Sozioökonomik: das Verhältnis von Wirtschaft und Gesellschaft akademisch betrachtet
In: Sozioökonomie: die Rückkehr der Wirtschaft in die Gesellschaft, S. 59-94
Der Verfasser betrachtet die Sozioökonomik aus der Perspektive der akademischen Entwicklungen innerhalb und zwischen verschiedenen Disziplinen. In der Soziologie findet sich heute in steigendem Maße die Bezugnahme auf die soziale Einbettung von wirtschaftlichem Verhalten und wirtschaftlichen Institutionen. Wirtschaftliches Handeln wird damit als Gegenstandsbereich soziologischen Denkens konzeptualisiert. Diese Entwicklung ist zeitgleich mit Tendenzen in der Ökonomik, in der sich unter dem Etikett "heterodoxe Ökonomie" ebenfalls eine stärkere Betonung von Institutionen und sozialen Zeit-Raum-Bezügen abzeichnet. Tendenziell bewegt sich die Ökonomik damit teilweise wieder auf ein Konzept zu, das Elemente der Historik, Soziologie, Psychologie und Religionswissenschaft integriert ("culture matters"). Die Wissenschaften sind in Veränderung und gehen untereinander neue Verbindungen ein. In diesem Zusammenhang kann auch der Terminus der Sozialökonomik mit neuem Leben gefüllt werden. (ICE2)