Es war schon immer so, dass alles immer schlechter wurde. Ganz besonders gilt das aber für den Zustand unserer Sitten. Unzählige Bücher beschwören den Verfall der Manieren und den Untergang des Abendlandes. Sind wir wirklich so auf den Hund gekommen? Und wenn ja, ist unsere Gesellschat tatsächlich bedroht? Thomas Miessgang untersucht hierarchische Zusammenhänge, in denen die Aulfösung von Konventionen Emanzipation bedeutet. Er betrachtet Subkulturen, in denen die Negierung aller Regeln geradezu gefordert wird, wie es in der Rock- und Punkmusik und im Hip-Hop der Fall ist. Er analysiert Rituale des Feierns, in denen Exzess und Überschreitung erwünscht sind. Er beleuchtet die Rolle von digitalen Medien und sozialen Netzwerken. Und er fragt, was wir daraus lernen können. Ob wir nicht lange genug Türen aufgehalten, "bitte", "danke", "nach Ihnen", gesagt haben und ob wir nicht die Chance hätten, aus diesen Ritualen der Unhölfichkeit einen neuen Umgang abzuleiten, der uns in eine bessere, demokratischere, gleichberechtigtere Welt führt, die ohne Heuchelei, leere Formeln und Duckmäusertum auskommt
Die jüngsten Änderungen in der U.S. Politik, insbesondere in der Umweltschutzbehörde, haben zahlreiche Diskussionen auf Facebook über den Klimawandel hervorgerufen. Die Sprache dieser Unterhaltungen variiert zwischen höflichen Bemerkungen und beleidigenden Beschimpfungen. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist, die Unhöflichkeit in Facebook Kommentaren zu Zeitungsartikeln zu analysieren. Als theoretisches Grundlage für die Analyse dient Culpepers (2016) Modell der Impoliteness Triggers. Da die noch relativ junge Unhöflichkeitsforschung aus Höflichkeitsmodellen entstanden ist, beschäftigt sich der erste Teil dieser Arbeit mit Ansätzen zu beiden. Modelle zu Unhöflichkeit, einschließlich Spencer-Oateys (2000) Face Rapport Management und der Vorläufer der Impoliteness Triggers, nämlich Culpeper's (1996) Impoliteness Superstrategies, basieren auf Höflichkeitstheorien wie Brown und Levinsons (1987) Face Management Strategien und Terkourafis (1999) rahmenbasiertem Ansatz (Frame-Based Approach). Im zweiten Teil der Arbeit werden die Hauptmerkmale des Online Diskurses beschrieben. Die Unterschiede zwischen virtueller und "traditioneller" schriftlicher und gesprochener Interaktion werden hervorgehoben. Spezifische Merkmale des virtuellen Diskurses, wie Emoticons oder typografische Merkmale, ändern die Voraussetzung für die Analyse. Die quantitative Analyse wird im dritten Teil erläutert. 863 Kommentare von siebzehn Zeitungsartikeln aus drei Zeitungen, nämlich USA Today, The New York Times und The Wall Street Journal, wurden analysiert. Die Analyse zeigt, dass Unhöflichkeit kein Misserfolg von Kommunikation ist. Unhöflichkeit ist gezielt auf andere gerichtet. Die Ergebnisse zeigen, dass 50% der analysierten Kommentare mindestens einem der Unhöflichkeitsauslöser entsprechen. Auf Grundlage der in der Analyse identifizierenden Unhöflichkeitsmerkmale wurden schließlich Unhöflichkeitsformeln formuliert, ähnlich wie sie Culpeper vorschlägt. ; Recent changes in U.S. politics, especially concerning the Environmental Protection Agency (EPA), have incited numerous discussions on Facebook about climate change. The language of these conversations varies between polite remarks and rude name-calling. The objective of this thesis is to investigate how impoliteness is realized in Facebook comments on newspaper articles. The relevant model for the analysis is Culpepers (2016) Impoliteness Triggers. Since impoliteness research is rather young and has emerged from politeness models, the first part of this thesis deals with approaches towards both. Impoliteness models, including Spencer-Oateys (2000) Face Rapport Management and the forerunner of the model of Impoliteness Triggers, namely Culpepers (1996) Impoliteness Superstrategies, can trace their roots back to politeness theories, such as Brown and Levinsons (1987) Face Management Strategies and Terkourafis (1999) Frame-Based Approach. In the second part, the main features of online discourse are introduced and the differences between virtual and "traditional" written and spoken interaction are highlighted. Specific characteristics of the virtual discourse, such as emoticons or typographic features, change the premise for the analysis. The procedure and results of the quantitative analysis are introduced in part three. 863 comments from seventeen newspaper articles of three newspapers, namely USA Today, The New York Times and The Wall Street Journal, were analyzed. Throughout the analysis, it became evident that impoliteness is not a failure of communication. It was aimed at others, and there is no mistaking it for a failure of politeness. The results show that 50% of the comments analysed comply with at least one of the Impoliteness Triggers. The identifying Impoliteness Triggers were extracted from the analysis and subsequently impoliteness formulae were formualated according to Culpepers proposal. ; vorgelegt von Nicole Spreitz ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2017 ; (VLID)1960069
In public debates, political candidates often attack their opponents disrespectfully. Research revealed mixed effects of such behavior on voters' candidate judgments. In order to understand these results, we argue that it is necessary to consider onlookers' general attitude towards disrespect in politics. Across an experimental design, we found that voters who consider disrespect a "necessary evil" in the political arena judged disrespectful politicians more favorably with regard to both communion and agency. Furthermore, they displayed a higher intention to vote as well as actually voted more in favor of disrespectful candidates compared to voters who disapproved of disrespect in politics. The results show that the success of a disrespectful communication strategy substantively depends on the audience.
This handbook comprehensively examines social interaction by providing a critical overview of the field of linguistic politeness and impoliteness. Authored by over forty leading scholars, it offers a diverse and multidisciplinary approach to a vast array of themes that are vital to the study of interpersonal communication. The chapters explore the use of (im)politeness in specific contexts as well as wider developments, and variations across cultures and contexts in understandings of key concepts (such as power, emotion, identity and ideology). Within each chapter, the authors select a topic and offer a critical commentary on the key linguistic concepts associated with it, supporting their assertions with case studies that enable the reader to consider the practicalities of (im)politeness studies. 0This volume will be of interest to students and scholars of linguistics, particularly those concerned with pragmatics, sociolinguistics and interpersonal communication. Its multidisciplinary nature means that it is also relevant to researchers across the social sciences and humanities, particularly those working in sociology, psychology and history
Diplomatische Praktiken findet man sowohl in der modernen Weltgesellschaft als auch in Stammes- und Adelsgesellschaften. Dieses Buch untersucht und vergleicht sie erstmals systematisch aus soziologischer Perspektive. Im Mittelpunkt steht dabei die These, dass die Hauptbedingung jeder Diplomatie in der Anerkennung von Grenzen liegt. Darüber hinaus werden auch unkonventionelle Fragen beantwortet: Wie verhandelt man etwa mit rituellen Artefakten oder mit diplomatischen Hochstaplern? Kann Unhöflichkeit diplomatische Autonomie steigern? Und wie ermöglicht Spionage vertrauensvolle Diplomatie?
Diplomatische Praktiken findet man sowohl in der modernen Weltgesellschaft als auch in Stammes- und Adelsgesellschaften. Dieses Buch untersucht und vergleicht sie erstmals systematisch aus soziologischer Perspektive. Im Mittelpunkt steht dabei die These, dass die Hauptbedingung jeder Diplomatie in der Anerkennung von Grenzen liegt. Darüber hinaus werden auch unkonventionelle Fragen beantwortet: Wie verhandelt man etwa mit rituellen Artefakten oder mit diplomatischen Hochstaplern? Kann Unhöflichkeit diplomatische Autonomie steigern? Und wie ermöglicht Spionage vertrauensvolle Diplomatie?
Diplomatische Praktiken findet man sowohl in der modernen Weltgesellschaft als auch in Stammes- und Adelsgesellschaften. Dieses Buch untersucht und vergleicht sie erstmals systematisch aus soziologischer Perspektive. Im Mittelpunkt steht dabei die These, dass die Hauptbedingung jeder Diplomatie in der Anerkennung von Grenzen liegt. Darüber hinaus werden auch unkonventionelle Fragen beantwortet: Wie verhandelt man etwa mit rituellen Artefakten oder mit diplomatischen Hochstaplern? Kann Unhöflichkeit diplomatische Autonomie steigern? Und wie ermöglicht Spionage vertrauensvolle Diplomatie? https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Diplomatische Praktiken findet man sowohl in der modernen Weltgesellschaft als auch in Stammes- und Adelsgesellschaften. Dieses Buch untersucht und vergleicht sie erstmals systematisch aus soziologischer Perspektive. Im Mittelpunkt steht dabei die These, dass die Hauptbedingung jeder Diplomatie in der Anerkennung von Grenzen liegt. Darüber hinaus werden auch unkonventionelle Fragen beantwortet: Wie verhandelt man etwa mit rituellen Artefakten oder mit diplomatischen Hochstaplern? Kann Unhöflichkeit diplomatische Autonomie steigern? Und wie ermöglicht Spionage vertrauensvolle Diplomatie? https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Die Studie untersucht am Beispiel des Friedenskongresses von Nimwegen (1676-79), welcher Logik diplomatisches Verhandeln und Entscheiden in der Frühen Neuzeit gehorchte. Gezeigt wird, wie die Handelnden ihre Ziele durchzusetzen suchten und dabei immer zugleich ihre wechselseitigen Beziehungen, die Normen richtigen Handelns und den Kreis der legitimen Akteure allmählich neu aushandelten. Das geschah etwa durch sachliches Argumentieren, durch Höflichkeit und Unhöflichkeit oder durch Praktiken des Gabentauschs. Indem die Arbeit die Wechselwirkungen zwischen symbolischem und instrumentellem Aspekt des Handelns untersucht, wirft sie ein neues Licht auf die diplomatische Kultur des Ancien Régime und das Verhältnis von Mikro- und Makropolitik.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext: