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NEUE LITERATUR - Vesper, Ensslin, Baader. Urszenen des deutschen Terrorismus, Köln 2003
In: IWK: internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 39, Heft 4, S. 565
ISSN: 0046-8428
Sprache und Gewalt: Vorbemerkungen zu einer unmöglichen und notwendigen Differenz
In: Sprache und Gewalt, S. 11-39
Der Beitrag thematisiert die unterschiedlichen Ordnungen von Sprache und Gewalt, von denen die eine als Kommunikation geistiger und kultureller Inhalte und Formen und die andere als naturverhaftete körperliche Praxis ausgewiesen ist. Die allgemeine Fragestellung ist dabei, ob sich eine reine Gewalt einer reinen Sprache, die im Dienste einer reinen Vernunft steht, gegenüber stellen lässt. Wenn die Ordnungen der Sprache und Gewalt so deutlich voneinander getrennt und zu unterscheiden wären, dann wären die Gewalt, von Menschen gegen Menschen oder andere Lebewesen ausgeübt, ohne Bedeutung, Sinn und Wert. Die Verstrickung von Sprache und Gewalt lässt sich bereits in den Aufzeichnungen der Urszenen des abendländischen Denkens (Platon) aufspüren. Von dort lässt sich eine Traditionslinie zur "Propaganda" und Werbung im 20. Jahrhundert ziehen. Der Beitrag befasst sich mit diversen Formen der sprachlichen Gewalt: der Rede als Gewalt, wenn sie in einem direkten Sinn befiehlt, droht oder fordert, der Sprache als Herrschaftsnorm sowie der Sprach- und Denkgewalt des modernen Wissens als methodischem Spektrum, das die Aneignung, Vereinnahmung und Verfügung des Subjekts zum Ziel hat. (ICH)
Stigmata: Poetiken der Körperinschrift ; [Tagung Hamburg, Dezember 2000]
In einem ganz wörtlichen Sinne erlebt das Stigma gegen Ende des 20. Jahrhunderts als Branding und Piercing eine unter die Haut gehende Renaissance. In einer schwer durchschaubaren Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen stehen diese modischen Praktiken mit den Manifestationen der Stigmata im engeren Sinne: den Malen, die dem Körper Jesu Christi in der Passion zugefügt wurden und noch seinen verklärten, auferstandenen Körper zeichnen. Seit Franz von Assisi ist eine kleine Schar von Auserwählten mit diesen Malen gezeichnet worden. Stigmata sind geistige Wunden als Manifestationen der imitatio Christi in einer komplexen Zeichengebung zwischen Wiederholung und Neueinsatz. Dadurch wird der Körper in einen anderen verwandelt, zum Schauplatz einer Präsenz gemacht, die ebenso korporal wie figural und mimetisch ist. Am Phänomen der Stigmata haben die unterschiedlichsten Disziplinen ihre semantischen und referenztheoretischen Grenzen erfahren. Die Erklärungsversuche von Theologie und Medizin, Recht, Psychologie und Psychoanalyse sind oft der Selbstaufklärung ihrer Wirklichkeitsannahmen dienlicher als der Erhellung der Phänomene. Diese Annahmen und die durch sie begründeten Modelle des Wissens werden daher in dem vorliegenden Band ebenso zum Gegenstand der Analysen wie die Darstellungsordnungen und -medien, mit denen das Phänomen der Stigmata verbunden ist. Aus dem Inhalt Einleitung: Stigmata - Zur Archäologie eines trügerischen Phänomens in Mittelalter und Moderne BARBARA VINKEN Via crucis, via amoris BETTINE MENKE Nachträglichkeit und Beglaubigungen I Urszene, Deckerinnerungen (Antike) SUSANNA ELM Marking the Self in Late Antiquity. Inscriptions, Baptism and the Conversion of Mimes ANSELM HAVERKAMP Christ's Case. The Triumph of Sado-Masochism II Refiguration, Traditionsbildung (Mittelalter, Barock) CHIARA FRUGONI "Ad imaginem et similitudinem nostram". Der Heilige Franziskus und die Erfindung der Stigmata CAROLINE WALKER BYNUM Die Frau als Körper und Nahrung NIKLAUS LARGIER Die Logik der Erregung. Franz von Assisi, Teresa von Avila und Thérèse philosophe BERNHARD TEUBER Sichtbare Wundmale und unsichtbare Durchbohrung. Die leibhafte Nachfolge Christi als Paradigma des anhermeneutischen Schreibens WOLFGANG SCHÄFFNER Die Wunder des San Francesco d'Assisi und der Therese Neumann. Elemente einer Mediengeschichte des Stigmas ULRIKE SPRENGER Köpfe und Körper. Flagellanten, Historiographie und Hagiographie in Sevilla CHRISTOPHE ...