Trump Macht Angst
In: Konflikt-Dynamik: Verhandeln, Vermitteln und Entscheiden in Wirtschaft und Gesellschaft, Band 10, Heft 2, S. 80-86
ISSN: 2510-4233
Der Beitrag verbindet eine emotionstheoretische Perspektive auf das »Phänomen Trump« mit einer Untersuchung der Rhetorik des mittlerweile abgewählten US-Präsidenten. Dabei werden wir erläutern, warum es für Trump so wichtig war, trotz der Corona-Pandemie Massenveranstaltungen durchzuführen, indem wir diese mit Durkheim als Schauplätze der Erfahrung kollektiver Efferveszenz (d. h. einer gemeinschaftlichen rauschhaften Erregung) der Anhänger*innen eines im Weber'schen Sinne charismatischen Führers deuten. Daran anschließend widmet sich eine Analyse von Trumps Affektrhetorik seinem Entwurf binärer Freund-Feind-Schemata, der als Teil einer Strategie der »VerAnderung« bzw. des »Othering« nicht nur eine emotionale Stimmung der Angst und Wut schürt, sondern darüber hinaus ein erhebliches Konfliktpotenzial in sich birgt.