"Neu gegründete Unternehmen halten sich besonders lange am Markt, wenn die Gründer eine mittlere Risikobereitschaft aufweisen. Dies zeigt eine aktuelle empirische Studie. Sind die Unternehmer sehr risikoscheu oder aber besonders risikofreudig, hat dies negative Auswirkungen auf die Überlebensdauer des Unternehmens. Die Wahrscheinlichkeit des frühzeitigen Scheiterns ist dann deutlich höher." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Neu gegründete Unternehmen halten sich besonders lange am Markt, wenn die Gründer eine mittlere Risikobereitschaft aufweisen. Dies zeigt eine aktuelle empirische Studie. Sind die Unternehmer sehr risikoscheu oder aber besonders risikofreudig, hat dies negative Auswirkungen auf die Überlebensdauer des Unternehmens. Die Wahrscheinlichkeit des frühzeitigen Scheiterns ist dann deutlich höher." (Autorenreferat)
Ausgehend von dem 1960 in Heft 1 des "Sozialen Fortschritt" unter dem Titel "Der Betrieb als Träger von Familienpolitik" veröffentlichten Artikels befasst sich der Beitrag aus historischer und aktueller Perspektive mit Aufgaben und Grenzen der betrieblichen Familienpolitik. Historisch wird im Rahmen der betrieblichen Sozialpolitik Bezug genommen auf den bereits in der Vorkriegszeit bedeutsamen Werkswohnungsbau (z.B. im Ruhrgebiet) und die Einrichtungen der betrieblichen Sozialfürsorge, wie etwa Leistungen für Familienangehörige von Arbeitnehmern, und die große Bedeutung des Verhältnisses von Betrieb und Familie (Werksfürsorge) in den ersten Jahren der Nachkriegszeit. Dabei werden auch die kritische Haltung der Gewerkschaften und Warnungen vor Grenzüberschreitungen einer betrieblichen Familienpolitik thematisiert. Der Beitrag verdeutlicht, wie sich seither die betrieblichen Aktivitäten teilweise verlagert haben in Richtung auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine auf Familienbelange der Mitarbeiter ausgerichtete Personal- und Arbeitszeitpolitik. Das Projekt der Hertie-Stiftung, dessen Schwerpunkte abschließend vorgestellt werden, hat sich dieser Thematik in den 90er Jahren besonders gewidmet. (ICH)
ZusammenfassungDas Konzept der Kreislaufwirtschaft befindet sich seit 2015 als einer der wichtigsten Punkte auf der europäischen Agenda. Infolgedessen wurde auch die Forschung zur Rolle von Unternehmen in der Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft in den letzten Jahren erheblich intensiviert. Bislang wird die wissenschaftliche Literatur jedoch von konzeptionellen Arbeiten dominiert und die verfügbare empirische Forschung besteht hauptsächlich aus Einzel- oder Mehrfachfallstudien. Empirische Studien, die auf größeren Stichproben beruhen, sind selten und bisher hat keine Studie den Stand der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in österreichischen Unternehmen zum Gegenstand gehabt. Diese Forschungslücke wird durch die vorliegende Studie geschlossen, die die Ergebnisse von Telefoninterviews mit 120 GeschäftsführerInnen und 100 Nachhaltigkeitsverantwortlichen österreichischer Unternehmen darlegt. Der Fokus liegt dabei auf Unternehmen des produzierenden Gewerbes. Die Interviewfragen wurden aus der Literatur abgeleitet und bauen auf etablierten Konzepten wie den 10-Rs oder dem ReSOLVE Framework auf. Die Ergebnisse geben erstens Aufschluss über die strategische Kreislaufwirtschaftsorientierung österreichischer Unternehmen, indem sie detailliert aufzeigen, inwieweit Überlegungen zur Kreislaufwirtschaft in Unternehmensstrategien, Innovationen, Humankapital und Geschäftsführung integriert sind. Zweitens wird der Grad der Umsetzung von 26 spezifischen kreislaufwirtschafts- und nachhaltigkeitsorientierten Praktiken dargestellt. Diese Praktiken decken eine vollständige Lebenszyklusperspektive ab und umfassen Interventionen in verschiedenen Unternehmensbereichen. So wird beispielsweise dargestellt, inwieweit sich Unternehmen für ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement engagieren, ihr Produktdesign ändern (z. B. Design für Recycling/Wiederverwendung/Reparatur, …), ihre Produktion optimieren (z. B. Verwendung von Rezyklaten, Schließung interner Ressourcenkreisläufe, …), ihre Geschäftsmodelle ändern (z. B. durch Dematerialisierung oder den Verkauf von Nebenprodukten) oder Post-Consumer-Produkte wiederverwenden bzw. rezyklieren. Drittens wird aufgezeigt, wie CEOs die Auswirkungen der Umsetzung dieser Strategien auf die finanzielle und nachhaltige Gesamtleistung ihrer Unternehmen bewerten. Abschließend wird dargestellt, wie die CEOs die Bereitschaft des österreichischen Marktes für die Kreislaufwirtschaft einschätzen. Dazu wird aufgezeigt, wie die Befragten den Wettbewerbsdruck, die technologischen Entwicklungen und die Nachfrage nach zirkulären Produkten bewerten.Zusammenfassend zeigt die Studie, dass die Einführung von Kreislaufwirtschaft in österreichischen Unternehmen immer noch in erster Linie auf Compliance und Effizienz ausgerichtet ist. Radikalere Veränderungen auf Produktebene, in der Produktion und vor allem in den Geschäftsmodellen sind selten. Diese und die anderen deskriptiven Erkenntnisse dieser Studie bieten PraktikerInnen und ForscherInnen eine umfassende Annäherung an den Reifegrad der Kreislaufwirtschaft in österreichischen Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven. Damit kann sie als Grundlage für weitere Forschung und unternehmerisches Engagement bei der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft dienen – eine Voraussetzung für die Erschließung der vollen Potenziale einer Kreislaufwirtschaft in Österreich.
"Die Annahme der positiven Wirkung einer "guten" Corporate Governance auf den Unternehmenserfolg ist ein Grund für die große Aufmerksamkeit für dieses Themengebiet. In diesem Beitrag wird der Stand der Forschung zur Erfolgswirkung der Corporate Governance aufgearbeitet. Als Ergebnis lässt sich weder ein eindeutig positiver noch ein eindeutig negativer Effekt feststellen. Als Gründe für die Uneinheitlichkeit der Befunde werden methodische Probleme, eine unangemessene theoretische Basis, die Vernachlässigung institutioneller Komplementaritäten sowie persönlicher Merkmale und Entscheidungsprozesse diskutiert. Eine weitere Ursache wird in der Überschätzung der Bedeutung struktureller Merkmale der Corporate Governance vermutet. In ausdifferenzierten und entwickelten Systemen sind die Unterschiede zu gering, um sich deutlich auf den Unternehmenserfolg auszuwirken." (Autorenreferat)
In: kma: das Gesundheitswirtschaftsmagazin, Band 17, Heft 4, S. 82-83
ISSN: 2197-621X
Unternehmenserfolg durch optimalen IT-Einsatz, so lautet das Credo der Entscheiderfabrik. Dass sich die Arbeits- und Kommunikationsplattform in den vergangenen Jahren im Gesundheitswesen etabliert hat, davon zeugen die Veranstaltungen beziehungsweise die Teilnehmer. So sind auch in diesem Jahr wieder fünf Themen ausgewählt worden, deren Ergebnisse allen zugute kommen könnten.
Auf der Grundlage empirischer Untersuchungen analysiert der Beitrag die Rolle ehemaliger (DDR-)Wirtschaftskader beim Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft, ihre gegenwärtigen (1992) beruflichen Positionen, ihre Wirksamkeit als Sozialpartner bzw. für den Unternehmenserfolg. Im Ergebnis teilen die Autoren Auffassungen nicht, die die "prinzipielle Tauglichkeit von Ost-Kadern für die Marktwirtschaft" bezweifeln. (IAB2)
Der Beitrag präsentiert empirische Ergebnisse zu den Wirkungen ausländischer Übernahmen auf das Wachstum betroffener österreichischer Zielunternehmen. Nach einer Vorstellung des Forschungsprojektes 'Multinationale und österreichische Unternehmen', das mit Kooperation der Abteilung 'Wirtschaftspolitik' der Arbeiterkammer Wien und dem Institut für Volkswirtschaftslehre an der WU Wien seit dem Jahr 2003 erarbeitet wird, folgt ein Blick auf die Entwicklung passiver Direktinvestitionen in Österreich. Es wird ein Überblick zum Stand der Diskussion in der Literatur gegeben, Hypothesen zu Wirkungen von Übernahmen auf das übernommene Unternehmen werden aufgestellt, und grundsätzliche methodische Probleme des Matching-Verfahrens diskutiert. Fazit: Zerlegt man die ausländische Übernahme in eine Selektionsphase (,vorher') und in eine Eingliederungsphase (,nachher'), so ist fast ausschließlich Erstere für die Effekte der Übernahme auf Wachstum, Produktivität und Profitabilität in der übernommenen Firma verantwortlich. Die Wahrscheinlichkeit für ein österreichisches Unternehmen von einem ausländischen Unternehmen übernommen zu werden ist generell sehr gering. Sie ist negativ mit der ursprünglichen Profitabilität korreliert, positiv mit dem Produktivitätsunterschied zum Branchendurchschnitt korreliert, höher bei Kapitalgesellschaften als bei Familienunternehmen, aber nicht signifikant mit der Investitionsquote bzw. der Exportneigung des Unternehmens korreliert. Aus der Untersuchung resultiert auch, dass es kein Argument für eine industriepolitische Beschränkung der ausländischen Übernahmen gibt. (IAB)