This article about the education system of Andorra is part of the handbook "The education systems of Europe" which presents an analytical description of the education systems of all European countries, following common guidelines. The author gives an overview of the history, development, structure and administration of the Andorran education system which includes three different public school systems (French, Spanish and Andorran) and the University of Andorra. (DIPF/Orig./Kie.).
Die Ergebnisse der internationalen Schulleistungsvergleichsstudien haben zwar erwiesen, dass die Kenntnis der Unterrichtssprache - gemessen als Lesefähigkeit - relevant für schulische Leistungsfähigkeit ist. Aber sie haben nicht genauer gezeigt, wie die sprachlichen Fähigkeiten beschaffen sein müssen, die die Aussicht auf schulische Leistungsfähigkeit erhöhen. Hier setzt das Konzept der Bildungssprache an. Es richtet sich nicht auf Sprachfähigkeit allgemein, sondern auf einen bestimmten Ausschnitt dieser Fähigkeit - genannt: ein Register -, der in Kontexten formaler Bildung besonders relevant ist. Dieses Register soll im ersten Teil vorgestellt werden. Maßnahmen zur sprachlichen Unterweisung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund sind häufig als additive Förderung konzipiert, die zusätzlich oder parallel zum Unterricht angeboten wird, wenn eine Schülerin oder ein Schüler Auffälligkeiten in der Zweitsprache Deutsch erkennen lässt. Der mit dem Konzept der Bildungssprache einhergehende Anspruch einer Durchgängigen Sprachbildung richtet sich hingegen auf den Unterricht insgesamt: auf die Gestaltung von Sprachbildung nach einem Gesamtkonzept, das über die Jahre, die Institutionen und die Fächergrenzen hinweg angelegt ist. Diese im deutschsprachigen Kontext neue Perspektive steht im Mittelpunkt des zweiten Teils [des] Beitrags. (Orig.).
Der Autor widmet sich den Forschungsinhalten der Pädagogischen Hochschule Leipzig seit dem Ende der 1970er Jahre bis zur Deutschen Einheit. Im Speziellen behandelt er die Diskussion innerhalb der Unterrichtsforschung betreffs der Bedeutung von unterrichtlicher Kommunikation und Kooperation unter besonderer Berücksichtigung der Unterrichtssprache. Er fasst die wesentlichen Erkenntnisse und Streitfragen der damaligen wissenschaftlichen Untersuchung zusammen und zeigt die Rückwirkungen auf die Entwicklung in der Unterrichtsforschung der DDR und für die Praxis selbst auf. Anhand des Beispiels der Pädagogischen Hochschule Leipzig versucht er zu beweisen, dass trotz des Dogmatismus und der bildungspolitischen Schranken in der DDR ein produktiver wissenschaftlicher Meinungsstreit möglich war. Dies führte gemäß der Meinung des Autors bis zur Deutschen Einheit zu fruchtbaren Erkenntnissen und Gestaltungsmöglichkeiten für die Lern- und Kommunikationssituation. (DIPF/ts).
Die ausländischen Familien, die längere Zeit in der Bundesrepublik leben, sind vom Verlust ihrer Sprache bedroht. Die Kinder wachsen zweisprachig auf und werden - da sie die Mehrheitssprache gut beherrschen - häufig nur in dieser unterrichtet. Der Beitrag weist nach, daß dies zu einer "doppelseitigen Halbsprachlichkeit", zur Verarmung des Wortschatzes und zu Störungen in der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder führen kann. Um den Zerfall der Muttersprache mit seinen negativen sprachpsychologischen Folgen zu vermeiden, sollte nach Ansicht des Autors die Muttersprache vom ersten Schuljahr an als Unterrichtssprache verwendet werden. In der Diskussion über den Vorschlag wurden die Probleme des Besuchs weiterführender Schulen und die Vor- und Nachteile verschiedener Kompensations- und Fördermaßnahmen diskutiert. (KA)
Im folgenden Beitrag wird die Frage untersucht, inwieweit sich in den Niederlanden ein Zusammenhang zwischen der Entwicklung eines nationalen Selbstbewußtseins und dem Muttersprachenunterricht feststellen läßt. Anhand von geschichtswissenschaftlichen Studien wird im ersten Teil das Verhältnis zwischen der Entwicklung des Nationalbewußtseins und der Errichtung von nationalen Denkmälern erörtert. Im zweiten Teil beschreiben die Autoren die historische Entwicklung des niederländischen Muttersprachenunterrichts im 19. Jahrhundert und stellen das nationale Selbstverständnis anhand von Zitaten dar. Im letzten Teil ihres Beitrages gehen sie auf die heftigen Diskussionen um eine angebliche Abschaffung der niederländischen Sprache als Unterrichtssprache an der Universität ein, welche sich im Jahre 1992 aber als eine 'Zeitungsente' herausstellte. (ICI)
Der vorliegende Aufsatz beschreibt die Maßnahmen zur Integration und Unterstützung von SchülerInnen mit nicht deutscher Muttersprache in Österreich: Die drei Hauptaspekte einer sinnvollen interkulturellen Pädagogik (Förderung in der Unterrichtssprache Deutsch, muttersprachlicher Unterricht und das Unterrichtsprinzip: "Interkulturelles Lernen") sind vorhanden, wenn auch weitgehend nur im Bereich der allgemeinbildenden Pflichtschulen. Die Autorin plädiert deshalb für einen Ausbau dieser Maßnahmen im Interesse der betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie im Interesse der Gesellschaft. Kapitelgliederung: 1. Die Fakten (p. 17). 2. Wie hat das österreichischeSchulsystem auf die neuen Herausforderungen reagiert? (p. 21). 3. Europa und die multikulturelle Gesellschaft: Phasen der Theoriebildung (p. 25). 4. Schlussfolgerungen (p. 27).
Die Autorin zeigt Rahmenbedingungen und Krisen der Bildungsentwicklung im subsaharischen Afrika auf. Die mit Krisen verbundene Expansion der Schulbildung in Schwarzafrika beinhaltet nach Maßgabe der Verfasserin folgende Komponenten: zu große Außenabhängigkeit Afrikas; Schule spiegelt die gesellschaftliche Machtverteilung in der Allokation knapper Ressourcen wieder: ein billiges Schulsystem für die Armen, ein teures für die Reichen; die Sekundarschule wird zunehmend zur wichtigsten Selektionsinstanz; Dominanz von europäischen Unterrichtssprachen, afrikanische Traditionen werden an den Rand gedrängt. Die Autorin führt diese Mängel anhand der Sekundarschulexpansion in Simbabwe in einem Kapitel exemplarisch aus. Wege aus der Krise sieht die Verfasserin im verstärkten Ausbau des Bildungswesens, in der Abschaffung zweigleisiger Bildungssysteme und Erhöhung der internationalen Mittelvergabe für die Förderung der Grundbildung sowie in der Verstärkung des pädagogischen Dialoges "über das, was Bildung heute und angesichts der weltweiten Bedingungen einerseits und den regionalen Erfordernissen und Hemmnissen andererseits heißen kann. (ICC)
Den Hintergrund des [...] Beitrags bildet dabei die These, dass der Zusammenhang zwischen Fachunterricht und Sprache in der Politikdidaktik bisher unzureichend bearbeitet worden ist und in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung des sprachlichen Handelns im Unterricht kaum berücksichtigt wurde. Dabei ist der Politikunterricht wie kaum ein anderes Fach durch Sprache konstituiert, was auch im Kontext der politikdidaktischen Schülerforschung [...] sichtbar wird, wenn sich in empirischen Untersuchungsdesigns politische Urteilskompetenz kaum von allgemeiner Lesekompetenz abgrenzen lässt. Der Autor geht allerdings einen anderen Weg, er interessiert sich weniger für empirische Grundlagenforschung, sondern widmet sich lieber der anwendungsbezogenen Frage, wie sprachliche Heterogenität und Sprachsensibilität im Politikunterricht theoretisch gefasst und wie man sich damit dem bisher wenig beachteten Feld der Spracharmut im Politikunterricht auseinandersetzen kann. (DIPF/Orig.).
In: Mission und Macht im Wandel politischer Orientierungen. Europäische Missionsgesellschaften in politischen Spannungsfeldern in Afrika und Asien zwischen 1800 und 1945., S. 101-117
This study of the education system of Estonia is part of the handbook "The education systems of Europe" which presents an analytical description of the education systems of all European countries, following common guidelines. The study begins with the historical background of the Estonian educational system which is followed by the description of the organizational context of the current education system, including basic and legal principles, a structural overview, vocational education, tertiary education and general schools. The country study ends with an analysis of current problems and discussions, and opens perspectives for further development. A diagram illustrating the structural scheme of the Estonian educational system is part of this article. (DIPF/Orig./Kie.).
"Deutsch als Zweitsprache (DaZ) verweist nicht auf alle Kinder, Jugendlichen oder auch Erwachsenen mit Migrationshintergrund, sondern nur auf die Gruppe derer, die einen zweiten Spracherwerb in Deutsch erleben. Wachsen Kinder von Anfang mit zwei Sprachen auf, spricht man von einem bilingualen Erstspracherwerb. [...] Im Bildungskontext verweist DaZ in der Regel wiederum auf eine Teilgruppe der genannten Gruppe der Zweitsprachlernenden - nämlich auf diejenigen, denen es nur bedingt gelingt ihre Deutschkompetenz trotz des Besuchs eines deutschen Kindergartens oder einer deutschen Schule, so weit auszubilden, dass sie ohne sprachliche Schwierigkeiten am Bildungsangebot partizipieren können. [...] Leider führt die Fokussierung auf DaZ im pädagogischen Diskurs leicht zu einem Rückfall in die Defizithypothese, nach der Menschen mit Migrationsbiografie und ihrem Gebrauch des Deutschen als Zweitsprache gegenüber ihren Mitmenschen ohne Migrationsbiografie und ihrem Gebrauch des Deutschen als Erst- bzw. Muttersprache (DaM) als defizitär betrachtet werden. DaZ wird, gemessen an der erstsprachlichen Norm, als zweitrangiges Deutsch diffamiert, das es durch geeignete Fördermaßnahmen zu kompensieren gilt. Hier wird dagegen an der Diversitätshypothese festgehalten und die Auffassung vertraten, dass DaZ und DaM in Lerngruppen zum Regelfall geworden sind und im Unterricht gleichberechtigt zu behandeln sind. Damit verweist die Defizithypothese weniger auf die Lernenden als vielmehr auf die Institution, der es bislang nicht gelungen ist, die mit DaZ verbundenen Herausforderungen anzunehmen." Der Beitrag geht zunächst auf theoretische Erkenntnisse und Hypothesen der pädagogischen Forschung zum Zweitspracherwerb und zum Zweitsprachunterricht ein, widmet sich dann den Organisationsformen und Lernbereichen, stellt die Situation der Lehrerbildung für DaZ vor und zieht abschließend Schlussfolgerungen für die pädagogische Praxis. (DIPF/Orig./Kr.).