatises of this period, though the De consideratione from Bernard of Clairvaux is regarded by some historians as a central piece of political writing for this century. The guiding principle, however, in this source selection was the authors dealing with political problems in their writings. In this regard, Otto of Freising and Bernard of Clairvaux were an interesting choice. Both were influential churchmen in their time and attained important positions inside the ecclesiastical hierarchy. They were supporters of the 12th century reform movements in the Church, were considered politically very active and were highly regarded in their respective circles. However, neither of them produced writings whose core was the discussion of political ideas. Their significance is due to their contribution to other areas. Otto of Freising is mainly praised on account of his historical writing, while Bernard of Clairvaux is celebrated for his contributions on the monastic reform, Christian mysticism, and theological debates of his time. Yet both authors touched indirectly on political issues in their writings and thus presented their own views and ideas on such matters. Through an analysis based upon the Vorstellungsgeschichte, some of the writings of these medieval thinkers were examined and important aspects of their thinking were pointed out. These complement the knowledge about the political views of these authors and contribute to the research of the (political) mentalities of the 12th century. Both historical works of Otto of Freising – Historia de duabus civitatibus and Gesta Friderici – were analysed as well as the Letters of Bernard of Clairvaux and two of his treatises: De consideratione and De laude novae militae. The cardinal virtues – iustitia, fortitudo, sapientia/prudentia, temperantia/moderatio – represent the basis upon which the entire idea of political virtues is built in the writings of both authors. They are therefore part of a tradition which reaches back to the Ciceronian origins of the cardinal virtues theme. Both thinkers interpret however this traditional theme of political thought in a new way. Their beliefs about political virtues are determined by their own experiences and shaped by their own worldview. They mention Cicero's cardinal virtues, but deliver particular interpretation of them, meeting the expectations of their own age and putting them into focus. The ideas of both Otto and Bernard show similarities which point to a typical tendency for a significant part of 12th century thought. For example, fortitudo appears as a military or battlefield virtue and it turns political when in connection with the creation and preservation of an ideal government. According to both authors, one needs sapientia and prudentia to become a good ruler. Primarily, however, the government is considered good if it seeks the common good. The iustitia looks further to the maintenance of the right order of the world and finds its application in the just distribution of all things, referring again to the common good and the political ideals of these medieval thinkers. Finally, all rulers should govern with moderatio by avoiding all excesses. In addition to the cardinal virtues, both thinkers present other virtues which can be applied to their political ideals and expectations. Thus Bernard sets humilitas as the foundation of his concept of (political) virtue and Otto shows the connection between fides, constantia and largitas in his political expectations. These results offer new insight into the political thought of the 12th century. The ideas on political virtue presented by these thinkers represent a significant trend of thought of the 12th century, which so far has scarcely been studied. In this respect, applying the ideas of political virtue to political thought of the 12th century represents an advance in historical research. It complements current knowledge of political ideas and presents them in a new perspective, taking into consideration not only the 12th century, but the whole of the Middle Ages.