Grundsicherung für Arbeitslose: eine sozialpolitische Reformstrategie in der Beschäftigungskrise
In: Sozialstaat 2000: auf dem Weg zu neuen Grundlagen der sozialen Sicherung ; ein Diskussionsband, S. 171-182
Ein Grundsicherungsbedarf für Arbeitslose findet seine Begründung zum einen in den systematischen Strukturmängeln des Leistungssystems der Arbeitslosenversicherung, zum anderen in den wiederholten Eingriffen in das Leistungssystem des Arbeitsförderungsgesetzes (AFG). Der Autor diskutiert zunächst als Alternativen einer sozialpolitischen Reformstrategie den Ausbau von Versicherungsleistungen im Arbeitsförderungsgesetz, das garantierte Grundeinkommen und die bedarfsorientierte Grundsicherung. In Hinblick auf eine integrierte, bedarfsorientierte Grundsicherung im AFG und im Bundessozialhilfegesetz (BSHG) werden folgende Detailfragen behandelt: Verhältnis der Grundsicherung im AFG zu den Leistungen der Sozialhilfe, Niveau und Struktur der Grundsicherung, Regelung der Unterhaltspflicht, Anrechnung von Vermögen und Einkommen, Leistungsvoraussetzungen und Sanktionsmöglichkeiten sowie Verhältnis zu den Versicherungsleistungen im AFG. Zur Bewertung des Grundsicherungsmodells werden als Kriterien herangezogen: Beseitigung von Einkommensarmut, Vermeidung eines Leistungsabbaus, sozialpolitische Effizienz und Finanzierbarkeit sowie Vermeidung gravierender Arbeitsmarkteffekte. Abschließend werden Anmerkungen zum Verhältnis von sozialer Grundsicherung und Beschäftigungspolitik gemacht. (IAB)