Die Nation, im modernen Sinne der politischen Willensgemeinschaft, tritt paradigmatisch im Staat der Französischen Revolution und Napoleons hervor. In Deutschland entstand sie, ausgehend von der älteren Kulturnation, in Reaktion auf diese Herausforderung. Das Gründungsereignis sind die Freiheitskriege von 1813 bis 1815 als spezifisch deutsche Revolution. Seitdem gibt es die Forderung nach nationaler Einheit, die jedoch erst noch einen ebenso langwierigen wie spannungsreichen Klärungsprozess durchlaufen musste, ehe der Deutsche Bund von 1815 erste Voraussetzungen dafür schaffte. Im vorliegenden Beitrag wird diese historische Entwicklung in folgenden Kapiteln nachgezeichnet: (1) Begriff der Nation; (2) Nationsbildung in Frankreich und Deutschland; (3) Entwicklung von der Kulturnation zur politischen Nationalbewegung; (4) nationaler Aufbruch in den Freiheitskriegen. (ICI2)
"This booklet documents the 36th Boehm-Bawerk Lecture, presented by Prof. Robin Mansell on October 31, 2017 as a ceremonial opening ceremony for the Institute of Media, Society and Communication at the Faculty of Social and Political Sciences.
" - Die vorliegende Broschüre dokumentiert die 36. Böhm-Bawerk-Vorlesung, die von Prof. Robin Mansell am 31. Oktober 2017 als feierliche Eröffnungsveranstaltung für das Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation an der Fakultät für Soziale und Politische Wissenschaften gehalten wurde.
Schlözer, seines gewaltigen und facettenreichen Œuvres und seines politischen Engagements wegen im ausgehenden 18. Jahrhundert eine der bekanntesten Persönlichkeiten über die Grenzen des römisch-deutschen Reichs hinaus, repräsentierte einen Wissenschaftlertyp, der seine Prioritäten auf das disziplinierte Erkunden (kultur-)historischer Fakten und Datenbeschaffung setzte. Er war kein einfacher, kein »diplomatischer« Gesprächspartner, wurde von vielen gerade wegen seiner mutigen Direktheit bewundert; er galt als ein Hoffnungsträger, dessen Kritik viele Erwartungen weckte. Doch seine Wirkmächtigkeit währte – erstaunlicherweise – nicht bis ins Revolutionsjahr 1789. Zwischen die Stühle neu formierter politischer Gruppierungen geraten, setzte nun vielmehr sein Rückzug ein.
Schlözer, seines gewaltigen und facettenreichen Œuvres und seines politischen Engagements wegen im ausgehenden 18. Jahrhundert eine der bekanntesten Persönlichkeiten über die Grenzen des römisch-deutschen Reichs hinaus, repräsentierte einen Wissenschaftlertyp, der seine Prioritäten auf das disziplinierte Erkunden (kultur-)historischer Fakten und Datenbeschaffung setzte. Er war kein einfacher, kein »diplomatischer« Gesprächspartner, wurde von vielen gerade wegen seiner mutigen Direktheit bewundert; er galt als ein Hoffnungsträger, dessen Kritik viele Erwartungen weckte. Doch seine Wirkmächtigkeit währte – erstaunlicherweise – nicht bis ins Revolutionsjahr 1789. Zwischen die Stühle neu formierter politischer Gruppierungen geraten, setzte nun vielmehr sein Rückzug ein.