Verteidigungspolitik
In: Politikwissenschaft: eine Grundlegung. Bd. III: Außenpolitik und Internationale Politik, S. 128-157
In dem Beitrag wird die Verteidigungspolitik als ein Aktionsfeld der Außenpolitik bzw. des internationalen Systems betrachtet. Ausgehend von dem international anerkannten politischen Ziel, Gefahren des Krieges zu verringern und einen Kriegsausbruch zu verhindern, wird nach den Gründen für Kriegsgefahren gefragt. Es wird gezeigt, daß die Ergebnisse der Kriegsursachenforschung kein einheitliches Bild ergeben, so daß die Entwicklung politischer Handlungsmodelle schwierig ist. Nach einer Einordnung von Verteidigungspolitik und Abschreckungsstrategie in den historischen Gesamtzusammenhang von Krieg und Frieden, werden diese Konzepte näher betrachtet. Es wird diskutiert, ob Rüstungskontrollpolitik eine denkbare Ergänzung bzw. Alternative zur bestehenden Sicherheitspolitik ist. Auf der Grundlage dieser theoretischen Erörterung wird dann die tatsächlich betriebene Verteidigungspolitik der beiden sich in Europa gegenüberstehenden Militärbündnisse in den wichtigsten Elementen skizziert. Die Grundsatz- und Bündnisseverträge werden vorgestellt. Es wird nach der tatsächlichen Einstellung zum Krieg gefragt. Dann werden im einzelnen die Konzepte des Warschauer Paktes und der NATO analysiert. Es wird deutlich, daß eine militärisch orientierte Verteidigungspolitik nicht ausreicht, daß die Entwicklung sachlicher politischer Beziehungen zwischen den Blöcken notwendig ist. (RW)