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Was Deutschlands Politiker, Bildungsexperten und Verbände zu den historisch schlechten PISA-Ergebnissen sagen.
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU), nannte die PISA-Ergebnisse "besorgniserregend". Eine zunehmend heterogene Schülerschaft stelle das Schulsystem und auch die Lehrkräfte vor enorme Herausforderungen. Zudem zeigten sich weiterhin die Auswirkungen der pandemiebedingten Einschränkungen und Schulschließungen. "Und wir stehen vor der Herausforderung, sicherzustellen, dass jede Schule die notwendigen Mittel erhält, um eine hochwertige Bildung zu gewährleisten. Dies umfasst nicht nur finanzielle Ressourcen, sondern auch die Unterstützung durch qualifizierte Lehrkräfte und zeitgemäße Lehrmaterialien." Alle seien sich einig, dass es jetzt vor allem auf die Stärkung der Basiskompetenzen ankommt, und das möglichst frühzeitig.
Als "besorgniserregend" stufte auch der parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Jens Brandenburg (FDP) die PISA-Befunde ein. Die Daten zeigten ein generelles Absinken des Leistungsniveaus. Der Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg sei in Deutschland nach wie vor stark, gerade auch im Vergleich mit anderen OECD-Staaten. "Wir brauchen dringend eine Trendwende und müssen die Anstrengungen erhöhen, um die Grundkompetenzen aller Schülerinnen und Schüler zu stärken. Und wir brauchen dringend eine gezielte Förderung für die sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen." Mit dem Startchancen-Programm das Bundesbildungsministerium etwa 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler besonders stärken. "Bis zum Ende der Programmlaufzeit wollen wir den Anteil derjenigen, die an den Startchancen-Schulen die Mindeststandards in Lesen, Schreiben und Rechnen verfehlen, halbieren."
Die Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion, Katharina Dröge, und die bildungspolitische Sprecherin Nina Stahr bezeichneten die Ergebnisse als "erneutes Warnsignal für unser Bildungssystem. Nicht nur für die persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen sind die Daten alarmierend. Auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland sind sie von hoher Bedeutung, denn die Schüler*innen von heute sind die Fachkräfte von morgen." Statt konjunktureller Debatten über Bildung brauche es eine gemeinsame bildungspolitische Strategie von Bund, Ländern und Kommunen mit gesamtstaatlichen Bildungszielen. "Diese muss unter enger Einbeziehung von Zivilgesellschaft und Wissenschaft erarbeitet werden. Es ist wichtig, dass die Bildungsministerin diesen Prozess steuert und die Beteiligten an einen Tisch bringt." Nötig sei zudem eine ergebnisoffene Debatte über die Zukunft des Bildungsföderalismus.
Der Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik, Ludger Wößmann, sagte, einen derartigen Rückgang der Bildungsergebnisse hat es noch nie gegeben. "Mittlerweile sind die Leistungen sogar unter das Niveau gefallen, das vor gut 20 Jahren den ersten PISA-Schock ausgelöst hat. Der Rückgang von 25 PISA-Punkten, wie wir ihn gerade in Mathematik gesehen haben, kostet Deutschland langfristig rund 14 Billionen Euro an Wirtschaftsleistung bis zum Ende des Jahrhunderts." Die Verbesserung der schulischen Ergebnisse müsse in Politik, Bildungsverwaltung, Schulen und Familien Vorrang haben.
"Wir brauchen einen fast schon revolutionären Neuanfang in unserem Bildungswesen", forderte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. "PISA 2022 dokumentiert die erschreckenden Ergebnisse der Bildungspolitik. Wenn die Verantwortlichen jetzt nicht umgehend handeln, ist ein Kompetenzverlust nicht mehr aufzuholen", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Die bisherigen Bildungsstandards, aber auch die Ausbildung der Lehrkräfte müssten auf den Prüfstand, MINT-Kompetenzen müssten als Zukunftskompetenzen gezielter gefördert, die Digitalisierung an den Schulen verlässlich und langfristig gesichert werden. "Der Ganztag an Schulen sollte gezielt zur individuellen Förderung genutzt werden. Das sind wir unseren Kindern schuldig."
In einer gemeinsamen Pressemitteilung forderten IG Metall und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall, Schulen müssten Priorität bekommen. "Bildung muss aus den Sonntagsreden raus und rein in echtes Handeln", sagte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander. "Es ist unverzeihlich, dass die Schulen nicht die Aufmerksamkeit und die Unterstützung bekommen, die sie benötigen." Die Kultusministerkonferenz müsse einen Masterplan Bildung vorlegen. Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, verlangte mehr Unterstützung für die Berufsschulen an, deren technische Ausstattung sei oft mangelhaft, auch die personelle Situation gebe Anlass zur Sorge. "Nötig ist eine Investitionsoffensive an den Berufsbildenden Schulen. Wer hier investiert, investiert in die Zukunft!"
Ein grundsätzliches Verständnis für naturwissenschaftliche und mathematische Zusammenhänge sei Voraussetzung für die Teilhabe am öffentlichen Diskurs – "vom Klimawandel bis zur Impfstoffentwicklung", sagt Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der "Stiftung Kinder forschen". "Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, junge Menschen ohne ausreichend mathematische Kompetenzen von der Schule abgehen zu lassen. Gleiches gilt für die Naturwissenschaften." Naturwissenschaften und gerade auch Mathematik seien nichts, was man auswendig lernen kann. "Kinder lernen diese Dinge am besten, wenn sie damit konkrete Probleme lösen können, die mit ihrem Leben zu tun haben."
Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD kommentierte, die Ergebnisse seien zu erwarten gewesen. "Wir müssen in der öffentlichen Diskussion endlich die Ursachen klar benennen. Nur so wird der Blick frei für Lösungsansätze." Die Ursachen lägen auf der Hand: "Alle Lernstandsuntersuchungen nach dem Jahr 2020 zeigen, dass die lange Zeit der Schulschließungen und Unterrichtseinschränkungen während der Corona-Pandemie zu deutlichen Lernrückständen in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern geführt hat. Zudem hat sich gerade in Deutschland die Schülerschaft deutlich verändert: Die Zahl der Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern hat erheblich zugenommen." Rabe, der die SPD-Bildungspolitik in den Ländern koordiniert, fügte hinzu: Angesichts der veränderten Schülerschaft müssten mehr Zeit und mehr Konzentration für das Erlernen von Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben, Zuhören sowie Mathematik eingesetzt werden. "Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass die Kinder in ihren Familien Lesen, Schreiben und Rechnen durch Übungen festigen. Deshalb haben wir in Hamburg die Übungsprozesse in die Schulzeit integriert." Zudem habe sich es sich bewährt, bereits vor der Schule mit der Förderung beginnen. "Wer in Hamburg mit viereinhalb Jahren nicht altersangemessen spricht, wird bereits mit fünf Jahren schulpflichtig und intensiv gefördert."
"Schlimmer geht doch immer", kommentierte die Bildungspolitikerin Nicole Gohlke (Linke). "Da hilft nur eins: Weg mit den ideologisch verbohrten Brettern vor den Köpfen derer, die an alten Systemfehlern kleben. Weg mit dem Kooperationsverbot." Bund, Länder und Kommunen müssten in die gemeinsame Verantwortung. Bildung muss auf allen Ebenen Chefsache werden. Dem massiven Bildungsfiasko müsse endlich umfangreich und wirksam entgegentreten werden: "Umdenken, sozial gerecht und massiv investieren, Lehren und Lernen in Schule spürbar verbessern, Lehrerbildung reformieren. Wir brauchen eine Ausbildungsoffensive für mehr Lehrkräfte und Erzieher und ein 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen - und zwar sofort."
Der Philologenverband (DPhV) konnte den Ergebnissen auch Positives abgewinnen. Zum einen sei es gelungen, trotz der Schwierigkeiten während der Corona-Krise den Anteil der Schülerinnen und Schüler in den niedrigsten Kompetenzstufen in allen Kompetenzbereichen unter dem OECD-Durchschnitt zu halten, sagte die DPhV-Vorsitzende Susanne Lin-Klitzing. Gleichzeitig seien zum Teil sichtbar mehr Schülerinnen und Schüler als im OECD-Durchschnitt in den obersten Kompetenzstufen, zum Beispiel im Bereich der Naturwissenschaften, dabei sei die Leistungsschere nicht weiter aufgegangen. Selbstverständlich könne man zum anderen aber mit der Leistungsentwicklung über die Zeit betrachtet überhaupt nicht zufrieden sein. "Obwohl die Studie schulische Bildungsziele als Gesamtheit nicht ausreichend abbildet, bestätigt sie doch insgesamt leider negative Trends, die wir seit Jahren beobachten." Es sei wichtig, dass die Politik den Fachunterricht wieder zur Priorität erkläre. "Lehrkräfte müssen umgehend und nachhaltig von unterrichtsfernen Aufgaben entlastet werden – sie sind weder Hilfskräfte in der Verwaltung, Sozialarbeiter noch Reiseverkehrskaufleute."
Der Deutsche Lehrerverband forderte mehr Anstrengungen für den Bildungsbereich ab der frühkindlichen Bildung. Die Grundkompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen seien Schlüssel zu nachhaltigem Bildungserfolg. "Im Vorschulbereich müssen fehlende Sprachbeherrschung und fehlendes Kulturverständnis identifiziert werden. Die Kinder müssen ihren sozial-kulturellen Hintergrund mit der hiesigen Gesellschaft verbinden können." Darauf aufbauend müssten die Grundschulen sich auf die Grundfähigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens als Schlüssel zum nachhaltigen Bildungserfolg konzentrieren – immer in Bezug zur gesellschaftlichen Vielfalt einer freiheitlichen Demokratie. "Angesichts der zahlreichen Baustellen im deutschen Schulwesen – vom Lehrkräftemangel über Lernlücken aus der Corona-Zeit bis hin zu baufälligen Schulgebäuden – braucht es keine Strukturdebatte, sondern Ressourcen für unser bestehendes Bildungssystem."
Die Pisa-Ergebnisse müssten wir die deutsche Politik "ein Weckruf" sein, sagte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, gleichzeitig stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende. "Wir müssen mehr in Bildung investieren. Wir brauchen ein neues Selbstverständnis! Deutschland muss den Weg vom Sozialstaat zum sozialen Bildungsstaat einschlagen." Über alle Altersstufen hinweg müsse Bildung in den Haushalten von Bund und Ländern priorisiert werden. "Frühkindliche Bildung, Schulbildung, Aus-, Fort und Weiterbildung aber genauso auch Grundlagen- und Spitzenforschung." Deutschland habe sich über Jahrzehnte in ideologischen Debatten über das Schulsystem verheddert, sei spät in der Digitalisierung gewesen und schaffe es trotz der zweithöchsten Lehrergehälter der OECD nicht, genügend qualifiziertes Personal an seine Schulen zu bekommen. "Trotzdem führen wir Debatten über immer neue Verteilungsmechanismen in unserem Sozialstaat. Die Antwort unserer Gesellschaft muss aber lauten: Sozial ist, was Bildungsgerechtigkeit schafft." Der soziale Bildungsstaat müsse als Ideal über allen politischen Debatten stehen.
Zu müde, um erschüttert zu sein?
Deutschlands Neuntklässler erreichen bei der neuen PISA-Studie historisch niedrige Testwerte. Was das bedeutet – und warum ein neuer PISA-Schock vermutlich trotzdem ausbleiben wird. (05. Dezember 2023) >>>
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Eyal Weizman on the Architectural-Image Complex, Forensic Archeology and Policing across the Desertification Line
Incidents in global politics are usually apprehended as the patterned interaction of macro-actors such as states. Eyal Weizman takes a different tack—an architect by training, Weizman tackles incidents through detailed readings of heterogeneous materials—digital images, debris, reforestation, blast patterns in ruins—to piece together concrete positions of engagement in specific legal, political, or activist controversies in global politics. In this Talk, Weizman—among others—elaborates on methods across scales and material territories, discusses the interactions of environment and politics, and traces his trajectory in forensic architecture.
Print version of this Talk (pdf)
What is—or should be—according to you, the biggest challenge, central focus or principal debate in critical social sciences?
We live in an age in which there is both a great storm of information and a progressive form of activism seeking to generate transparency in relation to government institutions, corporations or secret services. These forms of exposure exponentially increase the number of primary sources on corporations and state and provide also rare media from war zones, but this by itself does not add more clarity. It could increase confusion and increasingly be used disseminate false information and propaganda. The challenge is to start another process to carefully piece together and compose this information.
I'm concerned with research about armed conflict. Contemporary conflict tends to take place in urban environments saturated with media of varicose sorts, whenever violence is brought into a city, it provokes an enormous production of images, clips, sounds, text, etc.
As conflict in Iraq, Syria, Missouri and the Ukraine demonstrate, one of the most important potential sources for conflict investigations is produced by the very people living in the war zones and made available in social networks almost instantly. The citizens recording events in conflict zones are conscious of producing testimonies and evidence, and importantly so, they do so on their own terms. The emergence of citizen journalists/witness has already restructured the fields of journalism with most footage composing Al Jazeera broadcasts, for example, being produced by non-professional media. The addition of a huge multiplicity of primary sources, live testimonies and filmed records of events, challenge research methods and evidentiary practices. There is much locational and spatial information that can be harvested from within these blurry, shaky and unedited images/clips and architectural methodologies are essential in reconstructing incidents in space. Architecture is a good framework to understand the world, alongside others.
Whereas debates around the 'politics of the image' in the field of photography and visual cultures tended to concentrate on the decoding of single images and photojournalistic trophy shots we now need to study the creation of extensive 'image-complexes' and inhabit this field reconstruct events from images taken at different perspective and at different times. The relation between images is architectural, best composed and represented within 3D models. Architectural analysis is useful in locating other bits of evidence—recorded testimonies, films and photos—from multiple perspectives in relation to one other bits of evidence and cross referring these in space.
But 'image complexes' are about interrogating the field of visibility it is also about absence, failures of representation, blockages or destruction of images.
How did you arrive at where you currently are in your thinking about global politics?
I'm an architect, and my intellectual upbringing is in architectural theory and spatial theory. I tend to hold on to this particular approach when I'm entering a geopolitical context or areas that would otherwise be the domain of journalists and human rights people, traditional jurists, etc. Architecture taught me to pay attention to details, to materiality, to media, and to make very close observations about the way built structures might embody political relations.
When I study political situations, I study them as an architect: I look at the way politics turns into a material—spatial practice—the materialization, and at the spatialization, of political forces. Architectural form—as I explained many times—is slowed-down force. My thinking is structured around a relation between force and form. And form, for an architect, is an entry point from which to read politics. So when I look at matter and material reality—like a building, a destroyed building, a piece of infrastructure, a road or bridge, a settlement or suburb or city—I look at it as a product of a political force field. But it is never static. A city always grows, expands or contracts recording the multiple political relations that shaped it.
Buildings continuously record their environment. So one can read political force on buildings. In taking this approach, I am influenced by building surveyors, and insurance people going into a building to look at a scratch in a wall to piece together what might have happened, and what might still happen. So I feel like a kind of property surveyor on the scale of a city at times of war. But in practicing this forensic architecture I also work like an archaeologist: archaeology is about looking at material remains and trying to piece together the cultural, political, military, or social spheres. But I'm an archaeologist of very recent past or of the present. While some of my investigations will always retain a haptic dimension based on material examination, much of it is an analysis of material captured and registered by various medias. Verify, locate, compose and cross-reference a spatial reality from images of architecture.
What would a student need to become a specialist in your field or understand the world in a global way?
The institutes I run do not recruit only architects. We need to open up the disciplinary bounds of education. We work with filmmakers and architects and with artists.
It embodies a desire to understand architecture as a field of inquiry, with which you can interrogate reality as it is effectively registering material transformation. I see architecture as a way of augmenting our way of seeing things in the world, but it's not for me a kind of sacred field that should not be touched or changed.
But I'm also using architecture across the entire spectrum of its relation to politics, from the very dystopian—with forensic architecture, a kind of architectural pathology—to the utopian. I have a studio in Palestine with Palestinian partners of mine, and internationals. Alessandro Petty and Sandi Hilal are in this group, which is called Decolonizing Architure. It's this group that is engaged in very utopian projects for the West Bank and Palestine and the return of refugees and so on. So I use architecture across the entire spectrum, from the very dystopian to the very utopian. Architecture is simply a way of engaging the world and its politics. Space is the way of establishing relations between things. And actually space is not static, it is both a means of establishing relations between people and objects and things. Just as material itself is always an event, always under transformation. So that is something I have taken from architecture and try to bring into politics, but not only in analyzing crimes, but in producing the reality yet to come.
So what we need from people is the desire to understand aesthetics as a field of inquiry, not simply as a pleasurable play of beauty and pleasing kind of effect, but as a kind of very sensorial field, sensorium, in which you can interrogate reality as it is effectively registering material transformation. So I would look simply for that kind of sensorial intensity and high critical approach and understanding and speculating of how it is we know what we think we know. Of course, you cannot see, or you do not know what you see, you do not have the language to interpret or question what it is you 'see' without abstract constructs. This means I don't necessarily look for theoretical capacities in people: I see theory as a way of augmenting our way of seeing things in the world, of registering them, of decoding them, but it's not for me a kind of sacred field to which I submit in any way.
So what is it you work on now?
I'm mostly trying to establish forensic architecture as a critical field of practice and as an agency that produce and disseminate evidence about war crimes in urban context. Recent forensic investigations in Guatemala and in the Israeli Negev involved the intersection of violence and environmental transformations, even climate change. For trials and truth commissions, we analyze the extent to which environmental transformation intersect with conflict.
The imaging of this previously invisible types of violence—'environmental violence' such as land degradation, the destruction of fields and forests (in the tropics), pollution and water diversion, and also long term processes of desertification—we use as new type of evidence of processes dispersed across time and space. There are other conflicts that unfold in relation to climatic and environmental transformations and in particular in relation to environmental scarcity.
Conflict has reciprocal interaction with environment transformation: environmental change could aggravate conflict, while conflict tends to generate further environmental damage. This has been apparent in Darfur, Sudan where the conflict was aggravated by increased competition over arable due to local land erosion and desertification. War and insurgency have occurred along Sahel—Arabic for 'shoreline'—on the southern threshold of the Sahara Desert, which is only ebbing as million of hectares of former arable land turn to desert. In past decades, conflicts have broken out in most countries from East to West Africa, along this shoreline: Eritrea, Ethiopia, Somalia, Sudan, Chad, Niger, Mali, Mauritania, and Senegal. In 2011 in the city of Daraa, farmers' protests, borne out of an extended cycle of droughts, marked the beginning of the Syrian civil war. Similar processes took place in the eastern outskirts of Damascus, Homs, al-Raqqah and along the threshold of the great Syrian and Northern Iraqi Deserts. These transformations impact upon cities, themselves a set of entangled natural/man-made environments. The conflict and hardships along desertification bands compel dispossessed farmers to embark upon increasingly perilous paths of migrations, leading to fast urbanization at the growing outskirts of the cities and slams.
I'm trying to understand these processes across desert thresholds. There has been a very long colonial debate about what is the line beyond which the desert begins. Most commonly it was defined as 200 mm rain per annum. Cartographers were trying to draw it, as it represented, to a certain extent, the limit of imperial control. From this line on, most policing was done through bombing of tribal areas from the air. Since the beginning, the emergence of the use of air power in policing in the post World War I period—aerial control, aerial government—took form in places that were perceived, at the time, as lying beyond the thresholds or edges of the law. The British policing of Iraq, the French in Syria, and Algeria, the Italians in Libya are examples where control would hover in air.
Up to now I was writing about borders that were physical and manmade: walls in the West Bank or Gaza and the siege around it—most notably in Hollow Land (2007, read the introduction here). Now I started to write about borders that are made by the interaction of people and the environment—like the desert line—which is not less violent and brutal. The colonial history of Palestine has been an attempt to push the line of the desert south, trying to make it green or bloom—this is in Ben Gurion's terms—but the origins of this statement are earlier and making the desert green and pushing the line of the desert was also Mussolini's stated aim. On the other hand, climate change is now pushing that line north.
Following not geopolitical but meteorological borders, helps me cut across a big epistemological problem that confines the writing in international relations or geopolitics within the borders organize your writing. Braudel is an inspiration but, for him, the environment of the Mediterranean is basically cyclically fixed. The problem with geographical determinism is that it takes nature as a given, cyclical, milieu which then affects politics—but I think we are now in a period where politics affects nature in the same way in which nature affects politics. The climate is changing in the same speed as human history.
What does your background in architecture add to understanding the global political controversies you engage in?
We are a forensic agency that provides services to prosecution teams around the world. With our amazing members we ran 20-odd cases around the world from the Amazon to Atacama, for the UN, for Amnesty, for Palestinian NGOs, in Gaza of course, West Bank, issues of killings, individual killings in the West Bank that we do now, and much more drastic destructions.
Forensic Architecture is unique in using architectural research methodologies to analyze violations of human rights and international humanitarian law as they bear upon the built environment—on buildings, cities and territories, and this is why we get many commissions. We produced architectural evidence for numerous investigations and presented them in a number of cases in national and international courts and tribunals. We were commissioned by the UN Special Rapporteur for Human Rights to study single destroyed buildings, as well as patterns of destruction, resulting from drone warfare in Pakistan, Yemen, Somalia and Gaza. This study was presented at the UN General Assembly in New York. We developed techniques to locate the remains of buildings and villages overgrown by thick rain forests and presented this material as evidence in the genocide trial of former president Efraín Ríos Montt in the National Court of Guatemala and the Inter-American Court. We quantified and analyzed levels of architectural destruction in Gaza after the 2014 conflict for Amnesty International. We provided architectural models and animations to support a petition against the wall in Battir submitted to the Israeli High Court, helping to win the case.
Recently, we use and deal with the reconstruction of human testimony. Witnesses to war give account of the worst moment of their lives; times when their dear ones have died or hurt. Their memory is disturbed, and tends to be blurred. We have developed a way of very carefully interviewing and discussing with witnesses. Together with them, we build digital models of their own homes. So we can see a very slow process of reconstruction of the relation between memory space and architecture. And events start coming back, through the process of building.
In order to develop this, we needed to explore the historical use of memory and architecture, such as Frances Yates' The Art of Memory (read it here), as well as different accounts on the use of trauma, and bring them into the digital age, bring an understanding of the relation of testimony and evidence into contemporary thinking. Single incidents tend to be argued away as aberrations of 'standard operating procedures'. To bring charges against government and military leaderships, it is necessary to demonstrate 'gross and systematic' violations. This means finding consistent and repeated patterns of violations. Architectural analysis, undertaken on the level of the city is able to demonstrate repetition and transformations in patterns of violation/destruction in space and time—within the battle zone along the duration of the conflict. Architectural analysis is useful not only in dealing with architectural evidence—i.e with destroyed buildings—but also helpful in locating other bits of evidence—testimony films or photos—in relation to one other bits of evidence, and cross referring these in space.
Urban violence unfolds at different intensities, speeds and spatial scales: it is made of patterns of multiple instantaneous events as well as slower incremental processes of 'environmental violence' that affects the transformation of larger territories. We aims to analyze and present the relation between forms of violence that occur at different space and time scales. From eruptive kinetic violence of the instantaneous/human incident through patterns of destruction mapped across and along the duration of urban conflict, to what Rob Nixon calls the 'slow violence' of environmental transformation (read the introduction of the eponymous book here, pdf).
Last question. How does your approach to research relate to, or differ from, approaches to international politics?
To study conflict as a reality that unfolds across multiple scales, we use the microphysical approach—dealing with details, fragments and ruins—as an entry-point from which we will unpack the larger dynamics of a conflict. We reconstruct singular incidents, locate them in space and time to look for and identify patterns, then study these patterns in relation to long terms and wide-scale environmental transformations. This approach seeks to make connections between, what Marc Bloch of the Annales School called 'micro- and macro-history, between close-ups and extreme long shots' in his thesis on historical method. This topological approach is distinct from a traditional scalar one: the macro (political/strategic/territorial) situation will not be seen a root cause for a myriad set of local human right violations (incidents/tactics). In the complex reality of conflict, singularities are equally the result of 'framing conditions' and also contributing factors to phase transitions that might affect, or 'de-frame' as Latour has put it, changes occurring in wider areas. Instead of nesting smaller scales within larger ones, our analysis will seek to fluidly shift from macro to micro, from political conditions to individual cases, from buildings to environments and this along multiple threads, connection and feedback loops.
While in relation to the single incident it might still be possible to establish a direct, liner connection between the two limit figures of the perpetrator and the victim along the model of (international) criminal law, evidence for environmental violence is more scattered and diffused. Instead, it requires the examination of what we call 'field causalities'—causal ecologies that are non-linear, diffused, simultaneous, and that involve multiple agencies and feedback loops, challenging the immediacy of 'evidence'.
Establishing field causalities requires the examination of force fields and causal ecologies, that are non-linear, diffused, simultaneous and involve multiple agencies and feedback loops. Whereas linear causality entails a focus on sequences of causal events on the model of criminal law that seeks to trace a direct line between the two limit figures of victim and perpetrator field causality involves the spatial arrangement of simultaneous sites, actions and causes. It is inherently relational and thus a spatial concept. By treating space as the medium of relation between separate elements of evidence brought together, we aim to expand the analytical scope of forensic architecture. It is inherently relational and thus a spatial concept. By treating space as the medium of relation between separate elements of evidence brought together, field causalities expands the analytical scope of forensic architecture.
Let me illustrate this a bit. Forms of violence are crucially convertible one to another. Drying fields along the Sahel or the Great Syrian Desert, for example, reach a point in which they can no longer support their farmers, contributing to impoverishment, migration to cities, slumnization and waves of protest that might contribute to the eruption of armed conflict. These layers call for a form of architectural analysis able to shift and synthesize information at different scales—from single incidents as they are registered in the immediate spatial setting, through patterns of violations across the entire urban terrain to 'environmental violence' articulated in the transformation of large territories.
Eyal Weizman is an architect, Professor of Visual Cultures and director of the Centre for Research Architecture at Goldsmiths, University of London. Since 2011 he also directs the European Research Council funded project, Forensic Architecture - on the place of architecture in international humanitarian law. Since 2007 he is a founding member of the architectural collective DAAR in Beit Sahour/Palestine. Weizman has been a professor of architecture at the Academy of Fine Arts in Vienna and has also taught at the Bartlett (UCL) in London at the Stadel School in Frankfurt and is a Professeur invité at the École des hautes études en sciences sociales (EHESS) in Paris. He lectured, curated and organised conferences in many institutions worldwide. His books include Mengele's Skull (with Thomas Keenan at Sterenberg Press 2012), ForensicArchitecture (dOCUMENTA13 notebook, 2012), The Least of all Possible Evils (Nottetempo 2009, Verso 2011), Hollow Land (Verso, 2007), A Civilian Occupation (Verso, 2003), the series Territories 1,2 and 3, Yellow Rhythms and many articles in journals, magazines and edited books.
Related links
Facultyprofile at Goldsmith Forensic Architecture homepage Read Weizman's introduction to Forensis (2014) here (pdf) Read Weizman's Forensic Architecture: Notes from Fields and Forums (dOCUMENTA 2012) here (pdf) Read Weizman's Lethal Theory (2009) here (pdf) Read the introduction to Weizman's Hollow Land (2007) here (pdf)
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0 0 1 3506 19988 School of Global Studies, University of Gothenburg 166 46 23448 14.0
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Mit der Verabschiedung der Agenda 2030 wurden im Jahr 2015 siebzehn Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs), festgelegt. Da die SDGs auf alle Ebenen der Regierung anwendbar sind, bilden diese Ziele auch für Kommunen einen wichtigen Rahmen zur Orientierung. Eine nachhaltige Entwicklung gewinnt somit auch auf kommunaler Ebene zunehmend an Bedeutung. Dies zeigt sich unter anderem anhand des Engagements, das in vielen Kommunen zu erkennen ist. Durch die SDGs haben auch Kommunen einen strategischen Orientierungsrahmen und können konkrete Ziele und Maßnahmen leichter festlegen. Nachhaltigkeit kann somit vor Ort wirkungsvoller in die Realität umgesetzt werden.Effektiver Klimaschutz und Nachhaltigkeitsmanagement auf kommunaler Ebene ist essenziell. Neben dem notwendigen Beitrag zur nationalen und internationalen nachhaltigen Entwicklung können Kommunen klare Vorteile aus einer Nachhaltigkeitsstrategie ziehen: Beispielsweise können Gebäude energieeffizienter gebaut und genutzt und das Verkehrssystem kann effizienter und umweltfreundlicher gestaltet werden und gleichzeitig die CO2-Belastung und Verkehrsdichte im urbanen Raum reduzieren. Was zum Klimaschutz beiträgt, kann demnach gleichzeitig die Attraktivität von Kommunen steigern. Des Weiteren schützen sich Kommunen so vor Wetterextremen und können sich an den Klimawandel anpassen.Nach wie vor bestehen Unterschiede. Während einige Kommunen bereits seit mehreren Jahrzehnten an einer möglichst nachhaltigen Stadtentwicklung arbeiten und bereits viele Erfahrungen sammeln und Erkenntnisse gewinnen konnten, haben andere Städte vergleichsweise spät damit begonnen. Weiterhin schlagen Kommunen teils sehr unterschiedliche Wege ein, um die festgelegten Nachhaltigkeitsziele zu verwirklichen. Dies kann beispielsweise an den örtlichen Gegebenheiten oder an unterschiedlichen Ziel- und Schwerpunktsetzungen liegen. Übergeordnet stellen sich die Fragen, wieso gerade auf kommunaler Ebene viel für den Klimaschutz und Nachhaltigkeit getan werden muss und seit wann dies konkrete Formen annimmt.Ziel dieser Ausarbeitung ist es, zwei europäische Großstädte bezüglich ihrer bisherigen Nachhaltigkeitsentwicklung zu untersuchen. Die Schwerpunktsetzung liegt dabei sowohl beim Bereich Mobilität als auch bei ausgewählten Maßnahmen im Bereich einer nachhaltigen Stadtplanung. Weitere Aspekte werden bei Bedarf hinzugezogen. Ein Vergleich zwischen beiden Städten soll anschließend erfolgen. Bei diesem Vergleich müssen die Besonderheiten der jeweiligen Stadt berücksichtigt werden. Auch wenn nicht alle Parameter berücksichtigt werden können und ein direkter Vergleich möglicherweise nicht in allen Bereichen zielführend ist, können dadurch Erkenntnisse, beispielsweise bezüglich des Fortschritts der jeweiligen Stadt, gewonnen werden.Bei den zu untersuchenden Kommunen handelt es sich um Kopenhagen und München. Beide Städte weisen unterschiedliche Ausgangslagen, Besonderheiten und geografische Gegebenheiten auf, was darauf schließen lässt, dass divergente Befunde auftreten. Dies macht einen Vergleich interessanter und aufschlussreicher als beispielsweise einen Vergleich auf nationaler Ebene. Es handelt sich um internationale Städte innerhalb der Europäischen Union. Weiterhin sind beide Städte Großstädte, die ihre jeweilige Region prägen. Trotz der verschiedenen Gegebenheiten werden dabei exemplarisch ähnliche Bereiche beleuchtet. Dies soll die Vergleichbarkeit gewährleisten. Neben der Mobilität werden die Bereiche der Energieversorgung und Extremwetter- beziehungsweise Klimaanpassung beleuchtet.Bevor die Kommunen untersucht werden, werden im Vorgriff die für diese Ausarbeitung notwendigen Grundlagen thematisiert. Hier werden zentrale Elemente untersucht, zum Beispiel, wie Nachhaltigkeit definiert wird, welche Rolle eine nachhaltige Stadt spielt, was eine nachhaltige Stadt ausmacht und wie der urbane Raum überhaupt zentral für internationale Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsbestrebungen werden konnte. Da es sich hierbei um zentrale Aspekte handelt, die es auf dem Weg zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu verstehen gilt, fällt dieser Teil verhältnismäßig umfangreich aus.GrundlagenIn diesem Kapitel werden relevante Grundlagen betrachtet. Dazu gehört neben Grundbegriffen und Faktoren, die sich auf nachhaltige Mobilität und Stadtplanung beziehen, ein kurzer Überblick, der beschreibt, wie das Thema Nachhaltigkeit historisch betrachtet für die kommunale Ebene relevant wurde. Darüber hinaus muss der Begriff Nachhaltigkeit vorab definiert werden, womit nachfolgend begonnen wird.Begriff NachhaltigkeitDer Begriff Nachhaltigkeit existiert seit mehr als drei Jahrhunderten und wurde ursprünglich in der Forstwirtschaft verwendet. Nachhaltigkeit stammt aus einem Bereich, in dem ressourcenschonendendes Wirtschaften äußerst relevant ist. Bezeichnend für das damalige Verständnis von Nachhaltigkeit ist die Vorgabe, innerhalb eines Jahres nicht mehr Holz zu fällen, als in derselben Zeitspanne nachwachsen kann (vgl. Weinsziehr/Verhoog/Bruckner 2014, S. 3). Die Forstwirtschaft arbeitete demzufolge dann nachhaltig, wenn der Verbrauch der Ressourcen und somit die Abholzung die Menge des nachwachsenden Holzes nicht übersteigt. Die heutige Auffassung von Nachhaltigkeit ist mit diesem Ursprungsgedanken eng verknüpft. Dies zeigt sich auch anhand der folgenden Definition:"Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden" (vgl. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 2023c, o.S.).In der heutigen Zeit bezieht sich der Begriff Nachhaltigkeit jedoch auf alle Wirtschaftsbereiche und beinhaltet einen weiteren Aspekt, die sogenannte "Triple Bottom Line" (TBL), welche drei Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung benennt (vgl. Weinsziehr/Verhoog/Bruckner 2014, S. 3f.): Die wirtschaftliche Effizienz, die soziale Gerechtigkeit und die ökologische Tragfähigkeit müssen gleichberechtigt betrachtet werden, und möglichst alle politischen Entscheidungen sollten Nachhaltigkeit als Grundlage beinhalten (vgl. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 2023c, o.S.).Der Begriff Nachhaltigkeit wird heute teilweise inflationär verwendet (vgl. Aden 2012, S. 15). Im weiteren Verlauf dieser Arbeit spielt vor allem das Verständnis einer nachhaltigen Entwicklung eine Rolle, was wie folgt definiert werden kann:"Politik und menschliches Verhalten sollen sich an der langfristigen Erhaltung der Lebensgrundlagen orientieren" (ebd., S. 15).Nachhaltige Stadt: Eine ArbeitsdefinitionEs gilt, eine adäquate Arbeitsdefinition von Nachhaltigkeit im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu formulieren. Ziel dieser Arbeit ist es, vor allem den Bereich Mobilität innerhalb von München und Kopenhagen zu beleuchten. Nachhaltigkeit im weiteren Verlauf bezieht sich somit vermehrt auf eine ressourcenschonende und emissionsarme Verkehrsplanung. Neben der Verkehrsplanung sind jedoch weitere Elemente interessant. Eine in der Gesamtheit nachhaltige Stadt lässt sich wie folgt definieren:" […] ein gut ausgebautes Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs, eine regelmäßige Müllentsorgung sowie architektonische Innovationen, die es der städtischen Bevölkerung erlauben, einen nachhaltigen Lebensstil zu pflegen" (Bildung für nachhaltige Entwicklung 2023, o.S.).Ein nachhaltiger Lebensstil wiederum bedeutet, dass Menschen durch ihren eigenen Lebensstil und den Verbrauch ihrer Ressourcen nachfolgenden Generationen dieselben Möglichkeiten bieten (vgl. Aachener Stiftung Kathy Beys 2015, o.S.). Eine nachhaltige Stadt ist gleichzeitig eine für ihre Bewohner:innen ansprechende Stadt, die eine saubere Umwelt, ein intaktes Verkehrssystem, erschwingliche Energie und ein gutes gesellschaftliches Miteinander gewährleistet (vgl. Dütz 2017, S. 15).Eine nachhaltige Stadtentwicklung kann somit eine Vielzahl verschiedener Themenbereiche beinhalten (vgl. Firmhofer 2018, S. 10). Aufgeteilt in zwei Oberbereiche muss sich eine Stadt bezogen auf die städtische Infrastruktur und auf das städtische Leben verändern. Die städtische Infrastruktur beinhaltet zum Beispiel das Transportwesen sowie die Energie- und Wasserversorgung. Das städtische Leben enthält unter anderem wohnliche, arbeitstechnische, soziale und kulturelle Elemente (vgl. ebd., S. 10). Der Begriff Stadtentwicklung selbst bezeichnet"die Steuerung der Gesamtentwicklung von Städten und Gemeinden und erfordert eine integrierte und zukunftsgerichtete Herangehensweise, die durch Stadtplanung […] umgesetzt wird" (Koch/Krellenberg 2021, S. 19).Folgende Handlungsfelder sind besonders relevant für eine nachhaltige Stadtentwicklung: Die Dekarbonisierung, die Förderung möglichst umweltfreundlicher Mobilität, das Ziel einer baulich und räumlich kompakten sowie sozial durchmischten Stadt, die Klimawandelanpassung und die Bekämpfung von Armut (vgl. ebd., S. 22).Diese Eingrenzung dient als Fokus dieser Ausarbeitung. Das Augenmerk liegt neben der städtischen Verkehrsinfrastruktur auf weiteren ausgewählten Aspekten, beispielsweise auf der Energieversorgung und baulichen Maßnahmen. Diese Aspekte werden hinsichtlich der Frage betrachtet, ob und in welchem Maße die städtische Bevölkerung dadurch einen nachhaltigen Lebensstil erreichen kann. Somit ist ebenso das städtische Leben relevant.Entwicklung nachhaltiger KlimaschutzzieleUm zu verstehen, wie sich ein Nachhaltigkeitskonzept auf kommunaler Ebene entwickeln konnte, wird ein historischer Überblick gegeben, der die Entwicklung nachhaltiger Klimaschutzziele von der globalen bis hin zur kommunalen Ebene zusammenfasst. Dabei werden vor allem relevante Eckpunkte benannt.Im Jahr 1997 wurde das Kyoto-Protokoll beschlossen und trat acht Jahre später in Kraft. Durch diese Vereinbarung verpflichteten sich die meisten Industriestaaten inklusive der damaligen EU-Mitgliedsstaaten dazu, die Emissionen von bestimmten Treibhausgasen innerhalb von vier Jahren um mindestens fünf Prozent, verglichen mit dem Jahr 1990, zu senken (vgl. Eppler 2023, o.S.).Im Jahr 2000 verständigten sich die Vereinten Nationen (UN) auf die Millennium Development Goals (MDGs) (vgl. Koch/Krellenberg 2021, S. 6). Durch diese Erklärung verpflichteten sich die Staats- und Regierungschefs der jeweiligen Staaten neben der Bekämpfung von Armut, Hunger und Krankheiten auch gegen Umweltzerstörung vorzugehen. Um die Fortschritte messbar zu machen, wurden Zielvorgaben für das Jahr 2015 formuliert (vgl. Weltgesundheitsorganisation 2018, o.S.). Der Fokus lag auf der supranationalen, also auf der überstaatlichen Ebene. Eine nachhaltige Stadtentwicklung stand nicht im Fokus, war durch einige Zielformulierungen dennoch indirekt betroffen (vgl. Koch/Krellenberg 2021, S. 6).Im Jahr 2009 fand die Weltklimakonferenz in Kopenhagen statt. Das Ziel, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen, wurde als Absichtsziel erklärt, jedoch fehlten verpflichtende Regelungen (vgl. Schellnhuber u. a. 2010, S. 5). Der festgelegte Wert von zwei Grad Celsius kommt durch die Wissenschaft zustande. Diese geht davon aus, dass dieser Wert nicht überschritten werden darf, um drastische Konsequenzen zu vermeiden (vgl. Buhofer 2018, S. 83).Mit dem Pariser Klimaabkommen wurde das Zwei-Grad-Celsius-Ziel festgelegt (vgl. Edenhofer/Jakob 2017, S. 39). Dieses Mal handelt es sich um ein völkerrechtlich bindendes Abkommen, welches das Kyoto-Protokoll ablöste und zur Erreichung der Eckpunkte verstärkt die kommunale Ebene miteinbezieht (vgl. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg 2023, o.S.). Weitere Ziele des Pariser Klimaabkommens, das Ende 2016 in Kraft trat, sind die Senkung von Emissionen und die Klimawandelanpassung (vgl. Watjer 2023, o.S.). Nationale Klimaschutzkonzepte sind in der Regel als Folge des Pariser Klimaabkommens entstanden (vgl. ebd. 2023, o.S.). Die Vereinten Nationen brachten im Jahr 2015 die Agenda 2030 auf den Weg, die klare Ziele für eine nachhaltige Entwicklung benennt (vgl. Koch/Krellenberg 2021, S. 7).Agenda 2030 und die Sustainable Development Goals"Transforming our world" (Koch/Krellenberg 2021, S. 6) - diese Formulierung verdeutlicht die ambitionierten Ziele, die mit der Agenda 2030 durch die Ziele für nachhaltige Entwicklung, die Sustainable Development Goals (SDGs) festgelegt wurden. Die Agenda 2030 ist für alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen gültig. Kern der Agenda ist das Ziel einer nachhaltigen globalen Entwicklung auf allen dazugehörigen Ebenen, was durch die 17 Ziele erreicht werden soll (vgl. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 2023a, o.S.). Diese Ziele ergänzen sich gegenseitig, haben den gleichen Stellenwert und beinhalten jeweils zwischen acht und zwölf Unterziele (vgl. Koch/Krellenberg 2021, S. 9). Auch wenn die Agenda 2030 von allen UN-Mitgliedsstaaten beschlossen wurde, ist diese rechtlich nicht bindend, was ebenfalls für die SDGs gilt (vgl. ebd. 2021, S. 12).Im Vergleich zu den MDG-Zielen sind die SDG-Zielsetzungen umfangreich formuliert und mit SDG-Ziel elf wird erstmals die regionale und lokale Ebene in den Blickpunkt genommen. Dieses Ziel betrachtet ausdrücklich die Entwicklung von Städten und Gemeinden mit dem Anspruch, diese neben einer nachhaltigen Gestaltung sicherer, inklusiver und widerstandsfähig zu gestalten (vgl. Koch/Krellenberg 2021, S. 7f.).Nachfolgend werden die wichtigsten Unterziele dargestellt. Neben der Sicherung von bezahlbarem Wohnraum soll das Verkehrssystem nachhaltig, sicher, zugänglich und bezahlbar ausgebaut werden (vgl. Vereinte Nationen 2023b, S. 24). Siedlungspläne sollen auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichtet werden (vgl. ebd., S. 24). Ziel hierbei ist es, die Verstädterung bis 2030 nachhaltiger und inklusiver zu organisieren. Ebenfalls bis 2030 soll die Zahl der durch Klimakatastrophen bedingten Todesfälle und Betroffenen deutlich gesenkt werden (vgl. Koch/Krellenberg 2021, S. 10). Von Städten ausgehende schädliche Umweltauswirkungen sollen verringert, die Luftqualität verbessert und Grünflächen als öffentliche Räume geschaffen und inklusiv, also für alle Menschen, zugänglich gemacht werden (vgl. Vereinte Nationen 2023b, S. 24).Weitere SDGs lassen sich nur durch städtische Maßnahmen verwirklichen und sind daher eng mit der urbanen Entwicklung verbunden. Ein Beispiel ist SDG 7, das auf nachhaltige beziehungsweise erneuerbare Energien fokussiert ist und nicht entkoppelt von der zukünftigen Energieversorgung in den Städten betrachtet werden kann (vgl. Koch/Krellenberg 2021, S. 11).Durch die Festlegung dieser Ziele ist Nachhaltigkeit ein zentraler Aspekt der Städteplanung und -entwicklung. Städte stehen somit spätestens seit der Agenda 2030 auch formell vor großen Herausforderungen und Transformationsprozessen. Die Zuspitzung von Umweltkatastrophen und Extremwetterereignissen zeigt, dass Städte darüber hinaus dazu gezwungen sind, Klimaanpassungsmaßnahmen und eine nachhaltige Stadtentwicklung zügig umzusetzen.Klimaschutz in der Europäischen Union, in Deutschland und in DänemarkWas haben diese internationalen Abkommen bewirkt? Da München und Kopenhagen im Fokus dieser Ausarbeitung stehen, müssen diese Städte betreffende Beschlüsse bezüglich der gesetzten Ziele einer nachhaltigen Stadtentwicklung auf weiteren Ebenen betrachtet werden. Trotz der Ähnlichkeit der festgelegten Klimaschutzprogramme in der EU, in Dänemark und in Deutschland, werden diese separat zusammengefasst. Im Jahr 2007 betrug der Anteil der EU an globalen CO2-Emissionen ein Sechstel und der Anteil der Treibhausgasemissionen der Industrieländer ein Fünftel (vgl. Dröge 2007, S. 2). Dies untermauert den Handlungsbedarf.Das Klimaschutzprogramm der aktuellen Fassung des deutschen Klimaschutzgesetzes hat an den ehrgeizigen Zielen nichts geändert. Nach wie vor soll Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral sein und den Ausstoß von Treibhausgasen bereits bis 2030 um 65 Prozent gesenkt haben (vgl. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung 2023, o.S.).Dänemark hat eine Klimastrategie vorgelegt und sich das Ziel gesetzt, eine Vorreiterrolle einzunehmen. Bis 2030 will Dänemark seine Treibhausgasemissionen um 70 Prozent senken. Klimaneutralität soll bis 2050 erreicht sein (vgl. Außenministerium Dänemark 2020, S. 27). Ebenso will Dänemark dazu beitragen, die globalen Anstrengungen voranzutreiben. Hierfür soll mit anderen Ländern und mit nichtstaatlichen Akteur:innen zusammengearbeitet werden (vgl. Außenministerium Dänemark 2020, S. 6).Auf EU-Ebene sind die Zielsetzungen ähnlich, was sich durch den "Green Deal" der EU zeigt. Demzufolge sollen die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent reduziert werden, bis 2050 soll Treibhausgasneutralität herrschen (vgl. Europäische Kommission 2023, o.S.). Ziel ist es, durch diesen europäischen "Grünen Deal" der erste klimaneutrale Kontinent zu werden und dementsprechend die Verpflichtungen umzusetzen, die sich aus dem Pariser Klimaabkommen ergeben (vgl. Europarat 2023, o.S.). Folglich sind die Ziele von Deutschland und Dänemark bezüglich der Erreichung und der Höhe der Einsparungen teilweise höher angesetzt, als auf EU-Ebene beschlossen.Nachhaltige StadtentwicklungEs stellt sich die Frage, aus welchen Gründen gerade der urbane Raum eine zentrale Größe für Nachhaltigkeitsziele einnimmt. Aktuelle Berichte, Daten und Prognosen können dabei helfen, diese Frage zu beantworten.Relevanz einer nachhaltigen StadtentwicklungDer jüngste SDG-Fortschrittsbericht wurde im Mai 2023 veröffentlicht. Die Vereinten Nationen kommen darin zu dem Ergebnis, dass über die Hälfte der Weltbevölkerung momentan in städtischen Gebieten lebt. Dieser Anteil könnte bis 2050 auf etwa 70 Prozent steigen (vgl. Vereinte Nationen 2023a, S. 34). Verglichen mit dem Jahr 2020 wird die urbane Bevölkerung in Mitteleuropa und somit auch in Deutschland und Dänemark im Jahr 2050 um acht Prozent steigen (vgl. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 2023b, S. 4).Im Vergleich zu anderen Kontinenten stellt dies einen geringen Anstieg dar. So wird die städtische Bevölkerung in Nordafrika im gleichen Referenzzeitraum voraussichtlich um 79 Prozent steigen (vgl. ebd. 2023b, S. 4). Zwei Aspekte dürfen jedoch nicht unbeachtet bleiben: Zum einem ist es eine globale Herausforderung, diesem Anstieg gerecht zu werden. Die Auswirkungen werden für viele mittelbar und unmittelbar spürbar sein. Weiterhin stehen bei einem Bevölkerungsanstieg von acht Prozent auch dicht besiedelte mitteleuropäische Städte vor einer Vielzahl an Aufgaben, was sich auch für Städte wie München und Kopenhagen bemerkbar machen wird. Beispielsweise lebten bereits im Jahr 2017 drei von vier Menschen in Deutschland innerhalb von Städten (vgl. Dütz 2017, S. 14). Dementsprechend sind auch europäische Städte zentral, was die Implementierung der Klimaschutzziele angeht (vgl. ebd., S. 13).Städte verbrauchen mit knapp 80 Prozent bereits heute einen Großteil der weltweiten Energie und Ressourcen, beispielsweise durch die großen Abfallmengen, das Heizen und den Schadstoßausstoß der vielen Fahrzeuge (vgl. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 2023d, o.S.). Gleichzeitig sind Städte für bis zu 76 Prozent der CO2-Emissionen weltweit verantwortlich (vgl. Climate Service Center Germany 2015, S. 1). Städte gehören somit zu den Hauptverursachern des Klimawandels, was durch folgende Worte deutlich wird:"Der Klimanotstand ist auch ein Notstand der Stadt" (Chatterton 2019, S. 275).Durch den prognostizierten Bevölkerungsanstieg wird die Relevanz von Städten bezogen auf die Realisierung von Klimaschutzzielen weiter steigen. Nicht zuletzt, da Städte bereits heute für den Großteil der CO2-Emissionen und des Energieverbrauchs verantwortlich sind. Städte nehmen eine zentrale Rolle in der Verwirklichung einer nachhaltigen Zukunft ein. Gleichzeitig sind gerade Städte durch den Klimawandel in erhöhtem Maße gefährdet (vgl. Climate Service Center Germany 2015, S. 1f.). Auch aus Gründen des Selbstschutzes sind Städte daher gezwungen, Strategien und Maßnahmen zur Klimaanpassung zu entwickeln. Nur so kann der urbane Raum dem Klimanotstand gerecht werden. Entwicklung einer nachhaltigen und klimaneutralen Stadt"Wie lässt sich die Entwicklung der Städte so steuern, dass diese den notwendigen Beitrag zu einer globalen nachhaltigen Entwicklung leisten können?" (Koch & Krellenberg 2021, S. 2).Diese zentrale Frage stellt sich in diesem Kapitel. Konkret wird der Frage nachgegangen, wie eine Stadtentwicklung aussehen muss, um notwendige Nachhaltigkeitsziele hinreichend zu erfüllen und den Erfordernissen einer nachhaltigen Stadt gerecht zu werden.Der aktuelle SDG-Fortschrittsbericht bilanziert die Hälfte der Zeit seit Inkrafttreten der SDG-Ziele. Die Halbzeitbilanz der Agenda 2030 liest sich bezogen auf die Fortschritte einer städtischen Nachhaltigkeitsentwicklung insgesamt ernüchternd: Lediglich die Hälfte der städtischen Bevölkerung hatte im Jahr 2022 annehmbaren Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, auch die Luftverschmutzung und der Mangel an Freiflächen sind anhaltende Probleme in Städten (vgl. Vereinte Nationen 2023a, S. 34).Gleichzeitig hält der Bericht fest, dass in Ländern mit hohem Einkommen viel für die Bekämpfung der Luftverschmutzung getan wurde, was dennoch nicht ausreichend ist. Darüber hinaus wird angemerkt, dass es sich bei der Luftverschmutzung um kein rein städtisches Problem handelt (vgl. ebd., S. 35). Allerdings muss sich gerade der Autoverkehr in der Stadt ändern. Paul Chatterton spielt dabei auf ein neues Mobilitätsparadigma an und fordert eine autofreie Stadt, da nur dies dem Klima wirklich gerecht werden und soziale Ungleichheit reduzieren kann (vgl. Chatterton 2019, S. 278).Ebenso muss der Aspekt berücksichtigt werden, dass Menschen in Großstädten häufig verschiedene Verkehrsmittel nutzen, um an ihr Ziel zu kommen (vgl. Kallenbach 2021, S. 33). Selbst wenn klimafreundliche Mobilität zur Verfügung steht, wird diese somit nicht ausschließlich genutzt. Hieran anknüpfend stellt sich die Frage, wie sich dies ändern lässt. Hierfür besteht bereits eine Vielzahl an Lösungsvorschlägen, unter anderem die Abkehr von der Vorstellung einer autogerechten Stadt, die effizientere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zur Schaffung einer wirklichen Alternative oder eine kilometerabhängige Gebühr für die Nutzung von Straßen (vgl. Edenhofer/Jakob 2017, S. 101f. ).Ein Großteil des Energiebedarfs in Städten kommt durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, den Transport und die Heizung beziehungsweise Kühlung von Gebäuden zustande (vgl. Climate Service Center Germany 2015, S. 2). Sollen die Einsparziele gelingen, so ist eine Verkehrswende unumgänglich (vgl. Jakob 2023, S. 1). Gleichzeitig stehen durch den Klimawandel auch städtische Verkehrssysteme vor enormen Herausforderungen. Gerade in urbanen Gebieten hängen viele Infrastrukturnetze, die zum Funktionieren des städtischen Systems beitragen, mit dem Verkehrssystem zusammen (vgl. Climate Service Center Germany 2015, S. 6).Dabei bestehen mehrere Möglichkeiten, städtische Verkehrsnetze zu verbessern und gleichzeitig zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten: Die Fokussierung auf Fußgänger und nicht-motorisierten Verkehr sowie auf den ÖPNV kann einige Vorteile, wie zum Beispiel eine Reduzierung von Emissionen und wirtschaftlichen Wohlstand, bieten (vgl. ebd. 2015, S. 6). Die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs und anderer emissionsarmer Infrastrukturen kann darüber hinaus zu Energieeinsparungen, Zeitersparnis und einer besseren Luftqualität beitragen (vgl. ebd., S. 6). Die Zukunftsgestaltung der städtischen Verkehrsinfrastruktur spielt daher in mehrfacher Hinsicht eine zentrale Rolle. Neben dem Verkehrsbereich sind weitere Sektoren, unter anderem das Abfallsystem und der Umgang mit Gebäuden entscheidend (vgl. ebd. 2015, S. 2).Der Energiesektor ist enorm wichtig, da hier das größte Potential für eine Reduzierung von Emissionen liegt. Parallel mit einer steigenden Energienachfrage, beispielsweise in Strom oder Brennstoffen, werden Treibhausgasemissionen ansteigen. Gerade Städte sind dazu gezwungen, den Energiebedarf zu senken, die Energieerzeugung sowie den -verbrauch effizienter zu gestalten, auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen und gleichzeitig eine sichere Versorgung zu gewährleisten (vgl. Climate Service Center Germany 2015, S. 6).Im weiteren Verlauf werden nun die Städte Kopenhagen und München in Bezug auf ihre Anstrengungen untersucht. Fokus dabei bleibt der Bereich Verkehr und Mobilität. Ebenso wird exemplarisch der Bereich der Extremwetteranpassung sowie, für den Bereich der Energieversorgung, die kommunale Wärmeplanung untersucht.KopenhagenKopenhagen ist Sitz des dänischen Königshauses (vgl. Heidenreich 2019, o.S.). Die Stadt liegt auf der Insel Seeland (vgl. Britannica 2023, o.S.) und ist an der Meerenge Öresund gelegen, welche die Ost- und die Nordsee miteinander verbindet (vgl. Heidenreich 2019, o.S.). Gegründet wurde die Stadt im frühen zehnten Jahrhundert, seit 1445 ist Kopenhagen Dänemarks Hauptstadt (vgl. Britannica 2023, o.S.). Die Einwohnerzahl Kopenhagens ist in den letzten zehn Jahren um knapp 100.000 Einwohner:innen gewachsen Mit aktuell etwa 653.000 Einwohner:innen ist Kopenhagen die größte Stadt Dänemarks (vgl. Dyvik 2023, o.S.). Sie hat eine Fläche von ungefähr 88 Quadratkilometern, ist damit vergleichsweise klein und liegt 24 Meter über dem Meeresspiegel (vgl. Kallenbach 2021, S. 34).Grundlegende Informationen und BesonderheitenDie Stadt Kopenhagen hat eine bewegte Geschichte. Beispielsweise wurde die Stadt im Laufe der Jahrhunderte mehrmals von Großfeuern zerstört, war sehr umkämpft und im Zweiten Weltkrieg von deutschen Soldaten besetzt (vgl. Findeisen/Husum 2008, S. 146ff.). Damals blieb die Stadt jedoch überwiegend unbeschädigt, was sich auch heute im Stadtbild bemerkbar macht. Ein Beispiel hierfür ist Schloss Rosenborg (vgl. Heidenreich 2019, o.S.). Im Jahr 1996 wurde die Stadt zur Kulturhauptstadt ernannt (vgl. Findeisen/Husum 2008, S. 149).Das Klima in Kopenhagen ist mild und gemäßigt. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8,9 Grad Celsius (vgl. climate-data.org 2023, o.S.). In Kopenhagen fällt insgesamt viel Regen. Selbst in den trockenen Monaten ist die Niederschlagsmenge erheblich (vgl. ebd. 2023, o.S.). Aufgrund der Lage am Meer können Sturmfluten zu Überschwemmungen mit gravierenden Auswirkungen führen. Dieser Gefahr und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit zu handeln, ist sich auch die Stadtverwaltung Kopenhagens bewusst (vgl. Stadtverwaltung Kopenhagen 2023, o.S.).Verkehr und MobilitätBetrachtet man die Verkehrsplanung Kopenhagens, so muss zwingend auf die Fahrradinfrastruktur eingegangen werden. Der Autoverkehr sowie der ÖPNV dürfen dennoch nicht außer Acht gelassen werden. Ziel dieser Betrachtung ist es, Aufschlüsse über die Beweggründe und konkreten Vorgehensweisen der Verkehrsplanung und -infrastruktur in Kopenhagen zu erhalten. Dabei soll eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation erfolgen.Regelmäßig liegt Kopenhagen auf dem ersten Platz der weltweit besten Fahrradstädte und dennoch wurden im Jahr 2021 knapp ein Drittel aller Fahrten mit dem Auto bewältigt (vgl. Kallenbach 2021, S. 5). In den 1950er und 1960er Jahren war die Verkehrsplanung auf das Auto ausgerichtet, was zu einer deutlichen Verringerung der Radfahrenden in den darauffolgenden Jahrzehnten führte. Während 1949 an der Nørrebrogade, einer zentralen Hauptstraße in Kopenhagen, an einem Tag durchschnittlich mehr als 62.000 Radfahrende gezählt wurden, waren es im Jahr 1978 nur etwa 8.000 (vgl. ebd. 2021, S. 5f.).In den 1970er Jahren kam es zu umfangreichen Fahrradprotesten und Forderungen nach mehr Fahrradwegen. Trotz der damals bereits vorhandenen Relevanz war der Umweltaspekt jedoch nicht ausschlaggebend. Vielmehr stand die Verkehrssicherheit für die Radfahrenden im Fokus der Fahrradproteste (vgl. ebd., S. 30f.). Im Jahr 2019 gab die deutliche Mehrheit aller Fahradfahrenden in Kopenhagen an, aufgrund der Zeitersparnis gegenüber anderen Verkehrsmitteln (46 Prozent) und aus praktischen Aspekten (55 Prozent) mit dem Fahrrad zu fahren. Ein deutlich geringerer Anteil von 16 Prozent gab Umweltschutzaspekte als Beweggrund an (vgl. ebd., S. 31). Ein weiterer Faktor war die Ölkrise in den 1970er Jahren, welche die Notwendigkeit alternativer Verkehrsmittel untermauerte und in der Folge die Anzahl der Fahrradfahrenden in Kopenhagen stark anstiegen ließ (vgl. Kallenbach 2021, S. 35).Trotz dieser Faktoren sind gerade die nicht-diskursiven, also die bereits vorhandenen Faktoren wesentlich für den Weg Kopenhagens zur Fahrradmetropole und für die Umsetzung entsprechender Maßnahmen. Zum einem sind es geographisch vorteilhafte Gegebenheiten, die Kopenhagen vorteilhaft für den Fahrradverkehr machen, was durch die geringe Größe und die flache Lage der Stadt sichtbar wird (vgl. Kallenbach 2021, S. 34). Dadurch bedingt ist auch die Geschichte Kopenhagens, in welcher der Radverkehr einen relevanten Teil einnimmt (vgl. ebd. 2021, S. 36). Der Sicherheitsaspekt beim Fahrradfahren ist sehr relevant. In Kopenhagen setzte man dementsprechend bereits früh auf vom Autoverkehr separierte Fahrradwege, was parallel zu einem Anstieg der Fahrradfahrenden führte (vgl. Søholt 2014, S. 1f.).Ein weiterer Faktor ist die ununterbrochene politische Richtung hinsichtlich der Mobilität in Kopenhagen, die durch Sozialdemokrat:innen und linke Parteien seit den 1970er Jahren besteht. Diese Kontinuität wirkte sich ebenso auf Investitionen für den Fahrradverkehr und die Fahrradinfrastruktur aus (vgl. Kallenbach 2021, S. 36f.). Zusammengesetzt aus solchen Faktoren konnte sich in Kopenhagen eine Kultur des Fahrradfahrens herausbilden. Neben den Umweltschutzaspekten ist Kopenhagen dadurch attraktiver für Menschen, aber auch für Unternehmen geworden (vgl. Søholt 2014, S. 1).Auch negative Effekte können auftreten. Beispielsweise kommt es vermehrt zu Staus auf den stark befahrenen Fahrradwegen. Die Stadt reagiert darauf mit dem Ausbau der Fahrradspuren und dementsprechend der Verkleinerung von Fahrbahnen für Autos (vgl. Søholt 2014, S. 2). Auch das Sperren von Straßen für den Autoverkehr wird in Erwägung gezogen. Ziel dabei ist es, mehr Platz für die Radfahrenden und den ÖPNV zu schaffen (vgl. ebd., S. 2). Kopenhagen versucht weiterhin umweltfreundliche Kraftstoffe und den Anteil von Elektroautos, auch unter den Taxen der Stadt, voranzutreiben (vgl. Stadt Kopenhagen 2020, S. 41).Der Klimaschutzplan der Stadt benennt den Bereich der Mobilität als eine von vier zentralen Säulen (vgl. Stadt Kopenhagen 2020, S. 13). Im Bericht aus dem Jahr 2020 wird festgestellt, dass CO2-Emissionen nach wie vor deutlich reduziert werden müssen. So sind trotz der Bemühungen und einiger Erfolge die Kohlenstoffemissionen im PKW-Bereich zwischen 2012 und 2018 um zehn Prozent gestiegen (vgl. ebd. 2020, S. 39f.). Parallel mit dem Bevölkerungsanstieg ist die Zahl der Autobesitzer:innen gestiegen. Dennoch sind die Pro-Kopf Emissionen im Straßenverkehr von 2010 bis 2018 um 16 Prozent gesunken (vgl. ebd. 2020, S. 41).Kopenhagen eröffnete im Herbst 2019 den "Cityring" und baut diesen nach und nach aus. Der damit verbundene Ausbau der U-Bahn soll die verschiedenen Stadteile an den öffentlichen Nahverkehr anbinden und effiziente öffentliche Verkehrsmittel gewährleisten (vgl. Stadt Kopenhagen 2019, S. 26). Langfristig soll der Ausbau immer weiter vorangetrieben werden, um auch während der Rushhour eine attraktive Alternative zum Autoverkehr darzustellen (vgl. ebd., S. 26).Die Stadt Kopenhagen zeigt, wie Mobilität in einer nachhaltigen Stadt der Zukunft aussehen kann. Im gleichen Zug müssen dabei jedoch die vorteilhaften Gegebenheiten berücksichtigt werden, beispielsweise die flache Lage und die geringe Größe der Stadt. Aus diesem Grund muss in größeren und hügligeren Städten beispielsweise der ÖPNV als Alternative gedacht werden und mit ähnlicher Entschlossenheit verbessert werden.Dennoch gibt es Faktoren aus Kopenhagen, die eine grüne Mobilität begünstigen und theoretisch in jeder Stadt umsetzbar sind. Ein Beispiel ist die politische Kontinuität bezogen auf die Förderung des Fahrradverkehrs. Umwelt- und Klimaschutz muss nicht zwingend die ausschlaggebende Motivation für den Beginn einer Verkehrswende sein. Trotz aller positiven Aspekte und der Vorreiterrolle der Fahrradstadt Kopenhagen wurden auch im Jahr 2021 noch einige Fahrten mit dem Auto zurückgelegt.Die dauerhafte Förderung der Alternative Fahrrad konnte das enorme Wachstum des Autoverkehrs jedoch eindämmen. Es liegt auf der Hand, dass durch die Verkleinerung beziehungsweise Sperrung von Fahrbahnen und Straßen für den Autoverkehr auch strittige Debatten entstehen können. Die Stadt Kopenhagen verfolgt jedoch den klaren Plan, das Rad und den ÖPNV als Mobilitätsmittel der Wahl weiter voranzutreiben. Bereits zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts nutzen 45 Prozent der Einwohner:innen Kopenhagens das Fahrrad für den Schul- beziehungsweise Arbeitsweg (vgl. Diehn 2015, o.S.). Dennoch halten aktuelle Ergebnisse fest, dass die Anstrengungen bei weitem nicht genügen.Weitere Maßnahmen und HerausforderungenZiel dieses Kapitels ist es, weitere Maßnahmen in Kopenhagen zu untersuchen. Aufgrund des Umfangs handelt es sich dabei jedoch um Beispiele, die kompakt dargestellt werden. Dabei werden Beispiele aus dem Bereich der Extremwetteranpassung und der kommunalen Wärmeplanung untersucht. Mit der Stadt München wird ähnlich vorgegangen, die Kategorien werden gleich gewählt. Ziel dabei ist festzustellen, welche Anstrengungen in der jeweiligen Kommune unternommen werden, um Nachhaltigkeitsziele voranzubringen.Durch die örtlichen Gegebenheiten muss Kopenhagen Extremwetterereignisse bewältigen, die sich durch den Klimawandel verstärken. So gab es in der dänischen Hauptstadt allein zwischen 2010 und 2015 sechs Starkregenereignisse, die Straßen und Gebäudekeller überfluteten und für einen enormen finanziellen Schaden sorgten (vgl. Kruse 2016, S. 669). Dementsprechend ist vor allem die Anpassung der Stadt an solche Starkregenereignisse ein wichtiger Bestandteil, der im Klimaanpassungsplan festgehalten ist.Um das Überflutungsrisiko zu verringern und dieser Herausforderung gerecht zu werden, arbeitet die Stadt an der Verwirklichung fünf zentraler Aspekte. Dazu zählen Maßnahmen, die einen Beitrag zur Verringerung des Überflutungsrisikos leisten können, zum Beispiel eine qualitative und quantitative Erhöhung des städtischen Grünflächenbereichs (vgl. ebd. 2016, S. 669f.).Ein konkretes Beispiel ist der Kopenhagener Ortsteil Skt. Kjelds Kvarter, der nach und nach in einen klimagerechten Stadtraum der Zukunft umgewandelt werden soll. Zum einem soll sich die Natur in diesem Quartier weiter ausbreiten, gleichzeitig wird die Regulierung von Regenwasser verbessert (vgl. Technik- und Umweltverwaltung Kopenhagen 2023, o.S.). Konkret dienen die Grünflächen als Versickerungsbecken, wodurch das Wasser unabhängig von der Kanalisation zum Hafenbecken geleitet wird. Hierfür wurde auch die Straßenführung angepasst (vgl. Kruse 2016, S. 270). Neben der Risikoreduzierung durch Extremwetterereignisse wird die Stadt durch solche Projekte nachhaltiger. Zugunsten von Grünflächen wird die Verkehrsinfrastruktur verändert und der Natur wird mehr Raum innerhalb der Stadt gegeben.Die Gefährdung der Stadt durch Extremwetterereignisse soll durch weitere Maßnahamen reduziert werden. Dazu zählen beispielsweise die Bereitstellung von Pumpen und die Ausrüstung von Kellern, um gegen Überschwemmungen vorbereitet zu sein. Gleichzeitig macht der Klimaanpassungsplan deutlich, dass die Entwicklung eines grünen Wachstums gewünscht ist und parallel zur Klimaanpassung vollzogen wird (vgl. Stadtverwaltung Kopenhagen 2011, S. 5). So sollen Grün- und Freiflächen verbessert und ergänzt werden. Dort wo gebaut wird, ist dies entsprechend zu berücksichtigen (vgl. ebd. 2011, S. 12).Neben dem Schutz vor Extremwetterereignissen sollen diese grünen Maßnahmen dazu führen, den Energieverbrauch der Stadt zu senken, die Luftqualität zu verbessern und die Lärmbelästigung zu bekämpfen. Durch die Schaffung von Freiflächen kann beispielsweise die Temperatur gemäßigt und für Luftzirkulation gesorgt werden (vgl. ebd. 2011, S. 12).Kopenhagen benennt in seinem aktuellen Klimaschutzplan neben der Mobilität drei weitere Bereiche: Den Energieverbrauch, die Energieproduktion und Initiativen der Stadtverwaltung (vgl. Stadt Kopenhagen 2020, S. 13). Laut eigenen Worten will sich Kopenhagen, neben der Konzentration auf den öffentlichen Verkehr, auf den Energieausstoß, die kohlenstoffneutrale Fernwärme und Maßnahmen zur Verringerung von Kohlenstoffemissionen fokussieren (vgl. Stadt Kopenhagen 2019, S. 25).2014 wurde Kopenhagen von einem unabhängigen und internationalen Expertenteam zur Umwelthauptstadt ernannt. Es gibt eine Reihe von Kriterien, die hierfür erfüllt sein müssen. Neben dem Nahverkehr wird die Luftqualität, der Anteil sowie die Qualität des grünen Stadtgebietes und der Umgang mit dem Klimawandel berücksichtigt (vgl. Diehn 2015, o.S.).Dementsprechend wurden früh weitere Anstrengungen unternommen. Gerade das weit ausgebaute Fernwärmenetz Kopenhagens muss hierbei erwähnt werden. Dieses versorgt den Großteil der Gebäude und trägt damit maßgeblich zur Einsparung von C02-Emissionen in Kopenhagen bei (vgl. Burckhardt/Tappe/Rehrmann 2022, o.S.). Gleichzeitig bieten sich auch Vorteile für die dortigen Bewohner:innen: Die Preise werden staatlich kontrolliert und die Infrastruktur der Fernwärme ermöglicht einen einfachen und für Verbraucher:innen kostengünstigen Umstieg auf erneuerbare Energien, was ermöglicht, dass Kopenhagens Fernwärme bereits zu 80 Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugt wird (vgl. ebd. 2022, o.S.).Das Fernwärmenetz der Stadt hat unter anderem mehrere Müllverbrennungsanlagen und Blockheizkraftwerke, die von verschiedenen Versorgungsunternehmen betrieben werden (vgl. Harrestrup/Svendsen 2014, S. 296). Dies gewährleistet die Nutzung von Abwärme als Heizquelle. Eine dieser Müllverbrennungsanliegen liegt nah am Zentrum Kopenhagens und trägt den Namen Amager Bakke. Das Dach der Müllverbrennungsanlage dient der Bevölkerung gleichzeitig als Skigebiet und steht somit sinnbildlich für die Innovation und entsprechende Nachhaltigkeitsbestrebungen innerhalb der Stadt (vgl. Kafsack 2023, o.S.).Um im Bereich Energie die gesetzten Ziele zu erreichen, setzt Kopenhagen auf eine Vielzahl weiterer Maßnahmen. Dazu zählt neben der Fernwärme der Einsatz erneuerbarer Energietechnologien und die entsprechende Förderung von Heizungspumpen, Erdwärme, Sonnenkollektoren und Windkraftanlagen. Auch Biomasse als Übergangstechnologie wird von der Stadt befürwortet (vgl. Stadt Kopenhagen 2019, S. 54).Kopenhagen wird häufig als grüne Stadt bezeichnet. Viele Maßnahmen der Stadt wurden bereits vor langer Zeit getroffen. Die Pläne der Stadt Kopenhagen sind weit vorangeschritten, äußerst detailliert und durchdacht. Um sich zukünftig besser vor Extremwetterereignissen schützen zu können, arbeitet die Stadt an verschiedenen Lösungen und setzt beispielsweise auf den Ausbau und die Entlastung der Kanalisation. Dass hierbei ebenfalls freie Grünflächen entstehen, ist nicht nur ein nützlicher Nebeneffekt, sondern gewolltes Ziel.Im Bereich der Energieversorgung muss vor allem die Fernwärme genannt werden. Diese wurde in Kopenhagen bereits sehr früh ausgebaut und versorgt dementsprechend fast alle Gebäude. Somit ist dies der wohl wichtigste Bereich der Energieversorgung und gleichzeitig das Hauptaugenmerk des Kopenhagener Klimaplans. Dennoch gibt es auch hier Verbesserungs- und Optimierungspotential. Auch Kritikpunkte sind berechtigt. Beispielsweise ist der Einsatz von Biomasse fraglich. Einen weiteren Rückschlag musste Kopenhagen kürzlich einstecken: Die Stadt gab bekannt, dass sie das Ziel der Klimaneutralität bis 2025 deutlich verfehlen wird (vgl. Wolff 2022, o.S.).MünchenMünchen wurde im Jahr 1158 erstmals urkundlich erwähnt und liegt am Fluss Isar, der im Stadtgebiet eine Länge von 13,7 Kilometern einnimmt (vgl. Stadt München 2023, o.S.). Die Stadt ist bereits seit Beginn des 16. Jahrhunderts die bayrische Landeshauptstadt (vgl. Stahleder 2023, o.S.). Heute hat München mehr als 1,5 Millionen Einwohner und kann damit einen deutlichen Bevölkerungsanstieg verbuchen (vgl. Statistisches Amt München 2023, o.S.). Verglichen mit dem Jahr 2004 stieg die Anzahl der Einwohner:innen um 300.000 Menschen (vgl. Münchner Stadtmuseum 2004, S. 155). München liegt etwa 519 Meter über dem Meeresspiegel und hat eine Fläche von mehr als 310 Quadratkilometern, wodurch die Stadt flächenmäßig zu den größten Städten Deutschlands gehört (vgl. Stadt München 2023, o.S.).Grundlegende Informationen und BesonderheitenAnlass der Gründung Münchens war ein Konflikt zwischen Herzog Heinrich dem Löwen und Bischof Otto I. von Freising (vgl. Scholz 2004, S. 20). Das Bevölkerungswachstum stieg rasch an, was bereits zur Mitte des 13. Jahrhunderts eine deutliche Vergrößerung der Stadt nötig machte (vgl. Scholz 2004, S. 22). Die Isar wurde in München bereits vor mehreren Jahrhunderten als Transportmittel für Waren genutzt und prägte daher die Entwicklung der Stadt maßgeblich (vgl. Scholz 2004, S. 31f.).Im Jahr 1795 begann eine neue Entwicklung. Die bisher genutzten Festigungsanlagen wurden aufgegeben und die dynamische, unbegrenzte Weiterentwicklung der Stadt konnte gelingen (vgl. Lehmbruch 2004, S. 38). Im Laufe der Jahrhunderte kam es zu mehreren Eingemeindungen (vgl. Münchner Stadtmuseum 2004, S. 155). Während des Zweiten Weltkriegs wurden 90 Prozent der historischen Altstadt Münchens zerstört und die Stadt verlor bis zum Ende des Krieges mehr als die Hälfte seiner Einwohner:innen (vgl. Stahleder 2023, o.S.).Münchens Grünanlagen nehmen etwa 13,4 Prozent der gesamten Stadtfläche ein. Den größten zusammenhängenden Teil bildet dabei der Englische Garten mit einer Größe von 374,13 Hektar (vgl. Stadt München 2023, o.S.). Die Jahresmitteltemperatur in München liegt im Durchschnitt bei 8,7 Grad Celsius und der Niederschlag beträgt circa 834 Millimeter im Jahr (vgl. Deutscher Wetterdienst 2023, o.S.). In jüngster Zeit hat München mit einigen Extremwetterereignissen zu kämpfen gehabt, unter anderem mit Starkregen (vgl. Handel 2023, o.S.) und Rekord-Hitzewellen (vgl. Harter 2023, o.S.). Verkehr und MobilitätMünchen arbeitet seit vielen Jahren an seiner Verkehrsstrategie. Der ursprüngliche Verkehrsentwicklungsplan wurde bereits im Jahr 2006 veröffentlicht. Im Sommer 2021 wurde ein neuer Entwurf bezüglich der zukünftigen Mobilitätsplanung beschlossen. Der Stadtrat setzte sich dabei ambitionierte Ziele: Der Verkehr im Stadtgebiet sollte demnach innerhalb von vier Jahren zu mindestens 80 Prozent durch abgasfreie Fahrzeuge beziehungsweise den ÖPNV oder den Fuß- und Radverkehr realisiert werden. Weiterhin soll der Verkehr in München bis 2035 vollständig klimaneutral sein (vgl. Landeshauptstadt München 2023c, o.S.). Der neue Mobilitätsplan der Stadt soll den zukünftigen Herausforderungen gerecht werden. Dazu zählt unter anderem die steigende Bevölkerungszahl und der somit zunehmende Mobilitätsbedarf sowie der Umwelt- und Gesundheitsschutz (vgl. Landeshauptstadt München 2023b, o.S.).Der motorisierte Individualverkehr nimmt in der bayrischen Landeshauptstadt nach wie vor einen hohen Stellenwert ein und wurde 2017 von rund 24 Prozent der Münchner:innen in Anspruch genommen. Die Anzahl der täglich bewältigten Personenkilometer nahm ebenfalls zu, was durch den Anstieg der Bevölkerung und die Zunahme der täglichen Strecken erklärt wird (vgl. Landeshauptstadt München 2022, S. 107f.).Der ÖPNV wurde im Jahr 2017 von 24 Prozent der Münchner:innen genutzt, was verglichen mit dem Jahr 2008 ein leichter Anstieg ist. Verglichen mit dem Jahr 2008 wird das Fahrrad mit 18 Prozent von weniger Münchner:innen genutzt (vgl. ebd. 2022, S. 107f.). Die Stadt kommt in ihrem Nachhaltigkeitsbericht zu dem Ergebnis, dass die Entwicklung in Richtung ÖPNV und des Radverkehrs geht. Durch das starke Wachstum der Stadt und des Umlands kommt es jedoch zu einem Anstieg des Verkehrs insgesamt, was die eigentlich positive Entwicklung aufhebt (vgl. ebd. 2022, S. 107f.). Die Stadt München beschäftigt sich seit einiger Zeit mit sogenannten Radschnellverbindungen."Radschnellverbindungen sind hochwertige Verbindungen im Radverkehrsnetz (von Kommunen oder StadtUmlandRegionen), die wichtige Zielbereiche (zum Beispiel Stadtteilzentren, Wohn und Arbeitsplatzschwerpunkte, (Hoch)Schulen) mit hohen Potenzialen über größere Entfernungen verknüpfen und durchgängig ein sicheres und attraktives Befahren mit hohen Reisegeschwindigkeiten […] ermöglichen" (Landeshauptstadt München 2022, S. 109).Solche Strecken haben somit das Potential, einen nicht zu unterschätzenden Beitrag hin zur grünen Mobilität zu leisten. Radschnellwege können nicht nur für die Freizeit, sondern auch von Berufspendler:innen genutzt werden und sind daher eine Alternative zum Auto. Die Landeshauptstadt München hat bereits mehrere Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse belegen, dass viele dieser Strecken, beispielsweise die Strecke zwischen der Innenstadt Münchens und Starnberg, technisch machbar und wirtschaftlich gewinnbringend sind (vgl. Landeshauptstadt München/Landratsamt München/Landratsamt Starnberg 2020, S. 29).Die lange Planung der Radschnellwege ist seit diesem Jahr in einer neuen Phase. Im Juni 2023 wurde mit dem Bau der ersten von insgesamt fünf Strecken begonnen, welche die Stadt München mit Unterschleißheim und Garching verbinden soll (vgl. Heudorfer 2023, o.S.). Gleichzeitig müssen die enorm hohen Kosten für den Bau solcher Strecken berücksichtigt werden. Dies ist der Grund, weshalb beispielsweise die Strecke zwischen München und Starnberg nicht realisiert wird (vgl. ebd. 2023, o.S.).München plant die Reduzierung des Autoverkehrs in seiner Altstadt. So soll mehr Platz für Fußgänger:innen, Radfahrende und den ÖPNV geschaffen werden. Die Stadt nennt eine Reihe an Maßnahmen, die das Ziel einer autofreien Altstadt realisieren sollen. Dazu zählen unter anderem das Errichten und die Erweiterung von Fußgängerzonen, die Neuregelung des Parkens, was auch das Erhöhen der Parkgebühren beinhaltet, die Verbesserung des Liefer- und Ladeverkehrs sowie das Erbauen eines breiten Radrings in der Altstadt (vgl. Landeshauptstadt München 2023a, o.S.).Ein Pilotprojekt diesbezüglich befindet sich in der zentral gelegenen Kolumbusstraße. Die Straße wurde für Fahrzeuge gesperrt und mit Rollrasen, Sitzmöglichkeiten und Hochbeeten ausgestattet (vgl. Stäbler 2023, o.S.). Das Projekt hat jedoch nicht nur Befürworter:innen. Der Verlust von knapp 40 Parkplätzen sowie der Lärm durch spielende Kinder wird kritisiert (vgl. ebd. 2023, o.S.).Der ÖPNV hat in München einen hohen Stellenwert. Bereits im Jahr 2010 lag München im Vergleich unter den besten deutschen Städten. Berücksichtigt wurde damals unter anderem die Fahrtdauer, die Informationslage und die Preise (vgl. Wagner 2010, o.S.). Eine ADAC-Studie zeigt, dass München im Jahr 2021 die teuerste Einzelfahrkarte unter 21 deutschen Großstädten mit mehr als 300.000 Einwohner:innen hatte. Die Münchner Monatskarte sowie die Wochenkarte hingegen war mit Abstand am günstigsten. Die Monatskarte kostete im Vergleich zu Hamburg knapp die Hälfte (vgl. ADAC 2021, o.S.). Dieser Aspekt muss hinsichtlich der Einführung des Deutschlandtickets und der damit verbundenen Preisentwicklung des ÖPNV neu bewertet werden, ist jedoch aufgrund der damals fehlenden Alternative des Deutschlandtickets nicht zu vernachlässigen.Langfristig plant München eine Bahnstrecke, die Stadt und Umland miteinander verbindet und das bereits vorhandene Schienennetz ergänzt. Dieses Projekt ist zuletzt aus finanziellen Gründen gescheitert, soll jedoch durch spezielle Buslinien kompensiert und nach Möglichkeit neu geprüft werden (vgl. Landeshauptstadt München 2023d, o.S.). Um die Kapazität des ÖPNV in München und Umland zu erhöhen, werden im Rahmen eines Programms verschiedene Maßnahmen umgesetzt. Dazu zählt unter anderem die Anbindung an den Flughafen und der Ausbau der Schieneninfrastruktur im Nordosten Münchens (vgl. Landeshauptstadt München 2023d, o.S.).Auch das U-Bahn- und Tramnetz soll durch die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) ausgebaut werden. Vorgesehen ist die Verlängerung beziehungsweise der Neubau verschiedener Strecken (vgl. ebd. 2023d, o.S.). Gleichzeitig wird auf die Problematik verwiesen, dass die Kapazitätsgrenze des Schienenverkehrs in München und der Region bereits erreicht ist (vgl. ebd., o.S.).Die bayrische Landeshauptstadt setzt sich selbst ambitionierte Ziele, was den Verkehr und die Mobilität betreffen. Bereits seit vielen Jahren wurde mit entsprechenden Planungen begonnen. Auf der Webseite der Landeshauptstadt finden sich viele Informationen und Vorhaben bezüglich der Verkehrsplanung. Der Ausbau des Fahrradverkehrs, vor allem die Planungen von Radschnellstrecken sind vielsprechend. Die Machbarkeitsstudien belegen das große Potential. Da jedoch erst vor einigen Monaten mit dem Bau der ersten Strecke begonnen wurde, muss München hier in relativ kurzer Zeit viel erreichen.Gleichzeitig kann somit nicht abschließend festgestellt werden, wie groß das Potential der Radschnellverbindungen in der Praxis ist. Der Zuwachs der Stadt München und des Umlands stellt die Landeshauptstadt vor Herausforderungen in doppelter Hinsicht. Obwohl der Anteil der Radfahrenden und der ÖPNV-Fahrenden deutlich zugenommen hat, steigt der Verkehr insgesamt. Gleichzeitig stellt die Stadt fest, dass der ÖPNV an der Kapazitätsgrenze ist. Dennoch müssen die positiven Aspekte betrachtet werden. Hierzu zählt unter anderem das Potential des Münchner ÖPNV und der verschiedenen Projekte. Auch wenn es von der Planung bis zur Umsetzung viele Jahre dauert, ist München sicherlich vielen Städten, vor allem im deutschen Städtevergleich, voraus, da die Planungen früh begonnen haben.Weitere Maßnahmen und HerausforderungenHier werden nun weitere Maßnahmen untersucht. Dabei wird, wie bei Kopenhagen, in exemplarischer Weise auf den Bereich der Extremwetter- beziehungsweise Klimawandelanpassung und den Bereich der kommunalen Wärmeplanung eingegangen. Gleichzeitig werden Herausforderungen, Chancen und Schwierigkeiten beleuchtet, die sich daraus ergeben.Die bayrische Landeshauptstadt hat im Jahr 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Damit verbunden ist das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 (vgl. Landeshauptstadt München 2023e, o.S.). Das Klima in der Stadt München weist aufgrund der dichten Bebauung spezifische Besonderheiten auf. Dazu zählt der sogenannte "Wärmeinseleffekt", der dazu führt, dass ein Temperaturunterschied im Vergleich zum Münchner Umland besteht (vgl. Landeshauptstadt München u. a. 2016, S. 8).Im Stadtgebiet ist es deshalb im Durchschnitt zwei bis drei Grad wärmer, wobei der Temperaturunterschied in der Nacht deutlich höher ausfällt: Im Vergleich zum Münchner Umland ist es nachts im Stadtgebiet Münchens bis zu zehn Grad wärmer, was durch den Klimawandel und den damit verbundenen Anstieg der Durchschnittstemperatur noch deutlich ansteigen wird (vgl. ebd. 2016, S. 8).Dementsprechend sieht das Klimaanpassungskonzept verschiedene Maßnahmen vor. Dazu zählt zum Beispiel der Ausbau der Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen auf Gebäuden, die Verbesserung des Wärmeschutzes in der Gebäudeplanung und Förderprogramme für Klimaanpassungsmaßnahmen auf privaten Grundstücken (vgl. ebd. 2016, S. 40). In München gründeten sich einige Bewegungen, die sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen. Die Münchner Initiative Nachhaltigkeit (MIN) ist ein Beispiel dafür und setzt sich aus mehrheitlich zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen. Die Ziele der MIN orientieren sich an den SDGs (vgl. Münchner Initiative Nachhaltigkeit 2023, o.S.).Der Münchner Nachhaltigkeitsbericht liefert interessante Aufschlüsse. Der Anteil der erneuerbaren Energien im Gebiet der Stadtwerke München lag 2019 bei insgesamt 6,4 Prozent. Den größten Anteil hat dabei die Wasserkraft, gefolgt von Solar (vgl. Landeshauptstadt München 2022, S. 85). Ökostrom soll in den eigenen Stadtwerken langfristig betrachtet in ausreichender Menge erzeugt werden, um damit die Stadt München selbst versorgen zu können.Daraus ergibt sich für den Leiter der Stadtwerke die politische Aufgabe, die Energiewende voranzubringen (vgl. Hutter 2019, o.S.). Gerade die lokale Erzeugung von Ökostrom kann sich in einer dicht bebauten Stadt als schwierig herausstellen. Hier stellt sich die Frage, wie viel Potential München und das direkte Umland hat. Dabei kann es sich zum Beispiel um den Auf- und Ausbau umliegender Windräder oder Biomassekraftwerke handeln (vgl. ebd., o.S.).München setzt auf Tiefengeothermie und kann einen Anstieg in der Erzeugung und den Anteil der Tiefengeothermie am Fernwärmeverbrauch verbuchen. Jedoch lag der Anteil der Geothermie am Fernwärmeverbrauch im Jahr 2019 lediglich bei 3,8 Prozent (vgl. Landeshauptstadt München 2022, S. 86f.). Aktuell wird in München das größte Geothermiekraftwerk Europas erbaut. Somit ist davon auszugehen, dass der Anteil der Geothermie innerhalb der Fernwärmeversorgung in München weiter zunimmt und diese in der Konsequenz Schritt für Schritt nachhaltiger und regenerativ gestalten (vgl. Schneider 2022, o.S.). In München befinden sich momentan sechs Geothermieanlagen. Durch die Erweiterungen soll das Fernwärmenetz den Wärmebedarf Münchens bis 2040 klimaneutral abdecken (vgl. Stadtwerke München 2023a, o.S.).Die Methode der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), also die gleichzeitige Gewinnung von mechanischer Energie und nutzbarer Wärme (vgl. Umweltbundesamt 2022, o.S.), wird von den Stadtwerken München genutzt und dient als eine Art Zwischenlösung, die intensiver genutzt wird, bis der Ausbau der Geothermieanlagen abgeschlossen ist (vgl. Stadtwerke München 2023b, o.S.). Die durch die Stromerzeugung der KWK-Methode gewonnene Abwärme wird in das Fernwärmenetz der Stadt München eingespeist. Die so erzeugte Fernwärme kann dementsprechend schon heute in einem beträchtlichen Maß umweltschonend bereitgestellt werden und ersetzt laut den Stadtwerken München bereits etwa 400 Millionen Liter Heizöl und spart pro Jahr eine Millionen Tonnen CO2 ein (vgl. ebd. 2023b, o.S.).Die Stromerzeugung selbst funktioniert mit Brennstoffen. Neben erneuerbaren Energien können dabei auch fossile Energieträger zum Einsatz kommen. Die Stadtwerke München selbst setzen sich das langfristige Ziel, fossile Brennstoffe abzulösen (vgl. ebd. 2023b, o.S.). Das Heizkraftwerk Süd der Stadtwerke München arbeitet beispielsweise mit der KWK-Methode. Die Stromerzeugung wird durch Erdgas gewährleistet (vgl. Stadtwerke München 2022, o.S.). Somit wird ein fossiler Brennstoff verwendet.Im deutschen Städtevergleich gilt München oft als Vorreiter, was Nachhaltigkeitsbemühungen betrifft. München hat 2019 den Klimanotstand ausgerufen und sich das Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Das Ausrufen des Klimanotstands hat eher symbolischen Charakter. Dennoch wird die Dringlichkeit der Sache damit auch auf kommunaler Ebene betont.Bezüglich der Anpassung an Extremwetterereignisse finden sich viele Informationen der Stadt München. Dabei werden auch viele Maßnahmen genannt, die nach und nach umgesetzt werden sollen. Die Stadt ist sich der Relevanz des Themas bewusst. Durch das veränderte Stadtklima wird deutlich, wie wichtig die Anpassung an Extremwetterereignisse ist, um das Leben in der Stadt auch zukünftig zu sichern.Im Fall von München sind die Maßnahmen gegen Hitze besonders relevant. Hier hat München bereits Pilotprojekte und verschiedene Fördermaßnahmen in die Wege geleitet. Im Bereich der Energieversorgung muss vor allem die Tiefengeothermie benannt werden. München setzt verstärkt darauf und erkennt das große Potential. Gleichzeitig müssen die hohen Kosten und der damit verbundene Aufwand berücksichtigt werden.Aktuell kommen auch KWK-Werke zum Einsatz. Dies ermöglicht die umweltschonende Bereitstellung von Fernwärme. Der Einsatz mehrerer Geothermieanlagen kann dieses Potential jedoch beträchtlich steigern. Erdgas wird zur Erzeugung von Strom in München auch aktuell eingesetzt. Langfristig wollen die Stadtwerke jedoch ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe arbeiten. Die Fernwärme Münchens ist weit ausgebaut und bietet hohes Potential. Dennoch zeigen erst die nächsten Jahre, wie nachhaltig und flächendeckend das Fernwärmenetz konkret ausgebaut werden kann.ErkenntnisseDie Einwohnerzahl Kopenhagens ist in den letzten Jahren gestiegen. Auch zukünftig muss die Stadt mit einem Bevölkerungswachstum rechnen. In München ist ebenso von einem Bevölkerungsanstieg auszugehen, was auch in den letzten Jahren der Fall war. Der Anstieg der Bevölkerung in Zahlen ist deutlich höher, was sich durch die größere Fläche der bayrischen Landeshauptstadt zumindest teilweise relativieren lässt. Im direkten Vergleich ist München mehr als drei Mal so groß wie Kopenhagen.Kopenhagen gilt als eine der besten Fahrradstädte weltweit. Dies führt neben den positiven Aspekten auch zu vollen Fahrradwegen. Die Stadt reagiert mit der Verbreiterung von Fahrradwegen und der Sperrung beziehungsweise Verkleinerung von Autofahrbahnen und ganzen Straßen. München geht diesbezüglich nicht so konsequent vor, hat jedoch ein vergleichbares Pilotprojekt gestartet, welches eine zentrale Straße zeitweise für den Autoverkehr gesperrt hat.Das Fahrrad als Verkehrsmittel konnte sich in Kopenhagen bereits früh etablieren. Ein zentraler Faktor, der für das Fahrrad in Kopenhagen spricht, ist unter anderem die Zeitersparnis. Eine Reihe nicht-diskursiver Faktoren spielen eine wichtige Rolle für die bedeutsame Rolle des Fahrrads in der dänischen Hauptstadt. Neben der flachen Lage und der geringen Größe zählt dazu auch der politische Wille und die Bereitschaft, das Fahrrad als Verkehrsmittel kontinuierlich zu fördern.In München wurde die Relevanz des Fahrrads ebenfalls erkannt. München kann im Vergleich jedoch auf keine derart ausgeprägte Fahrradkultur zurückblicken. Dennoch stellt sich heraus, dass das Fahrrad in München nicht unterschätzt wird. Die aktuellen Planungen und erste bauliche Maßnahmen der Radschnellverbindungen belegen, dass die Stadt den Radverkehr als Alternative zum Auto etablieren möchte.Dabei sollen, wie es in Kopenhagen bereits der Fall ist, nicht nur Freizeitradler:innen, sondern auch Berufspendler:innen angesprochen werden. Das Münchner Umland soll in den Bau der Radschnellverbindungen zu weiten Teilen integriert werden. Theoretisch könnte München auf diese Weise trotz der deutlich weiteren Distanzen die optimale Infrastruktur für das Fahrrad als grüne Alternative etablieren.Der Autoverkehr spielt in Kopenhagen nach wie vor eine Rolle. Trotz einiger Maßnahmen müssen die CO2-Emissionen weiter reduziert werden. Die Emissionen im PKW-Bereich sind bis vor fünf Jahren noch angestiegen. Auch in München ist der Autoverkehr relevant und wurde im Jahr 2017 von fast einem Viertel der Münchner:innen genutzt. Von der Stadt München werden verschiedene Maßnahmen benannt, die zu einer autofreien Altstadt führen sollen. Dabei soll ähnlich wie in Kopenhagen vorgegangen werden, unter anderem mit der Erweiterung von Fußgängerzonen. Kopenhagen scheint diesbezüglich jedoch weiter fortgeschritten zu sein. Bei der Verkleinerung von Fahrbahnen im Bereich des Autoverkehrs handelt es sich dort um dauerhafte Maßnahmen. In München beschränkt sich dies bislang auf Pilotprojekte und Vorhaben.Beide Städte haben ein gut ausgebautes ÖPNV-Netz. In München ist sich die Stadt der Tatsache bewusst, dass die aktuelle ÖPNV-Infrastruktur an seiner Kapazitätsgrenze angekommen ist. Aus diesem Grund plant München den Ausbau und setzt bereits einige Großprojekte, unter anderem die Erweiterung der Schieneninfrastruktur, in verschiedenen Stadteilen, um. Vor allem das Tramnetz hat sicherlich das Potential, für Münchner:innen eine dauerhafte Alternative zum Auto zu sein. Da das Hauptproblem augenscheinlich die Kapazitätsgrenze des bestehenden Schienennetzes ist, kommt es auf den zügigen und konsequenten Ausbau in den nächsten Jahren an.Kopenhagen hat im Vergleich bereits im Jahr 2019 eine Stadtlinie eröffnet, die immer weiter ausgebaut wird. Kopenhagen will die Attraktivität des ÖPNVs auch während der Rushhour gewährleisten. Dies lässt darauf schließen, dass einer der Hauptfaktoren auch hier die aktuelle Auslastung der vorhandenen öffentlichen Verkehrsmittel ist. In diesem Bereich haben beide Städte somit ähnliche Herausforderungen zu bewältigen. Beide Städte sind aktiv und scheinen den ÖPNV als dauerhaftes Verkehrsmittel fördern zu wollen.Kopenhagen liegt direkt am Meer und 24 Meter über dem Meeresspiegel. Ähnlich wie München sieht sich Kopenhagen mit Extremwetterereignissen konfrontiert. In Kopenhagen regnet es sehr häufig und durch die Lage am Meer und die geringe Höhe über dem Meeresspiegel sind Sturmfluten und Überschwemmungen keine Seltenheit. München hat ebenso mit Starkregen zu kämpfen, wobei Hitzewellen hier auch nicht zu unterschätzen sind. Beide Städte stellen verschiedene Maßnahmen vor, die zur Vermeidung negativer Folgen führen sollen. In der Umsetzung hat Kopenhagen bereits Erstaunliches erreicht, um sich vor Starkregen zu schützen. Beide Städte nehmen die durch den Klimawandel entstehenden Extremwetterereignisse und deren mögliche Folgen ernst und arbeiten an spezifischen Lösungen.Die Energieversorgung ist in beiden Städten ein zentraler Aspekt. Beide Städte nehmen hier in gewisser Weise Vorreiterrollen ein. Sowohl Kopenhagen als auch München fördern den Einsatz erneuerbarer Technologien in verschiedener Hinsicht. Das Fernwärmenetz in Kopenhagen ist bereits sehr gut ausgebaut. Gleichzeitig kann die Fernwärme Kopenhagens bereits zu 80 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Die dänische Hauptstadt hat hier einige Vorzeigeprojekte, unter anderem die Müllverbrennungsanlage Amager Bakke.Die Stadt München setzt vermehrt auf Tiefengeothermie und treibt den Ausbau voran. Dies soll die Fernwärme nach und nach nachhaltiger machen. Bis 2040 soll das Fernwärmenetz in München somit klimaneutral arbeiten können. Die KWK-Methode wird in München eingesetzt und spart nennenswerte Mengen an CO2 ein. Fossile Brennstoffe kommen hier aber nach wie vor zum Einsatz. Dennoch hat auch München ein ausgefeiltes Konzept und ist vor allem im deutschen Vergleich weit vorangeschritten und hat bereits früh nach alternativen Wegen gesucht. Daher sind die Fortschritte Münchens in der Wärmeversorgung beachtlich. Im direkten Vergleich kann Kopenhagen jedoch mit noch mehr Innovation und aktuell größeren Fortschritten punkten.FazitEs wurde untersucht, wie eine nachhaltige Stadt gestaltet werden kann. Eine aktuelle Bestandsaufnahme zeigt, dass die Entwicklungen in Städten sehr unterschiedlich sind. Die Abkehr von der Vorstellung einer autogerechten Stadt scheint sinnvoll. Bereits vorhandene ÖPNV-Strukturen und weitere Alternativen zum motorisierten Individualverkehr müssen effizienter genutzt oder geschaffen werden. Der Energiesektor ist besonders relevant, da hier die größten Möglichkeiten hinsichtlich einer Reduzierung von Emissionen bestehen. Städte sollten daher Maßnahmen etablieren, um den Energiebedarf zu senken und auf regenerative Energien umsteigen zu können. In dieser Arbeit wurde bezogen auf den Bereich der Energie die kommunale Wärmeplanung berücksichtigt.Untersucht wurden die Bereiche des Verkehrs und der Mobilität, der Extremwetteranpassung und der kommunalen Wärmeplanung. München und Kopenhagen haben in den untersuchten Bereichen bereits eine Vielzahl an Maßnahmen und Vorhaben vorgestellt und initiiert. Dabei stellt sich heraus, dass die spezifischen Gegebenheiten in Städten stets berücksichtigt werden müssen. Diese unterschiedlichen Gegebenheiten führen dazu, dass ein Städtevergleich nicht in jedem Aspekt einer nachhaltigen Stadtentwicklung zielführend ist. München zeigt jedoch am Beispiel der geplanten Radschnellverbindungen, dass es auch Lösungen für suboptimale Gegebenheiten gibt, in diesem Fall für größere Distanzen beim Radverkehr.Beide Städte sind fortgeschritten, was den Bereich der nachhaltigen Mobilität betrifft. Hier stellt vor allem der erwartete Bevölkerungsanstieg eine Herausforderung dar, da dies zur weiteren Be- beziehungsweise Überlastung der bestehenden Verkehrsinfrastruktur und zur Zunahme des Verkehrs generell führen wird. Dementsprechend finden sich in beiden Städten Projekte, die auch teils in der Umsetzung und bezogen auf die Zukunft der nachhaltigen Mobilität vielversprechend sind. Hier bleiben jedoch die konkreten Fortschritte in den nächsten Jahren abzuwarten, was eine erneute Untersuchung zu einem späteren Zeitpunkt interessant macht. Die Vision beziehungsweise Utopie einer autofreien Stadt scheint für Kopenhagen einen Schritt näher zu sein. München zeigt jedoch, dass zumindest eine autofreie Altstadt in naher Zukunft nicht undenkbar ist.Die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist für beide Städte relevant. Kopenhagen hat hier eine Reihe innovativer Projekte bereits umgesetzt. München stellt viele Maßnahmen vor, die im Detail jedoch noch weiter vorangetrieben werden müssen.Bezogen auf die kommunale Wärmeplanung gehen beide Städte verschiedene Wege und haben bestimmte Visionen. Einen Beitrag zur Energiewende wollen beide Städte und deren ansässige Stadtwerke leisten. Die Fernwärme ist sowohl in Kopenhagen als auch in München der zentrale Faktor. Kopenhagen ist bezogen auf den Anteil erneuerbarer Energien und den Ausbau des Fernwärmenetzes weiter fortgeschritten als München. Ebenso bestehen in Kopenhagen innovative Ideen zur nachhaltigen Erzeugung von Fernwärme und zur Einbettung verschiedener Anlagen in die Kopenhagener Stadt und das Umland. München setzt auf die Nutzung von Geothermie, was zu einer sehr guten CO-2-Bilanz beitragen kann.In den untersuchten Bereichen weisen beide Städte Fortschritte auf. Kopenhagen hat zeitlich betrachtet deutlich früher mit dem Ausbau einer nachhaltigen Stadtentwicklung begonnen. Dementsprechend sind einige Pläne ausgereifter und es finden sich hinsichtlich der untersuchten Bereiche mehr konkrete Umsetzungen. München könnte hier jedoch in den nächsten Jahren ähnlich weit voranschreiten, was unter anderem hinsichtlich des Maßnahmenkatalogs deutlich wird. Auch aus diesem Grund wäre die Betrachtung zu einem späteren Zeitpunkt interessant und würde weitere Aufschlüsse liefern.Durch die Untersuchung der Verkehrsinfrastruktur und der kommunalen Wärmeplanung beider Städte wurden Schlüsselaspekte einer nachhaltigen Stadtentwicklung berücksichtigt. Dennoch muss betont werden, dass bei weitem nicht alle Aspekte einer nachhaltigen Stadt berücksichtigt und untersucht werden konnten. Dies würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Eine Untersuchung in weiteren Bereichen würde daher eine sinnvolle Ergänzung darstellen.LiteraturverzeichnisAachener Stiftung Kathy Beys (2015): Nachhaltiger Lebensstil (Aachener Stiftung Kathy Beys vom 16.12.2015) < https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/nachhaltiger_lebensstil_1978.htm > (11.11.2023).ADAC (2021). ÖPNV Tickets 2021: ADAC Studie zeigt gewaltige Preisunterschiede (ADAC vom 04.11.2021) < https://www.adac.de/reise-freizeit/ratgeber/tests/oepnv-preisvergleich/ > (19.11.2023).Aden, Hartmut (2012): Umweltpolitik, VS Verlag für Sozialwissenschaften: Wiesbaden.Außenministerium Dänemark (2020): A Green and Sustainable World - The Danish Government's long-term strategy for global climate action, Ministry of Foreign Affairs of Denmark: Kopenhagen < https://www.regeringen.dk/media/10084/a_green_and_sustainable_world.pdf> (09.12.2023). Bildung für nachhaltige Entwicklung (2023): Städte und BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung 2023) < https://www.bne-portal.de/bne/de/einstieg/themen/nachhaltige-stadtentwicklung/nachhaltige-stadtentwicklung_node.html > (17.11.2023).Britannica (2023). Copenhagen (Britannica vom 13.12.2023) < https://www.britannica.com/place/Copenhagen > (19.11.2023).Buhofer, Stephan (2018): Der Klimawandel und die internationale Politik in Zahlen, Oekom: München, 2. Auflage. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (2023a): Die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 2023) < https://www.bmz.de/de/agenda-2030 > (14.11.2023).Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (2023b): Nachhaltige Stadtentwicklung (Positionspapier). 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On a picturesque beach in central Gaza, a mile north of the now-flattened Al-Shati refugee camp, long black pipes snake through hills of white sand before disappearing underground. An image released by the Israel Defense Forces (IDF) shows dozens of soldiers laying pipelines and what appear to be mobile pumping stations that are to take water from the Mediterranean Sea and hose it into underground tunnels. The plan, according to various reports, is to flood the vast network of underground shafts and tunnels Hamas has reportedly built and used to carry out its operations. "I won't talk about specifics, but they include explosives to destroy and other means to prevent Hamas operatives from using the tunnels to harm our soldiers," said IDF Chief of Staff Lieutenant General Herzi Halevi. "[Any] means which give us an advantage over the enemy that [uses the tunnels], deprives it of this asset, is a means that we are evaluating using. This is a good idea…"While Israel is already test-running its flood strategy, it's not the first time Hamas's tunnels have been subjected to sabotage by seawater. In 2013, neighboring Egypt began flooding Hamas-controlled tunnels that were allegedly being used to smuggle goods between the country's Sinai Peninsula and the Gaza Strip. For more than two years, water from the Mediterranean was flushed into the tunnel system, wreaking havoc on Gaza's environment. Groundwater supplies were quickly polluted with salt brine and, as a result, the dirt became saturated and unstable, causing the ground to collapse and killing numerous people. Once fertile agricultural fields were transformed into salinated pits of mud, and clean drinking water, already in short supply in Gaza, was further degraded.Israel's current strategy to drown Hamas's tunnels will no doubt cause similar, irreparable damage. "It is important to keep in mind," warns Juliane Schillinger, a researcher at the University of Twente in the Netherlands, "that we are not just talking about water with a high salt content here — seawater along the Mediterranean coast is also polluted with untreated wastewater, which is continuously discharged into the Mediterranean from Gaza's dysfunctional sewage system."This, of course, appears to be part of a broader Israeli objective — not just to dismantle Hamas's military capabilities but to further degrade and destroy Gaza's imperiled aquifers (already polluted with sewage that's leaked from dilapidated pipes). Israeli officials have openly admitted their goal is to ensure that Gaza will be an unlivable place once they end their merciless military campaign."We are fighting human animals, and we are acting accordingly," Defense Minister Yoav Gallant said shortly after the Hamas attack of October 7th. "We will eliminate everything — they will regret it."And Israel is now keeping its promise.As if its indiscriminate bombing, which has already damaged or destroyed up to 70% of all homes in Gaza, weren't enough, filling those tunnels with polluted water will ensure that some of the remaining residential buildings will suffer structural problems, too. And if the ground is weak and insecure, Palestinians will have trouble rebuilding.Flooding tunnels with polluted groundwater "will cause an accumulation of salt and the collapse of the soil, leading to the demolition of thousands of Palestinian homes in the densely populated strip," says Abdel-Rahman al-Tamimi, director of the Palestinian Hydrologists Group, the largest NGO monitoring pollution in the Palestinian territories. His conclusion couldn't be more stunning: "The Gaza Strip will become a depopulated area, and it will take about 100 years to get rid of the environmental effects of this war."In other words, as al-Tamimi points out, Israel is now "killing the environment." And in many ways, it all started with the destruction of Palestine's lush olive groves.Olives No MoreDuring an average year, Gaza once produced more than 5,000 tons of olive oil from more than 40,000 trees. The fall harvest in October and November was long a celebratory season for thousands of Palestinians. Families and friends sang, shared meals, and gathered in the groves to celebrate under ancient trees, which symbolized "peace, hope, and sustenance." It was an important tradition, a deep connection both to the land and to a vital economic resource. Last year, olive crops accounted for more than 10% of the Gazan economy, a total of $30 million.Of course, since October 7th, harvesting has ceased. Israel's scorched earth tactics have instead ensured the destruction of countless olive groves. Satellite images released in early December affirm that 22% of Gaza's agricultural land, including countless olive orchards, has been completely destroyed."We are heartbroken over our crops, which we cannot reach," explains Ahmed Qudeih, a farmer from Khuza, a town in the Southern Gaza Strip. "We can't irrigate or observe our land or take care of it. After every devastating war, we pay thousands of shekels to ensure the quality of our crops and to make our soil suitable again for agriculture."Israel's relentless military thrashing of Gaza has taken an unfathomable toll on human life (more than 22,000 dead, including significant numbers of women and children, and thousands more bodies believed to be buried under the rubble and so uncountable). And consider this latest round of horror just a particularly grim continuation of a 75-year campaign to eviscerate the Palestinian cultural heritage. Since 1967, Israel has uprooted more than 800,000 native Palestinian olive trees, sometimes to make way for new illegal Jewish settlements in the West Bank; in other instances, out of alleged security concerns, or from pure, visceral Zionist rage.Wild groves of olive trees have been harvested by inhabitants of the region for thousands of years, dating back to the Chalcolithic period in the Levant (4,300-3,300 BCE), and the razing of such groves has had calamitous environmental consequences. "[The] removal of trees is directly linked to irreversible climate change, soil erosion, and a reduction in crops," according to a 2023 Yale Review of International Studies report. "The perennial, woody bark acts as a carbon sink … [an] olive tree absorbs 11 kg of CO2 per liter of olive oil produced."Besides providing a harvestable crop and cultural value, olive groves are vital to Palestine's ecosystem. Numerous bird species, including the Eurasian Jay, Green Finch, Hooded Crow, Masked Shrike, Palestine Sunbird, and Sardinian Warbler rely on the biodiversity provided by Palestine's wild trees, six species of which are often found in native olive groves: the Aleppo pine, almond, olive, Palestine buckhorn, piny hawthorne, and fig.As Simon Awad and Omar Attum wrote in a 2017 issue of the Jordan Journal of Natural History:"[Olive] groves in Palestine could be considered cultural landscapes or be designated as globally important agricultural systems because of the combination of their biodiversity, cultural, and economic values. The biodiversity value of historic olive groves has been recognized in other parts of the Mediterranean, with some proposing these areas should receive protection because they are habitat used by some rare and threatened species and are important in maintaining regional biodiversity."An ancient, native olive tree should be considered a testament to the very existence of Palestinians and their struggle for freedom. With its thick spiraling trunk, the olive tree stands as a cautionary tale to Israel, not because of the fruit it bears, but because of the stories its roots hold of a scarred landscape and a battered people that have been callously and relentlessly besieged for more than 75 years.White Phosphorus and Bombs, Bombs, and More BombsWhile contaminating aquifers and uprooting olive groves, Israel is now also poisoning Gaza from above. Numerous videos analyzed by Amnesty International and confirmed by the Washington Post display footage of flares and plumes of white phosphorus raining down on densely populated urban areas. First used on World War I battlefields to provide cover for troop movements, white phosphorus is known to be toxic and dangerous to human health. Dropping it on urban environments is now considered illegal under international law, and Gaza is one of the most densely populated places on earth. "Any time that white phosphorus is used in crowded civilian areas, it poses a high risk of excruciating burns and lifelong suffering," says Lama Fakih, director for the Middle East and North Africa at Human Rights Watch (HRW).While white phosphorus is highly toxic to humans, significant concentrations of it also have deleterious effects on plants and animals. It can disrupt soil composition, making it too acidic to grow crops. And that's just one part of the mountain of munitions Israel has fired at Gaza over the past three months. The war (if you can call such an asymmetrical assault a "war") has been the deadliest and most destructive in recent memory, by some estimates at least as bad as the Allied bombing of Germany during World War II, which annihilated 60 German cities and killed an estimated half-million people.Like the Allied forces of World War II, Israel is killing indiscriminately. Of the 29,000 air-to-surface munitions fired, 40% have been unguided bombs dropped on crowded residential areas. The U.N. estimates that, as of late December, 70% of all schools in Gaza, many of which served as shelters for Palestinians fleeing Israel's onslaught, had been severely damaged. Hundreds of mosques and churches have also been struck and 70% of Gaza's 36 hospitals have been hit and are no longer functioning.A War That Exceeds All Predictions"Gaza is one of the most intense civilian punishment campaigns in history," claims Robert Pape, a historian at the University of Chicago. "It now sits comfortably in the top quartile of the most devastating bombing campaigns ever."It's still difficult to grasp the toll being inflicted, day by day, week by week, not just on Gaza's infrastructure and civilian life but on its environment as well. Each building that explodes leaves a lingering cloud of toxic dust and climate-warming vapors. "In conflict-affected areas, the detonation of explosives can release significant amounts of greenhouse gases, including carbon dioxide, carbon monoxide, nitrogen oxides, and particulate matter," says Dr. Erum Zahir, a chemistry professor at the University of Karachi.Dust from the collapsed World Trade Center towers on 9/11 ravaged first responders. A 2020 study found that rescuers were "41 percent more likely to develop leukemia than other individuals." Some 10,000 New Yorkers suffered short-term health ailments following the attack, and it took a year for air quality in Lower Manhattan to return to pre-9/11 levels.While it's impossible to analyze all of the impacts of Israel's nonstop bombing, it's safe to assume that the ongoing leveling of Gaza will have far worse effects than 9/11 had on New York City. Nasreen Tamimi, head of the Palestinian Environmental Quality Authority, believes that an environmental assessment of Gaza now would "exceed all predictions."Central to the dilemma that faced Palestinians in Gaza, even before October 7th, was access to clean drinking water and it's only been horrifically exacerbated by Israel's nonstop bombardment. A 2019 report by UNICEF noted that "96 percent of water from Gaza's sole aquifer is unfit for human consumption."Intermittent electricity, a direct result of Israel's blockade, has also damaged Gaza's sanitation facilities, leading to increased groundwater contamination, which has, in turn, led to various infections and massive outbreaks of preventable waterborne diseases. According to HRW, Israel is using a lack of food and drinking water as a tool of warfare, which many international observers argue is a form of collective punishment — a war crime of the first order. Israeli forces have intentionally destroyed farmland and bombed water and sanitation facilities in what certainly seems like an effort to make Gaza all too literally unlivable."I have to walk three kilometers to get one gallon [of water]," 30-year-old Marwan told HRW. Along with hundreds of thousands of other Gazans, Marwan fled to the south with his pregnant wife and two children in early November. "And there is no food. If we are able to find food, it is canned food. Not all of us are eating well."In the south of Gaza, near the overcrowded city of Khan Younis, raw sewage flows through the streets as sanitation services have ceased operation. In the southern town of Rafah, where so many Gazans have fled, conditions are beyond dire. Makeshift U.N. hospitals are overwhelmed, food and water are in short supply, and starvation is significantly on the rise. In late December, the World Health Organization (WHO) documented more than 100,000 cases of diarrhea and 150,000 respiratory infections in a Gazan population of about 2.3 million. And those numbers are likely massive undercounts and will undoubtedly increase as Israel's offensive drags on, having already displaced 1.9 million people, or more than 85% of the population, half of whom are now facing starvation, according to the U.N."For over two months, Israel has been depriving Gaza's population of food and water, a policy spurred on or endorsed by high-ranking Israeli officials and reflecting an intent to starve civilians as a method of warfare," reports Omar Shakir of Human Rights Watch.Rarely, if ever, have the perpetrators of mass murder (reportedly now afraid of South Africa's filing at the International Court of Justice in the Hague, accusing Israel of genocide) so plainly laid out their cruel intentions. As Israeli President Isaac Herzog put it in a callous attempt to justify the atrocities now being faced by Palestinian civilians, "It's an entire nation out there that is responsible [for October 7th]. This rhetoric about civilians not aware, not involved, it's absolutely not true. They could've risen up, they could have fought against that evil regime."The violence inflicted on Palestinians by an Israel backed so strikingly by President Biden and his foreign policy team is unlike anything we had previously witnessed in more or less real-time in the media and on social media. Gaza, its people, and the lands that have sustained them for centuries are being desecrated and transformed into an all too unlivable hellscape, the impact of which will be felt — it's a guarantee — for generations to come.This article has been republished with permission from TomDispatch.
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Anders Hellberg, Greta Thunberg 4, CC BY-SA 4.0 Ironischerweise ist es der 3. März 2023, ein Freitag, an dem ich beginne, diese Arbeit zu schreiben. Fridays for Future hat zum globalen Klimastreik aufgerufen. Wieder einmal gehen in ganz Deutschland und auf der ganzen Welt Menschen für gerechte Klimapolitik auf die Straße. Bundesweit kamen an mehr als 250 Orten über 220.000 Menschen zusammen (vgl. Tagesschau 2023). Mit dem Beginn der Fridays for Future-Bewegung brach sowohl in Deutschland als auch auf der ganzen Welt eine neue Ära der Klimabewegung an. Die von Schüler:innen ausgehende Bewegung traf und trifft auf breite gesellschaftliche Akzeptanz. In kürzester Zeit entstanden nicht nur in Ballungszentren Ortsgruppen von Fridays for Future.Allgemein ist es üblich, groß angelegte Demonstrationen und Proteste auf Landeshauptstädte und andere große Städte zu bündeln. Dies hat mehrere Vorteile. Es kommen mehr Menschen zusammen aufgrund der Tatsache, dass große Städte viele Einwohner*innen haben. Diese Städte sind aus den umliegenden Regionen gut erreichbar, sie bieten den nötigen Platz, die Infrastruktur und der Protest wird stärker wahrgenommen. Doch schon lange wird nicht mehr nur in den großen Städten demonstriert, mittlerweile gibt es deutschlandweit über 500 Ortsgruppen von Fridays for Future (Fridays for Future o.J. a), viele davon auch in kleineren Gemeinden. Klimaprotest hat also seinen Weg in ländliche Regionen gefunden. Hiermit stellt sich nun die Frage, welche Chancen diese neue Form des Protests bietet und vor welchen Herausforderung die Fridays for Future-Ortsgruppen in ländlichen Regionen stehen?Die folgende Arbeit ist in drei Abschnitte unterteilt, im ersten Abschnitt wird die Fridays for Future-Bewegung beleuchtet, auf die daraus entstandene Bewegung in Deutschland und auf die Fridays for Future-Ortsgruppe Weil der Stadt eingegangen. Im zweiten Abschnitt wird die Methodik, ein Interview, welches der Arbeit zu Grunde liegt, präsentiert, eingeordnet und die Vermutungen, auf denen das Interview basiert, aufgezeigt. Im dritten Abschnitt werden die Erkenntnisse hinsichtlich der Frage nach den Herausforderungen und Chancen präsentiert.Fridays for FutureAm Montag, den 20. August 2018, setzt sich die Schülerin Greta Thunberg vor das schwedische Parlamentsgebäude und streikt für gerechte Klimapolitik und weltweiten Klimaschutz (vgl. Fopp 2021, S. 7). In den darauffolgenden drei Wochen bis zu den schwedischen Wahlen sitzt sie jeden Tag vor dem Parlamentsgebäude und streikt. Ausgestattet mit ihrem heute weltbekannten Schild mit der Aufschrift 'SKOLSTREJK FÖR KLIMATET' (Schulstreik für das Klima) und einem A4-Blatt, voll mit wissenschaftlichen Fakten über die Auswirkungen menschlichen Handelns in den letzten fünfzig Jahren auf unsere Umwelt und das Klima (vgl. Fopp 2021, S. 27-28).Nach und nach beteiligten sich auch andere Jugendliche an dem Protest. Es entstand eine Bewegung und am 7. September, dem Tag vor der schwedischen Wahl, gaben Greta Thunberg und die mitstreikenden Jugendlichen Morrigan, Edit und Mina gemeinsam in einem Park bekannt, ab sofort jeden Freitag zu streiken, bis die Regierung auf Linie mit dem Pariser Klimaabkommen sei. Sie riefen andere dazu auf, dasselbe zu tun. Kurz darauf postete Greta Thunberg ihren Aufruf unter dem Hashtag #FridaysForFuture im Internet (vgl. Fopp 2021, S. 31-32). Am 13. September 2018 kam es so zum weltweit ersten offiziellen Freitagsstreik unter dem Motto Fridays for Future (vgl. Fopp 2021, S. 7).Fridays for Future (FFF) ist keine Organisation und auch kein Verein, sondern eine weltweite Basisbewegung, die sich aus dem Aufruf von Greta Thunberg und dem Hashtag #FridaysForFuture entwickelte. Die Forderungen von FFF sind im Kern sehr bescheiden, jedoch gleichzeitig auch sehr ehrgeizig (vgl. Sommer et al. 2019, S. 2). Denn grundsätzlich fordern sie nichts weiter als"die auf dem Pariser Klimagipfel Ende 2015 [selbst] gesetzten Ziele zur weltweiten Reduktion von CO2-Emmissionen einzuhalten, um die damit verbundene Erderwärmung auf einen Anstieg von maximal 1,5 Grad zu begrenzen" (Sommer et al. 2019, S. 2).Bescheiden ist dieses Ziel deshalb, weil sich die Regierungen der Welt sowieso schon dazu bekannt haben (vgl. Sommer et al. 2019, S. 2). Eigentlich sollte also schon alles für die Erreichung dieses Ziels getan werden und es sollten keine Proteste erforderlich sein. Ehrgeizig ist es, weil die Umsetzung mit tiefen Einschnitten in Industrie, Energiewirtschaft, Gebäudesektor und Landwirtschaft verbunden ist. Zusätzlich verlangt die Erreichung von der Gesamtbevölkerung einen mit erheblichen Einschränkungen verbundenen ökologisch verträglichen Lebens- und Konsumstil (vgl. ebd. S. 2).Aufmerksam auf die Forderungen machte und macht FFF durch eine simple, aber raffinierte Idee - den Klimastreik. Diese Klimastreiks sind nämlich nicht nur eine normale Form von Demonstrationen, sondern, wie der Name schon sagt, ein Streik fürs Klima. Bestreikt wird dabei die Schule - und zwar jeden Freitag. Dies zog rasch die gewünschte mediale und gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf sich, führte jedoch auch dazu, dass in der öffentlichen Debatte schnell über Schulschwänzen fürs Klima gesprochen wurde (vgl. Deutschlandfunk 2019). Heutzutage finden die Streiks zwar noch immer freitags, jedoch nicht mehr nur während der Schulzeit statt. Beispielsweise begann der Globale Klimastreik vom 3. März 2023 in vielen Orten Deutschlands weit nach 13:00 Uhr (vgl. Fridays for Future o.J. b).Am 15. März 2019 kam es zum ersten globalen Klimastreik von FFF, koordiniert durch ein internationales Team, an dem sich laut Angaben der Organisator*innen weltweit 1.789.235 Menschen beteiligten (vgl. Sommer et al. 2019, S. 3), wobei die Berichte über die genauen Zahlen stark variieren. Fridays for Future Deutschland veröffentlichte am Tag danach einen Kurzbericht, in dem von über einer Million junger Menschen weltweit und mehr als 2000 Orten und Städten in 125 Ländern gesprochen wird (vgl. Fridays for Future 2019 a), während die Kennzahlen in einer späteren Veröffentlichung des Statista Research Departments bei weltweit knapp 2,3 Millionen Menschen in rund 2.400 Städten und über 130 Staaten liegen (vgl. Statista 2022).Fridays for Future Deutschland Leonhard Lenz, Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut, Berlin, 25.01.2019 (cropped), CC0 1.0 Der Startschuss der FFF Bewegung in Deutschland wurde im Dezember 2018 durch einzelne kleine Demonstrationen in Berlin, Freiburg, Göttingen, Flensburg und Kiel gesetzt. Frühe, aber zu Beginn voneinander unabhängige Initiator*innen waren der damals 19-jährige Kieler Gymnasiast Jakob Blasel und die damals 22-jährige Studentin Luisa Neubauer (vgl. Sommer et al. 2019, S. 2). Beide sind heute noch bekannte Klimaaktivisti, wobei Luisa Neubauer wohl die bekanntere von beiden ist. Sie ist noch heute eine der Hauptorganisator*innen und das wohl bekannteste Gesicht von FFF Deutschland. Gerne wird sie als das deutsche Pendant zu Greta Thunberg betitelt (vgl. Merkur.de 2019).Rückblickend kann der 18. Januar 2019 als eigentlicher Auftakt der FFF Bewegung in Deutschland gesehen werden. Laut FFF beteiligten sich an diesem Tag 25.000 Menschen an 50 Orten in Deutschland an den Klimastreiks, darunter allein 4.000 in Freiburg. Die Zahl der Ortsgruppen wuchs schnell, so konnten 2019 schon Mitte Februar 155 Ortsgruppen von Fridays for Future in Deutschland gelistet werden (vgl. Sommer et al. 2019, S. 2).Am ersten globalen Klimastreik am 15. März 2019 nahmen in Deutschland laut FFF an 230 Orten und Städten mehr als 300.000 Menschen teil (vgl. Fridays for Future 2019 a). Dieser große Erfolg konnte nicht durchgängig gehalten werden und die Zahlen der Teilnehmenden schwankten stark. Vor allem während der Schul- und Semesterferien schrumpften diese, was in Anbetracht dessen, dass es sich bei den Protestierenden größtenteils um Schüler*innen und Studierende handelte, nicht verwunderlich ist (vgl. Sommer et al. 2019, S. 3).Das gesellschaftliche Interesse an den Protesten von FFF flachte jedoch nicht ab und auch verhältnismäßig kleinere Aktionen schafften es in den Fokus der medialen Berichterstattung (vgl. ebd. S. 3). Ihren Höhepunkt erreichte die deutsche FFF-Bewegung zum dritten globalen Klimastreik am 20. September 2019. Deutschlandweit gingen an diesem Tag in 575 Orten und Städten unter dem Motto #AlleFürsKlima 1,4 Millionen Menschen auf die Straße (vgl. Fridays for Future 2019 b).Eine Vielzahl dieser Proteste ist nur dank der vielen Ortsgruppen, welche man auch als Basis von FFF bezeichnen kann, möglich (vgl. Sommer et al. 2019, S. 5). Sie tragen dazu bei, auch in kleinen Städten und Dörfern ein Zeichen für Klimaschutz zu setzen. So auch die Fridays for Future Ortsgruppe Weil der Stadt, zentraler Gegenstand dieser Arbeit.Fridays for Future Weil der StadtWeil der Stadt liegt im Würmtal am Übergang zwischen Heckengäu und Schwarzwald. Mit ca. 19.200 Einwohner*innen, die sich auf die fünf Stadtteile Weil der Stadt, Merklingen, Schafhausen, Münklingen und Hausen verteilen, gehört Weil der Stadt zu den größeren Gemeinden im Landkreis Böblingen. Bekannt ist die ehemalige freie Reichsstadt vor allem als Geburtsort des berühmten Astronomen und Mathematikers Johannes Kepler. Trotz der Nähe zur baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart und der guten Anbindung ist Weil der Stadt eher ländlich geprägt (vgl. Stadt Weil der Stadt o.J.).Seit November 2019 bringt die FFF Ortsgruppe Weil der Stadt Klimaprotest auf die Straßen der Keplerstadt. Die Ortsgruppe ging aus einer Diskussionsgruppe an einer örtlichen Schule hervor. Dort fragte man sich, warum es so etwas wie Fridays for Future nicht auch in Weil der Stadt gebe. Dadurch angestoßen entwickelte sich ein Organisationsteam von elf Schüler*innen im Alter von zwölf bis 18 Jahren. Diese elf Schüler*innen organisieren seitdem regelmäßig Klimaproteste in Weil der Stadt (vgl. Leonberger Kreiszeitung 2020).Die FFF Ortsgruppe Weil der Stadt betreibt mehrere Social Media Kanäle, über die sie erreichbar ist, Informationen teilt und Beiträge zu Veranstaltungen und Aktionen postet. Sie sind auf WhatsApp, Instagram, Facebook, Twitter und YouTube vertreten (vgl. Fridays for Future WdS o.J.). Neben der altbekannten Form von Klimaprotesten, bei denen mit Megafon und Transparenten auf die Straße gegangen wird, hat sich die Ortsgruppe diverse andere Ideen einfallen lassen, um auf die Themen Klimaschutz und Klimagerechtigkeit in Weil der Stadt aufmerksam zu machen.Zur baden-württembergischen Landtagswahl 2021 organisierte FFF Weil der Stadt gemeinsam mit FFF Herrenberg eine digitale Podiumsdiskussion und stellte die Landtagskandidat*innen im Wahlkreis 6 von SPD, FDP, CDU, Grüne und Linke auf die Probe (vgl. Leonberger Kreiszeitung 2021). Im Juli 2021 übergaben die Weil der Städter Klimaaktivisti der Stadtverwaltung einen Forderungskatalog, welcher Weil der Stadt zu mehr Klimagerechtigkeit verhelfen solle.Auf 15 Seiten formulierten sie unter dem Motto 'Klimagerechtigkeit muss oberste Priorität werden!' 21 Forderungen zu den Themen Verkehr und Mobilität, Öffentliches Leben, Energie, Naturschutz, Bürger*innennähe und Kapital (vgl. Fridays for Future WdS 2021). Außerdem traten sie mit der örtlichen Kirchengemeinde in Kontakt und führten am 22. Oktober 2021 einen Live-Talk mit dem Klimaschutzmanager der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Vertreter*innen der katholischen Kirchengemeinde St. Peter & Paul Weil der Stadt unter dem Motto 'Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr – Glaube und der Klimawandel' durch (vgl. Kath. Kirchengemeinde St. Peter & Paul Weil der Stadt 2021).Interview mit Fridays for Future Weil der StadtDa sich die Literatur zum Thema auf die großen Veranstaltungen und Aktionen durch FFF beschränkt und Informationen zu kleineren FFF Ortsgruppen eher spärlich ausfallen, beruht das folgende Kapitel auf einem Fragebogen, beantwortet durch zwei Klimaaktivisti der FFF Ortsgruppe Weil der Stadt. Der Fragebogen wurde der FFF Ortsgruppe übergeben und von zwei der Aktivisti im Namen von FFF Weil der Stadt schriftlich beantwortet.Dabei geht es natürlich nicht um Repräsentativität. Es liegt auf der Hand, dass die Befragung einer einzelnen FFF Ortsgruppe keine Übersicht und auch kein Handbuch für Klimaprotest auf dem Land hervorbringt. Das ist aber auch nicht das Ziel dieser Arbeit. Denn im Folgenden geht es darum, die Leistung und das Wirken kleinerer Aktivist*innengruppen in ländlichen Regionen zu beleuchten und nicht immer nur von München und Berlin zu sprechen. Klimagerechtigkeit muss in allen Teilen der Welt geschehen und ländliche Gemeinden dürfen dabei nicht vergessen werden.Schaut man auf die Wahlergebnisse der Bundestagswahlen, so zeigt sich, dass die Unionsparteien auf dem Land besser abschneiden, in den Städten liegen SPD und Grüne vorn. In Westdeutschland zeigen sich für Bündnis 90/Die Grünen keine Stadt-Land-Unterschiede mehr (vgl. Pokorny 2020, S. 3). Auch wenn sie eher gering ausfallen, zeigen sich doch Einstellungsunterschiede zwischen Stadt und Land (vgl. ebd. S. 3). Tendenziell gibt es auf dem Land einen höheren Anteil an Pessimist*innen und mehr rechtspopulistische Einstellungen als in Städten. Großstädter*innen sind zufriedener mit der Demokratie als die Landbevölkerung, außerdem ist diese weniger politisch interessiert (vgl. ebd. S. 3).Diese Tendenzen lassen vermuten, dass es FFF Ortsgruppen in ländlichen Regionen schwerer haben, Mitstreiter*innen zu finden und auf positiven Anklang in der Bevölkerung zu stoßen. Der höhere Anteil an Pessimist*innen lässt vermuten, dass das Thema Klimawandel auf eine 'Was sollen wir daran schon ändern können'-Mentalität stößt. Die vermehrten rechtspopulistischen Einstellungen führen vermutlich dazu, dass der Klimawandel an sich bezweifelt wird. Die Unzufriedenheit mit der Demokratie und das geringere politische Interesse der Landbevölkerung unterstreicht diese Vermutungen.Da es sich um eine Umfrage unter Wähler*innen handelt, kann man natürlich nicht auf die Schüler*innen, welche einen Großteil der Demonstrant*innen ausmachen, schließen, aber auf deren Eltern. Die Vermutung liegt nahe, dass aus diesen Gründen Eltern auf dem Land eher ein Problem in Schuleschwänzen für Klimastreiks sehen, als es in Großstädten der Fall ist.Eine weitere Herausforderung lässt sich in den Strukturen und Möglichkeiten, die zur Organisation auf dem Land vorliegen, vermuten. Diese beschränken sich vor allem auf die Schulen der Gemeinde und eventuell auf ein paar wenige Vereine, während sich in Großstädten durch Hochschulen und Universitäten ganz andere Möglichkeiten eröffnen.Das Thema Klimaschutz ist somit wohl eher nicht im Fokus von Gemeinden in ländlichen Regionen. Vermutlich liegt aber genau hier eine der größten Chancen für FFF Ortsgruppen, nämlich das Thema Klimaschutz und Klimagerechtigkeit in ländlichen Regionen in die Köpfe und Gespräche der Bevölkerung zu bringen. Im Folgenden wird auf die neun Fragen des Interviews einzeln eingegangen, die Antworten von FFF Weil der Stadt vorgestellt und eingeordnet.Frage 1: Warum habt ihr in Weil der Stadt einen FFF-Ortsverband gegründet?"Weil wir auch in einer so kleinen Stadt wie Weil der Stadt eine FFF-Gruppe haben wollten, damit Klimagerechtigkeit an vielen Stellen Gehör bekommt. Zudem gab es viele motivierte Menschen und wir wollten auch Schüler*innen aus Weil der Stadt ermöglichen, an Demos teilzunehmen, ohne dafür die Schule schwänzen zu müssen" (FFF Weil der Stadt, Interview, 10.03.2023, siehe Anhang).Klimaprotest war zu der Zeit der Gründung der Ortsgruppe noch etwas, das man in Weil der Stadt nur aus den Nachrichten und den umliegenden Universitäts- und Großstädten kannte. Mit Sicherheit schlossen sich auch damals ein paar wenige Schüler*innen aus Weil der Stadt den Protesten in Stuttgart an, jedoch war dies für viele wohl ein zu großes Hindernis oder auf lange Sicht auch nicht zweckmäßig, wenn man dieses Thema auch auf die Straßen vor der eigenen Haustüre bringen konnte. Zu Anfang fanden die Klimastreiks in Stuttgart am früheren Vormittag statt, sodass die Teilnahme Schulschwänzen voraussetzte. Sobald sich also die Frage nach Klimaprotest in Weil der Stadt ergab und bei einigen Schüler*innen auf Anklang stieß, gab es wohl keine Gründe mehr, nicht wenigstens den Versuch zu wagen.Frage 2: Hättet ihr euch nicht auch einem bereits existierenden Ortsverband in einer größeren Stadtanschließen können?"Es gab zwar bereits eine Gruppe in Stuttgart, allerdings war der Besuch deren Demos für viele aus Weil der Stadt nur schwer machbar, da der Weg und die damit verbundenen Fehlzeiten im Unterricht von den Lehrkräften oft nicht gebilligt wurden. Auch wollten wir vor Ort für Klimagerechtigkeit auf die Straße gehen, um auch hier Druck auf die Politik auszuüben" (ebd. siehe Anhang).Obwohl es ein paar größere Städte im Umkreis von Weil der Stadt gibt (Leonberg, Böblingen), gab es noch keine Klimastreiks durch FFF Gruppen in der Nähe. Als nächstbeste Möglichkeit gab es also nur die FFF Gruppe in Stuttgart. Zwar ist Weil der Stadt dank der S-Bahn gut an die Landeshauptstadt angebunden, jedoch dauert eine einfache Fahrt bis zum Hauptbahnhof gut 40 Minuten. Gerade für Schüler*innen ist dies eine größere Hürde, vor allem in den jüngeren Klassenstufen. Selbst wenn die Klimastreiks in Stuttgart damals erst nach Schulschluss (meist ca. 13 Uhr) begonnen hätten, so wäre die Teilnahme für Schüler*innen aus Weil der Stadt trotzdem nur mit Fehlzeiten im Unterricht möglich gewesen. Da diese jedoch nicht von allen Lehrkräften – langfristig - gebilligt wurden, war das für viele wohl keine Option. Hinzu kommt, dass Klimagerechtigkeit dann noch immer nicht in Weil der Stadt zum Thema geworden wäre.Frage 3: Wie habt ihr zu Beginn Mitglieder generiert?"Wir bestanden maßgeblich aus Interessierten, die sich bei einer Schulveranstaltung gesammelt haben und den dazugehörigen Freundesgruppen. Teilweise kamen noch weitere Interessierte hinzu, die über Aufrufe auf Instagram oder bei Demos zu uns kamen" (ebd. siehe Anhang).Wie vermutet, beschränkt sich (zumindest zu Anfang) die Organisation auf die wenigen vorhandenen Strukturen, die auf dem Land gegeben sind. Nur die Institution Schule und die privaten Freundeskreise konnten hier anfangs genutzt werden. Alles weitere musste sich die Weil der Städter Ortsgruppe selbst aufbauen. Dazu war es nötig, im Kleinen anzufangen und sich über Social Media und regelmäßige Aktionen eine Bekanntheit in der Gemeinde aufzubauen.Frage 4: Wie tut ihr es jetzt? (Mitglieder generieren)"Gar nicht, da wir im Moment eher inaktiv sind" (ebd. siehe Anhang).Hier stellt sich die Frage warum eine eigentlich erfolgreiche FFF Ortsgruppe inaktiv wird.Frage 5: Wie beständig ist die Arbeit im Ortsverband in Weil der Stadt?"Im Moment leider eher weniger beständig, da ein Großteil der ursprünglichen Mitglieder nun studieren und aus diesem Grund weniger Zeit haben. Dennoch versuchen wir, immer wieder Demonstrationen zu veranstalten" (ebd. siehe Anhang).Hiermit wird auch die aufgeworfene Frage zur Inaktivität der Ortsgruppe beantwortet. Gleichzeitig zeigt sich ein weiteres Problem, mit dem ländliche FFF Ortsgruppen gezwungenermaßen konfrontiert werden. Wenn in einer Großstadt mit vorhandener Hochschule oder Universität die aktiven FFF Mitglieder ihren Abschluss machen und studieren gehen, so geschieht dies oftmals in derselben Stadt und der Klimaprotest kann vor Ort weitergeführt und zusätzlich die neuen Strukturen genutzt werden. Für viele auf dem Land ist ein Studium entweder mit einem hohen zeitlichen Aufwand durch Pendeln verbunden oder nur durch einen Umzug in die jeweilige Stadt realisierbar. Also ist es ganz logisch, dass es auf dem Land mit der Zeit schwieriger wird, Klimaprotest zu organisieren, zumindest wenn die Hauptorganisator*innen als treibende Kräfte für das Studium wegziehen und nur wenige neue Leute nachrücken.Frage 6: Wie sind die Reaktionen der Weil der Städter:innen? Viele kennen euch ja bestimmt auch privat und sehen euch nun als Aktivisti."Ich würde sagen, dass von den meisten Respekt kommt, dass man den Mut hat und das Ziel, etwas zu verändern. Es gibt natürlich auch Leute, die es eher als negativ empfinden, aber das ist in meinem Umfeld eher die Minderheit" (ebd. siehe Anhang).Wie erwartet stößt eine solche Bewegung bei einigen auf Unverständnis, im näheren privaten Umfeld der Aktivisti scheint dies jedoch kein größeres Problem zu sein. Das lässt sich aber vermutlich auf die Bubble, die man sich sucht und aufbaut, zurückführen, warum sollte man auch engere Beziehungen zu Menschen pflegen, die die eigenen Werte nicht vertreten. Ganz besonders wenn man, wie der Großteil der FFF Aktivisti, noch sehr jung ist, grenzt man sich doch eher von Andersdenkenden ab. Erfreulicherweise kommt aus dem näheren Umfeld und aus dem Teil der Bevölkerung, der sich die Proteste anschaut oder sich ihnen sogar anschließt, Unterstützung und Respekt für das, was die Ortsgruppe leistet.Frage 7: Wie schätzt ihr eure eigene Wirksamkeit ein? (Was habt ihr bereits erreicht? Was könnt ihrlangfristig erreichen?)"Sowohl auf persönlicher Ebene haben uns viele angesprochen, dass sie durch uns weiter auf das Thema gekommen sind und ein Umdenken in ihrem (Konsum)verhalten begonnen hat. Auf der städtischen Ebene hatten wir schon mehrere Gespräche mit der Stadt und den Fraktionen und haben mit diesen über unsere erarbeiteten Forderungen gesprochen, die wir in Kooperation mit Wissenschaftler*innen erstellt haben. Leider hat die Stadt Weil der Stadt sehr hohe Schulden, weswegen wir oft mit der Aussage, dass dafür kein Geld da sei, vertröstet wurden. Auch haben wir generell Aufmerksamkeit für das Thema Klimagerechtigkeit generiert. Dementsprechend haben wir jetzt nicht alleine durch Weil der Stadt die Welt gerettet, aber wir haben etwas bewirkt" (ebd. siehe Anhang).Die Aktionen führten also nicht nur dazu, dass die Themen Klimaschutz und Klimagerechtigkeit in den gesellschaftlichen Diskurs der Bürger*innen geraten, sondern bewirkten sogar ein aktives Umdenken hin zu einem klimagerechteren Verhalten in den Köpfen einiger Weil der Städter Bürger*innen. Auch direkt die Verwaltungsebene der Stadt, in der man wohnt, mit Klimagerechtigkeit zu konfrontieren, ist der FFF Ortsgruppe durch ihren Forderungskatalog, welchen sie der Stadt Weil der Stadt übergeben hat, gelungen. Beeindruckend ist auch, welche Mühe in den ausgearbeiteten Forderungen stecken muss. Allein dass sich Schüler*innen die Mühe machen, ein 15-seitiges Dokument zu erstellen und das in Kooperation mit Wissenschaftler*innen, ist bemerkenswert. Das zeigt, auch wenn es von Beginn an klar war, dass die meisten der Forderungen für die Stadt Weil der Stadt in der aktuellen Situation nahezu unmöglich zu erreichen sind, welche Leistung teilweise von FFF Ortsgruppen ausgeht und ausgehen kann. Es geht bei all dem wohl nicht darum, eine Lösung parat zu legen, die so auch direkt umgesetzt werden kann, sondern viel mehr darum, etwas zu bewirken, auch wenn es noch so klein ist.Frage 8: Was sind speziell in Weil der Stadt eure Ziele?"Die erarbeiteten Forderungen zielen auf verschiedene Bereiche ab. Sei dies unter anderem Tempobegrenzung, Begrünung, Ausweitung und Sicherung der Naturschutzgebiete, die Erstellung eines CO2-Budgets für Weil der Stadt oder die Einführung eines Klimarats. Generell möchten wir aber vor allem Gehör für das Thema schaffen und zeigen, dass der Druck auf die Politik nicht nur von den großen Städten kommt, sondern überall in Deutschland (und auch weltweit) für Klimagerechtigkeit kämpfen" (ebd. siehe Anhang).Auch den Aktivisti ist klar, dass ihre Forderungen keine Lösung für das große Ganze sind und sie ihre Gemeinde dadurch auch nicht zu einer klimagerechten Oase machen. Jedoch sind die Forderungen gut ausgearbeitet und zumindest in Teilen realisierbar und dazu auch vollkommen zeitgemäß. Zumindest scheint es, als hätte FFF Weil der Stadt dadurch schon die ersten anfänglichen Hürden überwunden und einen klimapolitischen Anstoß in der Gemeinde gesetzt. Auch wenn nicht alle oder auch keine der Forderungen umgesetzt werden, so haben sie ihr Hauptziel, Aufmerksamkeit zu generieren und den Druck auf die Politik zu erhöhen, auf kommunaler Ebene umsetzen können. Was insofern wichtig ist, weil Politik schließlich nicht nur auf Landes- oder Bundesebene stattfindet, sondern tagtäglich auf kommunaler Ebene.Frage 9: Wie kann man euch als Nicht-Mitglied unterstützen?"Mit anderen Menschen über Klimagerechtigkeit sprechen, auf Demonstrationen gehen, laut sein und so aktiv Demokratie mitgestalten, Wählen gehen, damit auch in den Parlamenten endlich Klimagerechtigkeit umgesetzt wird, sich informieren und für Aktionen werben, damit möglichst viele Menschen etwas davon mitbekommen" (ebd. siehe Anhang).Zum Schluss war es noch interessant zu erfahren, was sich die Aktivisti an Unterstützung aus der Bevölkerung wünschen. Auch diese Frage wurde sehr sachlich und geerdet beantwortet. Eigentlich wird nur erwartet, dass die Anstöße, welche sie durch ihre Aktionen geben, weiter durchdacht und im besten Fall verbreitet werden, ob im Privaten oder auch über den politisch-demokratischen Weg. Der größte Gewinn für die FFF Ortsgruppe scheint es zu sein, wenn angestoßen durch eine ihrer Aktionen das Thema Klimagerechtigkeit innerhalb der Bevölkerung weitergetragen wird, bis auch in den Parlamenten Klimagerechtigkeit umgesetzt wird.ErgebnisseDie zuvor angestellten Vermutungen haben sich nicht alle bewahrheitet oder zumindest nicht gänzlich. Mitstreiter*innen zu finden, fiel der FFF Ortsgruppe Weil der Stadt zu Anfang ziemlich leicht, beschränkte sich aber auf das schulische und private Umfeld der Aktivisti. Schwieriger war es, für Kontinuität zu sorgen und ein nachrückendes Organisationsteam zu bilden, welches den Klimaprotest im Ort heutzutage und in Zukunft sichert.Demokratieverdrossenheit oder pessimistische und etwas vermehrte rechtspopulistische Einstellungen auf dem Land haben zumindest auf die Arbeit der Weil der Städter Ortsgruppe keine Auswirkung gezeigt. Das Thema Schuleschwänzen stellte zwar nicht von Seiten der Eltern, jedoch von Seiten der Schulen ein Problem für die Klimaaktivisti dar. Dort wurde es nicht gern gesehen, dass für Klimaprotest Unterricht geschwänzt wird. Vor allem war dies dadurch ein Problem, weil es im näheren Umkreis keine Möglichkeit für die Schüler*innen gab, sich Klimaprotesten anzuschließen. Hierin sahen die Weil der Städter Klimaaktivisti ihre Chance und gründeten eine eigene Ortsgruppe und ermöglichten so den Weil der Städter Schüler*innen Klimaprotest ohne Schulschwänzen.Die vermutete Herausforderung durch geringe organisatorische Möglichkeiten hat sich zumindest insoweit bewahrheitet, als es in Weil der Stadt nicht zu Massenprotesten kam, wie es in Großstädten der Fall war. Dies ist nicht weiter verwunderlich. Für groß angelegte Proteste fehlen einfach die Strukturen wie Hochschulen und Universitäten. Gerade diese fehlenden Einrichtungen stellen ländlich gelegene FFF Ortsgruppen vor eine große Herausforderung. Schaffen diese es nicht, in den jüngeren Klassenstufen genügend Mitstreiter*innen zu akquirieren, die später einmal die Organisation übernehmen, so wird es spätestens nach dem Abschlussjahr und mit Beginn von Ausbildung oder Studium der Hauptorganisator*innen zu einer Lücke kommen. Gerade in ländlichen Regionen ist es nicht unüblich, für eine Ausbildung oder ein Studium wegzuziehen oder weite Strecken zu pendeln. Dadurch fehlt es an Leuten und an Zeit, um weitere Aktionen planen und umsetzen zu können.Auch bewahrheitet hat sich, dass die größte Chance für FFF Ortsverbände in ländlichen Regionen in der Aufmerksamkeitsgenerierung für das Thema Klimaschutz und Klimagerechtigkeit liegt. Am Beispiel FFF Weil der Stadt hat sich gezeigt, dass dies sogar noch weiter geht. Sie haben Rückmeldungen von Bürger*innen bekommen, dass diese aufgrund der Aktionen der Ortsgruppe angefangen haben, ihr Verhalten und ihren Konsum in Richtung Klimaschutz und Klimagerechtigkeit zu ändern. FFF Weil der Stadt hat also bewirken können, dass sich Menschen vor Ort mit dem Thema auseinandersetzen.Auch hat FFF Weil der Stadt durch einen Forderungskatalog erreichen können, dass das Thema in der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat eine höhere Präsenz aufweist. Weil der Stadt hat hohe Schulden, was die Umsetzung der Forderungen verkompliziert. Selbst ohne dieses Problem wäre noch lange nicht sicher, dass die Forderungen von Seiten der Stadt umgesetzt werden, aber zumindest kann in Weil der Stadt niemand mehr sagen, dass die Schüler*innen nur auf die Straße gehen, Schule schwänzen, jedoch keine Lösungen für ihre Forderung, das 1,5 Grad Zeil einzuhalten, bereitstellen, denn genau das hat die Ortsgruppe gemacht.Die Ortsgruppe hat außerdem die damals anstehenden demokratischen Wahlen genutzt, um ihr Anliegen in den Vordergrund zu rücken, indem sie beispielsweise eine Podiumsdiskussion mit den Landtagskandidat*innen aus dem Wahlkreis durchgeführt haben. Dies eröffnete ihnen die Chance, weit über die Grenzen von Weil der Stadt hinaus Menschen zu erreichen und Klimaschutz im Wahlkreis 6 eine bedeutendere Rolle zuzuweisen. Eine weitere Chance, die FFF Weil der Stadt ergriffen hat, war es, in einer traditionell katholisch geprägten Stadt wie Weil der Stadt die Kirchengemeinde mit einzubeziehen und dadurch eine ganz neue Gruppe Bürger*innen auf das Thema Klimagerechtigkeit aufmerksam zu machen.Natürlich ist klar, dass nicht jede FFF Ortsgruppe die Herausforderungen, vor die sie gestellt wird, überwinden kann. Man kann auch nicht erwarten, dass jede Ortsgruppe so viel Energie und Arbeit aufwendet, um Klimagerechtigkeit Gehör zu verschaffen. Am Beispiel der FFF Ortsgruppe Weil der Stadt kann man jedoch sehen, welche Chancen man auch in ländlichen Regionen und kleineren Gemeinden ergreifen kann. Es bieten sich jede Menge Möglichkeiten für Aktionen gemeinsam mit Vereinen, Kirchen und Glaubensgemeinschaften, im Zuge einer anstehenden Wahl oder indem man direkt auf die Stadtverwaltung und ihre Gremien zugeht.Die Ortsgruppe hat außerdem gezeigt, dass sich auch aus Herausforderungen Chancen ergeben können, beispielsweise indem man es anderen Schüler*innen ermöglicht, an Klimaprotesten teilzunehmen, ohne dass sie dafür Schule schwänzen müssen und Sanktionen zu erwarten haben. Auf alle Fälle haben sie bewiesen, dass man auch im Kleinen viel erreichen und große Aufmerksamkeit für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit generieren kann.Diese Arbeit zeigt beispielhaft und schlaglichtartig, dass zusätzlich zu den großen Klimastreiks die ganzen kleineren Ortsgruppen eine wichtige Rolle im Kampf für eine klimagerechte Welt einnehmen. Sie bringen dieses brisante Thema auch in abgelegenere Gegenden, in die Nähe der Bürger*innen und auf die kommunale Ebene.Man kann nur hoffen, dass sich die Ortsgruppe auch ihrer aktuell größten Herausforderung stellen und diese überwinden kann und dass sie die Arbeit, so wie sie die letzten Jahre geleistet wurde, wieder aufnehmen kann. Dabei wünsche ich Fridays for Future Weil der Stadt und allen anderen Fridays for Future Ortsgruppen, die vor einer Herausforderung stehen, viel Erfolg! Ihr seid es, die etwas bewirken können. Lasst euch nicht unterkriegen und gebt nicht auf, denn ihr habt schon viel erreicht und könnt das noch immer. LiteraturDeutschlandfunk (2019): Fridays for Future. Schule schwänzen fürs Klima – wie lange noch? [online] https://www.deutschlandfunk.de/fridays-for-future-schule-schwaenzen-fuers-klima-wie-lange-100.html [07.03.2023].Fopp, Daniel (2021): Gemeinsam für die Zukunft – Fridays For Future und Scientists For Future. Vom Stockholmer Schulstreik zur weltweiten Klimabewegung, Bielefeld: transcript Verlag.Fridays for Future (o.J.) a: Mitmachen [Online] https://fridaysforfuture.de/mitmachen/ [04.03.2023].Fridays for Future (o.J.) b: Globaler Klimastreik – 3. März 2023 [online] https://fridaysforfuture.de/globaler-klimastreik/ [07.03.2023].Fridays for Future (2019) a: Internationaler Streik am 15.3. [online] https://fridaysforfuture.de/internationaler-streik-am-15-3/ [08.03.2023].Fridays for Future (2019) b: Der grösste Klimastreik der Geschichte – und das war erst der Anfang! [online] https://fridaysforfuture.de/ruckblick-allefuersklima1/ [09.03.2023].Fridays for Future WdS (o.J.): Weil der Stadt [online] https://fridaysforfuture.de/ortsgruppen/weil-der-stadt/ [14.03.2023].Fridays for Future WdS (2021): Forderungen. Fridays for Future Weil der Stadt [online] https://cloud.fridaysforfuture.is/s/Hcpks7NAL7ixfiB [14.03.2023].Kath. Kirchengemeinde St. Peter & Paul Weil der Stadt (2021): WDSTV.de Die Erde ist schön es liebt sie der Herr – Glaube und der Klimawandel. [online] https://www.youtube.com/watch?v=2IkPkzuL2OU [14.03.2023].Leonberger Kreiszeitung (2020): Fridays for Future-Demo in Weil der Stadt. Auch kleinere Städte können Druck machen [online] https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.fri-days-for-future-demo-in-weil-der-stadt-auch-kleinere-staedte-koennen-druck-machen.484cfe11-2a15-4b15-bd6a-4fc2d0d284f9.html [14.03.2023].Leonberger Kreiszeitung (2021): Kreis Böblingen. Fridays for future fühlt Landtagskandidaten auf den Zahn [online] https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kreis-boeblingen-fridays-for-future-fuehlt-landtagskandidaten-auf-den-zahn.6c515e59-bb4f-406e-8ee6-c8f29dd15b2e.html [14.03.2023].Merkur.de (2019): "Fridays for Future": Luisa Neubauer (22) ist die deutsche Greta Thunberg [online] https://www.merkur.de/politik/fridays-for-future-luisa-neubauer-22-ist-deutsche-greta-thunberg-zr-11839805.html [08.03.2023].Pokorny, Sabine (2020): Ticken Städter anders?. Politische Einstellungen in urbanen und ländlichen Regionen, Berlin: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.Sommer, Moritz/ Rucht, Dieter/ Haunss, Sebastian/ Zajak, Sabrina (2019): Fridays for Future. Profil, Entstehung und Perspektiven der Protestbewegung in Deutschland. Ipb working paper 2/2019. Berlin: Institut für Protest- und Bewegungsforschung.Stadt Weil der Stadt (o.J.): Keplerstadt. Stadtportrait [online] https://www.weil-der-stadt.de/de/Keplerstadt/Stadtportrait [12.03.2023].Statista (2022): Kennzahlen zum 1. Globalen Klima-Streik am 15. März 2019 [online] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1064670/umfrage/kennzahlen-zum-1-globalen-klima-streik/ [08.03.2023].Tagesschau (2023): Zehntausende demonstrieren für Verkehrswende [Online] https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/fridays-for-future-klimastreik-107.html [04.03.2023].----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------AnhangFragen an die Fridays for Future Ortsgruppe Weil der Stadt1. Warum habt ihr in Weil der Stadt einen FFF-Ortsverband gegründet?Weil wir auch in einer so kleinen Stadt wie Weil der Stadt eine FFF-Gruppe haben wollten, damit Klimagerechtigkeit an vielen Stellen Gehör bekommt. Zudem gab es viele motivierte Menschen und wir wollten auch Schüler*innen aus Weil der Stadt ermöglichen an Demos teilzunehmen ohne dafür die Schule schwänzen zu müssen.2. Hättet ihr euch nicht auch einem bereits existierenden Ortsverband in einer größeren Stadt anschließen können?Es gab zwar bereits eine Gruppe in Stuttgart, allerdings war der Besuch deren Demos für viele aus Weil der Stadt nur schwer machbar, da der Weg und die damit verbundenen Fehlzeiten im Unterricht von den Lehrkräften oft nicht gebilligt wurden. Auch wollten wir Vorort für Klimagerechtigkeit auf die Straße gehen, um auch hier Druck auf die Politik auszuüben.3. Wie habt ihr zu Beginn Mitglieder generiert?Wir bestanden maßgeblich aus Interessierten, die sich bei einer Schulveranstaltung gesammelt haben und den dazugehörigen Freundesgruppen. Teilweise kamen noch weitere interessierte hinzu, die über Aufrufe auf Instagram oder bei Demos zu uns kamen.4. Wie tut ihr es jetzt?Gar nicht, da wir im Moment eher inaktiv sind.5. Wie beständig ist die Arbeit im Ortsverband in Weil der Stadt?Im Moment leider eher weniger beständig, da ein Großteil der ursprünglichen Mitglieder nun studieren und aus diesem Grund weniger Zeit haben. Dennoch versuchen wir, immer wiederDemonstrationen zu veranstalten.6. Wie sind die Reaktionen der Weil der Städter? Viele kennen euch ja bestimmt auch privat und sehen euch nun als Aktivisti.Ich würde sagen, dass von den meisten Respekt kommt, dass man den Mut hat und das Ziel etwas zu verändern. Es gibt natürlich auch Leute, die es eher als negativ empfinden, aber das ist in meinen Umfeld eher die Minderheit.7. Wie schätzt ihr eure eigene Wirksamkeit ein? (Was habt ihr bereits erreicht? Was könnt ihr langfristig erreichen?)Sowohl auf persönlicher Ebene haben uns viele angesprochen, dass sie durch uns weiter auf das Thema gekommen sind und ein Umdenken in Ihrem (Konsum)verhalten begonnen hat. Auf der städtischen Ebene hatten wir schon mehrere Gespräche mit der Stadt und den Fraktionen und haben diesen unsere erarbeiteten Forderungen gesprochen, die wir in Kooperation mit Wissenschaftler*innen erstellt haben. Leider hat die Stadt Weil der Stadt sehr hohe Schulden, weswegen wir oft mit der Aussage, dass dafür kein Geld da sei, vertröstet wurden. Auch haben wir generell Aufmerksamkeit für das Thema Klimagerechtigkeit generiert. Dementsprechend haben wir jetzt nicht alleine durch Weil der Stadt die Welt gerettet, aber wir haben etwas bewirkt.8. Was sind speziell in Weil der Stadt eure Ziele?Die erarbeiteten Forderungen zielen auf verschiedene Bereiche ab. Sei dies unter anderem Tempobegrenzung, Begrünung, Ausweitung und Sicherung der Naturschutzgebiete, die Erstellung eines CO2-Budgets für Weil der Stadt oder die Einführung eines Klimarats. Generell möchten wir aber vor allem Gehör für das Thema schaffen und zeigen, dass der Druck auf die Politik nicht nur von den großen Städten kommt, sondern überall in Deutschland (und auch weltweit) für Klimagerechtigkeit kämpfen.9. Wie kann man euch als Nicht-Mitglied unterstützen?Mit anderen Menschen über Klimagerechtigkeit sprechen, auf Demonstrationen gehen, laut sein und so aktiv Demokratie mitgestalten, Wählen gehen, damit auch in den Parlamenten endlich Klimagerechtigkeit umgesetzt wird, sich informieren und für Aktionen werben, damit möglichst viele Menschen etwas davon mitbekommen.
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Keith Hart on the Informal Economy, the Great Transformation, and the Humanity of Corporations
International Relations has long focused on the formal relations between states; in the same way, economists have long focused exclusively on formal economic activities. If by now that sounds outdated, it is only because of the work of Keith Hart. Famous for coining the distinction between the formal and the informal economy in the 1970s, Hart is a critical scholar who engages head-on with some of the world's central political-economic challenges. In this Talk, he, amongst others, discusses the value of the distinction 40 years after; how we need to rethink The Great Transformation nearly a century later; and how we need to undo the legal equivalence of corporations to humans, instituted nearly 150 years back.
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What is, according to you, the central challenge or principal debate in International Relations? And what is your position regarding this challenge/in this debate?
I think it is the lack of fit between politics, which is principally national, and the world economy, which is global. In particular, the system of money has escaped from its national controls, but politics, public rhetoric aside, has not evolved to the point where adequate responses to our common economic problems can be posed. At this point, the greatest challenge is to extend our grasp of the problems we face beyond the existing national discussions and debates. Most of the problems we see today in the world—and the economic crisis is only one example—are not confined to a single country.
For me, the question is how we can extend our research from the local to the global. Let the conservatives restrict themselves to their national borders. This is not to say I believe that political solutions to the economic problems the world faces are readily available. Indeed, it is possible that we are entering another period of war and revolution, similar to 1776-1815 or 1914-1945. Only after prolonged conflict and much loss might the world reach something like the settlement that followed 1945. This was not only a settlement of wartime politics, but also a framework for the economic politics of the peace, responding to problems that arose most acutely between the wars. It sounds tragic, but my point in raising the possibility now is to remind people that there may be even more catastrophic consequences at stake that they realize already. We need to confront these and mobilize against them. When I go back in history, I am pessimistic about resolving the world's economic problems soon, since the people who got us into this situation are still in power and are still pursuing broadly the same policies without any sign of them being changed. I believe that they will bring us all into a much more drastic situation than we are currently facing. Yet in some way we will be accountable if we ignore the obvious signs all around us.
How did you arrive at where you currently are in your thinking about IR?
My original work in West Africa arose out of a view that the post-colonial regimes offered political recipes that could have more general relevance for the world. I actually believed that the new states were in a position to provide solutions, if you like, to the corrupt and decadent political structures that we had in the West. That's why, when we were demonstrating outside the American embassies in the '60s, we chanted the names of the great Third World emancipation leaders—Frantz Fanon, Kwame Nkrumah, Fidel Castro, and so on.
So for me, the question has always been whether Africans, in seeking emancipation from a long history of slavery, colonialism, apartheid and postcolonial failure, might be able to change the world. I still think it could be and I'm quite a bit more optimistic about the outcome now than I have been for most of the last fifty years. We live in a racialized world order where Africa acts as the most striking symbol of inequality. The drive for a more equal world society will necessarily entail a shift in the relationship between Africa and the rest of the world. I have been pursuing this question for the last thirty years or more. What interests me at the moment is the politics of African development in the coming decades.
Africa began the twentieth century as the least populated and urbanized continent. It's gone through a demographic and urban explosion since then, doubling its share of world population in a century. In 2050, the UN predicts that 24% of the world population will be in Africa, and in 2100, 35% (read the report here, pdf)! This is because Africa is growing at 2.5% a year while the rest of the world is ageing fast. Additionally, 7 out of the 10 fastest growing economies in the world are now African—Asian manufacturers already know that Africa holds the key to the future of the world economy.
But, besides Africa as a place, if you will, a number of anti-colonial intellectuals have played a big role in influencing me. The most important event in the twentieth century was the anti-colonial revolution. Peoples forced into world society by Western Imperialism fought to establish their own independent relationship to it. The leading figures of that struggle are, to my mind, still the most generative thinkers when we come to consider our own plight and direction. My mentor was the Trinidadian writer C.L.R. James, with whom I spent a number of years toward the end of his life. I am by temperament a classicist; I like to read the individuals who made a big difference to the way we think now. The anti-colonial intellectuals were the most important thinkers of the 20th century, by which I mean Gandhi, Fanon and James.
But I've also pursued a very classical, Western trajectory in seeking to form my own thinking. When I was an undergraduate, I liked Durkheim and as a graduate student Weber. When I was a young lecturer, I became a Marxist; later, when I went to the Carribbean, I discovered Hegel, Kant and Rousseau; and by the time I wrote my book on money, The Memory Bank, the person I cited more than anyone else was John Locke. By then I realized I had been moving backwards through the greats of Western philosophy and social theory, starting with the Durkheim school of sociology. Now I see them as a set of possible references that I can draw on eclectically. Marx is still probably the most important influence, although Keynes, Simmel and Polanyi have also shaped my recent work. I suppose my absolute favorite of all those people is Jean-Jacques Rousseau for his Discourse on Inequality and his inventive approach to writing about how to get from actual to possible worlds.
What would a student need (dispositions, skills) to become a specialist in IR or understand the world in a global way?
In your 20s and 30s, your greatest commitment should be to experience the world in the broadest way possible, which means learning languages, traveling, and being open to new experiences. I think the kind of vision that I had developed over the years was not one that I had originally and the greatest influence on it was the time I spent in Ghana doing my doctoral fieldwork; indeed, I have not had an experience that so genuinely transformed me since!
Even so, I found it very difficult to write a book based on that fieldwork. I moved from my ethnographic investigations into a literature review of the political economy of West African agriculture, and it turns out that I am actually not an ethnographer, and am more interested in surveying literature concerning the questions that interest me. I am still an acute observer of everyday life; but I don't base my 'research' on it. Young people should both extend their comparative reach in a practical way and dig very deeply into circumstances that they encounter, wherever that may be. Above all, they should retain a sense of the uniqueness of their own life trajectory as the only basis for doing something new. This matters more than any professional training.
Now we see spectacular growth rates in African countries, as you mentioned, one of which is the DRC. How can we make sense of these formal growth rates: are they representative of the whole economies of these countries, or do they only refer to certain economic tendencies?
The whole question of measuring economic growth is a technical one, and it's flawed, and I only use it in the vaguest sense as a general indicator. For example, I think it's more important that Kenya, for example, is the world leader in mobile phone banking, and also a leader in recycling old computers for sale cheaply to poor people.
The political dispensation in Africa—the combination of fragmented states and powerful foreign interests and the predatory actions of the leaders of these states on their people -- especially the restrictions they impose on the movements of people and goods and money and so on – is still a tremendous problem. I think that the political fragmentation of Africa is the main obstacle to achieving economic growth.
But at the same time, as someone who has lived in Africa for many years, it's very clear that in some countries, certainly not all, the economies are very significantly on the move. It's not--in principle—that this will lead to durable economic growth, but it is the case that the cities are expanding fast, Africans are increasing their disposable income and it's the only part of the world where the people are growing so significantly. Africa is about to enter what's called the demographic dividend that comes when the active labor force exceeds the number of dependents. India has just gone through a similar phase.
The Chinese and others are heavily committed to taking part in this, obviously hoping to direct Africa's economic growth in their own interest. This is partly because the global economy is over the period of growth generated by the Chinese manufacturing exports and the entailed infrastructure and construction boom, which was itself an effect of the greatest shift from the countryside to the city in history. Now, the Chinese realize, the next such boom will be—can only take place—in Africa.
I'm actually not really interested in technical questions of how to measure economic growth. In my own writing about African development, I prefer anecdotes. Like for example, Nollywood—the Nigerian film industry—which has just past Bollywood as the second largest in the world! You mention the Congo which I believe holds the key to Africa's future. The region was full of economic dynamism before King Leopold took it over and its people have shown great resilience since Mobutu was overthrown and Rwandan and Ugandan generals took over the minerals-rich Eastern Congo. Understanding this history is much more important than measuring GDP, but statistics of this kind have their uses if approached with care.
Is it possible to understand the contemporary economic predicament that we are seeing, which in the Western world is referred to as the "crisis", without attributing it to vague agencies or mechanisms such as neoliberalism?
I have written at great length about the world economic crisis paying special attention to the problems of the Eurozone. My belief is that it is not simply a financial crisis or a debt crisis. We are actually witnessing the collapse of the dominant economic form of the last century and a half, which I call national capitalism—the attempt to control markets, money and accumulation through central bureaucracies in the interests of a presumed cultural community of national citizens.
The term neoliberalism is not particularly useful, but I try to lay out the history of modern money and why and how national currencies are in fact being replaced. That, to my mind, is a more precise way of describing the crisis than calling it neoliberal. On the other hand, neoliberalism does refer to the systematic privatization of public interests which has become normal over the last three or four hundred years. The bourgeois revolution claimed to have separated public and private interests, but I don't think it ever did so. For example, the Bank of England, the Banque de France, and the Federal Reserve are all private institutions that function behind a smokescreen of being public agencies.
It's always been the case that private interests corrupted public institutions and worked to deprive citizens of the ability to act purposefully under an ideological veil of liberty. But in the past, they tried to hide it. The public wasn't supposed to know what actually went on behind the scenes and indeed modern social science was invented to ensure that they never knew. What makes neoliberalism new is that they now boast about it and even claim that it's in everyone's interest to diminish public goods and use whatever is left for private ends—that's what neoliberalism is.
It's a naked grab for public resources and it's also a shift in the fundamental dynamic of capitalism from production for profit through sales tow varieties of rent-seeking. In fact, Western capitalism is now a system for extracting rents, rather than producing profits. Rents are income secured by political privilege such as the dividends of patents granted to Big Pharma or the right to control distribution of recycled movies. This has got nothing to do with competitive or free markets and much opposition to where we are now is confused as a result. Sometimes I think western capitalism has reverted to the Old Regime that it once replaced—from King George and the East India Company to George W and Halliburton. If so, we need another liberal revolution, but it won't take place in the North Atlantic societies.
In your recent work, you refer to The Great Transformation, which invokes Karl Polanyi's famous analysis of the growth of 19th century capitalism and industrialization. How can Polanyi help us to make sense of contemporary global economy, and where does this inspiring work need to be complemented? In other words, what is today's Great Transformation in light of Polanyi?
First of all, the Great Transformation is a brilliant book. I have never known anyone who didn't love it from the first reading. The great message of Polanyi's work is the spirit in which he wrote that book, regardless of the components of his theory. He had a passionate desire to explain the mess that world society had reached by the middle of the 20th century, and he provided an explanation. It's always been a source of inspiration for me.
A central idea of Polanyi's is that the economy was always embedded in society and Victorian capitalism disembedded it. One problem is that it is not clear whether the economy ever was actually disembedded (for example capitalism is embedded in state institutions and the private social networks mentioned just now) or whether the separation occurs at the level of ideology, as in free market economics. Polanyi was not against markets as such, but rather against market fundamentalism of the kind that swept Victorian England and has us in its grip today. The political question is whether politics can serve to protect society from the excesses produced by this disembedding; or whether it lends itself to further separation of the economy from society.
And I would say that Polanyi's biggest failure was to claim that what happened in the 19th century was the rise of "market society". This concept misses entirely the bureaucratic revolution that was introduced from the 1860s onwards based on a new alliance between capitalists and landlords which led to a new synthesis of states and corporations aiming to develop mass production and consumption. Polanyi could not anticipate what actually happened after he wrote his book in 1944. An American empire of free trade was built on a tremendous bureaucratic revolution. This drew on techniques and theories of control developed while fighting a war on all fronts. The same war was the source of the technologies that culminated late in the digital revolution. Karl Polanyi's interpretation of capitalism as a market economy doesn't help us much to understand that. In fact, he seems to have thought that bureaucracy and planning were an antidote to capitalist market economy.
If you ask me what is today's great transformation, I would prefer to treat the last 200 years as a single event, that is, a period in which the world population increased from one billion to seven billion, when the proportion of people living in cities grew from under 3% to around half, and where energy production increased on average 3% a year. The Great Transformation is this leap of mankind from reliance on the land into living in cities. It has been organized by a variety of institutions, including cities, capitalist markets, nation-states, empires, regional federations, machine industry, telecommunications networks, financial structures, and so on. I'm prepared to say that in the twentieth century national capitalism was the dominant economic form, but by no means all you need to know about if you want to make a better world.
I prefer to look at the economy as being organized by a plural set of institutions, including various political forms. The Great Transformation in Polanyi's sense was not really the same Great Transformation that Marx and Engels observed in Victorian England—the idea that a new economic system was growing up there that would transform the world. And it did! Polanyi and Marx had different views (as well as some common ideas), but both missed what actually happened, which is the kind of capitalism whose collapse is constitutes the Great Transformation for us today. The last thirty years of financial imperialism are similar to the three decades before the First World War. After that phase collapsed, thirty years of world war and economic depression were the result. I believe the same will happen to us! Maybe we can do something about it, but only if our awareness is historically informed in a contemporarily relevant way.
The distinction between states and markets really underpins much of what we understand about the workings of world economy and politics. Even when we just say "oh, that's not economic" or "that's not rational", we invoke a separation. How can we deal with this separation?
This state-market division comes back to the bourgeois revolution, which was an attempt to win freedom from political interference for private economic actors. I've been arguing that states and markets were always in bed together right from the beginning thousands of years ago, and they still are! The revolution of the mid 19th century involved a shift from capitalists representing workers against the landed aristocracy to a new alliance between them and the traditional enforcers to control the industrial and criminal classes flocking into the cities. A series of linked revolutions in all the main industrial countries during the 1860s and early 70s—from the American civil war to the French Third Republic via the Meiji Restoration and German unification—brought this alliance to power.
Modernity was thus a compromise between traditional enforcers and industrial capitalists and this dualism is reflected in the principal social form, the nation-state. This uneasy partnership has marked the relationship between governments and corporations ever since. I think that we are now witnessing a bid of the corporations for independence, for home rule, if you like. Perhaps, having won control of the political process, they feel than can go ahead to the next stage without relying on governments. The whole discourse of 'corporate social responsibility' implies that they could take on legal and administrative functions that had been previously 'insourced' to states. It is part of a trend whereby the corporations seek to make a world society in which they are the only citizens and they no longer depend on national governments except for local police functions. I think that it is a big deal—and this is happening under our noses!
Both politicians and economic theorists (OliverWilliamson got a Nobel prize for developing Coase's theory of the form along these lines) are proposing that we need to think again about what functions should be internal to the firm and what should be outside. Perhaps it was a mistake to outsource political control to states and war could be carried out by private security firms. The ground for all of this was laid in the late 19th century when the distinction in law between real and artificial persons was collapsed for business enterprises so that the US Supreme Court can protect corporate political spending in the name of preserving their human rights! Corporations have greater wealth, power and longevity than individual citizens. Until we can restore their legal separateness from the rest of humanity and find the political means of restricting their inexorable rise, resistance will be futile. There is a lot of intellectual and political work still to be done and, as I have said, a lot of pain to come before more people confront the reality of their situation.
What role do technological innovations play in your understanding and promoting of shifts in the way that we organize societies? Is it a passive thing or a driver of change?
I wrote a book, the Memory Bank: Money in an Unequal World (read it here, with the introduction here), which centered on a very basic question: what would future generations consider is interesting about us? In the late '90s, the dot com boom was the main game in town. It seemed obvious that the rise of the internet was the most important thing and that our responses to it would have significant consequences for future generations.
When I started writing it, I was interested in the democratic potential of the new media; but most of my friends saw them as a new source of inequality – digital exclusion, dominance of the big players and so on. I was accused of being optimistic, but I had absorbed from CLR James a response to such claims. It is not a question of being optimistic or pessimistic, but of identifying what the sides are in the struggle to define society's trajectory. In this case the sides are bureaucracy and the people. Of course the former wish to confine our lives within narrow limits that they control in a process that culminates as totalitarianism. But the rest of us want to increase the scope for self-expression in our daily lives; we want democracy and the force of the peoples of world is growing, not least in Africa which for so long has been excluded from the benefits of modern civilization. Of course there are those who wish to control the potential of the internet from the top; but everywhere people are making space for themselves in this revolution. When I see how Africans have moved in the mobile phone phase of this revolution, I am convinced that there is much to play for in this struggle. What matters is to do your best for your side, not to predict which side will win. Speaking personally, Web 2.0 has been an unmitigated boon for me in networking and dissemination, although I am aware that some think that corporate capital is killing off the internet. A lot depends on your perspective. I grew up learning Latin and Greek grammar. The developments of the last 2-3 decades seem like a miracle to me. I guess that gives me some buoyancy if not optimism as such.
It's obvious enough to me that any democratic response to the dilemmas we face must harness the potential of the new universal media. That's the biggest challenge. But equally, it's not clear which side is going to win. I'm not saying that our side, the democratic side, is going to beat the bureaucratic side. I just know which side I'm on! And I'm going to do my best for our side. Our side is the side that would harness the democratic potential of the new media. In the decade or more since I wrote my book on money and the internet, I have become more focused on the threat posed by the corporations and more accepting of the role of governments. But that could change too. And I am mindful of the role the positive role that some capitalists played in the classical liberal revolutions of the United States, France and Italy.
Final Question. I would like to ask you about the distinction between formal and informal economy which you are famous for having coined. How did you arrive at the distinction? Does the term, the dichotomy, still with have the same analytical value for you today?
Around 1970, there was a universal consensus that only states could organize economies for development. You were either a Marxist or a Keynesian, but there were no liberal economists with any influence at that time. In my first publication on the topic (Informal Income Opportunities and Urban Employment in Ghana, read it here, pdf)—which got picked up by academics and the International Labor Organization—I was reacting against that; the idea promoted by a highly formal economics and bureaucratic practice that the state as an idea as the only actor. In fact, people in Third World cities engaged in all kinds of economic activities, which just weren't recognized as such. So my impulse was really empiricist—to use my ethnographic observations to show that people were doing a lot more than they were supposed to be doing, as recorded in official statistics or discussed by politicians and economists.
Essentially, I made a distinction between those things which were defined by formal regulation and those that lay outside it. I posed the question how does it affect our understanding in the development process to know more what people are doing outside the formal framework of the economy. And remember, this came up in West Africa, which did not have as strong a colonial tradition as in many other parts of Africa. African cities there were built and provisioned by Africans. There were not enough white people there to build these cities or to provide food and transport, housing, clothing and the rest of it.
In my book on African agriculture, I went further and argued that the cities were not the kind of engines of change that many people imagined that they were, but were in fact an extension of rural civilizations that had effectively not been displaced by colonialism, at least in that region. Now if you ask me how useful I think it is today, what happened since then of course is neoliberal globalization, for want of a better term, which of course hinges on deregulation. So, as a result of neoliberal deregulation, vast areas of the economy are no longer shaped by law, and these include many of the activities of finance, including offshore banking, hedge funds, shadow banking, tax havens, and so on. It also includes the criminal activities of the corporations themselves. I've written a paper on my blog called "How the informal economy took over the world" which argues that we are witnessing the collapse of the post-war Keynesian consensus that sought to manage the economy in the public interest through law and in other ways that have been dismantled; so, it's a free-for-all. In some sense, the whole world is now an informal economy, which means, of course, that the term is not as valuable analytically as it once was. If it's everything, then we need some new words.
The mistake I made with other people who followed me was to identify the informal economy with poor slum dwellers. I argued that even for them, they were not only in the informal economy, which was not a separate place, but that all of them combined the formal and informal in some way. But what I didn't pay much attention to was the fact that the so-called formal economy was also the commanding heights of the informal economy—that the politicians and the civil servants were in fact the largest informal operators. I realize that any economy must be informal to some degree, but it is also impossible for an economy to be entirely informal. There always have to be rules, even if they take a form that we don't acknowledge as being bureaucratically normal like, for example, kinship or religion or criminal gangs. So that's another reason why it seems to me that the distinction has lost its power.
At the time, it was a valuable service to point to the fact that many people were doing things that were escaping notice. But once what they were doing had been noticed, then the usefulness of the distinction really came into question. I suppose in retrospect that the idea of an informal economy was a gesture towards realism, to respect what people really do in the spirit of ethnography. I have taken that idea to another level recently in mywork on the human economy at the University of Pretoria in South Africa. Here, in addition to privileging the actors' point of view and their everyday lives, we wish to address the human predicament at more inclusive levels than the local or even the national. Accordingly, our interdisciplinary research program (involving a dozen postdocs from around the world, including Africa, and 8 African doctoral students) seeks ways of extending our conceptual and empirical reach to take in world society and humanity as a whole. This is easier said than done, of course.
Keith Hart is Extraordinary Visiting Professor in the Centre for the Advancement of Scholarship and Co-Director of the Human Economy Program at the University of Pretoria, South Africa. He is also centennial professor of Economic Anthropology at the LSE.
Related links
Faculty Profile at U-London
Personal webpage
Read Hart's Notes towards an Anthropology of the Internet (2004, Horizontes Antropológicos) here (pdf)
Read Hart's Marcel Mauss: In Pursuit of a Whole (2007, Comparative Studies in Society and History) here (pdf)
Read Hart's Between Democracy and the People: A Political History of Informality (2008 DIIS working paper) here (pdf)
Read Hart's Why the Eurocrisis Matters to Us All (Scapegoat Journal) here (pdf)
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Dirk Messner on the dynamics of global change and the significance of international science and technology cooperation in the post-Western world
This is the fifth in a series of Talks dedicated to the technopolitics of International Relations, linked to the forthcoming double volume 'The Global Politics of Science and Technology' edited by Maximilian Mayer, Mariana Carpes, and Ruth Knoblich
In recent years, the analysis of new emerging powers and shifting global order has become central to the study of international relations. While International Relations, aiming to evolve into a truly global discipline, is only just about to start opening up towards Non-Western perspectives, global power shifts have already led to a restructuring of global governance architecture in large fields of political reality and practice. Dirk Messner illustrates how far global power shifts have to lead to new patterns of international cooperation using international science and technology cooperation as a case in point. He argues that investment in joint knowledge creation and knowledge exchange is vital for managing the earth system. Messner also points to the multitude of tasks related to socio-technical systems which the political sphere is currently facing, particularly with regard to the challenge of managing the climate system.
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What is the most important challenge facing global politics that should be the central debate in the discipline of International Relations?
The biggest challenge of the next decades which we have to come to terms with is governing the big global commons. When I say global commons I do have in mind the atmosphere, the climate system, and other parts of the earth system, but also international financial markets and global infrastructures, such as the Internet – stability of these and other global commons is a public good much required. We need to stabilize the global commons and then manage them in a cooperative manner.
Three dynamics of global change make it specifically challenging to manage these global commons. The first wave of global change is the globalization wave; the economic globalization, cross-border dynamics, global value chains. It becomes evident that in many areas and especially when it comes to the global commons, regulation exceeds the capacity of individual nation states. The international community is required to institutionalize multilateralism and efficient global governance mechanisms in order to properly address issues arising from global dynamics. The second big global change is the shift from a Western to a post-Western world order. Global power shifts remaking the international system impede governing global commons. The third wave of global change is related to climate change, which adds a new dimension of global dynamics; human beings now have to learn how to steer, to stabilize, and how to govern the earth system as such. We are not only a species living on this planet, depending from resources and ecosystems of the earth systems. With the acceleration of economic globalization during the 1990s and the emergence of new, non-Western economic drivers of change, like China, humankind now significantly impacts the physical structures of the earth system. This trend is new. For the first 4,6 billion years of the existence of the earth system it was driven by the laws of physics, the dynamics of biology and bio-chemical processes. Homo sapiens appeared 220.000 years ago, and the impact of our species on the earth system has been marginal until the industrial revolution started 250 years ago. During the last decades human mankind became a major driver of change at a planetary scale.
How did you arrive in your current thinking about these issues?
I have always been interested in international relations, international policy dimensions, and the global economy. I started at the Free University of Berlin at the beginning of the 80's towards the mid-80's, studying Political Science and Economics. One among those professors who have been particularly important to me is Elmar Altvater. He was the supervisor of my diploma as well as of my Ph.D., and he sent me abroad. This resulted being a pivotal experience to me. I studied the last year of my first degree in Seoul, in South Korea. It was the period, the 80's, when the four Asian Tiger states emerged following Japan's example: South Korea, Taiwan, Hongkong, and Singapur. I had the chance to visit these countries, study there and learn a lot about Asia. I was fascinated by the dynamics of emerging economies and what this implied for the international arena. Somewhat later, the Latin American continent became the center of my interest. I did research in Nicaragua, Uruguay, Chile and some other Latin American countries, trying to understand liberalization-movements, how weaker actors come under pressure in Western-dominated global settings, but also how some countries managed it to become dynamic parts of the global economy (like the "Asian tigers" or Chile) and why others failed. I learnt that it is crucial to understand dynamics of global change in order to being able to build solid and inclusive economic structures and legitimate political systems at national levels. There has always been a political impulse that pulled me into certain fields I decided to work in.
What is your advice for students who would like to get into the field of global change research or international cooperation?
My first advice is: visit and work in different countries and different cultural and political settings. It is one thing to learn from scholars or books, but having studied and having lived in different contexts and countries is absolutely a key experience. This is the way to understand global dynamics, to get a feeling for differences and similarities. My second advice stems from my experience and conviction that we need much more interdisciplinary research than we currently have. We talk a lot about interdisciplinarity, however, we do not have career paths that systematically build interdisciplinary teams.
Looking particularly at global environmental changes and the future of the earth system, at the end of the day, social scientists and natural scientists need to learn how to work together and to understand each other. The future of the oceans, for example, is not a question that can be understood by ocean biologists only. They are the people studying how these elements of the earth system are actually working, the dynamics and drivers - focusing on physical, chemical, and biochemical processes. But when we look at the oceans towards 2100 from the perspective of global change, the most important drivers are now us human beings, our economies, our consumption patterns, our greenhouse gas emissions and their impacts on the oceans. And this implies that to understand dynamics of global change, we need to analyze the interactions, interdependences and feedback loops between three systems: the ecological system(s); social systems (our economies and societies) driven by humans; the technical systems and infrastructures. Therefore natural scientists, social scientists, and engineers need to interact very closely. In the German Advisory Council on Global Change we call this approach: Transformation Research. Currently, we do not possess the appropriate university structures to adequately address this sort of problems. This is an immense institutional challenge. If I were a young scholar I would move into this direction, crossing disciplinary boundaries as much as possible.
What is the role of science and technologies in the dynamics of global change?
There are multiple important dimensions, but I would like to focus on some of them by moving through the aforementioned waves of global change. Technology is driving economic globalization, the first wave of global change. So we need to understand the dynamics of new technologies, especially the impact of ICTs, in order to understand the dynamics of economic globalization. The World Wide Web and social communication media are restructuring industrialization processes and global value chains. ICT infrastructure is also displaying a big potential for less developed regions. In Africa, for example, we saw many African countries jumping from the old telephone technologies to smartphones within less than a decade, because the old, maintenance and capital intensive communications infrastructure was no longer needed. Many African people now have access to smartphones, thus to communication- and information networks, and begin to reshape prize constellations and the global economy. Because of its restructuring effects, the impact of ICTs is relevant in all areas of the global economy. The global trend towards urbanization is similarly related to ICTs. Currently, we approach the global economy via data on national economies. But this might be about to change, as global mega-cities develop into global knowledge and financial hubs, building their own networks. In 2040, 80 percent of the global production, global GDP, global consumption, global exchange might be concentrated in 70 to 80 global cities or city regions.
Technology is also linked to the second wave of global change – the tectonic global power shift – in the way that investment in technology and knowledge in emerging economies are growing rapidly. We are not only facing economic and political power shifts, but also a remaking of the global science and research system itself. From my perspective, international cooperation in the field of science and technology research between "old powers" and "new powers", between Western countries and non-Western countries is extremely important for two reasons: First, we need to pool know-how in order to solve core global challenges and to develop patterns for managing the global commons. Interaction and cooperation in the field of science and technology is especially important for the creation of knowledge that is "better" in any way. For instance, in the field of adaptation policies to the impacts of climate change, most of the knowledge on how societies and local communities actually work or respond under these conditions exists in non-Western societies. The generation of knowledge is context dependent. We need to interact with colleagues from the respective countries for mutual learning and common knowledge improvement. My second argument is that, as an effect of the global power shift, traditional development cooperation is losing legitimacy. Many of these societies, from China to Peru, from Kenya to Vietnam, are no longer interested in our usual business, in our "aid-packages", our money, our experts or our concepts. What they are more interested in is true and reciprocal knowledge exchange and joint knowledge creation. Therefore, investments in respective forms and institutions of knowledge exchange and creation will be a central pillar of/for future oriented development cooperation or international cooperation and beneficial for all partners involved. Joint knowledge creation is a precondition for joint action and legitimate global governance initiatives.
The role of technologies with regard to the implications of climate change is crucial and multifaceted. In the German Advisory Council on Global Change we put forth suggestions concerning the transformation towards a low-carbon global economy. We are relatively optimistic in a technological sense. This statement is partly based on the Global Energy Assessment (GEA) research, which has been driven by Nebojsa Nakicenovic, one of our colleagues, who is working on energy modeling. The perspective there is that we know which kind of technologies we need for the transformation into a low-carbon or even zero-carbon economy. We can even calculate the investment costs and structures of different countries and regions. But we do know relatively little about the transformation processes of entire societies, economies and, eventually, the international system towards low-carbon systems. The transformation towards a low-carbon society is a "great transformation". In the entire history of mankind there might be only two examples for such a profound change: the industrial revolution 250 years ago and the Neolithic revolution 10.000 years ago, which induced the practices of agriculture. Today, we thus witness the third great transformation: the decoupling from fossil resources, from high-carbon to zero-carbon. To achieve the 2° Celsius goal, a complete decarbonization of the basic infrastructures of the global economy (the energy systems, the urban infrastructures and systems, the land use systems) is required – within a very limited period of time, until 2070. Comprehensive knowledge is key to achieve this. Let me emphasize once more the significance of international cooperation in the field of science and technology research, particularly in the IPCC context. I am sure that politicians from China, India, or Brazil only accept what the IPCC is presenting as objective knowledge, as the stand of the art knowledge, because their national scientists are deeply involved. If this were a classical western-based knowledge project it would have resulted in a lack of legitimacy. In the case of global climate policy, it is obvious that investment in joint knowledge creation is also about creating legitimacy for joint action.
What are the main obstacles of the low-carbon transformation?
The first two great transformations have been evolutionary processes. No one "planned" the industrial revolution, not to mention the Neolithic revolution. These have been evolutionary dynamics. The sustainability transformation instead needs to be a governed process right from the beginning. In our institute, we looked at different transformation dynamics, not only the really big ones, the Neolithic, industrial, and the current sustainability transformation. We also examined structural adjustment programs in Latin America and Africa, the collapse of communism at the end of the 80s, the abolition of slavery, and similar other key transformations of human societies. Based on this historical perspective, we have identified four main drivers of transformation: The first one is crisis, this is the most important one. Confronted with strong crises, society and probably also individuals react and change direction. The second important driver is very often technology and scientific (r)evolution. The third driver is vision: If you are confronted with a problem but you do not know where to go to, transformation becomes very difficult. The European Union is the product of a fresh vision among elites after World War II; the United Nations is a result of the disasters of the first half of the 20th century. Advancing a vision is an essential means to move or to transform in a goal-oriented manner. Sustainability, of course, is also a vision. The fourth and last driver of transformation is "knowledge": you know that you have a certain problem constellation, and though the crisis is still not there, you react based on your knowledge in a preventive way.
For the low-carbon transformation, the fourth driver currently is absolutely key. We are able to address problems which would otherwise become much worse in the future, although the climate crisis is latent still – in contrast to, for example, the financial crisis, which is more visible in its effects. The impacts of a global warming of 4 or 5 degrees are still not visible. This makes for a huge difference. In fact, humans are not very good at acting and transforming significantly based on knowledge only. In combination with visible, tangible crises, knowledge is a strong driver of change, but without crisis, it is merely sufficient. Transformations based on knowledge and preventive action only are rare. The ozone hole is one positive example; solving the problem was possible because it required less complex technological change, affecting few industries only. Human beings are risk-averse in a sense, we are conservative, we do not like to change rapidly; we are path-dependent. John Maynard Keynes once said: "It is easy to develop new concepts and ideas. The difficult thing is to forget the old ones". Therefore, scientific tools are needed in order to sketch out future scenarios. Based on scientific knowledge, we need to convince our societies, our political decision-makers that it is necessary and possible to transform societies and economies towards sustainability – in order to avoid disruptive change in the earth system. Pushing towards sustainability at a point where the crisis has not yet materialized implies a specific and new role for science in managing global dynamics. Organizing a deep transformation towards sustainability avoiding significant crises driven by Earth system changes would be a cultural learning process – a civilizational shift.
What are the effects of growing multipolarity for global governance processes?
To start optimistically, I would argue that in contrast to historical situations in which this kind of tectonic power shifts led to conflicts or even wars, the current situation is different. The world is highly interconnected and economic interdependencies are stronger than ever. Charles Kupchan is differentiating between "war", "cold peace" and "warm peace". I think that a big "war" is not very probable, and "cold peace" is what we are in actually. "Warm peace" would be cooperative global governance: we identify our problems, have a joint problem analysis, and subsequently start acting cooperatively on them. But this does not describe the contemporary situation. While there are no severe global conflicts, we do not solve many of the global interdependency problems.
There are many barriers to global cooperation and I would like to mention two or three of those. The first one consists of power conflicts and power struggles. Hopefully realists such as John Mearsheimer are not right in claiming that "a peaceful rise of China is not possible". But the fundamental point remains that the re-organization and shuffling of power resources is rendering cooperation extremely difficult. The second point is that all the important global actors currently have severe domestic challenges to manage. The European countries are coping with the European dept crisis. Similarly, the United States is concerned with financial turbulences and rising social inequalities. China has to keep its annual growth rate of about 8 to 12 per cent and meanwhile stabilize its rapid modernization process. In India, there is still a large group of people suffering from poverty. So, managing that and trying to be a responsible global actor at the same time is not easy at all. In brief, all actors that we would like to see taking on a more responsible role on the global level are overcommitted domestically.
There is consensus among different disciplines on what cooperation is actually about. At the Centre for Global Cooperation Research we did a study on The Behavioural Dimensions of International Cooperation (2013) based on insights of very different disciplines – evolutionary biology, social anthropology, cognitive sciences, psychology, political sciences, behavioral economics – to find out what the basic mechanisms are which help human beings to cooperate at any scale towards global corporation in a world of nine billion people. Finally, we identified seven factors promoting cooperation: trust, communication, joint we-identities, reputation, fairness, enforcement – and reciprocity, which is the most fundamental prerequisite. These factors form an enable environment for cooperation and they are manmade. In contexts, actor constellations, systems, in which these basic mechanisms of cooperation are strong, they help to embed power dynamics, to solve social dilemma problems and to manage interdependencies. In contrast, contexts, actor constellations, and systems in which theses basic mechanisms of cooperation are weak, will be driven mainly by power dynamics and struggles. By looking at these factors one immediately understands why the G20 context is so difficult. We have been able to create and to well establish these factors in our old settings; in the European Union, the Western world, the transatlantic community. But now we are sitting together with new actors rather unknown. The G7/G8 world – the OECD driven and the western driven global economy and global politics – has moved towards G20 since it was acknowledged that one cannot manage any global turbulence without emerging economies. The G20 was created or rather called to meet in 2008, a few days after the bankruptcy of Lehman Brothers when many feared the collapse of the world's financial markets. Most western economies were highly indebted, whereas the emerging economies, especially China, were holding large currency reserves. From a behavioral perspective we have to invest in these basic factors of cooperation in the G 20 context in order to create the essential preconditions of joint action to solve the big global problems. This represents a long-term project, and unfortunately many of these global problems are highly challenging from the time perspective: a tension derives from the gap between time pressure in many of these areas and the time it probably needs to build up these basic mechanisms of cooperation. In fact, the major feeling is that international cooperation is even weaker now than a decade ago. I usually visualize the current situation of the G20 as a round table with 20 seats but no one is sitting there. Charles Kupchan's "No one's world" or Ian Bremmer's "The G0 world" deal with the same problem: international cooperation, global governance is currently so difficult, although all these interdependency problems rendered the problem of managing the global commons fully obvious. If you talk to our Foreign Ministers or Finance Ministers or Chancellors and Presidents, they of course all know exactly what is out there in terms of globalization impacts. But organizing the necessary global consensus and the governance and cooperation structures is tremendously difficult.
How far is the discipline of development research affected by global change?
This is a complex question, to which I do not have a definite answer. The whole field of development research is currently about to get redefined. In the past, the concept of development was clear: On the one side, there was the developed world, the OECD-world, consisting of 35-40 countries and on the other side, the "underdeveloped" part of the world, all other countries. Understanding the differences between developed and developing, along with thinking about the basic drivers of modernization and wealth creation in less developed countries was at the core of development research for a long period. How can poor countries become rich and as developed as OECD countries already are?
Today, it is highly questionable if even the broader categories of "development research" still serve to analyze the new realities. Do we currently still need "development economists", and how would they differ from classical "economists" doing research in those European countries suffering most from the debt crisis, high unemployment and weak institutions? Situations in many OECD countries nowadays look like what one would expect from a still developing or emerging economy, and the other way around. So, what distinguishes development research? This is an important question. Studying non-OECD countries, do we still need development research based governance theories or democratization theories – thus, theories that are systematically different from those we apply in our research on OECD countries? The discipline of development research is under immense pressure. This debate is linked to the second wave of global change we talked about: the post-western world order, emerging economies catching up, convergence trends in the global economy.
If you look at the role of international technology transfer, the same scenario arises: the North-South, donor-recipient categories have dissolved. Technology transfer has lost its distinct direction, and it is much more reciprocal and diffuse than it used to be. There are several studies currently pointing to the fact that investment rates in R&D and in technology creation are growing fast in several regions around the globe, whereas in many OECD-countries, investment is stagnating, or even decreasing. The whole map of knowledge, if you like to say so, is about to undergo deep changes. This implies that the common assumption that knowledge is based in OECD countries and transferred to the South via development cooperation is just not working any longer. We need new patterns of cooperation between different countries in this area. And we need research on global development dynamics which will be different from classical development research which has been based on the assumption of a systemic North-South divide for a long time.
How do institutions such as the World Bank react to the emerging and redefined agenda of development?
The current reorientation of the World Bank as a Knowledge Bank originates from the assumption that knowledge is just as important as money for global development. The second point is that more and more of their partners in non-OECD countries, classical developing and emerging economies, are more and more interested in the knowledge pools of the World Bank and less in their experts. And: dynamic developing countries and emerging economies are even more interested in investments in their own knowledge systems and joint knowledge creation with the World Bank. The old North-South knowledge transfer model is eroding. You might say that there currently are two contradictory global trends: on the one hand via social media and the Internet, knowledge is being widely distributed – broader than ever before and actually, theoretically accessible at any point in the world –, on the other hand the proliferation of knowledge is accompanied with access restriction and control, and the growing privatization of knowledge. Aiming to play a constructive role in collaborative knowledge generation, the World Bank invests a lot in building up freely accessible data bases and open research tools, including the provision of governance or development indicators of any kind. However, this is a difficult process that is developing slowly.
The World Bank is currently undergoing several basic re-orientations. The structures inside of the World Bank are about to become less hierarchical and more horizontal. Originally, the World Bank has been a much more western dominated organization as the Bretton Woods institutions were formed by the United States and its allies. If you look into the governance structures of the World Bank today, it is still largely dominated by OECD countries, but you can notice that this is changing. It is a global organization but 90 % of people working there have been studying at Anglo-Saxon universities. Actors especially from emerging economies have been criticizing that for long, claiming that the World Bank as a global organization should have to be represented by a global citizenship. Although this had slowly started to change already, all the knowledge and all the qualification procedures still remained very western dominated. So they asked the World Bank to diversify its partner structures, to reach out and cooperate with research institutions from around the world. This is what the World Bank is trying to do at the moment, which is really a break with its culture. Because even though the World Bank is a global organization, it has always been a very inward-looking organization. The World Bank was strong, with fantastic professionals and researchers inside, but without cooperating tools. Now they are trying to broaden their cooperation structures and to learn from and together with other institutions.
What are the opportunities and difficulties of big data analysis for global development?
Access to any kind of data is important for any kind of knowledge creation. It has been very limited for many developing countries over a very long time. So, thinking about how to assure access to serious data is significant. This would be my first point. My second point is that, when it comes to big data and the question of managing large amounts of indicators on, for example, cross-country or cross-sector modeling, I think the new technologies are opening up new research possibilities and opportunities. Big data provides the opportunity to identify patterns. Looking for similar dynamics in very different systems is a very interesting exercise, because you get deeper insights into the basic dynamics of systems. This is what I have learned from my colleague Nakicenovic, whom I have mentioned before, and who is working on the Global Energy Assessment, or from Juergen Kurths, from the Potsdam Institute for Climate Impact Research, who is studying basic structures and dynamics of very different complex systems like air traffic networks, global infrastructures and social media networks. Managing big data allows you to see patterns which cannot be seen if you only work with case studies. However, to understand the dynamics of countries and sectors, new actor constellations or communities, you need to go into detail and in this specific moment, big data is only the starting point, the background: you also need qualified, serious, very often qualitative data on the ground. Big data and qualified, specific data: they complement each other.
For sure, an important aspect of big data is that for the most part, it is gathered and stored by private businesses. We started this interview talking about global commons and we actually just defined a global commons: data on development should be a global commons, and we need standards and rules of managing those. Private actors could play a role, but within a set of rules defined by societies and policies, and not the private business sector.
Dirk Messner is the Director of the "German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)" since 2003 and teaches at the Institute of Political Science, University of Duisburg-Essen. He is Co-Director of the "Käte Hamburger Kolleg / Centre for Global Cooperation Research (KHK/GCR)", University Duisburg-Essen, which was established in 2012. He furthermore is Co-Chair of the "German Advisory Council on Global Change (WBGU)", member of the "China Council for International Cooperation on Environment and Development", member of the "Global Knowledge Advisory Commission" of the World Bank and member of the "European Commission's Scientific Advisory Board for EU development policy". Dirk Messner's research interests and work areas include globalisation and global governance, climate change, transformation towards low carbon economies, and development policy. He directed many international research programs and thus created a close international research network.
related links:
Profile at German Development Institute Messner, Dirk / Guarín, Alejandro / Haun, Daniel (eds.) (2013): The Behavioural Dimensions of International Cooperation, Global Cooperation Research Papers 1, Centre for Global Cooperation Research (pdf)
Read Jing Gu, John Humphrey, and Dirk Messner's (2007) Global Governance and Developing Countries: The Implications of the Rise of China here (pdf)
Messner, Dirk (2007): The European Union: Protagonist in a Multilateral World Order or Peripheral Power in the »Asia-Pacific« Century? (pdf)
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With a whirlwind of dramatic events gripping the world's attention, it can be easy to forget that we are now less than one year away from the 2024 presidential election.Despite their expected focus on domestic issues, candidates will have a lot to answer for this cycle when it comes to foreign policy as the war in Ukraine drags on and U.S.-China relations continue to deteriorate.The Democratic Party has chosen not to hold debates despite growing concerns about President Joe Biden's chances next year. With only a couple of months to go before the primaries start, the Quincy Institute decided that it would be useful to survey Biden's challengers from the left on how they would handle a range of foreign policy issues if elected.The candidates' responses show interesting differences on a range of questions, from a potential Israeli-Saudi normalization deal to the possibility of using military force to fight the cartels in Mexico. The questionnaire went out before the October 7 Hamas attacks against Israel and the subsequent war in Gaza, but we pulled together candidates' reactions to the events where possible.We received responses from Democratic candidate Marianne Williamson as well as independent candidates Robert F. Kennedy Jr. and Cornel West. Biden's campaign declined to participate, so we have aggregated relevant quotes and information about the president's stances where possible. We did the same for Rep. Dean Phillips (D-Minn.), who entered the race in late October and has not responded to our requests. We will update this page if we receive further responses.Biggest challenges to U.S. security; how to avoid war with China; potential negotiations to end the war in Ukraine; U.S. role in Saudi-Israeli normalization; withdrawing troops from Middle East; military force and the Mexican cartels; Israel-Hamas warWhat, in your view, are the three most pressing challenges to U.S. national security?Joe Biden (D)While President Biden has not directly addressed this question, his national security adviser said the following about the White House's 2022 National Security Strategy: "Our strategy proceeds from the premise that the two strategic challenges — geopolitical competition and shared transnational threats — are intertwined. We cannot build the broad coalitions we need to out-compete our rivals, if we sideline the issues that most directly impact the lives of billions of people." He further argued that "this is a decisive decade for shaping the terms of competition, especially with the PRC [China]. This is a decisive decade for getting ahead of the great global challenges — from climate to disease to emerging technology."Marianne Williamson (D)"The three most pressing challenges to U.S. national security are the nuclear threat, climate change, and our inability to go beyond the adversarial positioning in which countries view each other. We are closer to nuclear war than we've been in a long time. We must move towards a nuclear-free world, and we must begin by adopting a no first use policy. Once we adopt this policy, it will be much easier for us to get other nuclear-armed countries to do the same. There is no threat I am more concerned about than climate change. We are living through the last few years where we have a chance to save humanity. We must immediately undergo a just transition from a dirty fossil fueled economy to a clean renewable economy, and create millions of good jobs in the process. The time for incrementalism on climate is over. If we only view other countries through an adversarial lens, in terms of how they can harm or serve our interests, then we cannot deal with these crucial issues that challenge the security of all of us. We must work together with the international community for the common interest so that we can begin to deal with climate change, nuclear weapons, pandemics, and other threats."Robert F. Kennedy Jr. (I)"The most pressing challenges are the ones we have created ourselves. First is the risk of nuclear war, which belligerent and provocative U.S. policy has elevated to levels not seen since the Cold War.The second is the bankrupting of America's wealth, the result of decades of elevated military spending. The trillions spent on armaments could have gone toward building modern infrastructure, feeding and housing people, tackling chronic disease, and nourishing a thriving domestic economy.A third threat to national security is the epidemic of violence in our streets and in our homes. When we wage endless wars abroad, their mirror image afflicts us at home. Realistically, our nation is not threatened by an armed invasion by a foreign power. We have to broaden what we mean by 'national security' to include the things that actually make Americans feel insecure."Cornel West (I)"Climate Change: Climate change is not an endpoint that awaits us in the distant future, it is among us right now and impacting lives across the country and the entire world, especially the most vulnerable and most disadvantaged populations here in the U.S. — Black, Brown, Indigenous, and the poor. According to the National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), climate change-related damages cost the United States an estimated $165 Billion in 2022, Hurricane Ida, a Category 4 storm that massacred communities in Florida, including the loss of 150 lives, cost taxpayers approximately $112.9 Billion alone. Moreover, NOAA estimates that in the last 40 years, 341 storms exacerbated by climate change have cost the nation more than $2.5 Trillion. To put that into perspective, that's $80 Billion more than the national deficit of approximately $1.7 Trillion, thus far, for Fiscal Year 2023, and 1.5 percent of the national debt that stands at $161.7 trillion and counting. A nation already in massive debt, coupled with the astronomical costs of a growing climate crisis is the direct antithesis of national security. It's undeniable that more calamities associated with the climate crisis, including more powerful weather incidents that induce extreme flooding, extreme heat, and other environmental stressors, are inevitable. These events will have profound impacts on myriad systems and institutions that are necessary to maintain a livable society including, but not limited to, the production of food, access to clean water sources, the quality and availability of housing, transportation, education, and healthcare. The collapse of these systems could reasonably engender massive social unrest that would result in the massive displacement and forced migration of people as we are already witnessing with the United Houma Nation, Pointe-au Chien Indian Tribe, and Biloxi-Chitimacha-Choctaw of present-day Louisiana, who are the first federally recognized climate migrants, whose land is literally sinking due to oil and gas extraction in the Gulf of Mexico, which has rendered their land susceptible to the impacts of climate change. In fact, the United Nations Office of the High Commissions for Refugees has predicted that more than 200 million people, globally, will be forced to relocate due to climate change, including 40% of United Statesians who currently reside in coastal areas. From the atrocities of Hurricane Katrina to the current situation at the United States border with Mexico, we have already witnessed the consequences of climate-related breakdowns of social, economic, and other systems necessary to maintain quality of life and life itself breakdown all coupled with mass migration of innocent people seeking refuge.Increased Militarism: The United States is the single biggest military spender in the world with an annual budget roughly the size of the next seven largest military budgets combined. According to records kept by the National Priorities Project at the Institute for Policy Studies (IPS), in any given year, military spending accounts for over half of the federal government's annual discretionary budget. The U.S. military's bloated budget is utilized to build weapons and warcraft, which are in turn utilized to threaten other nations and demand their cooperation with the perceived U.S. military hegemony or offered to cooperative nations as part of military alliances. In FY 2023 alone, out of a $1.8 trillion federal discretionary budget, $1.1 trillion – or 62 percent – was for militarized programs. On top of war and weapons for the Pentagon, these expenditures include domestic militarism for police departments across the country and mass incarceration, as well as increased detentions and deportation, which represent direct threats to the security of Black, Brown, Indigenous and poor people in the United States. As we are witnessing right now, the current administration is complicit in thousands of civilian deaths by giving Israel military aid at $3.8 billion this year, half of which goes to Israel's missile system. They are now requesting a combined supplemental aid package at $106 billion for Israel along with Ukraine, Taiwan and the Indo-Pacific region, and US immigration enforcement at the US-Mexico southern border. To put this in perspective, combined with the estimated $113 billion in military aid the US has already sent to Ukraine, should the Congress grant President Biden's additional $105 billion package to Ukraine and Israel, this would represent almost 60% of the initially estimated $379 billion in climate change expenditures over 10 years included as part of the so-called Inflation Reduction Act. Further, the $105 billion military aid package to Israel and Ukraine is one hundred times the paltry $1 billion that the US pledged to the Green Climate Fund earlier this year, to fund climate mitigation and adaptation in the formerly colonized countries of Africa, Asia, Latin America, and the Pacific. Our friends at IPS also indicate that the U.S. could safely redirect at least $350 billion from the Pentagon's current spending per year and achieve true security by ending wars, reducing our aggressive posture overseas, and reining in military contracts that drain public coffers for private gain - all measures that would actually increase national security, while making resources available for critical domestic needs including, but not limited to, increased access to healthcare, improving the nation's broken education system - including an iniquitous student loan debt crisis, and real action to address the climate crisis. With the largest military in the world, the US is the single largest greenhouse gas emitting institution and consumer of fossil fuels on the entire planet, with a carbon footprint bigger than 140 other countries. The environmental and climate impacts of global militarism and war are staggering. Militarization continues to increase greenhouse gas emissions and pollute and poison land, water and air through weapons production, storage, and use, which is ironic Defense Secretary, Lloyd Austin, himself recently declared, 'There is little about what the Defense Department does to defend the American people that is not affected by climate change. It is a national security issue, and we must treat it as such.'Rising White Supremacy and Nationalism: We have already observed how the interlinked crises of the calamities associated with climate change, which push those disproportionately impacted further to the margins and thereby increasing the militarization of the southern border, urban areas, and throughout the world to address associated entropy of social systems and infrastructure tends to increase sentiments that beguile far too many U.S. residents to embrace elements of white supremacy ideology, thereby increasing instances of violence and acceptance of authoritarian and fascist paradigms that represent clear and present dangers to national security – no one knows this better than the U.S. Department of Justice. In 2001, Attorney General, Merrick Garland admonished the Senate Appropriations Committee stating, in part, "Domestic violent extremists pose an elevated threat in 2021 and in the FBI's view, the top domestic violent extremist threat we face comes from racially or ethnically motivated violent extremists, specifically those who advocate for the superiority of the white race." This salient issue has the potential to literally tear our nation asunder. A nation this divided is itself a national security risk that can be taken advantage of by nations hostile to the U.S. due to imperialist and interventionist past and present foreign policies of our country and their lasting impacts to [a] marked number of nations across the globe. Dismantling growing white supremacy and nationalism will require a multifaceted and intersectional approach that seeks to deracinate the root causes of this epidemic that prevents the U.S. from living up to its best self while also remaining a seemingly indelible threat. This will require tying requisite economic relief from an oligarchic approach to wealth accumulation and redistribution that exacerbates the white supremacy ideology ensconced in the fabric of this nation in such a way that has been negatively radicalizing poor white folk who may not even realize how the capitalist domination system upheld by the political duopoly extract from them as much as non-white people they are bamboozled to hate and stigmatize. I am confident that my Economic Justice prescriptions that include establishing a federal Universal Basic Income commission, wealth tax on all billionaire holdings and transaction, ending all tax loopholes for the oligarchy, and establishing a national $27 minimum wage, with special considerations for specific geographies where $27/hour would not be a family-sustaining wage, will be key steps in eviscerating the rise of white supremacy and nationalism in our nation that hurts the people perpetrated against as much as the people doing the perpetrating."As president, what would you do to avoid a direct military confrontation with China?Joe Biden (D)Biden has not directly addressed this question since becoming president, but a White House readout from his meeting with Chinese President Xi Jinping last year gives a good summary of his administration's stated approach to relations with China. "President Biden explained that the United States will continue to compete vigorously with the PRC, including by investing in sources of strength at home and aligning efforts with allies and partners around the world. He reiterated that this competition should not veer into conflict and underscored that the United States and China must manage the competition responsibly and maintain open lines of communication. The two leaders discussed the importance of developing principles that would advance these goals and tasked their teams to discuss them further. President Biden underscored that the United States and China must work together to address transnational challenges – such as climate change, global macroeconomic stability including debt relief, health security, and global food security – because that is what the international community expects."Marianne Williamson (D)"We absolutely cannot have a direct military confrontation with China, which would be one step away from World War III and nuclear Armageddon. The U.S. must accept that we are in a multipolar world. While I am deeply concerned about China's authoritarianism and serious violations of human rights, I do not think that China is interested in invading the U.S. or in starting a war with us. While we should do what we can through peaceful diplomacy to lessen Chinese human rights violations, we cannot start World War III between two nuclear-armed countries. Our military must stop trying to encircle China in the South China Sea. Instead, we must talk to China and seek peaceful coexistence."Robert F. Kennedy Jr. (I)"We believe that China has no desire for military confrontation. We will therefore ratchet down the tensions and cease the provocations in the South China Sea and elsewhere. We will adopt a posture that does not see China as an 'adversary,' and begin to negotiate arms control treaties in good faith so that both countries can reduce military spending to better the lives of their citizens."Cornel West (I)"We all know where a direct military confrontation with the People's Republic of China (PRC) will lead — irreparable nuclear holocaust that will lead to the loss and alteration of hundreds of millions of innocent lives over a conflict engendered by two so-called superpowers. We need to be honest with the people of the world, the U.S. and PRC are currently in a cold war that must be thawed to save lives and a global economy both hanging in the balance. The first step in thawing the current cold war will require a cessation to the myriad proxy wars that use nations like Ukraine, Taiwan, and numerous global south nations from Africa to Southeast Asia, to Latin America as pawns in an arms and resource extraction race. As president I will cease the saber rattling and chest beating that are doing nothing but instigating the PRC with military war games in waterways of Southeast Asia such as the Sea of Japan, Yellow Sea, East China Sea and others. I am confident this will open pathways for diplomacy that leads to cooperation in lieu of competition with the PRC. I agree with the Quincy Institute's assessment that the current administration's rhetoric of competition with the PRC is a feckless attempt to marginalize and exclude the nation from the global community, which in turn pushes them to form alliances with nations the U.S. also finds itself in a contemporary cold war with including, but not limited to, the Islamic Republic of Iran and Russia. One area where I believe we should especially be cooperating rather than competing with the PRC is the climate crisis. While it's true that the PRC is the largest emitter in the world, the U.S. remains the largest historic emitter despite only representing five percent of the world's population. Planetary survival literally requires less finger pointing at who is most responsible for the climate crisis and more finger pointing towards mutual and cooperative solutions. And rather than compete with the PRC for requisite critical resources to develop the infrastructure for renewable energy and regenerative economies, we must cooperate with them such that we don't render the need to address the climate crisis into a rationalization for casus belli over possession critical resources that will also drag global south nations into proxy wars they want no part of. The PRC, the U.S., and the entire world has a collective interest in protecting lives and the planet from the impacts of climate change. As president, my first step in avoiding a military confrontation with the PRC would be to invite and work with them to be a leading partner in addressing the climate crisis by exchanging ideas, resources, and technologies that can rapidly emancipate both nations from reliance on fossil fuels, which will improve relations, cooperation, and the habitability of the planet at once, while also preventing a military confrontation that will take more lives than the climate crisis."Is it in the U.S. national interest for the president to convene negotiations in an effort to end the war in Ukraine?Joe Biden (D)Biden generally emphasizes that Ukraine should be the driving force behind any peace negotiations and has argued that Russian President Vladimir Putin has not shown signs that he is ready to negotiate. He has, however, helped to convene several international conferences to discuss a diplomatic path forward, one of which reportedly included discussions about concessions that Ukraine may make in exchange for peace. (The administration denied these reports.)Marianne Williamson (D)"Firstly, this question is framed in terms of the 'U.S. national interest,' but I think it's time we start concerning ourselves more with the interests of humanity as a whole than the interests of the American government or American corporations, which is usually what is meant by 'U.S. national interest.'Yes, I think the U.S. should convene negotiations with Russia and Ukraine. Russia's invasion of Ukraine is a despicable crime, and we should support Ukraine and their autonomy. However, we need to do what we can to bring about a just but realistic peace. It seems extremely unlikely that either side in this conflict will have a complete victory over the other anytime soon, so if we don't want to let this draw out for two decades like our war in Afghanistan, then we should press for negotiations. I think that the withdrawn letter by progressive Congress members from last year that urged negotiations was a good and reasonable letter, and they should not have buckled to pressure and withdrawn it."Robert F. Kennedy Jr. (I)"Yes. Current U.S. strategic thinking is that the war serves the national interest by weakening Russia. That thinking is faulty on two counts. First, it is not weakening Russia. Second, a weak and unstable Russia would make us much less secure, not more secure. The United States and the world will be best served when Russia knows that we are not out to destroy her."Cornel West (I)"The conflict between Ukraine and Russia is not going to be ameliorated by military means. With $113 billion of taxpayer dollars already sent to Ukraine leading to no more than an endless war of attrition, as well as poll numbers indicating dithering support for a series of blank checks to continue it, it's clear the people of the United States have had enough. It's not just in the national interest for a diplomatic solution to this conflict, it's the duty of the President of the United States to lead this process with our global partners in Europe, Asia, and Africa. As president, I will give Ukraine no other choice but to enter a diplomatic process as part of my commitment to cease all war funding and weapons to Ukraine and instead invest in peacemaking."If Saudi Arabia agreed to normalize relations with Israel but requested a guarantee from the United States to defend the Kingdom militarily in exchange, would you seek to ratify a treaty making that commitment?Joe Biden (D)President Biden has not directly commented on this proposal, but his administration has led the initiative to negotiate a defense commitment in exchange for normalization.Rep. Dean Phillips (D)Phillips has endorsed the Biden administration's approach. "Never did we imagine it possible in our lifetimes to see the possible normalization of relations between the Saudis and Israelis. It's an extraordinary and historic opportunity not just for these two countries, but for the entire world," he told NPR. "The United States plays a significant role relative to a defense pact with the Saudis equipment and materiel relative to their military and potentially a civilian nuclear program as well. If those things can be met and also meeting some of the needs of the Palestinians, this could be an extraordinary legacy at a time the world surely needs it." Marianne Williamson (D)"No. The U.S. cannot get involved in another war in the Middle East – especially not in order to defend Saudi Arabia, arguably the worst human rights violator in the region. It is time the U.S. stops aiding Saudi Arabia and Israel in their egregious human rights violations."Robert F. Kennedy Jr. (I)"We think the premise of this question to be unlikely. Saudi Arabia is armed to the teeth and has no need of such a guarantee. As it has good relations with most other nations, its [only] plausible national security threat is Iran. However, much of the Sunni-Shiite conflict in the past arose from U.S. geopolitical maneuvering that elevated tensions throughout the region."Cornel West (I)"I wouldn't even qualify this request as a treaty as it would be more of a death sentence for innocent civilians in the region and more service members, too many who have already been lost due to U.S. empire building in the Middle East, mainly to protect oil profits of fossil fuel cartels both domestically and globally. We need less iron domes and a more iron-clad diplomatic process that leads to lasting peace and mutual dignity for all people in the Middle East. To this end, as president I would insist that any normalization of relations between the Kingdom of Saudi Arabia and the State of Israel include immediate steps to liberate Palestinian people from occupation and a wanton cycle of violence that's killing precious Palestinian and Israeli lives alike."As Commander-in-Chief, would you bring home the U.S. troops currently stationed in Iraq and Syria?Joe Biden (D)While Biden has not directly addressed this question, a senior Pentagon official recently said the U.S. "has no intent to withdraw in the near future" from Syria.Marianne Williamson (D)"Yes I would, but in Syria, I would first negotiate an agreement that ensures the Kurds will not be harmed before withdrawing the troops that are protecting them."Robert F. Kennedy Jr. (I)"Yes. Those nations do not want our troops there. I will instigate bold peace initiatives in places where there are still military tensions, in some cases replacing troops with international peacekeepers."Cornel West (I)"As indicated in my Policy Pillars Rooted in a Movement of Truth, Justice, and Love, as president I would immediately embark on a responsible and expeditious closure of global U.S. military bases as part of a larger initiative to cease and desist U.S. empire building and maintenance and slash the bloated military budget, including the disbanding of NATO, such that we can reinvest those funds in myriad social and economic justice programs domestically. As tensions in the Middle East associated with the crisis in Palestine/Israel grow, the U.S. presence is only exacerbating an already incendiary situation while putting brave service people in harm's way for no other reason than to maintain U.S. empire and a military hegemony in a region that needs less bullets and rockets and more diplomacy. To this end, as president, I would bring those troops home immediately, honor them for their service and ensure a Just Transition so that they can use the skills they gained in the military and put them to use for beneficial services to the people of the U.S."If elected, would you request an authorization from Congress to use military force against drug cartels in Mexico?Joe Biden (D)Biden has not commented directly on calls to authorize military force against the cartels, but a National Security Council spokesperson said in April that the administration "is not considering military action in Mexico.""Designating these cartels as foreign terrorist organizations would not grant us any additional authorities that we don't already have," the spokesperson added.Marianne Williamson (D)"No. The U.S. has invaded and militarily intervened in Latin America time after time, and it has only brought violence and misery and fueled the immigration that we now complain about. It is time we reject the imperialist Monroe Doctrine, which declared Latin America our backyard. It is time we respect our neighbors to the south and stop invading their countries."Robert F. Kennedy Jr. (I)"Absolutely not. The Mexicans have the power to overcome the drug cartels themselves. We can aid them by sharing intelligence, by shutting down the illegal weapons trade, by cracking down on money laundering activities of US banks, and by prosecuting the cartels' collaborators in this country."Cornel West (I)"Absolutely not. To be clear, asking the Congress for authorization to use military force in Mexico would essentially be asking Congress to approve a military invasion through a declaration of war against Mexico. The so-called war against drugs in the United States has been and continues to be an abject failure. This 50-year war has been used as a rationalization for crimes against humanity, especially those most marginalized by failed drug policies - Black, Brown, Indigenous and poor people, who have been subjected to a racialized and classist mass incarceration pogrom that has needlessly locked up over 400,000 people for non-violent drug-related crimes between 1980 and 1997 alone. A failed domestic drug war should not be an impetus to start a foreign drug war in the sovereign territory of one of our North American partners. It should instead be an impetus to enact efficacious policies that treat addiction as a national threat to public health. Instead of increasing militarism and launching a foreign war, we should declare war against the lack of access to healthcare and the lack of economic opportunities that contribute to drug use. Reducing and decriminalizing drug use in the United States will directly reduce the amount of drugs that are smuggled across the border, thereby reducing revenues for drug cartels in Mexico. This is less an issue of militarism and more an issue of addiction driven by supply and demand."Reactions to Israel-Hamas warJoe Biden (D)In a speech on Oct. 20, Biden said: "In Israel, we must make sure that they have what they need to protect their people today and always.The security package I'm sending to Congress and asking Congress to do is an unprecedented commitment to Israel's security that will sharpen Israel's qualitative military edge, which we've committed to — the qualitative military edge.We're going to make sure Iron Dome continues to guard the skies over Israel. We're going to make sure other hostile actors in the region know that Israel is stronger than ever and prevent this conflict from spreading.Look, at the same time, [Prime Minister] Netanyahu and I discussed again yesterday the critical need for Israel to operate by the laws of war. That means protecting civilians in combat as best as they can. The people of Gaza urgently need food, water, and medicine."Rep. Dean Phillips (D)In a long tweet, Phillips said, "The destruction of Hamas is necessary, but the military campaign must follow international law and conventions of civilized nations. [...]I support a pause in hostilities and the immediate safe passage of civilians from Gaza into temporary shelters in Egypt and/or Jordan and the largest humanitarian relief effort in world history.I am pro-Israeli and anti the Netanyahu government — and [its] enabling of settlements on Palestinian land. [...]Israel has a right to exist, defend itself, and ensure the terror and butchering of Oct 7 never happens again.Palestinians have a right to a nation of their own, and that begins with a free and fair election for the first time since 2006 in which a choice can be made; peace or war.Israelis must also be afforded the same right to choose peace or war."Marianne Williamson (D)Williamson tweeted: "For Israel to prosecute an all out war on Gaza is already a catastrophe for the people of Gaza. It can easily become a catastrophe for the people of Israel as well. There's no end game there, for them or for the rest of the world, that doesn't multiply the horror. The United States should join an international consortium — Egypt, Jordan and others — in efforts to secure release of the hostages and cessation of the bombing."Robert F. Kennedy Jr. (I)On Oct. 7, Kennedy said the following in a statement: "This ignominious, unprovoked, and barbaric attack on Israel must be met with world condemnation and unequivocal support for the Jewish state's right to self-defense. We must provide Israel with whatever it needs to defend itself — now. As President, I'll make sure that our policy is unambiguous so that the enemies of Israel will think long and hard before attempting aggression of any kind.I applaud the strong statements of support from the Biden White House for Israel in her hour of need. However, the scale of these attacks means it is likely that Israel will need to wage a sustained military campaign to protect its citizens. Statements of support are fine, but we must follow through with unwavering, resolute, and practical action. America must stand by our ally throughout this operation and beyond as it exercises its sovereign right to self-defense."Kennedy later warned against using the attacks and subsequent war as a justification for war with Iran. "It didn't take long for the neocons in Washington to spin the Hamas terror attacks to advance their agenda of war against Iran," he tweeted on Oct. 27. "If President Biden doesn't resist them, they might get their wish."Cornel West (I)
In a recent statement, West said, "US taxpayers want no part in funding the Israeli war machine that is committing genocidal war crimes in Gaza. We need stronger, clearer headed representation like this within our highest levels of government." He has also said, "We want a ceasefire. We want an end of the siege. We want an end of occupation. We want equal rights, equal dignity, and equal access for Palestinians and Jews."