Whether democracy or capitalism should have normative priority depends on the philosophi- cal point of view but also how both are defined. The more rele vant perspective is, however, the positive one. Formally, politics dominate, bu t the economy often dominates de facto be- cause political decisions against interests of powerful economic players might cause high so- cietal costs. Since the downfall of the Iron Wall capitalism spread out much more than democ- racy. Future development might strongly depend on the development of the new authoritarian market economies: Can high growth continue wh ile political rights are largely suppressed, or do they have to concede more and more to democratic rights in order to ensure further eco- nomic growth? One would like to see the latter one, but this is by no means sure.
Ziel: Das übergeordnete Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Analyse der Dynamiken zwischen psychiatrischer Praxis und bildender Kunst in Brasilien von 1920 bis 1980 und die in dieser Zeit entstandenen Institutionen in ihrer Neuheit einzuordnen. Die spezifischen Ziele waren (I) zu beschreiben, mit Hilfe welcher ProtagonistInnen die Kunst als klinische Anwendung Eingang in die Psychiatrie fand, (II) aufzuzeigen, unter welchen Umständen und an welchen Orten die PatientInnen arbeiten konnten, (III) zu zeigen, wie die Kunstanwendungen in der Psychiatrie als Aspekt der Behandlung von PatientInnen dokumentiert und rezipiert wurden, (IV) gegenüberzustellen, mit welchen medizinischen, gesellschaftlichen und politischen Vorbedingungen sich die MedizinerInnen und KünstlerInnen konfrontiert sahen und (V) zu erforschen, zu welcher Institutionalisierung und Institutionskritik die neuen Dynamiken an der Grenze von Kunst und Psychiatrie geführt haben. Folgende Methoden wurden angewandt: (I) Systematische Literaturrecherche, (II) ExpertInnenbefragung und Interviews, (III) Analyse von filmischem Material. Ergebnisse: (I) drei medizinische ProtagonistInnen wurden identifiziert: Osório César, Nise da Silveira und Lula Wanderley (II) sowie drei KünstlerInnen: Alice Brill, Almir Mavignier und Lygia Clark. Nur aufgrund des gemeinsamen unberirrten Strebens der zwei Gruppen, die sich auch gegen die Repressionen der Diktatur ab den 1950er Jahren zur Wehr setzten, wurden Kunstateliers (César), Museen (Silveira) und neue Freiheiten (Wanderley) institutionalisiert. (III) Es konnten drei Dynamiken festgestellt werden, die zur Etablierung der Kunst in den Kliniken geführt haben: die Ankunft der Psychoanalyse in Brasilien, die Rezeption der Antropofagia in der Kunst und Psychiatrie und die Institutionalisierungsbestrebungen bzw. Institutionskritik. Schlussfolgerungen: Mithilfe der drei beschriebenen Dynamiken wird gezeigt, dass die entwickelten Therapiemethoden erst durch das Verwischen der Fachgrenzen zwischen MedizinerInnen und ...
In this paper an attempt is made to establish whether a link exists be tween on the one hand Afrikaner views and the entrenchment of white political power by means of inter alia the socio-political exclusion of other racial groups, and on the other hand the strengthening of security leg islation in the wake of increasing resistance to the policy of apartheid. A consequence of this dichotomy of the extension of apartheid and the need to strengthen security legislation has been the steady erosion of the rule of law and - in the view of many learned lawyers - a nearly irreparable encroachment on individuel liberties.
THE RIGHT STUFF (1983), directed by Philip Kaufman, has explored which genre conventions were appropriate for space travel. The film first uses the Hollywood Western, as has been acknowledged by several authors. However, the film also uses other genres, particularly melodrama and comedy as described by Stanley Cavell. In general, film genres help us understand the world. More specifically, the Hollywood Western is the film's point of departure for its depiction of the astronaut's immediate predecessor – the test pilot; yet it is the family melodrama and the comedy that should be acknowledged as more important for understanding the astronaut as the test pilot's successor. To be precise, understanding the history of space travel in terms of Hollywood genres requires an examination of the way in which THE RIGHT STUFF has marked the transition from a covert, military operation (test pilots) to a civilian public relations project (astronauts) as the succession of the Western by the family melodrama and the comedy of remarriage.
An increasing political contestation of the existing private-property order can currently be observed. With serious demands for expropriation, even outside marginalized splinter groups, a concept is returning that has largely disappeared from the focus of political theory. In this context, the article aims at a decidedly political–scientific examination of the legal institution of expropriation by locating the concept in the architecture of the democratic rule of law. Shifting between the poles of the constitutional guarantee of private property on the one hand and a potentiality of democratic contestation of the property order on the other, it is made clear that the concept of expropriation highlights the aporias of the democratic rule of law. The thesis is presented by means of a theoretical–historical contouring using the example of the intensive discussions on expropriation in the Weimar Republic and, in particular, with a more in-depth examination of the positions of Carl Schmitt and Otto Kirchheimer, which are subsequently figured as antipodes. While Schmitt seeks to make plausible a far-reaching rejection of expropriation potentials with a narrow concept of the rule of law, Kirchheimer focuses on an extensive interpretation of democratic power of disposition over the private-property order. The Weimar crisis years are examined as a kind of "laboratory" in order to profit from the extraordinary degree of crisis-induced searching and to work out a political science theoretical language for contemporary discussions of expropriation.
Gerhard Wettig ; Zsfassung in engl. Sprache u.d.T.: The russian troop withdrawal from the Baltic States ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 4 Z 68.247-1993,1/10
Das Geschlechterverhältnis an einem bestimmten Ort kann gemäss neueren Theorien der Geschlechterforschung ( Gender Studies ) als Resultat eines Aushandlungs- und Kompromissbildungsprozesses zwischen gesellschaftlichen Akleurinnen und Akteuren gedeutet werden. In diesem Arrangement werden die Werte und Leitbilder der Menschen über eine angemessene, «richtige» Rollenteilung zwischen Frau und Mann (Geschlechterkultur) mit den wirtschaftlichen, politischen und anderen institutionellen Strukturen des Geschlechterverhältnisses (Geschlechterordnung) miteinander in Beziehung gesetzt und in ein mehr oder weniger hohes Mass an Übereinstimmung gebracht. Eine regional differenzierte Auswertung sekundärstatistischer Daten (eidgenössische Volks- und Betriebszählungen sowie Volksabstimmungen) belegt, dass in der Schweiz sowohl in Bezug auf die regional vorherrschende Geschlechterkultur als auch in Bezug auf die Geschlechterordnung teilweise beträchtliche regionale Differenzen vorhanden sind. Dabei besteht ein deutlich erkennbarer Zusammenhang zwischen regionaler Geschlechterkultur und regionaler Geschlechterordnung. Dort, wo die Ergebnisse der Volksabstimmungen insgesamt eine gleichstellungsfreundlichere Einstellung der Stimmbevölkerung zum Ausdruck bringen, ist auch die Geschlechterungleichheit insgesamt relativ geringer als in Regionen mit einer weniger gleichstellungsfreundlich eingestellten Stimmbevölkerung. Die Ergebnisse dieser vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Studie stützen die Erkenntnis, dass das Verhältnis der Geschlechter ein soziales und kulturell variables und kein «natürliches» oder selbstverständliches Phänomen darstellt.
Das Geschlechterverhältnis an einem bestimmten Ort kann gemäss neueren Theorien der Geschlechterforschung (Gender Studies) als Resultat eines Aushandlungs- und Kompromissbildungsprozesses zwischen gesellschaftlichen Akleurinnen und Akteuren gedeutet werden. In diesem Arrangement werden die Werte und Leitbilder der Menschen über eine angemessene, «richtige» Rollenteilung zwischen Frau und Mann (Geschlechterkultur) mit den wirtschaftlichen, politischen und anderen institutionellen Strukturen des Geschlechterverhältnisses (Geschlechterordnung) miteinander in Beziehung gesetzt und in ein mehr oder weniger hohes Mass an Übereinstimmung gebracht. Eine regional differenzierte Auswertung sekundärstatistischer Daten (eidgenössische Volks- und Betriebszählungen sowie Volksabstimmungen) belegt, dass in der Schweiz sowohl in Bezug auf die regional vorherrschende Geschlechterkultur als auch in Bezug auf die Geschlechterordnung teilweise beträchtliche regionale Differenzen vorhanden sind. Dabei besteht ein deutlich erkennbarer Zusammenhang zwischen regionaler Geschlechterkultur und regionaler Geschlechterordnung. Dort, wo die Ergebnisse der Volksabstimmungen insgesamt eine gleichstellungsfreundlichere Einstellung der Stimmbevölkerung zum Ausdruck bringen, ist auch die Geschlechterungleichheit insgesamt relativ geringer als in Regionen mit einer weniger gleichstellungsfreundlich eingestellten Stimmbevölkerung. Die Ergebnisse dieser vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Studie stützen die Erkenntnis, dass das Verhältnis der Geschlechter ein soziales und kulturell variables und kein «natürliches» oder selbstverständliches Phänomen darstellt.
Die Rede von der "Demokratie als Lebensform" ist nicht so klar, wie sie unmittelbar erscheint. Demokratie ist eine Staatsform. Inwiefern kann man sie dann auch als Lebensform bezeichnen? Der Ausdruck scheint auf das ganze Leben von Menschen auszugreifen und insofern nicht nur eine Staatsform zu betreffen. Im Sinne von Wittgensteins Rede von der Lebensform bzw. den Lebensformen (vgl. Grosshans 2013, 183-9) wäre Demokratie als Lebensform dann als ein bestimmter kultureller Lebenszusammenhang zu verstehen, mit dem eine ganze Reihe von allgemeinen Lebenseinstellungen verbunden ist. Kennzeichen moderner – im Sinne heutiger – Demokratien ist nun jedoch die Pluralität der gesellschaftlichen Systeme (im Sinne Luhmannscher Soziologie) in den Staaten, in denen wir unser Leben führen. Die politische Philosophie hat sich zudem ausgiebig in den vergangenen Jahrzehnten der Frage gewidmet, wie die weltanschauliche, kulturelle und religiöse Pluralität der Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in Demokratien im öffentlichen Raum, in dem der allgemeine Volkswille diskursiv politisch bestimmt wird, präsent sein soll. Vor diesem Hintergrund werden in dem Aufsatz einige Aspekte zum Verhältnis des Christentums zur Demokratie präsentiert werden. Zuerst werden einige Probleme dargestellt, die sich mit einem formalen Verständnis von Demokratie stellen. Dann werden grundsätzliche Probleme diskutiert, die traditionelle Konstellationen des Christentums zur Demokratie mit sich bringen. Daran schliessen sich auf dem Hintergrund protestantischer Theologie Überlegungen zu einer konstruktiven Beziehung des Christentums zum politischen Recht an, die dann gegen gegenwärtig präsente Formen von religiöser Politik gewendet werden. Abschliessend wird, wiederum aus Sicht der protestantischen Theologie, die Relevanz der Menschenrechte für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit diskutiert. ; Talking of "democracy as a way of life" is not as clear-cut as it immediately appears. Democracy is a form of a state. To what extent can it then also be called a form of ...
This paper considers terrorism as an extortion activity. It uses tools from the theory of extortion and from conflict theory to describe how terrorism works, why terrorism is a persistent phenomenon, why terrorism is a violent phenomenon, and how retaliation affects the outcome. The analysis highlights the importance of information aspects and discusses some aspects of the organizational design. ; Anhand der frühen terroristischen Organisation der Ismaili aus dem 11. bis 13. Jahrhundert wird deutlich, dass zwischen Schutzgelderpressung und Terrorismus keine klare Trennlinie existiert. Die Ismaili waren zeitweise als Staat organisiert, teilweise eine Organisation ohne eigenes Territorium. Sie nutzten die gleichen Instrumente zur Durchsetzung politischer, religiöser und rein finanzieller Ziele. Diese strukturelle Äquivalenz wird genutzt, um einige Ergebnisse aus der Theorie der Schutzgelderpressung für das Verständnis der Funktionsweise von Terrorismus abzuleiten. Die formale Analyse konzentriert sich dabei auf ein fundamentales Informations- und Glaubwürdigkeitsproblem, das anhand der Berichte über die Ismaili deutlich wird. Dieses Informationsproblem kann erklären, weshalb Terrorismus ein mehrperiodisches Phänomen ist, warum Terrorismus mit Gewalt einhergeht, weshalb Terroristen eine öffentliche Sichtbarkeit ihrer Anschläge bevorzugen und wie Gegenschläge und Versuche der Zerschlagung einer terroristischen Organisation in diesem Zusammenhang zu bewerten sind. Kurz werden weitere Aspekte diskutiert, die für das Verständnis von Terrorismus wichtig sind, in der formalen Analyse aber ausgeblendet werden.