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In: Suhrkamp-Taschenbücher Wissenschaft 1947
Väter sind heutzutage in der Krise und häufig mit der Suche nach sich selbst beschäftigt. Daß sie im familiären Rollenspiel aus dem Tritt geraten oder gewissermaßen "von der Rolle" sind, ist allerdings keine kurzfristige Entwicklung; vielmehr geht die Krise der Vaterschaft direkt auf den Ursprung der modernen Gesellschaft zurück, die Vaterabschaffung und Vaterlosigkeit inszenierte, lange bevor diese mit Mitscherlichs Buch Auf dem Weg in die vaterlose Gesellschaft sprichwörtlich geworden sind. Der Band schlägt den Bogen vom frühen Tod des Patriarchen bis zum Siegeszug der jugendlichen peer groups als Vaterersatz. Renommierte Kulturwissenschaftler erzählen von einer anderen Geschichte der Moderne, in der auf überraschende Weise das Private politisch und das Politische privat wird.
Magisterarbeit aus dem Fachbereich Pädagogik - Päd. Soziologie, Benotung: 2,3, Universität Potsdam (Institut für Erziehungswissenschaft), 92 Eintragungen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch
In: Klinische Soziologie Bd. 4
In: Klinische Soziologie 4
In: Figurationen: Gender, Literatur, Kultur, Band 6, Heft 2, S. 33-48
ISSN: 2194-363X
Die vorliegende Masterarbeit setzt sich mit den transgenerationalen Nachwirkungen kriegsbedingter Vaterlosigkeit auseinander. Das Ziel der empirischen Forschung ist es herauszufinden, welche pädagogischen Konsequenzen durch das vaterlose Aufwachsen in der Kriegs- und Nachkriegszeit entstanden sind und in wie fern sich diese auf die nächsten Generationen übertragen lassen. Dafür ist eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Wandel des Vaterschaftsbegriffs und der Bedeutung des Vaters für die gesamte Familie notwendig. Mit Hilfe von narrativen Interviews wurden fünf Proband_innen zu der erlebten Vaterlosigkeit in der Kriegs- und Nachkriegszeit befragt. Die Ergebnisse der Interviews zeigen, dass die kriegsbedingte Vaterlosigkeit das gesamte Familienleben veränderte. Bei den Kriegskindern wurde eine Desintegration in den Peer-Groups, eine damit verbundene Verheimlichung des vaterlosen Aufwachsens, ein ewiges Suchen nach dem idealen Ersatzvater, eine Vergöttlichung der Mutter, eine frühe Einnahme der Erwachsenenrolle, eine Abneigung gegenüber neuen politischen Ideen und eine kritische Haltung gegenüber der freien Erziehung der Kinder im 21. Jahrhundert festgestellt. Bei der Erziehung der eigenen Kinder fehlte es den Proband_innen an Einfühlungsvermögen und die fehlende Vaterfigur bewirkte, dass sich die Proband_innen zunehmend an gesellschaftlichen Rollenbildern orientierten. Ebenfalls wurde ein Zusammenhang zwischen den sozioökonomischen Bedingungen des Heranwachsens und der Wahrnehmung der Kriegs- und Nachkriegserlebnisse aufgedeckt. ; The present master thesis deals with the transgenerational effects of fatherlessness caused by war. The aim of the empirical research is to investigate upon the pedagogical impact of growing up without a father during and after war and to what extent these experiences can be transferred to the next generation. In order to achieve this, a theoretical discussion covering the change of the term 'paternity and the importance of a father for the entire family is of necessity. With the help of narrative interviews, five participants were asked to speak about their experiences growing up without a father during and after war. The results of the interviews have shown that fatherlessness caused by war changed the entire family life. With war children, the following could be detected: disintegration into the peer-group, concealment of the fact that one was growing up without a father, a never-ending quest for an ideal surrogate father, divinisation of the mother, growing up early, a dislike for new political ideas and a critical mind-set towards an open-minded parenting in the 21st century. When it came to parenting their own children, the participants displayed a lack of empathy and the missing father figure resulted in the fact that the interviewees orientated themselves towards social role models. Furthermore, an interrelation between the socio-economic condition of growing up and the perception of war and after war experiences could be detected. ; vorgelegt von Sarah Bohdal, Bakk. phil. ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2016 ; (VLID)1689146
BASE
In: Wissen & Praxis 98
Ist die innere Erlebniswelt eines vaterlosen Kindes zwangsläufig defizitär? Die Studie hat zum Ziel, eine am subjektiven Erleben des Kindes orientierte Sicht der Auswirkungen von Vaterlosigkeit vorzulegen.
Im 20. Jahrhundert wuchsen zahlreiche Kinder ohne Vater auf. Die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbandes stellen Analysen zum Wandel von Familienstrukturen oder Männlichkeitsbildern und Untersuchungen zur Bedeutung von väterlichen Orientierungen im Lebensverlauf vor. Sie beschäftigen sich mit den Folgen vaterlosen Aufwachsens für Mädchen und Jungen und fragen nach historischen Zusammenhängen sowie gesellschaftlichen Deutungsmöglichkeiten tiefgreifender Verunsicherungen und daraus entstandenen Ängsten sowie Sehnsüchten. Im 20. Jahrhundert wuchsen zahlreiche Kinder ohne Vater auf. Dies gilt nicht zuletzt für Angehörige der Kriegskindergeneration des Zweiten Weltkriegs. Jedoch nicht nur nach 1945, sondern auch bereits nach dem Ersten Weltkrieg hatte das Aufwachsen ohne väterlichen Halt und Orientierungen für die Betroffenen weitreichende, oft lebenslange Folgen. Zudem fehlten im 20. Jahrhundert mehrfach nicht nur vielen Kindern und Jugendlichen die Väter, sondern auch im gesellschaftlich-politischen Leben mangelte es an väterlich-männlichen Vorbildern. Unter anderen Voraussetzungen und gesellschaftlichen Zusammenhängen hat das Thema schließlich zu Beginn des 21. Jahrhunderts neu an Bedeutung gewonnen. Die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbandes stellen Analysen zum Wandel von Familienstrukturen oder Männlichkeitsbildern und Untersuchungen zur Bedeutung von väterlichen Orientierungen im Lebensverlauf vor. Sie beschäftigen sich mit den Folgen vaterlosen Aufwachsens für Mädchen und Jungen und fragen nach historischen Zusammenhängen sowie gesellschaftlichen Deutungsmöglichkeiten tiefgreifender Verunsicherungen und daraus entstandenen Ängsten sowie Sehnsüchten.
In der Kriegskinderforschung wird die Abwesenheit des biologischen Vaters und das Aufwachsen nur bei der biologischen Mutter als problematisch für die psychische Entwicklung von Kindern postuliert. Der abwesende biologische Vater rückt ins Zentrum, mit ihm steht und fällt die psychische Gesundheit des Kindes. Rafaela Schmid etabliert eine neue Reflexionsebene im Fachdiskurs um (kriegsbedingte) ›Vaterlosigkeit‹. Sie nähert sich der Problematik exemplarisch mittels einer hermeneutischen Lektüre und Interpretation der Fachliteratur über sogenannte ›Besatzungskinder‹. Darin enthaltene Verkürzungen psychoanalytischer Konzepte werden durch eine Auseinandersetzung mit der Stellung des Vaters in der Theorie Freuds sichtbar, was in der Folge eine Dezentrierung des biologischen Vaters möglich macht. So kann das gängige eindimensionale und von patriarchalen Strukturen bestimmte Narrativ der ›Vaterlosigkeit‹ als Mangelzustand herausgefordert werden.
In: Bibliothek der Psychoanalyse
Das Buch unternimmt den Versuch, dem Vater in der Psychoanalyse einen ganz neuen Stellenwert einzuräumen. Dabei kommt man an einer Feststellung der defizitären Beziehungen zu "fernen Vätern" in der heutigen Gesellschaft nicht vorbei. Diese "Vaterferne" wird auch in ihren Auswirkungen auf eine gewaltvolle männliche Sozialisation (Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus) analysiert. Aigner sammelt klinische Ergebnisse zur Vaterentbehrung, die angesichts der Entwicklungsprobleme von Kindern und männlichen Heranwachsenden zu einiger Sorge berechtigen. Schließlich bietet er mit der frühen Vaterbeziehung und dem "negativen Ödipuskomplex" eine heilsame Alternative zur Vaterlosigkeit und Vaterferne an.
In: Politische Morde: vom Altertum bis zur Gegenwart, S. 266-277
Der Verfasser konstatiert eine Selbsteinschränkung und Verwischung der Kanzlerdemokratie, die zu einer "vaterlosen Politik" führt. Er erläutert diese These in drei Schritten. Zunächst werden psychologische und psychoanalytische Vaterkonfigurationen rekapituliert, um dann an Hand der deutschen Kanzler der letzten 130 Jahre politische Vaterfiguren vorzustellen (Bismarck, Adenauer, Schröder). Sodann wird gezeigt, wie die Mediatisierung der politischen Kultur Kanzler- und andere Vaterfiguren dem Präsentationsformat und den Selektionsmodi der elektronischen Bildmedien unterwirft. Die patriarchalische Konstellation der Politik wird in eine metaphorisch als Vaterlosigkeit gedeutete Schwebesituation des Politischen überführt. Die Theatralität von Politik und die Inszenierung von Medien-Events für die Zuschauerdemokratie sind Ausdruck einer solchen Entwicklung. (ICE2)
Der Verlust des Vaters ist ein brutaler Einschnitt, der einen Sohn lebenslang begleitet - und oft auch beschädigt, selbst wenn er es nicht bewußt wahrnimmt. Das Nicht-fragen-können führt viele zu Selbsttäuschung und mitunter auch zu Selbstquälerei. Das Selbstvertrauen steht nicht selten auf wackligem Grund. Kernstück dieses Buches bilden die Lebensberichte von Männern, die zwischen 1933 und 1945 geboren wurden und vaterlos aufwuchsen. Auch wenn sich Vaterbilder und spätere Lebenskonzepte der zurückgebliebenen Söhne unterscheiden: Das Gemeinsame ist die oft uneingestandene lebenslange Trauer, die meist erst spät einsetzende Wahrnehmung von fehlendem Halt und dem ständigen Zwang, die erahnten Defizite zu überwinden. Nicht selten machten die Söhne in Gehorsam zum (fehlenden) Vater oder zur (überforderten, tapferen) Mutter Karriere, engagierten sich sozial oder politisch und unterdrückten ihre Suche nach der eigenen Identität zu Gunsten eines Idealbildes. Die Autoren untersuchen die lebenslange Bedeutung der abwesenden Väter und zeigen Wege, wie Männer mit der Hypothek der Vaterlosigkeit konstruktiv umgehen können
Theologe, Männerforscher und "Männerversteher" Stiehler (BA 12/10) dringt, nachdem er das Konzept einer "eigenständigen Männlichkeit" entwickelt hat, zu einem Kernthema dieses Ansatzes vor: der Rolle des Vaters respektive der "Väterlichkeit" als zentralem Prinzip der Gestaltung familiärer wie auch gesellschaftlicher Beziehungen. Im 1. Teil eine Bestandsaufnahme der "väterlosen Gesellschaft" heute, in welcher der "unväterliche Vater" heimisch ist. Der bringt selbst nicht die Kraft auf und die Gesellschaft behindert ihn zugleich, die spezifisch väterlichen Ressourcen, wie Verantwortung, Orientierung, Konsequenz, Begrenzung, Neugierde und Lust am Entdecken ins Spiel und in Deckung mit den anerkannten mütterlichen Merkmalen zu bringen. Als Beleg dienen Fälle aus der Beratungspraxis des Autors. Im 2. Teil entwickelt er die "Merkmale von Väterlichkeit" im Detail, um schliesslich seine Vision "von der Väterlosigkeit zur väterlichen Gesellschaft" zu propagieren. Ansätze zur Thematik finden sich bei B.T. Leimbach (ID-G 48/7), H. Seemann (BA 12/09), H. Petri (BA 5/04). - Nicht nur für Männer- und Vaterbewegte. (2)