Gefahr durch ABC-Waffen: trotz diverser Rüstungskontrollabkommen sind ABC-Waffen zunehmend verbreitet; Sorge bereitet vor allem das iranische Atomprogramm
In: Informationen zur politischen Bildung: izpb, Heft 291, S. 31-35
ISSN: 0046-9408
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In: Informationen zur politischen Bildung: izpb, Heft 291, S. 31-35
ISSN: 0046-9408
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In: Zeitschrift für Politik: ZfP, Band 52, Heft 4, S. [448]-463
ISSN: 0044-3360
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In: Integration: Vierteljahreszeitschrift des Instituts für Europäische Politik in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Europäische Integration, Band 27, Heft 4, S. 328-334
ISSN: 0720-5120
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In: OSZE-Jahrbuch, Band 6, S. 159-172
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In: OSZE-Jahrbuch, Band 6, S. 307-326
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In: Welt-Trends: das außenpolitische Journal, Heft 10, S. 6-88
ISSN: 0944-8101
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In: S + F: Vierteljahresschrift für Sicherheit und Frieden, Band 13, Heft 4, S. 210-233
ISSN: 0175-274X
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 35, Heft 37, S. 25-38
ISSN: 0479-611X
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In: Internationale Politik: Politik, Wirtschaft, Recht, Wissenschaft, Kultur, Band 30, Heft 691, S. 9-12
ISSN: 0535-4129
Aus jugoslawischer Sicht
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In: Internationale Politik: Politik, Wirtschaft, Recht, Wissenschaft, Kultur, Band 30, Heft 707, S. 14-42
ISSN: 0535-4129
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In: Internationale Politik: Politik, Wirtschaft, Recht, Wissenschaft, Kultur, Band 30, Heft 692, S. 29-33
ISSN: 0535-4129
Aus jugoslawischer Sicht
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Gedruckt erschienen im Universitätsverlag der TU Berlin, ISBN 978-3-7983-3038-2 (ISSN 2197-8123). ; Hintergrund Kaum eine andere medizinische Technologie wurde in den westlichen Ländern derart oft evaluiert wie Positronen-Emissions-Tomographie (PET/PET-CT): Dies ist ein Ausdruck von Unsicherheit zur Wertigkeit der PET-Diagnostik in der Versorgung von PatientInnen. Der vorliegende Health Technology Assessment (HTA)-Bericht stellt ein Update der Evidenz zu onkologische Indikationen und eine Erweiterung um neurologische Indikationen und Entzündungserkrankungen des Berichtes des österreichischen Ludwig Boltzmann Instituts für Health Technology Assessment (LBI-HTA) vom 2015 dar. Der Bericht soll damit eine aktualisierte Entscheidungsunterstützung für eine evidenzbasierte PET/PET-CT-Planung in Deutschland und Österreich geben. Methode Es wurde eine systematische Literaturrecherche in MEDLINE, EMBASE, PubMed und der Cochrane Library nach HTA Berichten, evidenzbasierten Leitlinien (LL) und Systematische Reviews/Meta-Analysen (SR/MA) durchgeführt, ergänzt um eine Handsuche nach Empfehlungen von medizinischen Fachgesellschaften sowie expliziten "Nicht"-Empfehlungen. Die Qualität der eingeschlossenen Referenzen wurde mit geeigneten Tools bewertet. Darüber hinaus wurde nach neuen PET-Planungsdokumenten gesucht und eine kurze Übersicht zu PET-MRT erstellt. Ergebnis Insgesamt wurden 10 HTAs eingeschlossen sowie 234 positive und negative Empfehlungen von Fachgesellschaften und Datenbanken extrahiert, ergänzt um die Aussagen aus 23 SR/MA. Evidenz in onkologischen Indikationen: Aussagen aus 5 HTAs, Empfehlungen und Nicht-Empfehlungen (n=188) von Fachgesellschaften sowie ergänzende Informationen aus 12 SR/MA wurden für das Update berücksichtigt. • (Relative) Einigkeit herrscht in 8 Indikationsbereichen, dass ausreichend Evidenz für Teilindikationen zugunsten einer PET-Untersuchung vorliegt: Bronchialkarzinom (Update: vor allem vor geplanten Eingriffen, überwiegend Übereinstimmung, aber auch kontroversiell bei Restaging und Responsekontrolle und bei Therapiemonitoring), Kolonkarzinom, Maligne Lymphome (Update: bei Rezidividagnostik auch kontroversiell), Malignes Melanom (aber kontroversiell bei Therapiemonitoring), MammaCa (Therapieansprechen, auch Rezidivdiagnostik, im LBI-HTA Bericht nur als Potential gesehen und rot) und bei Kopf-Halstumoren (im LBI-HTA Bericht: CUP, SchilddrüsenCa; Update: vor allem für Rezidivdiagnostik) sowie durch Update hinzugekommen: Myelome und Neuroendokrine Tumore. • (Relative) Einigkeit herrscht in 8 Indikationsbereichen, dass (zu) wenig Evidenz zugunsten von PET-Untersuchung (Einzelfallentscheidungen aber möglich) vorliegt: Blasen-, Leber-, Magen-(Update: kein HTA/ LL/SR/MA), Ovarial-, Prostata-, Uterus- und Zervixkarzinom (im LBI Bericht gelb) sowie Paraneoplastisches neurologisches Syndrom. • In weiteren 8 Indikationen finden sich vor allem unschlüssige (kontroverse) Evidenz und es werden Empfehlungen mit gewissen Vorbehalten (auch in Teilindikationen) ausgesprochen: Analkanal-, Gehirn- (insbesondere Gliome), Hoden-, Niere, Penis-, Ösophagus- (außer Re-staging) und Pankreaskarzinome sowie Knochen- und Weichteiltumore (+GIST). Evidenz in neurologischen Indikationen: Aussagen aus 2 HTAs, Empfehlungen und Nicht-Empfehlungen (n=28) von Fachgesellschaften sowie ergänzende Informationen aus 3 SR/ MA wurden berücksichtigt. Im Bereich Neurologie konnte für zwei Teil-Indikationsbereiche Evidenz identifiziert und dargestellt werden (Alzheimer Demenz bzw. Demenz sowie Epilepsie). Übereinstimmungen/(relative) Einigkeit, dass ausreichend Evidenz zugunsten einer PET/PET-CT-Untersuchung vorliegt, besteht für keine dieser beiden Teil-Indikationsbereiche. • Von den Fachgesellschaften werden spezifische Fälle von Alzheimer Demenz bzw. bestimmte Voraussetzungen (PatientInnencharakteristika) genannt, die für oder gegen die PET-Anwendung sprechen und dabei auch vom jeweiligen Tracer abhängen (Amyloid vs. FDG). Diese Empfehlungen beruhen auf einer schwachen Evidenzbasis. • Unschlüssige Evidenz (kontrovers zwischen HTA und LL) wird für die Evaluation von PatientInnen bei Epilepsie (auch hier nur in bestimmten Fällen, u. a. in bestimmten Zentren) ausgesprochen, wobei sich die Leitlinien (relativ) einig sind. Evidenz in Entzündungserkrankungen: Aussagen aus 3 HTAs, Empfehlungen und Nicht-Empfehlungen (n=18) von Fachgesellschaften sowie ergänzende Informationen aus 8 SR/ MA wurden berücksichtigt. • (Relative) Einigkeit, dass ausreichende Evidenz für Teilindikationen zugunsten einer PET/PET-CT-Untersuchung vorliegt, konnte nur für Infektionen der Wirbelsäule/Spondylodiscitis dargestellt werden. • In den folgenden 4 Teil-Indikationsbereichen ist unschlüssige bzw. kontroverse Evidenz zu finden: (peri)prothetische Gelenkinfektionen, Osteomyelitis, Sarkoidose und Fieber unklarer Genese (FUO). Erste Einblicke einer möglichen Anwendung des Hybrides PET-MRT zeigen angesichts des Mangels an Evidenz, dass derzeit keine spezifischen Empfehlungen ausgesprochen werden können, bei denen PET-MRT in der klinischen Routine PET-CT überlegen sein könnte. Bezüglich der Planung von PET/PET-CT konnte das Update wenig neue Literatur bzw. auch Entwicklungen identifizieren. Ein kanadischer Bericht der Canadian Agency for Drugs and Technologies in Health (CADTH) stellt kontinuierlich Daten zu sechs Bildgebungsverfahren (u. a. PET-CT) bereit und kann damit als Grundlage für Forschung und politische Entscheidungen genutzt werden. US-amerikanische Forschungsprojekte am CER (Center for Comparative Effectiveness Research in Cancer Imaging), welche den Nutzen von PET/PET-CT untersuchen, wollen Grundlage für eine bessere Planung schaffen. Schlussfolgerung und Empfehlung Durch das Update 2018 haben sich insgesamt vor allem Konkretisierungen bzw. Detaillierungen im Vergleich zum LBI Bericht 2015 ergeben. Die Gesamtempfehlungen (bzw. auch Detailempfehlungen) für Indikationen aber auch die expliziten Nicht-Empfehlungen können als Anhaltspunkte für eine Evaluierung einer bedarfsgerechten und vor allem evidenzbasierten Leistungserbringung in deutschen und auch österreichischen Krankenhäusern darstellen. ; Background Hardly any other medical technology has been evaluated as often in the western countries as positron emission tomography (PET/PET-CT): this is an expression of uncertainty about the value of PET diagnostics in the care of patients. The present Health Technology Assessment (HTA) report updates the evidence on oncological indications and adds neurological indications and inflammatory diseases to the Austrian Ludwig Boltzmann Institute for Health Technology Assessment (LBI-HTA) report (2015). The report is intended to provide updated decision support for evidence-based PET/PET-CT planning in Germany and Austria. Methods A systematic literature search was performed in MEDLINE, EMBASE, PubMed, and the Cochrane Library to identify HTA reports, evidence-based guidelines (GL), and systematic reviews/meta-analysis (SR/MA), supplemented by a manual search for recommendations from (nuclear-medical, medical, and radiological) professional societies and explicit "not-to-do" recommendations. The quality of the included references was appraised using appropriate/validated tools. In addition, a search for new PET planning documents and a brief overview on PET/MRI was compiled. Results A total of 10 HTAs were included and 234 positive and negative recommendations from professional societies and databases were extracted, supplemented by the statements from 23 SR/MA. Evidence in oncological indications: Statements from 5 HTAs, recommendations and non-recommendations (n=188) from professionale societies as well as supplementary information from 12 SR/MA were taken into account for the update. • There is (relative) consensus that there is sufficient evidence for sub-indications in 8 indications in favor of PET or PET-CT examinations: bronchial carcinoma (update: mainly pre-treatment, controversial in restaging and response control and in therapy monitoring), colon carcinoma, malignant lymphoma, malignant melanoma (update: for diagnosis of recurrence also come controversion), mamma carcinoma (treatment response, for diagnosis of recurrence) and head-neck tumors (in 2015 report: CUP, ThyroidCa; update: mainly for diagnosis of recurrence) and added by update: myeloma and neuroendocrine tumors. • There is (relative) consensus in 8 indication areas that (too) little evidence in favor of PET examination (individual decisions possible) is available: bladder carcinoma, hepatic cancer, cervical carcinoma, gastric cancer, ovarian and uterus carcinoma, prostate cancer as well as paraneoplastic neurological syndrome. • In further 8 indications there is controversial and inconclusive evidence and recommendations made with reservations: anal canal carcinoma, brain (esp. glioma), testicular-, kidney-, penile-carcinoma, esophagus cancer (except re-staging) and pancreatic carcinomas as well as bone and soft tissue tumors (+ GIST). Evidence in neurological indications: Statements from 2 HTAs, recommendations and non-recommendations (n=28) from professional socities as well as additional information from 3 SR/MA were taken into account. Evidence was identified and presented for two sub-indications (Alzheimer's dementia/dementia and epilepsy). There is consensus/(relative) agreement that there is not sufficient evidence in favor of a PET/PET-CT for either of these two sub-indications, though • professional societies name specific cases of Alzheimer's dementia or specific conditions (patient characteristics) that speak for or against the PET application and also depend on the respective tracer (amyloid vs. FDG). These recommendations are based on a weak evidence base. • Inconsistent/inconclusive evidence (controversial between HTA and GL) is given for the evaluation of patients with epilepsy (again, only in certain cases, in specialized epilepsy centres), though there is (some) consensus among the professional societies. Evidence in inflammatory indications/infections: Statements from 3 HTAs, recommendations and non-recommendations (n=18) from professional socities as well as supplementary information from 8 SR/MA were considered. • There is (relative) consensus of sufficient evidence in favor of PET or PET-CT could be identified for infections of the vertebral column/ spondylodiscitis. • In further 4 sub-indications there is controversial and inconclusive evidence: Periprosthetic joint infection, osteomyelitis, sarcoidosis and fever of unclear origin (FUO). First insights into the potential application of the hybrid PET-MRI indicate that no specific recommendations can currently be made for PET-MRI to be superior to PET-CT in routine clinical practice. This is mainly due to a lack of evidence. With regard to planning of PET or PET-CT, the update was unable to identify new literature and developments. However, a Canadian report (CADTH 2018) provides continuous data on 6 imaging techniques (including also PET-CT) and can be used as a basis for research, policy and planning. Furthermore, the US research projects at the CER (Center for Comparative Effectiveness Research in Cancer Imaging) investigating the benefits of PET/PET-CT want to create the basis for better planning. Conclusion and Recommendation Overall, the update 2018 resulted in more details and specifications compared to the LBI-HTA report 2015. The overall recommendations for indications (and also detailed recommendations for sub-indications) as well as the explicit non-recommendations from the LBI-HTA report 2015 and this update 2018 can serve as needs-based and evidence-based decision support for PET/ PET-CT service provision in German and Austrian hospitals. ; Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN)
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Die Untersuchung "Die Freimaurer im Alten Preußen 1738 - 1806" ging aus einem von Prof. Dr. Helmut Reinalter geleiteten und vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) in Wien geförderten und finanzierten Forschungsprojekt der Forschungsstelle Demokratische Bewegungen an der Geistesgeschichtlichen Fakultät der Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit der Wissenschaftlichen Kommission zur Erforschung der Freimaurerei hervor. Ausgewertet wurden hauptsächlich die im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin-Dahlem aufbewahrten Freimaurerbestände der Altpreußischen Logen, ferner die Freimaurerbestände des Österreichischen Staatsarchivs, Haus-,Hof- und Staatsarchiv Wien, sowie weiterer Archive und Bibliotheken, außerdem die masonische und die relevante regionalgeschichtliche, sozialgeschichtliche und biographische Literatur. Das Handbuch erfasst den Zeitraum 1741 - 1806 im östlichen Brandenburg-Preußen in den Grenzen vor der Zweiten Polnischen Teilung 1793, somit Vor- und Hinterpommern (ohne Schwedisch-Pommern), das Königreich Preußen (Ostpreußen), das 1740/41 eroberte Schlesien sowie das 1772 durch die Erste Polnische Teilung einverleibte Preußen königlich-polnischen Anteils (Westpreußen); Pommern und Schlesien lagen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, Ost- und Westpreußen, außerhalb. Die Freimaurerlogen werden nach gleichen Kiterien behandelt: ihre Geschichte im historischen und regionalen Zusammenhang, die Mitglieder un die Sozialstruktur, die gesellschaftliche, soziale und kulturelle Tätigkeit sowie die Wirkung in die bürgerliche Gesellschaft. Die maurerisch und biographisch kommentierten Mitgliederlisten verzeichnen erstmals die Gesamtheit der Freimaurer im Untersuchungsgebiet. Damit wird auch ein Beitrag zur Prosopographie und zur Familiengeschichte geleistet. Die Freimaurerlogen waren eine eigene Form der Sozietäten des 17. und 18. Jahrhunderts mit ähnlicher Organisation, jedoch auf breiter sozialer Basis, mit in Stufen (Graden) aufwärts steigenden, ethisch-moralischem Programm der Menschenbildung und der Einweihung in ein sogenanntes freimaurerisches Geheimnis. Die unpolitischen, überkonfessionellen Logen waren ab 1740 in Preußen staatlich legitimierte Vereine, die sich ohne polizeiliche Eingriffe ungestört entwickeln konnten. Das Allgemeine Landrecht der Preußischen Staaten definierte sie als geschlossene Gesellschaften. Im Untersuchungszeitraum wurden in 31 Städten und auf fünf Adelssitzen 56 Logen (einschließlich vier Feldlogen) konstituiert. Sie organisierten einschließlich der 61 Mitglieder der Feldlogen und der etwa 350 Dienenden Brüder rund 5.375 Freimaurer, mehr als ein Drittel aller in Brandenburg-Preußen ermittelten Freimaurer. Freimaurer waren in wachsender Zahl Angehörige der mit dem Aufstieg Preußens verbundenen sozialen Schichten und Gruppen - Adelige und Bürger, an den aufgeklärten Universitäten ausgebildete Verwaltungsbeamte, Theologen und Pädagogen, geistig und sozial engagierte Offiziere, zunftfreie Finanz-, Handels- und Manufakturunternehmer, Buchdrucker und -händler, Ärzte Chirurgen und Apotheker sowie Künstler. Angehörige der Unterschichten wurden nur als Dienende Brüder aufgenommen. Frauen waren nicht sozietätsfähig. Zwischen Pommern, Preußen und Schlesien zeigten sich bei grundsätzlicher Gemeinsamkeit erhebliche Unterschiede. In Pommern entstanden bis 1806 in acht Städten 15 Logen. Die soziale Basis war außer in der Handels-, Gewerbe- und Garnisonstadt Stettin sowie in Stargard dünn, die Logen waren daher labil. Es sind etwa 960 Freimaurer (außerdem 81 Dienende Brüder) hauptsächlich in Vor- und im westlichen Hinterpommern ermittelt, überwiegend adlige Offiziere und bürgerliche Verwaltungsbeamte; nur Stettin wies eine größere soziale Breite auf. In Ostpreußen entstanden in sechs Städten und auf einem Adelssitz zwölf Logen. Es sind etwa 1.465 Freimaurer, außerdem 86 Dienende Brüder ermittelt, von ihnen zwei Drittel in Königsberg, der Stadt Immanuel Kants. In Westpreußen wurden alle Logen nach 1772 gegründet bis auf eine, in sechs Städten insgesamt acht Logen. Es sind rund 750 Freimaurer ermittelt, außerdem 37 Dienende Brüder. Die Freimaurerei war außer in Elbing und Marienburg nur wenig in der alteingesessenen Bevölkerung verwurzelt. Die Angehörigen des neuen preußischen Staatsapparates stellten nahezu drei Viertel aller Mitglieder. Wie viele Polen Freimaurer waren, ist schwer zu sagen. Schlesien unterschied sich u.a. konfessionell von Pommern und Ost- und Westpreußen. Rom lehnte die Freimaurerei strikt ab, mußte jedoch die preußische religiöse Toleranzpolitik beachten. In Schlesien entstanden einschließlich der Feldlogen in elf Städten und auf vier Adelssitzen 17 Logen. Wie eng die Verbindungen in das Habsburgerreich anfangs noch waren, zeigt die Gründung der Wiene Loge Aux trois canons 1742 durch Breslauer Freimaurer. Bis auf Neisse lagen alle Logensitze im überwiegend protestantischen Nieder- und Mittelschlesien. Es sind etwa 1.835 Freimaurer sowie 144 Dienende Brüder ermittelt, mehr als in Preußen oder Pommern. Die Analyse der Mitgliedschaft zeigt eine starke soziale Verwurzelung der Freimaurerei im schlesischen Adel, in den Behörden, wegen der starken preußischen Militärpräsenz im Militär sowie im Unternehmertum (Hirschberg, Schmiedeberg). Generell stieg der Mitgliederanteil gebürtiger Schlesier mit wachsender Akzeptanz der Freimaurerei in der Provinz. Diese Darstellung versteht sich als Beitrag zur Gesellschafts- und Kulturgeschichte Pommerns, Preußens und Schlesiens. Die Freimaurerei gewann zunehmend gesellschaftliches Gewicht. Viele Freimaurer waren in Verwaltung, Heer, Wirtschaft, Bildung und Kultur verantwortlich tätig. Die Freimaurer leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Emanzipation des Bürgertums sowie zum bürgerlichen Vereins- und Parteiensystem. ; The research "The Freemasons in Ancient Prussia 1738 – 1806" is the result of a research project of the Research Centre for Democratic Movements at the Faculty of Humanities of the University of Innsbruck in cooperation with the Scientific Commission for the Research of Freemansory, headed by Prof. Dr. Helmut and financed by the Fund for the promotion of scientific research (FWF) in Vienna. The main sources for this research were in the Masonic papers and documents of the ancient Prussian lodges, preserved at the Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin-Dahlem, the sources of the Austrian State Archive, Department Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Vienna, a series of other archives and libraries, the Masonic literature as well as the relevant literature on regional, social and biographical history. The reference book includes the period 1741 – 1806 in eastern Brandenburg-Prussia within the boundaries before the Second division of Poland in 1793, i.e. Pomeriana (excluding Swedish Pomerania), the Kingdom of Prussia (East Prussia), Silesia conquered by Prussia in 1740/41, and West Prussia, which was annected to Prussia after the First division of Poland in 1772. Pomerania and Silesia were parts of of the Holy Roman Empire, whereas East and West Prussia were situated beyond its boundaries. The Masonic lodges have been analyzed according to analoque criteria: their development in historical and regional context, their membership and social structure, societal, social and cultural activities as well as their influential role in civic society. For the first time, Masonic and biographically commented lists cover the entire membership of the analyzed region. Thus the book is also a contribution to a prosopographical and family history. The Masonic lodges were a specific form of a associations of the 17th and 18th centuries with a similar organizational structure, but on a broader social basis. They followed a system of successive steps (grades) with an ethical and moral programme of forming the human character with the aim of the introduction into a so-called Masonic secret. Since 1740 the apolitical lodges, bringing together different confessions, were associations legitimated by the Prussian state, which could freely develop without intervention by the police. The "Common Law of the Prussian States" defined them as closed societies. Within the analyzed period 56 lodges (four field lodges included) constituated themeselves in 31 towns and on five landed properties of noble Masonic members. They organized 5,375 members, the 61 members of the field lodges and the 350 Serving Brothers included, i.e. more than one third of all registered freemansons in Brandenburg-Prussia. Increasingly the freemasons were members of the social strata and groups, connected with the advancement of the Prussian state: they were members of the nobility and citizens, servants of the administration, theologians and teachers, who had been educated at enlightened universities, officers who engaged spiritually and socially, manufacturers and bankers, printers and booksellers, doctors and chemists, and artists. Members of the substrata were accepted only as Serving Brothers, and women were not acknowledged as members of the lodges at all. Although the provinces Pomerania, Prussia and Silesia had common features in general, they showed significant differences, nevertheless. In Pommerania until 1806 15 lodges were founded in eight cities. With the exeption of Stettin, a centre of trade and craft with a garrrison, as well as Stargard, the social basis was thin, that is why the lodges were unstable. About 960 freemasons have been registered in West and Middle Pomerania, mainly noble officers and civil servants, and 81 Serving Brothers. Only Stettin had a broader social basis. In East Prussia twelve lodges were founded in six towns and at one landed property of a noble member. About 1,465 freemasons have been registered as well as 86 Serving Brothers, two thirds of them in the town of Königsberg, where Immanuel Kant lived. In West Prussia all lodges but one had been founded after 1772 – eight lodges in six towns. There have been registered 750 freemasons and 37 Serving Brothers. With the exception of the towns of Elbing and Marienburg, the freemasonry had very few members from the resident population. Almost three quarters of the membership came from the new Prussian administration. It is difficult to say, how many Poles were freemasons. Among other features, Silesia differed confessionally from Pomerania and East and West Prussia. The Papal Church strictly rejected the freemasonry, but had to adhere to the Prussian policy of tolerance of the different religions. In Silesia 17 lodges were founded in eleven towns and at four landed properties, the field lodges included. In 1742 freemasons from Breslau founded the lodge Aux trois canons in Vienna, which shows the continued close ties with the Habsburg Empire. With the exception of the town Neisse all lodges were situated in Lower and Middle Silesia, which were predominantly protestant. For this region about 1.835 freemasons as well as 144 Serving Brothers have been registered, which is more than in Prussia or in Pomerania. An analysis for the membership shows that the freemasonry had its main social roots in the Silesian nobility, the administration, in the military as well as in the entrepreneurship, especially in the towns of Hirschberg and Schmiedeberg. All in all, the percentag of members born in Silesia rose with the growing acceptance of the freemasonry in the province. This exposition is meant as a contribution to the social and cultural history of the provinces of Pomerania, Prussia and Silesia. There the freemasonry won in social significance. Many freemasons were in prominent positions in the administration, the economy, in the educational and cultural fields. Thus they were able to significantly influence the emancipation of the civic society and to further the development of the system of civic associations and parties.
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Gegenstand dieser gesellschaftsgeschichtlichen Forschungen zur preußischen Freimaurerei des 18. Jahrhunderts sind die Logengeschichte, die Mitglieder und die Mitgliederstruktur, das gesellschaftliche, soziale und kulturelle Leben der Logen und ihre Außenwirkung, also die reale gesellschaftliche Bewegung in der spätfeudalen Gesellschaft Brandenburg-Preußens gegen Ende der Frühen Neuzeit. Die ideologische Ausprägung der Freimaurersysteme (Rituale u.a.), die philosophische und literarische Kritik und die freimaurerisch inspirierte Kunst erscheinen nur am Rande. Die Darstellung beruht auf dem überlieferten Archivgut, der meist nur unikal erhaltenen alten sowie auf der neueren masonischen Literatur, des weiteren auf der sozialgeschichtlichen, landesgeschichtlichen und biographischen Literatur. Ausgewertet werden vor allem die im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin-Dahlem, aufbewahrten, ab 1990 zugänglichen reichen Freimaurerbestände der Altpreußischen Logen, ferner Quellenbestände des Orde van vrijmetselaren onder het Grootoosten der Nederlanden, Den Haag, des Den danske Frimurerorden, Kopenhagen, des Landesarchivs Berlin, des Landesarchivs Magdeburg - Landeshauptarchiv, des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Potsdam, des Stadtarchivs Potsdam, des Thüringischen Hauptstaatsarchivs, Weimar, des Österreichischen Staatsarchivs, Abteilung Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien, sowie die Bibliotheken des Deutschen Freimaurer-Museums Bayreuth, der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, Berlin, der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" zu Berlin, der Biblioteka uniwersytecka w Poznaniu, Pracownia Zbiorów Masonskich, Poznan, und der Großen Loge der alten freien und angenommenen Maurer von Österreich, Wien. Die Darstellung ist chronologisch und regional gegliedert unter jeweils gleichen Sachpunkten; die kommentierten alphabetischen Mitgliederlisten sind den Logen nachgeordnet. Behandelt werden die Preußischen Staaten in den Grenzen von 1795 (Frieden von Basel, Dritte Polnische Teilung). Das vorliegende Manuskript hat die preußischen Logen zwischen Oder und Niederrhein zum Gegenstand; geplant sind weitere Bände zu Berlin sowie Pommern, Ost- und Westpreußen und Schlesien Die positive Logenpolitik der preußischen Könige markierte den politischen Rahmen für eine ungestörte kontinuierliche Entwicklung der Freimaurerei, beginnend 1740 mit der Legitimierung der Freimaurer durch Friedrich II. und gipfelnd im Allgemeinen Landrecht für die preußischen Staaten und in dem auf ihm beruhenden Edikt wegen der geheimen Verbindungen (1794, 1798). In den mittleren und westlichen Provinzen, ohne Berlin, sind in 30 Städten 47 rechtmäßig konstituierte Johannislogen als Gliederungen großer Logenbünde ermittelt. Bis zum Siebenjährigen Krieg blieben die wenigen Logen auf die großen Städte beschränkt. Der Siebenjährige Krieg belebte die Freimaurerei lediglich in den Festungen (Logen kriegsgefangener Offiziere). Nach dem Krieg nahm die Freimaurerei während eines langen Friedens trotz interner Auseinandersetzungen, des Logenkrieges, und Spaltungen einen großen Aufschwung. Sie erfasste das ganze Land, alle Groß-, die meisten Mittel- und viele Landstädte und auch das platte Land. Ein Vorzug der Logen gegenüber anderen Sozietäten war ihre soziale Offenheit und Breite. Die Logen organisierten in wachsender Zahl Männer unterschiedlichen Standes und (christlicher) Konfession aus den neuen, das friderizianische Preußen tragenden und mit seinem Aufstieg verbundenen sozialen Schichten und Gruppen: Adlige und Bürger, Behördenbeamte und Offiziere, Finanz- und Manufakturunternehmer, Intellektuelle und Künstler. Sie leisteten einen wichtigen Beitrag zur Emanzipation und zur Grundlegung der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Die Logen organisierten 3665 Männer, die 32 Prozent aller preußischen Freimaurer ausmachten, außerdem 220 Dienende Brüder (Logenangestellte aus den Mittel- und Unterschichten). Die Vollmitglieder kamen zu einem Drittel aus dem überwiegend in Staatsdiensten stehenden Adel und zu zwei Dritteln aus dem neuen Bürgertum. Die Behördenbeamten und die Offiziere stellten etwa je ein Drittel, die Kaufleute, Finanz- und Manufakturunternehmer, Fabrikanten, Verlagsbuchhändler und -drucker, Gastwirte, Schiffskapitäne u.a. etwa ein Viertel und die Theologen, Hochschul- und Gymnasiallehrer, Ärzte, Apotheker, Studenten sowie die Künstler etwa ein Zehntel der Logenmitgliedschaft. Die preußischen Logen des Zeitalters der Aufklärung waren rechtlich geschlossene Vereine. Sie waren weder schlechthin aufgeklärte, politische oder Geheimgesellschaften. Sie grenzten sich als Verein und im maurerischen Selbstbewusstsein (freimaurerisches Geheimnis) von der Öffentlichkeit ab, öffneten sich ihr aber sozial und kulturell. Sie halfen bedürftigen Freimaurern und ihren Familien, beteiligten sich am sozialen Engagement des Staates und der Kirchen, unterstützten oder unterhielten Waisenhäuser und Schulen, organisierten bei Brandkatastrophen und Überschwemmungen landesweite Geldsammlungen und errichteten eine der frühesten öffentlichen Badeanstalten. Die Logen initiierten und belebten das kulturelle Leben der Stadt mit öffentlichen Festen und Konzerten, stellten Denkmäler auf und richteten Bibliotheken, Lesegesellschaften und Ressourcen ein. Bisher beschränkte sich die wissenschaftliche Literatur im Wesentlichen auf einzelne Personen und auffällige Erscheinungen. Über die reale Existenz der Logen und ihren einflussreichen Platz in der altpreußischen Gesellschaft war wenig bekannt. Damit fehlte ein wesentliches Element der Geschichte Brandenburg-Preußens. Die Untersuchung will diese Lücke schließen helfen. ; In the centre of the present research on the social history of the Prussian freemasonry in the 18 century are the history of the lodges, the membership and its structure, the social and cultural life of the lodges and their influence on society, i.e. the actual societal situation of the lodges in the late feudal society of Brandenburg-Prussia towards the end of the Early Modern Age. The ideological aims and practice of the systems of freemasonry (rituals etc.), the philosophical and literary critique as well as the arts rooted in freemasonry are delt with only in passing. The sources of this research are the traditional manuscripts from archives, mostly unique old scripts and modern masonic literature, as well as the literature of socio-historical, regional-historical and biographical origin. The following sources have been searched and analyzed: the opulent masonic sources of the ancient Prussian lodges of the Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin-Dahlem, having been made available since 1990; the sources of the Orde van vrijmetselaren onder het Grootoosten der Nederlanden, Den Haag, of the Den danske Frimurerorden, Kopenhagen, of the Landesarchiv Berlin, of the Landesarchiv Magdeburg - Landeshauptarchiv, the Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Potsdam, the Stadtarchiv Potsdam, the Thüringisches Hauptstaatsarchiv, Weimar, the Österreichisches Staatsarchiv, department Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Vienna, as well as the libraries of the Deutsches Freimaurer-Museum, Bayreuth, the Great Lodge of Freemasons of Germany, Berlin, the Great National Mother Lodge "To the Three Globes" in Berlin, the Biblioteka uniwersytecka w Poznaniu, Pracownia Zbiorów Masonskich, Poznan, and the Great Lodge of the Old Free and Accepted Freemasons of Austria, Vienna. The Handbook is structured chronologically according to regions and with analogue topics; the alphabetic commented lists of the entire membership follow the chapters of every lodge. Regionally the research covers the Prussian states within their borders of 1795 (Peace of Basel, Third Polish Partition), but without territories that followed a relative autonomous way in their history, or belonged to Prussia only a short term, or came to Prussia after 1795. This manuscript deals with Prussian lodges between the Oder river and the Lower Rhine; the envisaged volumes for publication will include Berlin, Pomerania, Eastern and Western Prussia as well as Silesia. The favourable policy of the Prussian kings formed the external political basis for a continuous development of the freemasonry in the monarchy. This began 1740 with the legitimation of the freemasons by Frederic II and led to the "Common Law of the Prussian States" and the following "Edict on Secret Associations" in 1798. Between 1739 and 1806, 47 legally constituated Johannis lodges as parts of the larger Lodges have been registered in 30 towns in the middle and western provinces, but without Berlin. Until the Seven Year War (1756-1763) the small number of isolated lodges was restricted to the larger cities. A stimulating influence for the freemasonry came only from the garnisons (lodges of the captured officers). After the war, during a long peaceful period, the freemasonry took a steep upsurge, despite the internal struggles, called the "Lodge Wars", and the splittings. The freemasonry extended over the entire country, to the big cities and medium-sized towns and many rural towns. The Lodges distinguished themselves from other associations by their social openness and broadth of membership. They organized a rising number of men from different classes, social strata, groups or trades, (christian) confessions, education and ages. The freemasons belonged to the newly emerging social strata and groups which formed the Prussian state of Frederic II and were closely connected with its progress. These were the nobility and the middle class, the clerks and officers, bankers and manufacturers, intellectuals and artists. Their contribution to the foundation and the emancipation of the bourgeois society of the 19 century was essential. The Prussian lodges between the Oder river and the Lower Rhine organized 3,665 freemasons, these are 32 percent of the number of the presently registered freemasons, as well as 220 Serving Brothers (members of the middle and lower social strata). The members with full rights from the nobility formed one third, those from the new middle classes two thirds of the membership. According to their trades, the office clerks and the officers equally comprised one third, the entrepreneurs (merchants, bankers and manufacturers, publishers and booksellers, pub owners, ship owners) made up about one fourth, and the intellectuals (theologians, lecturers at university and gymnasiums, physicians, chemists, students) and the artists about one tenth of the memberships. The Prussian freemasonry was characterized mainly by their social aims. Although the lodges were closed associations, they were neither political nor secret societies, nor were they enlightened, but they were part of the era of Enlightenment. As an association and in their masonic self-assurance (masonic secrecy) they separated themselves from the public, but in social and cultural terms they were open to the public. They helped needy members and their families, took part in the social engagement of the state and the churches, ran or assisted orphanages and schools, organized countrywide donations after fire catastrophies and floods, and they built one of the first public swimming baths and public monuments, and they organized public libraries, reading societies and ressources. Public festivities and concerts, initiated by the lodges, enlivened the cultural life of the cities. In the past scientific literature usually confined itself to single persons and prominent events. Nevertheless, little was known about the actual existence of the lodges and their influential place in the civic society. Thus an essential element of the bourgeois society in Brandenburg-Prussia had been missing. The present book is meant to fill this gap.
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Anhand einer empirischen Fallstudie in der indischen Mittelstadt Pondicherry werden Erkenntnisse über die relative Exposition der lokalen Bevölkerung und ihre Risikowahrnehmung hinsichtlich gesundheitsrelevanter Umweltprobleme des häuslichen Umfelds gewonnen. Die Ergebnisse der exploratorischen Studie erlauben die beispielhafte Erörterung des Beziehungsgeflechts zwischen Risikoperzeption und Vulnerabilität und bieten ferner Ansatzpunkte zur Erarbeitung von Bewältigungsstrategien in Anbetracht der zunehmenden Umwelt- und Gesundheitsbelastung. Mittels Analysen der vorhandenen Literatur, Karten und Sekundärdaten sowie Experteninterviews werden als gravierende Umweltprobleme mit (potenziellen) direkten und indirekten Gesundheitsauswirkungen auf der Makroebene Urban Pondicherry Luftverschmutzung, Lärm und Moskitoverbreitung identifiziert. Verursacht werden diese v.a. durch den Straßenverkehr, Industriebetriebe, (stagnierende) offene Abwasserkanäle und unentsorgten (Haushalts-)Müll. Anzunehmende gesundheitliche Folgen reichen von Atemwegsbeschwerden und Bluthochdruck bis hin zu Filariose sowie dem Potenzial der Malariaübertragung. Unter methodischer Anwendung grundlegender GIS-Analysen werden die gesundheitlichen Risikofaktoren auf der Mesoebene von Census Tracts räumlich ausgewertet und insgesamt 31 Risikoregionen festgelegt, welche für die Ursachen der genannten gesundheitsrelevanten Umweltprobleme überdurchschnittliche Werte aufweisen. Die Bewohner dieser Risikoregionen können aufgrund ihrer Exposition als besonders verwundbar eingestuft werden. Um das Risikoverständnis, die Risikobewertung und den Risikoumgang der Bevölkerung besser zu verstehen und somit Ansatzpunkte für eine effiziente Informationspolitik auf der einen sowie konkrete administrative Interventionen auf der anderen Seite zu bestimmen, wurden in drei ausgewählten Risikoregionen sowie einem weniger betroffenen Census Tract insgesamt 360 umfassende standardisierte Interviews geführt. Da bei der Untersuchung die Umwelt- und Gesundheitsbelastung des häuslichen Umfelds im Vordergrund steht, wurden nur Frauen in die Befragung einbezogen. Teilaspekte der Interviews sowie eine parallel durchgeführte Kartierung erfassten zudem die individuellen Wohnverhältnisse, sodass auch auf Haushaltsebene weitere Expositionsaspekte bestimmt werden konnten. Die beiden erhobenen Datenkomplexe (Lebenssituation ? Wahrnehmung) werden hinsichtlich regionaler sowie sozialer, ökonomischer und demographischer Aspekte analysiert. Als Ergebnisse sind u.a. festzuhalten: Es existieren regionale Perzeptionsunterschiede, die nicht nur von sozio-ökonomischen Verhältnissen, sondern auch vom lokalen Expositionskontext beeinflusst sind; dies gilt v.a. für die Wahrnehmung von Lärm. Ubiquitär auftretende gesundheitsrelevante Umweltprobleme werden generell flächendeckend wahrgenommen und teilweise auch als Gesundheitsrisiko perzipiert (z.B. Moskitos). Sinnlich wahrnehmbare und konkrete Umweltprobleme werden von den Befragten stärker akzentuiert. Die Ursachenbenennung empfundener Belastungen entspricht weitestgehend den identifizierten Risikoquellen, jedoch existieren auch Wissensdefizite, z.B. hinsichtlich industrieller Risikofaktoren und Naturgefahren. Im Rahmen individueller Bewältigung wird häufiger von Symptombekämpfungen berichtet; den wahrgenommenen Ursachen widmen sich weniger Befragte. Interindividuelle Vulnerabilitätsdifferenzen basieren auf der unterschiedlichen Exposition, Risikowahrnehmung und -bewältigung, wobei alle drei Faktoren nicht unabhängig von den jeweiligen sozio-ökonomischen Einflüssen gesehen werden können. ; Urban environment and health - Exposure and risk perception of vulnerable population groups in Pondicherry, India The empirical case study of Urban Pondicherry gives consolidated findings of the relative exposure and risk perception of the local population concerning domestic environmental health problems. The results of the exploratory study allow the discussion of the interdependence between risk perception and vulnerability. Furthermore, approaches for coping strategies can be formulated, regarding the deteriorating health relevant environment. Analysis of the existing literature, maps and secondary data as well as interviews with local experts, reveals air pollution, noise, and mosquito spread as most immediate environmental problems with (potential) direct and indirect health effects on the macro level of Urban Pondicherry. These environmental health issues are caused in particular by street traffic, industries, (stagnating) open drains and uncollected (household) waste. Anticipated health outcomes include respiratory irritations and high blood pressure, besides filariasis and the potential of malaria spread. By means of using geographical information systems (GIS), the existing health risk factors are evaluated concerning their spatial importance on the meso level of Census Tracts within Urban Pondicherry. Overall 31 risk regions are identified, where the mentioned causes of environmental health problems show figures above average. People living in these risk areas can be classified as highly vulnerable to environmental health problems, due to their exposure. For gaining knowledge about effective approaches for information policy on the one side and distinct administrative interventions on the other side, it is necessary to further understand the risk perception, risk assessment and risk behavior of the local population. Thus, extensive standardized interviews were conducted in 360 households, most of them in three designated risk areas and the rest in one less affected Census Tract. Since the survey focused on domestic environmental health issues, only women were interviewed. Aspects of this survey, in addition to local mapping, deliver extended information on the individual housing conditions, so that further characteristics of exposure to environmental health risk factors can be identified on this micro level. The two data complexes (living situation ? perception) are analyzed concerning regional as well as social, economic and demographic aspects. Regional disparities of perception do exist, which are not only determined by socio-economic circumstances, but also by the context of local exposure to environmental health factors. This applies especially to noise. Ubiquitous health relevant environmental problems are generally perceived in all areas and are partly also recognized as health risk (e.g. mosquitoes). Environmental problems that are perceivable by the senses and very evident environmental phenomena are named more often by the interviewed women. Although the region is prone to cyclones, natural disasters don't play a role in the local risk perception. When naming causes of perceived stresses, the majority of the interviewed in fact propose the identified sources. Yet, knowledge deficits exist, e.g. about industrial risk factors. Interindividual differences of vulnerability are based on the variant exposure, risk perception and coping, taking into account the different socio-economic backgrounds. ; Environnement urbain et santé - exposition et perception de risques de groupes de population vulnérables à Pondichéry en Inde A l'aide d'une étude de cas empirique dans la ville moyenne de Pondichéry en Inde, l'exposition relative de la population locale et sa perception des risques quant aux problèmes sanitaires dûs à l'environnement du milieu domestique a été évaluée. Les résultats de cette étude de terrain permettent de débattre à titre d'exemple du tissu relationnel entre la perception des risques et la vulnérabilité et offrent de plus des points de départ pour acquérir des stratégies de solution compte tenu des incidences croissantes de l'environnement sur la santé La pollution de l'air, le bruit et la propagation des moustiques sont identifiés comme problèmes environnementaux importants avec des conséquences directes et indirectes (potentielles) sur la santé à l'échelon macro Urban Pondicherry à l'aide d'analyses de la bibliographie existante, de cartes, de données secondaires ainsi que d'interviews d'experts. Ces problèmes sont causés surtout par la circulation, les entreprises industrielles, les égouts (stagnants) à ciel ouvert et les ordures (ménagères) non enlevées. Les conséquences sur la santé devant être admises vont des troubles des voies respiratoires et de l'hypertension à la filariose et au potentiel de transmission de la malaria. En appliquant méthodiquement des analyses SIG fondamentales, les facteurs de risques sanitaires à méso-échelle de Census Tracts sont évalués spatialement et il est déterminé 31 régions à risques en tout qui présentent des valeurs supérieures à la moyenne pour les causes des problèmes sanitaires dûs à l'environnement cités plus haut. Les habitants de ces régions à risques peuvent être classés comme étant particulièrement vulnérables en raison de leur exposition. Pour mieux comprendre comment la population comprend et évalue le risque et se comporte face au risque et donc pour définir des points de départ d'une part pour une politique efficiente d'information ainsi que des interventions concrètes sur le plan administratif d'autre part, dans trois régions à risques sélectionnées ainsi que dans un Census Tract moins concerné, en tout 360 interviews standardisés complets ont été menés. Etant donné que, pour l'examen de l'incidence sur l'environnement et la santé, c'est surtout le milieu domestique qui est au premier plan, les enquêtes n'ont concerné que des femmes. De plus, des aspects partiels des interviews ainsi qu'une cartographie qui a été effectuée parallèlement ont compris les conditions individuelles de logement si bien que d'autres aspects d'exposition ont pu être également définis à l'échelon domestique. Les deux complexes de données relevées (situation de vie - perception) sont analysés quant aux aspects régionaux ainsi que sociaux, économiques et démographiques. Comme résultats, on peut retenir entre autres: il existe des différences régionales de perception qui ne sont pas seulement influencées par des conditions socio-économiques mais encore par le contexte d'exposition locale; ceci est valable surtout pour la perception du bruit. Des problèmes environnementaux importants pour la santé qui interviennent partout sont généralement perçus globalement et sont même partiellement perçus comme risque sanitaire (par exemple les moustiques). Les problèmes environnementaux concrets et pouvant être perçus de manière sensorielle sont davantage accentués par les interviewés. La désignation des causes des sollicitations perçues correspond dans une grande mesure aux sources de risques identifiées; cependant, il existe également des déficits dans le savoir, par exemple pour ce qui est des facteurs de risques industriels. Dans le cadre des réponses individuelle aux problèmes, il est plus fréquemment question des luttes contre les symptômes; un nombre moindre d'interviewés se consacre aux causes perçues. Les différences interindividuelles de vulnérablité se basent sur la différence de l'exposition, de la perception des risques et des solutions apportées, tous les trois facteurs ne pouvant pas être considérés indépendamment des influences socio-économiques respectives.
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