Grundschulforschung und vergleichende Erziehungswissenschaft, das ist die leitende These, sind erst spät miteinander verknüpft worden, und dann auch meist nur in der Form der wechselseitigen Bestätigung einer primär pädagogisch-politisch definierten, praxisorientierten Reflexionsform. Der Beitrag entfaltet diese These einerseits systematisch, andererseits am exemplarischen Fall der am englischen Primarschulwesen orientierten vergleichenden Grundschulforschung. Geblieben ist das Desiderat einer interkulturell-vergleichenden Grundschulforschung, die neben der Politikberatung und der Lehre auch die Erwartungen theoretisch distanzierter Analyse bedient. (DIPF/Orig.) ; Research on primary schooling and comparative educational science - thus the author's guiding thesis - have been coupled rather late and mostly in the form of a reciprocal affirmation of a practice-oriented type of reflection defined primarily politically and pedagogically. On the one hand, this thesis is elaborated systematically, on the other, it is exemplified by comparative research on primary schooling oriented by the English primary school system. However, we are still left with the desideratum of an intercultural comparative research on primary schooling which - besides providing guidance for educational policy and teaching - also meets the expectations of a more distanced theoretical analysis. (DIPF/Orig.)
Der Autor diskutiert zunächst, warum das Thema Qualitätssicherung durch vergleichende Leistungsmessung aktuell so viel öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Da sich die "Komplexität des Geschäfts der politischen Steuerung" durch die Bildungsverwaltung sprunghaft erhöht habe, seien "Klärungen sowohl wünschenswerter und praktikabler Steuerungsmodelle als auch bezüglich der Zusammenhänge und Verträglichkeit von unterschiedlichen Zielsetzungen der Schulen" umso dringender notwendig. Der Autor schreibt: "Als Beispiel einer solchen Klärung möchte ich . zuerst eine Typisierung von Evaluationsmaßnahmen versuchen und mich anschließend den inhaltlichen Fragen der adäquaten Erfassung von Zielkriterien zuwenden." (DIPF/Bi.)
Die in systemtheoretischen und handlungstheoretischen Begriffen beschreibbare Globalisierung bedeutet für die Vergleichende Erziehungswissenschaft eine Verschiebung der Forschungsthematik hin zu weltgesellschaftlichen Analyseeinheiten. Mit der Fokussierung der thematischen Einheiten auf die Globalisierung hat weder im Reform- noch im Theoriediskurs der Vergleichenden Erziehungswissenschaft ein Paradigmenwechsel stattgefunden, aber es sind doch neue Theorie-Reformkonfigurationen und auf beiden Seiten Umakzentuierungen erkennbar. (DIPF/Orig.) ; With regard to comparative ecucation, globalization, which may be described in systemtheoretical and action-theoretical terms, has led to a shifting of the subject of research towards world-society-related units of analysis. With the focusing on topics of globalization, however, there has not been a change in paradigms neither in the reform-related discourse nor in the theoretical discourse of comparative education. Still, new configurations of theory and reform as well as new accentuations are to be noticed on both sides. (DIPF/Orig.)
Die folgende Bibliographie umfaßt Literatur zur international vergleichenden Policy-Forschung bis zum Jahr 1989, in Einzelfällen auch darüber hinaus. Neben Arbeiten zu konzeptionellen und methodischen Fragen des Policy-Vergleichs werden ausgewählte Politiksektoren herausgegriffen. Die Informationen zu den einzelnen Aufsätzen und Büchern umfassen nicht nur normale bibliographische Angaben sondern auch Hinweise zu den jeweils verglichenen Ländern und zu den analysierten Phasen des Policy-Prozesses. Die Datei ist auch als AsksamDatei auf 3,5"-Diskette zum Preis von DM 10,- zu erhalten. Bitte das Bestellformular am Ende der Bibliographie beachten. ; The bibliography contains literature in the field of internationally comparative policy research up to 1989, with some exceptions going beyond this publication year. Beside research on conceptual and methodological questions of comparative policy research, specific policy sectors have been selected. In addition to the usual bibliographical data, the entries include the countries compared and the policy phases analyzed. Tue bibliography is also obtainable as an Asksam-file on 3.5" diskettes for DM 10,-. Please see the order form at the end of this bibliography.
Die komparative didaktische Forschung, die über die eigenen Landesgrenzen hinausschaut, gewinnt im Zuge des europäischen Einigungsprozesses und der Globalisierung zunehmend an Bedeutung. Sie fragt dabei vor allem nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der nationalen Bildungsvorstellungen, um damit die Gesprächsbasis für einen internationalen didaktischen Dialog zu schaffen. Ein lohnender Ansatz dafür stellt die Lehrplananalyse dar, weil Lehrpläne am direktesten Bildungsvorstellungen ausdrücken. Lehrpläne lassen sich unter verschiedensten Gesichtspunkten analysieren: Umfang, Struktur, der Grad ihrer Offenheit oder das zur Verfügung stehende Stundendeputat sind mögliche Ansatzpunkte. Das zentrale Interesse gilt aber in der Regel den in ihnen enthaltenen Lernzielen und -inhalten. Die Forschungspraxis zeigt, dass diese aber aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit und aufgrund terminologischer Unschärfen nicht direkt miteinander verglichen werden können, es bedarf vielmehr eines unabhängigen "Messinstrumentes". Im vorliegenden Forschungsvorhaben, bei dem die Lehrpläne des Primarbereiches der EU-Mitgliedstaaten verglichen wurden, wurde als zentrales Instrument dazu eine dreidimensionale Lernzielmatrix gewählt. Im Folgenden sollen nach Darstellung der Auswahlkriterien einige methodische Ansätze der Lehrplananalyse aufgezeigt werden. (DIPF/Orig.)
Inwiefern ist Politik Theater? Anhand eines politikwissenschaftlichen Konzepts von Politik (Karl Rohe) und eines theaterwissenschaftlichen Konzepts von Theater (Andreas Kotte) werden beide Begriffe in ihren Kriterien aufeinander bezogen und verglichen, um Politik als Theater zu beschreiben und zu verdeutlichen, wo es kein Theater sein kann. Im Anschluß werden gesellschaftliche Bedingungen und Koordinaten beschrieben, unter denen mediales Politiktheater stattfindet und Erklärungsversuche dazu geleistet.
In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die vergleichende Perspektive bei der Anwendung des Konzepts der Übergangsarbeitsmärkte auf Arbeitszeitregime in verschiedenen Ländern. Eingangs untersuchen wir Tendenzen bei der Regulierung und Verteilung der Normalarbeitszeit in ausgewählten Ländern seit Mitte der achtziger Jahre. Diese Analyse betont die besonderen Wege, mit denen der Staat und die Sozialpartner die Reregulierung der Arbeitszeit anstreben. Um diese Veränderungen zu interpretieren und zu erklären, beziehen wir uns auf frühere international vergleichende Forschung zu industriellen Beziehungen und Sozialpolitik. Indem wir den Schwerpunkt auf bestimmte Arbeitsmarkt- und Haushaltsstrukturen legen, veranschaulichen wir die Anreize und Hindernisse bei der Herstellung des Übergangs zwischen verschiedenen Beschäftigungsformen in einer Reihe von Ländern. Der Artikel endet mit einer kurzen Diskussion der Strategien, die die Arbeitsmarktübergänge und die Entwicklung von Übergangsarbeitsmärkten unter höchst verschiedenen institutionellen Rahmenbedingungen beeinflussen und setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich diese auf die Umstrukturierung der Beschäftigung auswirken. ; In this article we set out to examine how the potential for transitional labour markets could be developed through the use of flexible working time practices in a range of European countries. First we examine the trends in the regulation and distribution of working time since the mid 1980s, and the role of the social partners in this process. We identify three distinct types which we label: negotiated flexibility, statist flexibility and externally constrained voluntarism. To interpret and explain these changes we draw on earlier cross-national comparative research from industrial relations and social policy. By focussing on particular labour market characteristics and household structures we illustrate the incentives and obstacles to making transitions between different employment statuses. The article concludes with a short discussion of the type of policies that influence labour market transitions and the potential for transitional labour markets.
Vor dem Hintergrund der Wiedervereinigungsprozesse der BRD und der DDR spricht der Autor über die Dimensionen und Chancen einer Vergleichenden Pädagogik, die von ihrem Selbstverständnis her zunächst als "marxistisch-leninistische Vergleichende Pädagogik" formuliert war, jedoch in Anbetracht der gesellschaftlichen Veränderungen nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Diese steht seiner Meinung nach an einem "Scheideweg ihrer Entwicklung". Er unterzieht die Vergleichende Pädagogik in der DDR einer kritischen Reflexion, wobei er "das verengte Verständnis der Wechselbeziehungen von Politik und Pädagogik", "die fehlende Freiheit der Wissenschaften" und "eine falsch verstandene Parteilichkeit" sowie "die bisherige einseitige Orientierung auf die Theorie und Methodologie des 'Marxismus-Leninismus'" und "das Festhalten an einem antiquierten Epochenbegriff" als Ursachen für die bisherigen Deformationen und Grenzen der Vergleichenden Pädagogik in der DDR diskutiert. Demgegenüber sieht er die aktuelle Aufgabe der sich gerade neu formierenden Vergleichenden Pädagogik vor allem darin, "erste Schritte einer Erneuerung" wie den radikalen Bruch mit ideologischen Dogmen und administrativen Barrieren und die konsequente Nutzung neuer Möglichkeiten einzuleiten. (DIPF/ssch)
Der Beitrag stellt die Indikatoren vor, welche die Rekrutierung in den Lehrberuf messen. Die Rekrutierung in den Lehrberuf wird für zwei Lehrerbildungssysteme – Singapur und Kirgisien – näher ausgeführt. Das singapurische System ist bekannt für die grosse Selektivität zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Lehrerausbildung und für die hohe Übergangsrate in den Lehrberuf. Als Kontrast wird in diesem Beitrag das kirgisische System vorgestellt, das bereits zweimal den untersten Rang in einer PISA-Studie einnehmen musste. Der Lehrermangel in Kirgisien ist so eklatant, dass die Schulen allerlei Notmassnahmen ergreifen, um den Unterricht aufrechterhalten zu können. Diese Überlebensstrategien verdecken das wahre Ausmass des Lehrermangels und zeigen die beschränkte Gültigkeit von Lehrermangelstatistiken. Der Beitrag verweist auf «globale» bildungspolitische Massnahmen zur Aufhebung des Lehrermangels, die von internationalen Organisationen wie der OECD oder der Weltbank weltweit in Umlauf gesetzt werden. Insbesondere die Weltbank hat sich damit profiliert, dass sie einen starken Zusammenhang postuliert zwischen attraktiver Lehrerbesoldung sowie -laufbahnmodellen und einer wirksamen Rekrutierung in den Lehrberuf. Die Autorin postuliert, dass eine international-vergleichende Perspektive nützlich sein könnte für die gegenwärtige bildungspolitische Diskussion zum Thema Lehrermangel in der Schweiz. ; The study draws on indicators for recruitment into teaching and presents two teacher education systems: Singapore and Kyrgyzstan. The system in Singapore is known for being selective at the moment of admission into teacher education as well as for its high transition rate into the teaching profession at the end of teacher education. The education system of Kyrgyzstan scored in the last two PISA studies at the very bottom of the league table and therefore is in stark contrast to the system of Singapore. Teacher shortage in Kyrgyzstan is rampant and schools have to resort to various emergency measures to ensure that schools remain open. These kind of survival strategies, however, tend to conceal the real extent of teacher shortage and, thus, call into question the validity of official statistics on teacher shortage. This article also addresses the existence of «global» policies for combatting teacher shortage that international organizations such as OECD or the World Bank are disseminating around the globe. The World Bank, in particular, has postulated a close association between attractive teacher salary as well as attractive teacher career ladder and effective recruitment into teaching. The author suggests to adopt an international comparative perspective in the current policy discussion on teacher shortage in Switzerland.
Der Autor stellt Aufbau, Ziel und Projekttätigkeit des Europäischen Netzwerks für die Verbreitung vergleichender Bildungsforschung - REDCOM vor. REDCOM soll ein offenes mehrsprachiges, multimediales Netzwerk zur Verbreitung von Forschungsergebnissen und Politikmaßnahmen schaffen, die das Ergebnis international vergleichender Bildungsforschung sind. Seine Zielgruppen sind die europäische Forschungsgemeinde, politische Entscheidungsträger, Berufsverbände, praktisch Tätige und ein weiterer Kreis von Akteuren aus dem Bildungsbereich. (HoF/Text übernommen)
Der Bericht für Sachsen ist Teil des Gesamtprojekts VALA (Vergleichende Analyse von Länderarbeitsmärkten) und existiert in ähnlicher Form für alle 16 Bundesländer. Das Projekt verfolgt das Ziel, den Einfluss der wesentlichen Determinanten der Beschäftigungsentwicklung auf Bundesland- bzw. Kreisebene zu bestimmen, um dadurch systematische regionale Stärken und Schwächen ausfindig zu machen. Die Untersuchung zeigt, dass bekannte Variablen wie Branchenstruktur, Qualifikation, Lohnhöhe oder Betriebsgröße wesentlichen Einfluss auf die regionale Beschäftigungsentwicklung haben. Allerdings wird diese Entwicklung auch entscheidend durch regionale Besonderheiten des Standorts geprägt, die nicht von den genannten Variablen erklärt werden können. Dabei kann es sich beispielsweise um eine besondere geografische oder verkehrstechnisch günstige Lage, das Vorhandensein von Hochschulen oder Clusterstrukturen, die Wirkung wirtschaftsbzw. arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen usw. handeln. Die Bestimmung dieser Faktoren erfolgt dabei mittels einer Erweiterung der regressionsbasierten Shift-Share-Methode, die es ermöglicht, den kausalen Einfluss der genannten Variablen auf die Beschäftigungsentwicklung mit deren regionaler Verteilung zu kombinieren. Daraus lassen sich Effekte ableiten, die das zusätzliche Beschäftigungswachstum aufgrund der regional unterschiedlichen Struktur der jeweiligen Variablen wiedergeben. Da die Schätzung auf Kreisebene durchgeführt wurde, ergibt sich für jeden Kreis ein separater Effekt für die vorhandene Branchen-, Qualifikations-, Lohn- und Betriebsgrößenstruktur sowie für den regionalen Standortfaktor. Insgesamt ermöglicht diese Vielzahl von Effekten eine konkrete Darstellung der Situation jedes einzelnen Kreises, die wiederum eine Abschätzung möglicher Verbesserungspotenziale erlaubt. Der Bericht für Sachsen lässt sich dabei grob in zwei Teile untergliedern. Im ersten Teil erfolgt ein kurzer Abriss der sächsischen Wirtschaftsgeschichte und eine deskriptive Analyse über Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsmarkt im Beobachtungszeitraum 1995-2001. Den Hauptteil bildet die Analyse der Beschäftigungsentwicklung mittels der erwähnten Shift-Share-Methode. Darin werden Ergebnisse für das Bundesland Sachsen interpretiert und mit der Entwicklung der anderen ostdeutschen Länder verglichen. Eine detaillierte Analyse auf Kreisebene erfolgt anschließend lediglich für einige ausgewählte Kreise des Freistaates Sachsen - die Ergebnisse aller Kreise sind im Anhang abgebildet.
In der Diplomarbeit ?Vergleichende Familienrechtsentwicklung zwischen dem Iran und Österreich? arbeitet der Autor der Diplomarbeit die Familienrechtsentwicklung im Iran vor und nach der islamischen Revolution heraus. Die Familienrechtsentwicklung in Österreich ? beginnend im 19. Jahrhundert ? stellt er anschließend der iranischen gegenüber. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, dass sich die Entwicklungen teilweise sehr ähneln:So wie die österreichischen Gesetzgeber versuchten die Religion vom Staat zu trennen, möchte auch die Pahlawie Dynastie eine Säkularisierung erzielen. Die Vermutung liegt nahe, dass die Pahlawie Dynastie nur deshalb an ihrem Vorhaben scheiterte, weil die Umsetzung zeitlich gesehen zu schnell passierte. In Österreich dauerte genau diese Umstellung, die immer wieder Rückschritte und Erfolge verzeichnete, von 1855 bis 1945. Im Iran wurde nach der islamischen Revolution von 1979 die Vormachtstellung der Religion wieder hergestellt.Die in der Diplomarbeit bearbeiteten Themen, angefangen bei der Verlobung bis hin zur Scheidung, sind folgende:Vergleichende Familienrechtsentwicklung im Überblick, Verlöbnis, Abschluss der Ehe, Form der Eheschließung, Scheidung;Zu jedem Thema werden die österreichische und iranische Familienrechtslage historisch beleuchtet und danach miteinander verglichen. Der Autor der Diplomarbeit musste hierfür viele juristische Texte in persischer und arabischer Sprache ins Deutsche übersetzen.Der Rückblick in die österreichische Geschichte, spiegelte die Gegenwart der iranischen Familienrechtslage wieder. Somit konnte Österreich bereits viele geschlechtsspezifische Diskriminierungen ausgleichen, woran die Oppositionellen im Iran jetzt gerade arbeiten. Die Arbeit wurde unter der Betreuung von Herr. Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Steppan am Institut für Österreichische Rechtsgeschichte und Europäische Rechtsentwicklung geleitet. ; The thesis ?Comparison of family law?s development in Iran and Austria? describes the family-law-development in Austria and Iran from the early 19th century. The comparison between both family laws results in the realisation that the development turned out to be very similar.As the Austrian legislators tried to separate religion from government, so the Pahlawie Dynastie too aimed at secularism. There is the presumption, that the Pahlawie Dynastie failed because of the very speed they used in converting the government in a way they wanted it to be, while the Austrian government took their time to separate religion from government. Though they worked it out in 100 years, they had to suffer defeats, but also recorded successes. After the Islamic revolution in 1979, religion conquered its way back into political affairs.The themes edited in the thesis, are as followed:Comparative family-law-development in an overall view, engagement, marriage, marriage formula, divorce;To each topic you will find the historical development in both states as well as the comparison at the end of each topic. The thesis? author had to translate the legally Persian and Arabic texts into German.The review into the Austrian history reflected the presence of the Iranian family law, as it is now. The Austrian government was able to compensate many gender related discriminations while the Iranian government is still working to getting to this point.Mr. Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Steppan at the Institute of Legal History and European Law Development guided this thesis. ; vorgelegt von Nassabeh Mohammed Shamsedin ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011 ; (VLID)216852
Internationale Einflüsse tangieren nationale Bildungsentwicklungen auf verschiedenen Ebenen von der Formulierung neuer bildungspolitischer Rahmenbedingungen, z.B. der Einführung zentraler Testagenturen, über die Entwicklung neuer Lehrpläne bis hin zur Veränderung der Unterrichtspraxis. [In dem Artikel] soll die Lehr- und Lernzielentwicklung in international vergleichender Perspektive betrachtet werden, indem nach einer Begriffserklärung zunächst Lehr- und Lernziele als Gegenstand internationaler vergleichender Forschung und anschließend als Ergebnis internationaler Diskurse thematisiert werden. Dabei wird neben der Berücksichtigung inhaltlicher Aspekte besonderes Augenmerk auf Lehr- und Lernziele als Steuerungsvariablen staatlichen Handelns gelegt, da gerade dieser Aspekt auf internationaler Ebene herausgefordert wird. Effekte des internationalen Wettbewerbs werden z.B. in den Rückwirkungen internationaler Schulleistungsvergleiche auf die nationale Bildungspolitik greifbar oder äußern sich in Gestalt von Globalisierungsimperativen wie Privatisierung, Deregulierung und Liberalisierung, die durch internationale Abkommen wie dem derzeit zur Verhandlung anstehenden GATS (General Agreement on Trades and Services) an die einzelgesellschaftlichen Bildungssysteme herangetragen werden. (DIPF/Orig.)
Negative assessments of the political trajectory of the Kaiserreich, known as the Sonderweg, originated in the dissatisfactions of contemporary German intellectuals, who measured real-existing Germany against an idealized England, France, and United States. Acomparison of laws and practices shaping representation in these states shows that Germany was not democratically "deficient." Other elements central to the Sonderweg's indictment of the Kaiserreich, such as a federalism that gave disproportionate power to a politically backward region, a military outside of the control of parliament, and a decision for war in 1914 made without parliament's participation, were also not unique. Comparatively speaking, Germany did not constitute a special case.
Die Wurzeln der Beschränkung landwirtschaftlichen Liegenschaftsverkehrs, sowohl von Todes wegen, als auch unter Lebenden, reichen bis ins Mittelalter und noch weiter zurück. Unter der Landesfürstin Maria Theresia erfolgte im August 1770 erstmalig eine umfassende Kodifizierung der bis dahin auf Gewohnheitsrecht beruhenden Verfügungsbeschränkungen.Dies änderte sich aber unter dem Einfluss des aufkommenden Liberalismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Folgen waren eine zunehmende, die Bauern erdrückende Schuldenlast und eine Zerrsplitterung des bäuerlichen Besitzes, bis man sich Ende des 19. Jahrhunderts besann und mit dem Gesetz vom 1. April 1889 besondere Erbteilungsvorschriften für landwirtschaftliche Güter mittlerer Größe erlassen hat. Auch das Anerbengesetz 1958 orientierte sich an diesen beiden landesgesetzlichen Regelungen unter Berücksichtigung der geänderten wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen. Überdauert wurde auch die Familienrechtsreform mit ihren in Grundsätzen, etwa der Gleichberechtigung von Mann und Frau, wiedersprechenden Regelungen und selbst die Novelle 1989 hat den Kern des Anerbenrechts, die Aufrechterhaltung einer mittelständischen landwirtschaftlichen Struktur und das Wohlbestehen des Hofes, als essenziell anerkannt und aufrechterhalten. Inwiefern das Anerbenrecht in seiner heutigen Form auch die Bestrebungen der EU-Kommission zum Abbau der Hürden beim Erben innerhalb der EU überlebt, wird sich erst weisen, gleiches gilt auch für Versuche das Anerbenrecht als unlauteren Wettbewerbsvorteil unserer Bauern auszuhebeln.Dass das Anerbenrecht nur dem Zweck diene, dem Übernehmer den Hof zu guten Konditionen zu übergeben, ist zu kurz gegriffen, es ist ein überaus wichtiges Glied in der Kette wirtschafts- und agrarpolitischer Überlegungen und wert, in seinem Kern gegen jedweden Widerstand aufrecht erhalten zu werden. ; The roots of the limitation of agricultural real estate transaction, both by reason of death, and among the living, date back to the Middle Ages and even further back.During the reign of our country's princess Maria Theresa in August 1770 for the first time a comprehensive codification of hitherto based on common law restrictions on disposal took place.However, this changed under the influence of the emerging liberalism in the second half of the 19th Century.The result was an increasing burden of debt which smothered the farmers and ripped apart the peasant property. Finally, in the end of the 19th Century, at April the 1st of 1889 a law for particular prescriptions concerning the distribution of an estate regarding agricultural properties of medium size was enacted.Also the ?Principal Heir Law? 1958, considering the modified economic and social conditions, was based on these two state-statutorily rules.The family law reform with its contradictory rules concerning the basic principles such as the equality of men and women also survived. Even the novel 1990 recognized the core of the ?Principal Heir Law?, namely the maintenance of the middle-class agricultural structure and the survival of farmyards as essential and maintained it. Time will tell to what extend the ?Principal Heir Law? in its present form will survives the ambitions of the EU Commission to reduce barriers to heir within the EU. The same also applies for the attempt to overturn the ?Principal Heir Law? as an unfair competitive advantage of our farmers. To say, that the ?Principal Heir Law? serves only the purpose to pass the farmyard to the transferee at good terms, is too narrowly considered. It is a very important link in the chain of economic and agricultural policy considerations and deserve to be preserved in its core against any resistance. ; vorgelegt von: Andreas Nicolai ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2010 ; (VLID)211843